DE4015611A1 - Vorrichtung zum sanforisieren textiler maschenware - Google Patents
Vorrichtung zum sanforisieren textiler maschenwareInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sanforisieren tex
tiler Maschenware, insbesondere von schlauchförmiger Maschenware,
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zum Krumpfen textiler Maschenware ist das Sanforverfahren bekannt.
Hierbei wird die Maschenware mittels eines Sanforisiertuches in
Form eines dicken Filz- oder Gummituches in einem größeren Um
schIingungswinkel um eine blanke beheizte Sanforisierwalze geführt,
wobei die zueinandergekehrten ArbeitsfIächen von Walze und Tuch
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegt werden. Dadurch
wird auf die Maschenware eine in Warenlaufrichtung wirkende
Kraft ausgeübt, die zum mechanischen Zusammenstauchen der Ware
führt und damit das während des Trocknens auf der beheizten
Walzenfläche eintretende Krumpfen begünstigt. Eine hierzu senk
recht stehende Kraft bewirkt hingegen das Zusammenpressen der
Warenoberfläche. Da die Qualitätsanforderungen an eine Maschen
ware in geringen Restkrumpfwerten sowie in einer flauschigen,
voluminösen Oberfläche bestehen, wird ein möglichst
hoher Schrumpfeffekt bei möglichst geringer Preßwirkung
angestrebt. Mit einer blanken Metallwalze werden zwar
gute Krumpfwerte erzielt, jedoch muß auch ein starkes
Flachpressen der Warenoberfläche mit einem brettähn
lichen, flachgedrückten Aussehen hingenommen werden.
Vor allem bei dunkler Ware zeigt die walzenseitige
Warenoberfläche unerwünschte Reflektionen, so daß die
gesamte Oberfläche unruhig und inhomogen erscheint.
Für eine offene Maschenware mag dieses Ergebnis in
manchen Fällen den gestellten Anforderungen genügen,
bei Schlauchware ist aber eine unterschiedliche Außen
fläche am Warenschlauch nicht annehmbar. Damit nun
beide Oberflächen der Maschenware die gleiche Ober
flächenqualität aufweisen, ist es erforderlich, zwei
Sanforisierstationen einzusetzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Sanforisieren textiler Maschenware zu
schaffen, die ein beidseitig gleichmäßiges Behandeln
der Maschenware in einem einzigen Durchlauf ermöglicht.
Diese Aufgabe wird an einer Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß
durch die Kennzeichnungsmerkmale dieses Patentanspru
ches gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in
Unteransprüchen beansprucht.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer Sanfori
sierwalze mit einem Filz- oder Gummibelag werden zu
sammen mit einem Filz- oder Gummituch die beiden Ober
flächen der Maschenware in gleicher Weise behandelt
und erhalten so ein volles voluminöses Aussehen mit
einer griffigen Beschaffenheit. Überraschenderweise
zeigte es sich, daß auch eine mit Filz oder Gummi
belegte Sanforisierwalze wie eine blanke Walze den
Krumpfvorgang günstig beeinflußt. Mit Hilfe dieser
Sanforisiereinheit ist es also möglich, hohe Krumpf
werte und eine voluminöse Oberfläche zu optimieren.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Walzenbelag
erwiesen, der auf einem elastischen, um die Walze
gespannten Federring angeordnet ist. Diese erhöhte
Nachgiebigkeit des Walzenbelages ermöglicht nämlich
ein verstärktes Kompaktieren und Krumpfen der Maschen
ware, ohne die Oberfläche flachzupressen. Durch eine
gefederte Krumpfwalze wird der Anpreßdruck der Ware an
die Walze nämlich abgedämpft, d. h. die Preßkraft
weitgehend minimiert, dadurch die Oberfläche der
Maschenware verbessert und die Gefahr vermindert, daß
sie während des Sanforisierens durch Quetsch- oder
Preßfalten beeinträchtigt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels, das auch in der Zeichnung schemati
siert dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schemadarstellung einer Sanforisier
anlage,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine teilweise
gezeigte Sanforisierwalze und
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Walzensegment.
Die dargestellte Sanforisieranlage umfaßt auf der
Einlaufseite einen Breithalter 1 für eine Schlauch
ware S, die in üblicher Weise zugeführt werden kann.
Der Breithalter ist breitenverstellbar und zu seinem
Antrieb dient eine Antriebsrolle 2. Die mittels des
Breithalters gestreckte Schlauchware passiert hierauf
eine Dämpfeinrichtung 3 zum Vorkrumpfen der Schlauch
ware, die dann von beheizten Kalanderwalzen 4 weiter
transportiert wird. Nach diesen Kalanderwalzen gelangt
die Schlauchware auf ein Zwischentransportband 6, das
so angeordnet ist, daß die Überführung der Schlauch
ware von den Kalanderwalzen auf das Transportband über
einen Durchhängeabschnitt 5 erfolgt. Dieser Durch
hängeabschnitt 5 durchquert die Lichtschrankenpaare 7.
Vom Zwischentransportband 6 wird die Ware schließlich
auf einer Krumpffahne 8 der eigentlichen Sanforisier
einheit 10 zugeführt und in einen Krumpfkanal 11
eingeleitet. Die Sanforisiereinheit besteht aus einem
endlosen umlaufenden Krumpftuch 12 und einer Krumpf
walze 14, die in einem Winkel von über 100° vom Krumpf
tuch umschlungen wird. Während das Krumpftuch in
bekannter Weise aus Filz oder Gummimaterial besteht
und eine Dicke von etwa 4 bis 6 cm aufweist, ist die
dampfbeheizte Krumpfwalze 14 ebenfalls mit einem Filz
oder Gummibelag 15 von etwa 2 bis 4 cm Dicke versehen.
Die in den Krumpfkanal 11 eintretende Maschenware wird
somit auf ihren beiden Außenflächen von Filz- und/oder
Gummiflächen bearbeitet. Die sogenannte Krumpffahne 8,
beispielsweise ein Teflonband, reicht etwa bis zum
unteren Scheitelpunkt der Krumpfwalze 14. Ab diesem
Scheitelpunkt setzt dann die Hauptkrumpfzone in einem
Bereich des Winkels β ein. Die Krumpffahne 8 bewirkt
eine verstärkte Krumpfung, die sich damit erklären
läßt, daß an der harten Kante des Teflontuchs die Ware
gestaucht und so mechanisch gekrumpft wird. Die eigent
liche Krumpfung wird aber dadurch bewirkt, daß sich
Krumpfwalze 14 und Krumpftuch 12 mit unterschiedli
cher Geschwindigkeit aneinander vorbeibewegen, wo
durch die Schlauchware gestaucht und zusammengeschoben
wird. In der Regel ist die Oberflächengeschwindigkeit
der Krumpfwalze höher als die des Krumpftuches.
Um eine geeignete Umschlingung der Krumpfwalze 14
durch das Krumpftuch 12 zu erhalten, wird das Krumpf
tuch über eine Antriebswalze 17 und über die Umlenk
walzen 18 geführt. Eine einstellbare Druckwalze 19
dient zum Anpressen des Krumpftuches an die Krumpfwalze.
Vom Krumpftuch gelangt schließlich die Schlauchware
wiederum über einen Hängeabschnitt 20 auf ein Auslauf
transportband 21, von diesem zu kontrarotierenden
höhenverstellbar angeordneten Walzen 22 und schließlich
auf einen Stapeltisch 23, der zum Abtafeln der Ware
Translationsbewegungen ausführt.
Durch die filz- oder gummibezogene Krumpfwalze 14 wird
ein hartes Behandeln der Maschenware auch auf dieser
Warenseite vermieden und eine optimale Oberfläche
erzielt. Außerdem wird durch diese Sanforisiereinheit
ein Flachpressen der Seitenkanten der Schlauchware
verhindert. Die Schlauchware wird also während eines
Durchlaufes auf beiden Seiten in gleicher Weise ausge
rüstet. Dies bedeutet, daß bereits eine Sanforisier
einheit für eine optimal gekrumpfte und behandelte
Maschenware ausreicht. Diese Sanforisiereinheit kann
sowohl für SchIauch- als auch für offene Maschenware
eingesetzt werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird in die Krumpf
walze 14 über eine Rohrleitung 30 Dampf eingeleitet,
der an der Walzenwand kondensiert. Ein Überlaufrohr 31
sorgt für einen gleichmäßigen Wasserstand 32. Die
Oberflächentemperatur der Krumpfwalze beträgt etwa
60°C bis 80°C. In Fig. 3 ist der Oberflächenaufbau
dieser Krumpfwalze 14 vergrößert dargestellt. Auf
einem Walzenmantel 35 ist ein in Radialrichtung elasti
scher Federring 36 aus einzelnen ineinandergreifenden
Federelementen 37, vorzugsweise aus Federstahl, aufge
spannt, über den dann der Filz- oder Gummibelag 15
gelegt ist. Durch eine Abfederung bzw. Nachgiebigkeit
des Walzenbelages 15 wird eine Ausweichmöglichkeit für
die zu krumpfende Maschenware geschaffen, so daß
hierdurch Quetschfalten auch bei erhöhtem Anpreßdruck
vermieden werden. Anstelle des gezeigten Federringes
kann dieser auch von einer elastischen Gummi-, Schaum
stoff- od. dgl. Beschichtung gebildet sein. Auch eine
luftgefüllte Zwischenlage ist geeignet. Eine ähnliche
bzw. teilweise Wirkung wie der Federring kann auch ein
entsprechend verdickter Filz- oder Gummibelag 15
gewährleisten.
Durch eine Lichtschrankenregelung läßt sich der Waren
einlauf und -auslauf günstig steuern. Die Lichtschran
ken 7, die vor der Sanforisiereinheit angeordnet sind,
steuern die Menge der zuzuführenden Maschenware. Wird
nämlich über die Kalanderwalzen 4 zuviel Ware geför
dert, kommt diese in Falten in die Sanforisiereinheit.
Dort wird dann keine Krumpfung erzielt, sondern es
werden lediglich Quetschfalten in die Ware gepreßt.
Wird dagegen zuwenig Ware gefördert, so beeinflußt
eine unter Spannung zugeführte Ware den Krumpfprozeß
ungünstig. Um eine für die Krumpfung optimale Waren
zufuhr zu erhalten und um auch eine den Ansprüchen
meist nicht genügende Handregelung zu ersetzen, arbeitet
die Lichtschrankenregelung in Intervallen im Bereich
von 0,5 sec. bis 10 sec. je nach Voreinstellung und
Maschinengeschwindigkeit. Sender und Empfänger sind in
nahezu 90° zur Warenlaufrichtung angeordnet. Dadurch,
daß sie nicht genau senkrecht dazu stehen, wird die
Ansprechzeit auf Zeiten, die erheblich oberhalb msec.
liegen, vergrößert. Auf diese Weise kann jeder Waren
durchgang durch die Lichtschranken vom Computer-
Steuerungsprogramm erfaßt und verarbeitet werden. Die
Lichtschranken 7 regeln den Fallwinkel der Maschenware
bei der Übergabe von den Kalanderwalzen 4 auf das
Zwischentransportband 6. Je nachdem, ob das untere
oder obere Lichtschrankenpaar anspricht, werden die
Geschwindigkeiten am Breithalterantrieb und an den
Kalanderwalzen verringert oder erhöht. Mit den Licht
schranken 7′, die nach der Sanforisiereinheit ange
ordnet sind, wird der Regelimpuls für Geschwindig
keitsänderungen am Tafler ausgelöst. Dadurch, daß die
Lichtschranken in Durchhängebereichen angeordnet sind,
kann mit dieser Regelung nicht nur der Warenfluß,
sondern durch die Durchhangsteuerung auch die Vor
eilung der Ware eingestellt werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Sanforisieren textiler offener oder
schlauchförmiger Maschenware, mit einem von einer
Krumpfwalze und einem diese Walze teilweise umschlingen
den Krumpftuch aus Filz oder Gummi gebildeten Krumpf
kanal zum Durchführen der Maschenware, wobei die von
Krumpfwalze und Krumpftuch gebildeten Arbeitsflächen
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß auch die Krumpfwalze (14)
mit einem Filz- oder Gummibelag (15) bespannt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß auf der Krumpfwalze (14) zwischen dem äußeren
Filz- oder Gummibelag (15) und einem Walzenmantel (35)
ein in Radialrichtung elastischer Federring (36) vorge
sehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine im Krumpfkanal (11) auf der Einlauf
seite etwa bis zum unteren Scheitelpunkt der Krumpf
walze reichende Krumpffahne (8) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Krumpffahne (8) aus einem Teflonband besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filz- oder Gummi
belag (15) der Krumpfwalze (14) eine Schichtdicke von
etwa 15 bis 50 mm aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Federring (36) aus miteinander ver
bundenen Metallfederelementen (37) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federring (36) von einer elastischen Gummi
oder Schaumstoff-Beschichtung, einer luftgefüllten
Zwischenlage oder einem verdickten Gummi- oder Filz
belag (15)gebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Warenzu
fuhr zur Sanforisiereinheit (10) den Warenantrieb
steuernde Lichtschranken (7) vor dem Krumpfkanal (11)
vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß Lichtschrankenpaare (7, 7′)
in einem Durchhängebereich (5, 20) der Maschenware
angeordnet sind.
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