DE4013343A1 - Verfahren zum aufbringen von glasuren, glasigen schichten und dekoren auf baukeramik - Google Patents

Description

Die Erfindung ist anwendbar zum Aufbringen von Glasuren und Dekoren auf Baukeramik. Sie kann insbsondere vorteilhaft verwendet werden zur Einsparung des Glasurbrandes und zur Erzielung spezieller dekorativer Effekte.

Eine ausführliche Beschreibung des Flammspritzens, seiner Anwendung, der verwendeten Spritzwerkstoffe und -geräte ist in Appen, A. A.; Petzold, A.: Hitzebeständige Korrosions-, Wärme- und Verschleißschutzschichten; VEB Verlag für Grund­ stoffindustrie Leipzig, Leipzig 1984 und in Kretzschmar, E.: Metall-, Keramik- und Plastspritzen; VEB Verlag Technik Ber­ lin, Berlin 1970, enthalten.

Die Nutzung des Flammspritzens ist weder als Keramikunterlage noch für die Spritzwerkstoffe Glas bzw. Glasuren nachgewie­ sen. Die bisher übliche Anwendung des Flammspritzens liegt in der Erzeugung von Verschleiß-, Wärme- und/oder Korrosions­ schutzschichten auf metallischem Untergrund.

Für die technische Aufgabe des Aufbringens von Glasuren auf Baukeramik sind verschiedene Verfahren in Anwendung und be­ kannt. Bei der Mehrzahl der glasierten baukeramischen Erzeugnisse wird nach dem Schrueh- oder Bisquitbrand (je nach Versatz der Masse Brenntemperatur bei 1050 bis 1200°C) der wäßrige Glasurschlicker aufgebracht. Im anschließenden Glattbrand (Brenntemperatur je nach Glasurart 1100 bis 1250°C) erfolgt das Aufschmelzen des Glasurschlickers zur ei­ gentlichen Glasur.

Der bisher erforderliche Glattband kostet viel Wärmeenergie. Es hat zahlreiche Anstrengungen gegeben, um diesen Brand zu umgehen und gleich die rohen Fliesen zu glasieren. Es wurde das sogenannte Einbrandverfahren entwickelt. Nachteil dieses Verfahrens ist die Gefahr des Verziehens, besonders bei Flie­ sen über 100 mm · 100 mm Abmessung.

Eine ausführliche Beschreibung des Flammspritzens, seiner Anwendung, der verwendeten Spritzwerkstoffe und Geräte ist in "Hitzebeständige Korrosions-, Wärme- und Verschleißschutz­ schichten" (Appen, A. A.; Petzold, A.; VEB Verlag für Grund­ stoffindustrie Leipzig, Leipzig 1984) und in "Metall-, Kera­ mik- und Plastspritzen" (Kretzschmar, E.; VEB Verlag Technik Berlin, Berlin 1970) enthalten. Die Nutzung des Flammspritzens für Gläser wird nicht erwähnt. Die bisher übliche Anwen­ dung des Flammspritzens liegt in der Erzeugung von Ver­ schleiß-, Wärme- und/oder Korrosionsschutzschichten auf me­ tallischem Untergrund. Ein wesentlicher Unterschied des "Glas­ flammspritzens" zum bisherigen Flammspritzen ist der heiße Untergrund der beim Aufbringen von Glasschichten notwendig ist, gespritzte keramische Schichten haben auch immer einen Anteil an offener Porosität (häufig <10%). Durch verschie­ dene Maßnahmen versucht man die Nachteile der Porosität zu vermindern. Die Spritzschichten werden getränkt, um die Poren zu verschließen (mit Metallen, Gläsern und Emails, anorgani­ schen Stoffen und zersetzbaren Salzlösungen).

Das Ziel der Erfindung besteht darin, durch Anwendung des Flammspritzverfahrens baukeramische Erzeugnisse zu glasieren. Damit ist es möglich, den Glasur- oder Glattbrand einzuspa­ ren. Die Erfindung ist bei Anwendung von Schablonen oder bei Teilbeschichtung geeignet, Dekore oder gestalterische Effekte zu erzielen. Die für Anwendung kommenden Spritzschichten kön­ nen weiß oder farbig, transparent, halbdeckend oder deckend sein. Der zu beschichtende Scherben kann dichtgebrannt oder noch saugfähig sein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Anwendung des bekannten Flammspritzverfahrens, Glasuren oder Glasschichten auf Baukeramik aufzubringen. Damit wird der Glasur- oder Glattbrand eingespart und es sind vollkommen neue Farb- und Gestaltungseffekte möglich.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in der Weise gelöst, daß Glas- oder Glasurschichten mit Hilfe des Flammspritzverfahrens auf Baukeramik aufgespritzt werden. Der Spritzauftrag kann durch die Flammspritzpistole KMP 64, KMP 64/1 bzw. Geräte mit entsprechender Leistung erfolgen. Folgende Voraussetzungen sind notwendig:

• 1. der baukeramische Untergrund muß eine Temperatur <= der Erweichungstemperatur des aufzuspritzenden Glases bzw. der Glasur haben,
• 2. die Ausdehnungskoeffizienten des Untergrundes und der aufzuspritzenden Glasur oder des Glases müssen annähernd gleich groß sein, um thermische Spannungen und Abplatzungen zu vermeiden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Glasuren oder glasige Schichten mit Hilfe des Flammspritzverfahrens auf Baukeramik aufgebracht werden. Nach dem Schrueh- oder Bisquitbrand, die zu spritzenden Erzeugnisse sollten noch eine Temperatur <= der Erweichungstempertur der Glasur bzw. des aufzuspritzenden Glases haben, kann der Spritzauftrag vorgenommen werden. Das Spritzen kann durch die Flammspritzpistole KMP 64, KMP 64/1 bzw. Geräte mit entsprechender Leistung erfolgen. Die Spritzpulver, Glasuren oder Glaspulver, sollten den Anforderungen der jeweiligen Spritzpistolen entsprechen und bestimmte Parameter hinsicht­ lich Korngröße, Kornbreite, Teilchenform, Schmelzbarkeit usw. erfüllen. Die Glasur- bzw. Glaspulver sollten vorzugsweise eine Korngröße von 70 bis 150 · 10^-3 mm haben. Der Untergrund muß eine Temperatur <= der Erweichungstempe­ ratur des Glases bzw. der Glasur habe (ca. 500 bis 600°C) und frei von Verunreinigungen sein. Aus energieökonomischen Gründen wird sich der Spritzauftrag so in den technologischen Prozeß einordnen, daß die zu glasierenden Erzeugnisse diese Temperatur noch durch den vorhergehenden Brand besitzen. Der Spritzauftrag kann manuell oder mechanisiert bzw. automati­ siert mit mehreren nebeneinander oder nacheinander angeordne­ ten Spritzpistolen erfolgen. Es können mehrere Spritzvor­ gänge hintereinander oder nebeneinander mit unterschiedlichen Farben und Schichtdicken vorgenommen werden. Es ist möglich, Teilbeschichtungen und dekorative Effekte durch Anwendung von Schablonen zu erreichen.

Bei künstlerischer Gestaltung von Baukeramit sind die Teile durch geeignete Maßnahmen auf der notwendigen Temperatur zu halten, der Spritzauftrag wird manuell ausgeführt. Es ist möglich, Teilbeschichtungen und dekorative Effekte durch Anwendung von Schablonen zu erreichen. Das Mischen von Farben gestattet eine nahezu unbegrenzte Farbpalette, bei Zumischen nicht schmelzender Bestandteile können zusätzliche dekorative Effekte erzielt werden.

Die aufgespritzten Glasuren oder Glasschichten können weiß oder farbig, in transparenter, halbdeckender oder deckender Ausführung zur Anwendung kommen.

Claims (5)

1. Verfahren zum Aufbringen von Glasuren, farbigen Schichten und Dekoren auf Baukeramik, gekennzeichnet dadurch, daß diese Schichten mit Hilfe des Flammspritzverfahrens aufgebracht werden.

2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der zu beschichtende baukeramische Untergrund eine Temperatur <= der Erweichtungstemperatur des aufgespritzten Glases bzw. der Glasur hat.

3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Beschichtung vollständig oder teilweise erfolgt, bei Teilbeschichtung können zur dekorativen Gestaltung Schablonen benutzt werden.

4. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die aufgespritzten Glasuren oder Glasschichten weiß oder farbig, transparent, halbdeckend oder deckend sein können.

5. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß den aufgespritzten Schichten zur Erzielung spezieller dekorativer Effekte nichtaufschmelzende Bestandteile beigegeben werden.