DE4013585A1 - Verfahren zur ueberpruefung der ordnungsgemaessen bearbeitung von banknoten - Google Patents
Verfahren zur ueberpruefung der ordnungsgemaessen bearbeitung von banknotenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der
ordnungsgemäßen Bearbeitung von Banknoten in automati
schen Banknoten-Sortieranlagen, die bestimmte Geldmengen
nach vorgebbaren Kriterien in unterschiedliche Kategorien
sortiert, bei der Teilmengen gegebenenfalls zerstört wer
den und bei der nach der Bearbeitung einer vorgebbaren
Geldmenge oder nach einer bestimmten Zeiteinheit ein
Protokoll erstellt wird, in dem unter anderem Informatio
nen über die bearbeiteten Banknoten registriert sind.
Zur Sortierung von Banknoten werden seit längerem Auto
maten eingesetzt, die automatisch oder auch manuell zu
geführte Banknoten vereinzeln, der Reihe nach durch ein
Sensorsystem führen und je nach Aufgabenstellung und
Sensorergebnis nach vorgebbaren Kriterien in unter
schiedliche Kategorien sortieren.
Ein solcher Automat ist beispielsweise aus der
DE-PS 27 60 269 bekannt. Eine wesentliche Aufgabe dieses
bekannten Sortierautomaten besteht darin, aus dem Geld
umlauf zurückfließende Banknoten in für den weiteren
Umlauf brauchbare und nicht brauchbare Banknoten zu
sortieren. In eine dritte Kategorie werden Banknoten
sortiert, die beispielsweise falschgeldverdächtig, nicht
identifizierbar oder aus anderen Gründen nicht sortier
bar sind. Die für den weiteren Umlauf als nicht brauchbar
identifizierten Noten müssen zuverlässig zerstört werden,
was beispielsweise dadurch geschehen kann, daß die Noten
einen in der Sortiermaschine integrierten Schredderbau
stein passieren, der jede Note in so kleine Schnipsel
zerteilt, daß daraus eine Wiederherstellung von Noten
unmöglich ist.
Die Geldbearbeitung auf der Ebene der Sortiermaschine
läßt sich grob in drei Schritte untergliedern. Der
Bediener der Maschine erhält zu Beginn seiner Schicht
ein bestimmtes Geldvolumen, dessen Erhalt er quittiert.
Die erhaltene Geldmenge wird der Maschine zugeführt und
beispielsweise in die genannten Kategorien sortiert. Nach
Beendigung der Schicht übergibt der Bediener die sortier
ten Geldmengen zusammen mit einem alle relevanten Vor
gänge protokollierenden Ausdruck einer die Geldbearbei
tung weiterführenden Institution.
Wie in der DE-OS 27 60 269 ausführlich beschrieben, ist
die Sortiermaschine mit einer Druckeinrichtung versehen,
über die unter anderem auch ein sogenanntes Schichtpro
tokoll ausgedruckt werden kann. In diesem Protokoll sind
neben anderen Daten die Summen der in den vorgesehenen
Kategorien abgelegten Banknoten registriert. Die Summe
über alle Teilmengen in den Kategorien muß dem der
Maschine zugeführten und vom Bediener quittierten Geld
volumen entsprechen. Anhand der Protokolldaten ist
grundsätzlich eine Überprüfung der einzelnen Geldmengen
durch beispielsweise nochmaliges Nachzählen möglich, so
daß keine Banknote unerkannt verschwinden kann. Diese
einfache Form der Überprüfung ist allerdings bei zer
störten Noten nicht mehr möglich, so daß besonders
bezüglich dieser Noten eine andere Form der Sicherheits
überprüfung notwendig ist, um gegen mögliche Manipula
tionen geschützt zu sein.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, beim
Einsatz einer automatischen Banknotensortiermaschine mit
integrierter Schalteinrichtung einen höchstmöglichen
Schutz gegen Manipulation zu gewährleisten.
Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, aus den zu
schützenden Protokolldaten unter Verwendung eines krypto
grafischen Prozesses einen Wert zu errechnen, der auf dem
Protokollauszug ein- oder auch mehrfach ausgedruckt wird.
Diese Berechnung kann nur von autorisierten Stellen
durchgeführt werden, die Kenntnis von dem kryptografi
schen Prozeß bzw. von den in diesen Prozeß einbezogenen
Geheimnissen haben. Jede Verfälschung, Einfügung oder
Entfernung von Protokolldaten führt zu einem anderen
Echtheitswert, was bei einer Überprüfung auf einfache
Weise feststellbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird zur Absicherung der Protokolldaten ein Echtheits
code berechnet und zur Überprüfung der Echtheit des
Protokolls dieser Code nach dem gleichen Verfahren
erneut berechnet und mit dem früher ermittelten auf
Identität geprüft.
Die Bildung von sogenannten Authentisierungscodes ist in
der Nachrichtenfernübertragung seit längerem bekannt. Die
Anwendung dieses an sich bekannten Verfahrens bietet aber
bei der Absicherung von Protokolldaten einer Banknoten
sortiervorrichtung eine technisch einfach zu realisie
rende Möglichkeit, gerade auch die Daten von zerstörten
Noten, deren korrekte Bearbeitung nicht so ohne weiteres
nachprüfbar ist, sehr wirkungsvoll gegen Manipulationen
zu schützen. Selbstverständlich kann das Verfahren auch
bei Sortiervorrichtungen ohne Schredderfunktion wirkungs
voll eingesetzt werden, um die Authentizität der erstell
ten Protokolle zu sichern.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung werden zeit
variable Protokolldaten in die Berechnung der Echtheits
kennzeichnung einbezogen, um Protokolle mit gleichen oder
ähnlichen Sortierergebnissen eindeutig voneinander unter
scheiden zu können.
Die Berechnung des Authentisierungscodes wird jeweils vor
einem Protokollausdruck in einem entsprechenden Sicher
heitsmodul der Sortiervorrichtung durchgeführt. Je nach
den vereinbarten organisatorischen Richtlinien werden pro
Schicht oder Bearbeitungszeitraum ein oder mehrere Proto
kolle mit den zugehörigen Echtheitscodes versehen, die
auch in der Maschine gespeichert werden können. Gespei
cherte Echtheitscodes können am Folgetag oder auch
später zu Kontrollzwecken nochmals überprüft werden.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nach
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Figuren. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Banknotensortiervorrichtung in grob
schematisierter Form und
Fig. 2 den Auszug aus einem Protokoll.
Die Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Form eine mög
liche Konfiguration einer Sortiervorrichtung mit den
wesentlichen Funktionselementen.
Die Banknoten werden aus einem Eingangsbehälter 6 verein
zelt, durch eine Sensorstrecke 5 geführt und abhängig vom
Sensorergebnis unterschiedlichen Ausgangsbehältern 8, 9
oder 10 zugeführt. Im Behälter 8 werden die durch eine
Shreddereinrichtung 7 zerstörten Banknoten gesammelt. Im
Behälter 9 können für den weiteren Umlauf noch brauchbare
Noten und im Behälter 10 sogenannte Handnacharbeitsnoten
gesammelt werden. Letztere Noten sind vom Bediener der
Maschine nochmals genau zu prüfen, da es sich beispiels
weise um falschgeldverdächtige oder nicht identifizier
bare Noten handelt. Über eine Konsole 4 ist der Dialog
mit der Maschine möglich. Zum Ausdruck von Protokollen 2
über die Geldbearbeitung ist die Sortiermaschine mit
einem Drucker 3 ausgerüstet.
Ein Beispiel eines solchen Protokolls ist in der Fig. 2
gezeigt. Je nach den organisatorischen Vorgaben können
verschiedene Arten von Protokollen ausgedruckt werden,
worauf hier aber nicht näher eingegangen werden soll.
Die Fig. 2 zeigt ein sogenanntes Schichtprotokoll, das
ein Bediener nach der Abarbeitung eines bestimmten Geld
volumens ausdrucken läßt. Dieses Protokoll wird gemeinsam
mit den bearbeiteten und in den genannten Kategorien sor
tierten Banknoten einer das Geld weiter bearbeitenden
Institution übergeben.
Neben einer Datum- und Zeitangabe kann auf dem Protokoll
die Maschinen-Nummer bzw. auch eine Ident-Nummer des
Bedieners aufgezeichnet sein. Auf dem Protokoll sind
außerdem die Summen der in den unterschiedlichen Kate
gorien (umlauffähige Noten kurz U-Noten genannt und
Handnacharbeitsnoten kurz HN-Noten genannt) abgelegten
Banknoten bzw. der zerstörten Noten (kurz Shr-Noten ge
nannt) ausgedruckt. Die genannten Informationen stellen
nur eine Auswahl der möglichen Protokolldaten dar. Zu
sätzlich zu den genannten Informationen ist nun gemäß der
Erfindung auf dem Protokoll eine Echtheitskennzeichnung
15 vorgesehen, die aus allen oder aus einer bestimmten
Auswahl von Protokolldaten über einen kryptografischen
Prozeß errechnet wird. Vorzugsweise wird man diejenigen
Daten, die gegen Verfälschung gesichert werden sollen, in
den Prozeß einbeziehen. In jedem Fall steht die Echt
heitskennzeichnung in einem eindeutigen Zusammenhang zu
den einbezogenen Daten. Jede Veränderung, Ergänzung oder
Streichung von Daten führt zu einer anderen Echtheits
kennzeichnung, womit jede Manipulation an den Protokoll
daten sofort aufgedeckt wird.
Die Echtheitskennzeichnung kann in einem Sicherheitsmodul
12 der Steuer- und Recheneinheit 11 der Sortiervorrich
tung berechnet werden. In diesem Modul befinden sich der
Algorithmus bzw. die geheimen Schlüssel zur Berechnung
der Kennzeichnung. Das Modul ist daher entsprechend gegen
den nicht autorisierten Zugriff zu schützen. In die
Berechnung der Echtheitskennzeichnung sollten zeit
variable Größen einbezogen werden, wie beispielsweise
das Datum oder die Uhrzeit oder auch andere diesen Zweck
erfüllende Werte, so daß jedes Protokoll ein Unikat dar
stellt. Die Echtheitskennzeichnung kann auf dem Protokoll
mehrfach ausgedruckt werden, beispielsweise, wie in der
Fig. 2 gezeigt, vor und nach den eigentlichen Protokoll
daten.
Die Prüfung der Echtheit des Protokolls kann mit jedem
Gerät durchgeführt werden, das über das in der Sortier
maschine implementierte Sicherheitsmodul 12 verfügt und
mit dem entsprechenden Algorithmus bzw. Schlüssel ge
laden ist. Über eine Tastatur des Gerätes werden die in
die Berechnung der Echtheitskennzeichnung einbezogenen
Daten, wie beispielsweise die Summen der U-BN, der HN-BN,
der Shr-BN manuell eingegeben. Das Sicherheitsmodul
errechnet daraus die Echtheitskennzeichnung und zeigt
diese auf einem Display an, so daß der Bediener die
angezeigte Kennzeichnung mit der auf dem Protokoll aus
gedruckten Kennzeichnung vergleichen kann. Bei Identi
tät ist sichergestellt, daß die überprüften Protokoll
daten unverfälscht sind. Trotz der Einfachheit sowohl
der Erstellung der Echtheitskennzeichnung als auch der
Überprüfung derselben wird mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein hohes Maß an Sicherheit erreicht, was die
ordnungsgemäße Bearbeitung von Banknoten in automati
schen Banknotensortieranlagen betrifft. Die Prüfung kann
auch an der Schreddermaschine selbst durchgeführt werden,
nachdem eine dafür vorgesehene Betriebsart über die
Bedienerkonsole 4 angewählt wurde. Das Ergebnis wird auf
dem Bildschirm der Bedienerkonsole angezeigt. Auf die
Darstellung eines gesonderten Verifizierungsgerätes, das
wenigstens das Sicherheitsmodul 12 und eine Bedienkonsole
4 aufweist, wurde der Klarheit wegen verzichtet.
Die Prüfung der Echtheitskennzeichnung der Protokoll
daten kann auch mit Hilfe eines Terminals durchgeführt
werden, das über die Schnittstelle 13 mit der Sortier
maschine 1 verbunden ist. Die notwendigen Daten werden
dem Terminal übermittelt, woraus in einem entsprechenden
Sicherheitsmodul des Terminals der Echtheitscode, wie
oben geschildert, errechnet wird.
Die Echtheitskennzeichnungen mehrerer Protokolle können
beispielsweise unter der Protokollnummer oder auch ande
rer geeigneter Daten in einem Speicher der Sortierma
schine abgelegt werden, so daß auch zu einem späteren
Zeitpunkt noch Überprüfungen alter Protokolle möglich
sind.
Claims (8)
1. Verfahren zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Bear
beitung von Banknoten in automatischen Banknoten-Sortier
anlagen, die bestimmte Geldmengen nach vorgebbaren Krite
rien in unterschiedliche Kategorien sortiert, bei der
Teilmengen gegebenenfalls zerstört werden und bei der
nach der Bearbeitung einer vorgebbaren Geldmenge oder
nach einer bestimmten Zeiteinheit ein Protokoll erstellt
wird, in dem unter anderem Informationen über die bear
beiteten Banknoten registriert sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß zusätzlich auf dem Proto
koll wenigstens eine aus vorgebbaren Protokolldaten er
rechnete Echtheitskennzeichnung vorgesehen ist, die in
einer eindeutigen Beziehung zu den in die Berechnung ein
bezogenen Daten steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Echtheitskennzeichen zu Beginn
und am Ende der Protokolldaten ausgedruckt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Berechnung der Echtheits
kennzeichnung ein zeitvariabler Parameter einbezogen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Berechnung der Echtheits
kennzeichnung über einen kryptografischen Prozeß unter
Einbeziehung geheimer Informationen durchgeführt wird,
wobei der Algorithmus und die Geheiminformation in
einem Sicherheitsmodul der Sortieranlage implementiert
sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Echtheitskennzeichen einer
oder mehrerer Protokolle zusätzlich in der Sortier
maschine gespeichert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Überprüfung der Protokoll
daten durch Nachberechnung des Echtheitskennzeichens
und Vergleich mit dem auf dem Protokoll ausgedruckten
Echtheitskennzeichen durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Prüfung des Protokolls die
Protokolldaten manuell in eine von der Sortiermaschine
unabhängige Recheneinrichtung eingegeben werden und das
von der Recheneinrichtung ermittelte und angezeigte
Ergebnis mit dem auf dem Protokoll ausgedruckten Echt
heitskennzeichen verglichen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Prüfung des Protokolls die
Daten über die Schnittstelle einer mit der Sortiervor
richtung verbundenen Einheit zugeführt werden, die auto
matisch anhand der Daten die Nachberechnung und den
Vergleich durchführt.
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