DE4012256A1 - Handgeraet zur erzeugung von lokalem unter- oder ueberdruck - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Handgerät zur Erzeugung von lokalem Unter- oder Überdruck nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige Handgeräte dienen unterschiedlichsten Zwecken, z. B. der Handhabung kleiner und kleinster Gegenstände, wie Bauteilen aus der Elektronik, Optik, Labor- und Medizin­ technik. In jedem Fall soll eine möglichst einfache und freie Beweglichkeit des Handgeräts gegeben sein.

Diese Beweglichkeit wird bei bekannten derartigen Handge­ räten dadurch eingeschränkt, daß die zur Erzeugung des er­ forderlichen Unter- bzw. Überdrucks dienende Pumpe außer­ halb des als Griff ausgebildeten Handgeräts angeordnet und über Schläuche od. dgl. mit diesem verbunden ist. Durch die­ se Schläuche wird die Handhabbarkeit und die Beweglichkeit des Handgeräts erheblich eingeschränkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handgerät der beschriebenen Art zu schaffen, das leichter handhabbar und beweglicher ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst. Die An­ ordnung der Pumpe nebst Motor innerhalb des als Griff aus­ gebildeten Handgeräts läßt einen völligen Verzicht auf Zu­ fuhrschläuche od. dgl. zu. Somit entfällt die auf das Vorhan­ densein derartiger Schläuche zurückgehende Behinderung der das Handgerät benutzenden Bedienungsperson.

Durch die Anordnung der elektrischen Versorgungseinheit ge­ mäß Patentanspruch 2 kann das Handgerät völlig selbständig und ohne Zuleitungen irgendwelcher Art gestaltet werden. Somit ergibt sich eine höchst bequeme Handhabung des Handge­ räts.

Die Ausführungsformen gemäß den Patentansprüchen 3-6 be­ treffen vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten des erfindungs­ gemäßen Handgeräts auf den verschiedensten Gebieten.

Die Ausgestaltung der Pumpe als Flügelzellen-Pumpe gemäß Pa­ tentanspruch 7 ermöglicht eine besonders einfache und leichte Bauart der Pumpe und damit ein besonders geringes Gewicht des Handgeräts. Darüber hinaus hat sich die Flügelzellen-Pumpe als für die gewünschten Zwecke hervorragend geeignet bewährt.

Eine besonders platzsparende Unterbringung des Motors inner­ halb des Handgeräts ist gemäß Patentanspruch 8 durch die An­ flanschung des Motors an die Flügelzellen-Pumpe möglich.

Gemäß Patentanspruch 9 ist das Handgerät in einfacher Weise an eine große Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten ohne beson­ deren Aufwand anpaßbar.

Die teilbare Ausgestaltung des Gehäuses gemäß Patentanspruch 9 erlaubt einen kontinuierlichen Einsatz des aufwendigen und teuren, den Motor und die Pumpe enthaltenden Hauptteils des Handgeräts, wobei die jeweils nicht im Einsatz befindliche Energieversorgungseinheit gleichzeitig aufgeladen wird.

Vorteilhaft kann die Flügelzellen-Pumpe in den in den Patent­ ansprüchen 11 und 12 angegebenen Abmessungen hergestellt werden, so daß sie in verhältnismäßig dünne Handgeräte bzw. Griffe ohne Probleme einbaubar ist.

Die Verwendung des im Patentanspruch 13 angegebenen Werkstoffs ermöglicht lange Standzeiten der Flügelzellen-Pumpe bei be­ sonders guten Dichtigkeitseigenschaften.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbei­ spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

Das in der Figur dargestellte Handgerät hat ein Gehäuse 1. Am vorderen Ende des Gehäuses 1 ist ein Adapter 3 vorgesehen. Dieser Adapter 3 ist über eine im Inneren des Gehäuses ange­ ordnete Leitung bzw. Schlauchverbindung 2 an den Saugstutzen 5 einer Flügelzellen-Pumpe 6 angeschlossen. Der Außendurch­ messer der Flügelzellen-Pumpe 6 beträgt 13,5 mm und ist damit geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Gehäuses 1, dessen Außendurchmesser max. ca. 17 mm beträgt. Die Flügel­ zellen-Pumpe 6 hat ein Kammergehäuse 7, in dem eine Kammer ausgebildet ist. Die Kammer ist exzentrisch um einen Motor 9 angeordnet, der in regelmäßigen Umfangsabständen mit in seiner Axialrichtung verlaufenden Schlitzen versehen ist, in denen in Radialrichtung verschieblich jeweils ein Schieber 10 gelagert ist. Im Betrieb der Pumpe 6 liegt jeder Schieber 10 mit seiner Außenkante an der Kammerwand an. Durch den exzentrischen Verlauf der Kammerwand in bezug auf den Rotor 9 wird bei der Umdrehung des Rotors 9 entsprechend der Vo­ lumenänderung jeder durch zwei Schieber 10 in Umfangsrich­ tung geschlossenen Teilkammer eine Druckänderung erzeugt, die über den Saugstutzen 5 und die Schlauchverbindung 2 an den Adapter 3 und damit auf die Öffnungsfläche einer auf den Adap­ ter 3 aufgesetzten, nicht dargestellten Düse übertragen wird.

An der dem Adapter 3 abgewandten Rückseite der Flügelzellen- Pumpe 6 ist das Kammergehäuse 7 durch eine Abdeckplatte 11 abgeschlossen. An diese Abdeckplatte 11 ist ein Motor 12 angeflanscht, durch dessen Antriebswelle der Rotor 9 der Flügelzellen-Pumpe 6 drehbar ist. Der Motor 12 wird durch einen über eine Ladebuchse 14 aufladbaren Akkumulator 15, an den er mittels durch einen Kupplungsstift 4 verlaufender Leitungen anschließbar ist und der zu einer Energieversor­ gungseinheit 13 gehört, mit Energie versorgt. Der Akkumula­ tor 15 kann über Anschlüsse und eine Platine mit einem Potentiometer verbunden werden, dessen variabler Widerstand an einem Reglerknopf einstellbar ist. Durch eine Verstellung des Reglerknopfs kann die Drehzahl der Flügelzellen-Pumpe 6 ge­ ändert und damit die an der Öffnungsfläche der Düse 3 herrschende Leistung gesteuert werden. Die Ein- und Ausschal­ tung der Flügelzellen-Pumpe erfolgt an einem Ein/Aus-Schalter 14.

Die dargestellte und beschriebene Ausführungsform des Hand­ geräts hat einen maximalen Außendurchmesser von 17 mm und eine Länge von 155 mm.

Claims (13)

1. Handgerät zur Erzeugung von lokalem Unter- oder Überdruck, mit einem Gehäuse (1), an dem ein Adapter (3) vorgesehen ist, einer Pumpe (6), die über eine Leitung (2) an den Adapter (3) angeschlossen ist, einem Motor (12), mittels dem die Pumpe (6) antreibbar ist, und einer Energieversorgungseinheit (13), durch die der Motor (12) mit Energie versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (6) und der Motor (12) inner­ halb des Gehäuses (1) des Handgeräts angeordnet sind.

2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieversorgungseinheit (13) innerhalb des Gehäuses (1) des Handgeräts angeordnet ist.

3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Griff für die Einhandpipettierung für Laborzwecke ausgebildet ist.

4. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Handhabungsgerät für kleine und kleinste Gegenstän­ de zur Aufnahme dieser durch Ansaugwirkung ausgebildet ist.

5. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Entnahme- und/oder Injektionsgerät für medizini­ sche Zwecke ausgebildet ist.

6. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Taschen-Gasanalysegerät ausgebildet ist.

7. Handgerät nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Pumpe als Flügelzellen-Pumpe ausgebildet ist.

8. Handgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (12) an der Flügelzellen-Pumpe (6) angeflanscht ist.

9. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Düsen unterschiedlicher Bauart und Ab­ messungen an den Adapter (3) anbringbar sind.

10. Handgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) zwischen dem Motor (12) und der Energieversorgungseinheit (13) so teilbar ist, daß sein die Energieversorgungseinheit (13) enthaltender Abschnitt vom Restgehäuse demontier- und durch einen anderen, eine aufgeladene Energieversorgungseinheit (13) enthaltenden Ab­ schnitt ersetzbar ist.

11. Flügelzellen-Pumpe zum Einbau in ein Handgerät nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Außen­ durchmesser max. 18 mm und ihre Axialerstreckung max. 30 mm beträgt.

12. Flügelzellen-Pumpe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß ihr Außendurchmesser 13,5 mm und ihre Axialerstrec­ kung ca. 16 mm beträgt.

13. Flügelzellen-Pumpe nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus dem Werkstoff Ridurid V1017 her­ gestellt ist.