DE4009305A1 - Elektronische zuendsteuervorrichtung mit zwei zuendkerzen pro brennraum - Google Patents
Elektronische zuendsteuervorrichtung mit zwei zuendkerzen pro brennraumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronische Zündsteuervorrichtung
für Brennkraftmaschinen, wobei jeder Brennraum zwei
Zündkerzen aufweist, nach der Gattung des Anspruchs 1.
Während bei den meisten Zündsteuervorrichtung für Brennkraftmaschinen,
insbesondere für Ottomotoren, jedem Brennraum
der Brennkraftmaschine eine Zündkerze zugeordnet ist und
dieser Brennraum daher im Einfachzündungsbetrieb gezündet
wird, werden bei Hochleistungsmotoren auch Doppelzündungsanlagen
eingesetzt, bei denen jedem Brennraum zwei Zündkerzen
zugeordnet sind, die gemeinsam gezündet werden. Bei diesen
Doppelzündungsanlagen bewirkt der doppelte Zündfunken
bei niedrigen Drehzahlen oder niedriger Last eine größere
Zündsicherheit und eine bessere Zündung des Gemisches,
insbesondere dann, wenn im Warmlauf der Brennkraftmaschine
ein sehr mageres Gemisch vorliegt. Andererseits ist es
bei hohen Drehzahlen bzw. hoher Last nicht erforderlich,
den Doppelzündungsbetrieb aufrechtzuerhalten, da dort bei
fettem Gemisch die Zündung mittels eines einzigen Funkens
im allgemeinen ausreicht. Die Abschaltung einer Zündkerze
im hohen Drehzahlbereich oder bei hoher Last hat den Vorteil,
daß die Geräuschbelastung zurückgeht und daß zumindest
jeweils eine Zündkerze geschont wird. Allerdings werden
beim Zündkerzenwechsel in der Werkstatt im allgemeinen
immer alle Zündkerzen gleichzeitig ausgetauscht, unabhängig
davon, ob sich einzelne dieser Zündkerzen noch in gutem
Zustand befinden, so daß die Abschaltung einer Zündkerze
bezüglich der effektiven Lebensdauer keine Vorteile bringt.
Die erfindungsgemäße Zündsteuervorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß
die Abnutzung der Zündkerzen im Einfachzündungsbetrieb
gleichmäßig erfolgt, so daß sich der Abbrand der Zündelektroden
gegenüber herkömmlichen Zündanlagen auf die Hälfte
reduziert. Die Zündkerzen erreichen auf diese Weise eine
höhere Laufleistung und müssen seltener gewechselt werden.
Gegenüber dem Doppeldzündungsbetrieb wird eine deutliche
Geräuschreduzierung erzielt, insbesondere bei hohen Drehzahlen,
bei denen in jedem Falle auf die Doppelzündung
verzichtet werden kann.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Hauptanspruch angegebenen Zündsteuervorrichtung möglich.
Im einfachsten Falle liegt in allen Betriebszuständen ein
Einfachzündungsbetrieb vor. Die hierdurch erzielte Verlängerung
der Laufleistung gegenüber dem konventionellen Einfachzündungsbetrieb
mit einer Zündkerze oder gegenüber dem
Doppelzündungsbetrieb mit zwei Zündkerzen ermöglicht längere
Wartungsintervalle.
Es ist jedoch auch eine Umschaltung zwischen dem Doppelzündungsbetrieb
und dem Einfachzündungsbetrieb in Abhängigkeit
vorgegebener Parameter möglich. So kann beispielsweise
in kritischen Betriebszuständen im Doppelzündungsbetrieb
gefahren werden, z. B. bei niederen Drehzahlen und/oder
bei magerem Gemisch im Warmlauf und/oder während des Startvorgangs
und/oder für Diagnosezwecke, während im übrigen
auf den Einfachzündungsbetrieb umgeschaltet wird. Da bei
diesem die Zündkerzen gleichmäßig belastet werden, erhöht
sich die Lebensdauer auch hier beträchtlich, insbesondere
dann, wenn der Doppelzündungsbetrieb nur in sehr begrenzten
und relativ kurzen Betriebszuständen eingeschaltet wird.
Es ist auch möglich, gute Notlaufeigenschaften bei Ausfall
einer Zündkerze oder eines entsprechenden Zündsystems dadurch
zu erreichen, daß bei einem Ausfall eine vollständige
Umschaltung auf die andere Zündkerze erfolgt. In diesem
Falle erhöht sich zwar deren Verschleiß, jedoch ist der
Fahrkomfort im übrigen nicht beeinträchtigt. Auch wird
hierdurch ein Schutz des empfindlichen Katalysators erreicht,
der gegen unverbranntes Gemisch geschützt werden muß.
Im einfachsten Falle wird im Einfachzündungsbetrieb jeweils
eine abwechselnde Zündfolge für die beiden Zündkerzen jeder
Brennkammer eingestellt, jedoch sind auch andere Folgen
möglich, wobei insgesamt eine im wesentlichen gleiche Zündhäufigkeit
bei beiden Zündkerzen vorliegen muß.
Zur Erzielung einer statischen Hochspannungsverteilung
ohne rotierenden Hochspannungsverteiler sind in vorteilhafter
Weise jeweils zwei Brennräumen zwei Doppelfunkenspulen
zugeordnet, wobei jede dieser Doppelfunkenspulen
mit einer Zündkerze des einen und einer Zündkerze des anderen
Brennraums verbunden ist, und wobei sich jeweils während
der Zündauslösung in einem Brennraum der andere Brennraum
im Auspufftakt bzw. in der Überschneidung befindet. Diese
beiden Doppelfunkenspulen sind auf einfache Weise im Doppelzündungsbetrieb
gemeinsam und im Einfachzündungsbetrieb
einzeln ansteuerbar.
Diese Zündsteuervorrichtung eignet sich für Zwei-, Vier-,
Sechs-Zylinder-Brennkraftmaschinen, wobei die Zahl der
Zylinder noch weiter variiert werden kann, jedoch geradzahlig
sein sollte. Die Zahl der Doppelfunkenspulen entspricht
dann jeweils der Anzahl der Brennräume.
Bei Vier- oder Mehr-Zylinder-Motoren sind wenigstens zwei
Gruppen von je zwei Doppelfunkenspulen vorgesehen, wobei
jede Gruppe zwei Brennräumen zugeordnet ist. Die Schalteinrichtung
schaltet im Einfachzündungsbetrieb nacheinander die
erste Doppelfunkenspule der ersten Gruppe, die erste Doppelfunkenspule
der zweiten Gruppe, die zweite Doppelfunkenspule
der ersten Gruppe und die zweite Doppelfunkenspule der zweiten
Gruppe ein, wobei in den entsprechenden nachfolgenden Zyklen
jeweils die Reihenfolge der ersten Doppelfunkenspulen und
zweiten Doppelfunkenspulen wechselt. Hierdurch wird auf einfache
Weise eine abwechselnde Betätigung der beiden Zündkerzen
jedes Brennraums erzielt.
Es ist jedoch auch möglich, daß jeder Zündkerze eine Einzelfunkenspule
zugeordnet ist, um eine statische Hochspannungsverteilung
zu erzielen. Hierdurch verdoppelt sich zwar die Zahl
der Zündspulen und die Zahl der sie steuernden Leistungsendstufen,
jedoch wird die Gefahr von Zündauslösungen im Auspufftakt
verhindert. Darüber hinaus sind auch Ausführungen für
Brennkraftmaschinen mit einer ungeraden Zylinderzahl möglich.
Die Zündsteuervorrichtung ist zweckmäßigerweise zusammen mit
der Schalteinrichtung als Mikrorechner ausgebildet, wobei
Leistungsendstufen zwischen dem Mikrorechner und den Einzel-
bzw. Doppelfunkenspulen vorgesehen sind. Die gleichzeitige (im
Doppelzündungsbetrieb) und die nacheinander erfolgende (im
Einfachzündungsbetrieb) Betätigung der beiden Zündkerzen in den
einzelnen Brennräumen kann dabei auf einfache Weise rechnergesteuert
in Abhängigkeit eines im Mikrorechner enthaltenen
Programms erfolgen. Auch kann eine Umschaltung zwischen Einfach-
und Doppelzündungsbetrieb auf einfache Weise durch diesen
Mikrorechner gesteuert werden.
Zur Umschaltung zwischen den beiden Betriebsarten ist ein
Funktionsschalter oder Geber mit dem Mikrorechner verbunden,
wobei in Abhängigkeit der Unter- bzw. Überschreitung eines
vorgebbaren Schwellwerts und/oder des Schaltzustands des
Funktionsschalters die Umschaltung erfolgt. Dabei werden
den beiden Betriebsarten in vorteilhafter Weise unterschiedliche
Zünd- und/oder Lambda-Kennfelder zugeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild
des elektrischen Teils der Zündsteuervorrichtung und eine
schematische Darstellung von vier Brennräumen einer Vier-
Zylinder-Brennkraftmaschine.
Bei dem in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispiel
sind schematisch vier Zylinder Z1 bis Z4 einer
Vier-Zylinder-Brennkraftmaschine dargestellt. Vier darin
bewegbare Kolben 10-13 sind ebenfalls schematisch dargestellt.
Zwischen den Zylindern Z1 bis Z4 und den Kolben
10-13 befinden sich entsprechende Brennräume 14-17, in
die über nicht dargestellte Einlaßventile eine zündfähige
Mischung eingeleitet und über nicht dargestellte Ablaßventile
das verbrannte Gemisch abgeleitet wird.
In jeden Zylinder Z1 bis Z4 sind jeweils zwei Zündkerzen
ZK eingeschraubt, wobei die Zündkerzen ZK1 und ZK2 in den
Brennraum 14, die Zündkerzen ZK3 und ZK4 in den Brennraum
15, die Zündkerzen ZK5 und ZK6 in den Brennraum 16 und
die Zündkerzen ZK7 und ZK8 in den Brennraum 17 hineinragen.
Diese Zündkerzen ZK1 bis ZK8 sind mit den Sekundärausgängen
von vier Doppelfunkenspulen ZS1 bis ZS4 elektrisch verbunden.
Die Doppelfunkenspulen werden im folgenden abgekürzt
als Zündspulen bezeichnet. Der Ausgang der Zündspule ZS1
ist mit den Zündkerzen ZK2 und ZK8 verbunden, der Ausgang
der Zündspule ZS2 mit den Zündkerzen ZK1 und ZK7, der Ausgang
der Zündspule ZS3 mit den Zündkerzen ZK4 und ZK6 und
der Ausgang der Zündspule ZS4 mit den Zündkerzen ZK3 und
ZK5. Das Ein- und Ausschalten der Zündspulen ZS1 bis ZS4
erfolgt über Leistungsendstufen 18-21, die wiederum von
einem Mikrorechner 22 gesteuert werden. Ein derartiger
Mikrorechner zur Steuerung der Zündfunktionen in Abhängigkeit
von Zünd- und/oder Lambda-Kennfeldern ist in modernen Kraftfahrzeugen
verbreitet und beispielsweise im Kraftfahrtechnischen
Taschenbuch der Firma Robert Bosch GmbH, 19. Auflage,
S. 405 ff., detailliert beschrieben. Zur Erfassung der
Drehzahl ist dabei ein Drehzahlgeber 23 mit einem Drehzahleingang
des Mikrocomputers 22 verbunden. Übrige, für eine
derartige Kennfeldsteuerung üblicherweise erforderliche
Sensoren, wie Drucksensoren, Temperatursensoren, Spannungssensoren
und Schaltersensoren, wurden zur Vereinfachung
der Darstellung weggelassen.
Eine Schalteinrichtung 24 im Mikrorechner 22 steuert nach
einem unten noch näher erläuterten Schema die einzelnen
Leistungsendstufen 18-21 bzw. die Zündkerzen ZK1 bis ZK8.
Diese Schalteinrichtung 24 ist nur schematisch durch eine
gestrichelte Linie angedeutet, wobei der Drehzahlgeber
23 über eine ebenfalls schematisch angedeutete Schwellwertstufe
25 auf die Schalteinrichtung 24 einwirkt. Selbstverständlich
sind in einem Mikrorechner eine derartige
Schwellwertstufe 25 und eine Schalteinrichtung 24 üblicherweise
durch Programmfunktionen realisiert, jedoch ist prinzipiell
auch eine hardwaremäßige Realisierung z. B. als externe
Schaltung möglich.
Die Wirkungsweise der in der einzigen Figur dargestellten
Zündsteuervorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß
unterhalb eines festlegbaren Last- und/oder Drehzahlwerts
eine Umschaltung in den Doppelzündungsbetrieb erfolgt,
in dem jeweils beide Zündkerzen eines Zylinders gleichzeitig
zünden. Die Festlegung dieses Lastwerts bzw. Drehzahlwerts
erfolgt durch die Schwellwertstufe 25 bzw. eine entsprechende
Rechnerfunktion. Oberhalb dieses festlegbaren Werts erfolgt
wieder eine Rückschaltung in den Einfachzündungsbetrieb,
bei dem jeweils nur eine Zündkerze eines Zylinders zündet.
Gleichzeitig mit der Umschaltung zwischen den beiden Betriebsarten
wird auch zwischen unterschiedlichen Zünd- bzw. Lambda-
Kennfeldern umgeschaltet, die im Mikrorechner 22 gespeichert
sind. Diese Kennfelder sind in üblicher Weise den beiden
Betriebsarten angepaßt.
Unterhalb des vorgegebenen Last- bzw. Drehzahlwerts erfolgt
die Ansteuerung der Leistungsendstufen 18-21 bzw. Zündspulen
ZS1 bis ZS4 im Doppelzündungsbetrieb. Bei der dargestellten
Vier-Zylinder-Brennkraftmaschine ist eine Zündfolge 1-3-4-2
erforderlich, daß heißt, die entsprechend bezeichneten
Zylinder müssen in dieser angegebenen Reihenfolge gezündet
werden. Hierzu werden zunächst die Zündspulen ZS1 und ZS2
gemeinsam angesteuert, so daß beide Zündkerzen ZK1 und
ZK2 des Zylinders Z1 das zündfähige Gemisch im Brennraum
14 zünden. Die gleichzeitig an den Zündkerzen ZK7 und ZK8
erzeugten Zündfunken treffen dort auf verbranntes Gemisch
im Auspufftakt, so daß sie keine Wirkung entfalten. Der
nächste Zündvorgang erfolgt durch gleichzeitiges Ansteuern
der Zündspulen ZS3 und ZS4, wodurch das zündfähige Gemisch
im Brennraum 16 des Zylinders Z3 durch beide Zündkerzen
ZK5 und ZK6 entzündet wird, während die Zündfunken an den
Zündkerzen ZK3 und ZK4 aus den erläuterten Gründen wirkungslos
bleiben. Danach werden wiederum die Zündspulen ZS1
und ZS2 angesteuert, wodurch nunmehr das zündfähige Gemisch
im Brennraum 17 des Zylinders Z4 gezündet wird, während
die Zündfunken der Zündkerzen ZK1 und ZK2 wirkungslos bleiben.
Schließlich erfolgt wiederum eine gemeinsame Ansteuerung
der Zündspulen ZS3 und ZS4, wodurch Zündfunken an den Zündkerzen
ZK3 und ZK4 zur Zündung des zündfähigen Gemischs
im Brennraum 15 des Zylinders Z2 erzeugt werden. Nun wiederholt
sich der Vorgang in der beschriebenen Reihenfolge.
Das Ansteuermuster für die Zündspulen ZS1 bis ZS4 bzw.
für die Leistungsendstufen 18-21 wiederholt sich somit
bei jeder Umdrehung. Die folgende Tabelle gibt dieses Zündmuster
wieder:
Im Einfachzündungsbetrieb erfolgt eine Umschaltung auf das folgende
Ansteuermuster:
Hier wird zunächst die Zündspule ZS2 angesteuert, wodurch
die Zündkerze ZK1 das Gemisch im Zylinder Z1 entflammt,
dann wird die Zündspule ZS4 angesteuert zur Entflammung
des zündfähigen Gemischs im Zylinder Z3 usw. gemäß der
vorstehenden Tabelle. Hier wiederholt sich das Muster alle
4 Umdrehungen der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine. Aus
dieser Tabelle ist entnehmbar, daß zunächst während der
ersten vier Zündtakte die jeweils einen Zündkerzen der
vier Zylinder und dann in den darauffolgenden vier Takten
die jeweils anderen Zündkerzen der vier Zylinder gezündet
werden. Unter Zündung ist hier die Erzeugung eines
Zündfunkens in einem zündfähigen Gemisch zu verstehen,
nicht dagegen die Erzeugung des jeweils anderen Zündfunkens
an der anderen Zündkerze, die sich im Auspufftakt des
jeweils anderen Zylinders befindet. Die Zündkerzen
ZK1 bis ZK8 werden dadurch oberhalb des vorgebbaren Last-
bzw. Drehzahlwerts mit jeweils gleicher Häufigkeit durch
eine jeweils abwechselnde Zündfolge gezündet, so daß ein
gleichmäßiger Kerzenabbrand auch im Einfachzündungsbereich
stattfindet.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf Vier-Zylinder-
Brennkraftmaschinen beschränkt, sondern ist auch für Brennkraftmaschinen
mit einer anderen Zylinderzahl anwendbar.
In jedem Falle muß bei einer kontaktlosen Zündverteilung
die Zahl der Zündspulen der Zahl der Zylinder entsprechen.
Dabei sind jeweils zwei Doppelfunkenspulen zwei Zylindern
zugeordnet, die sich komplementär verhalten, also bei denen
sich zum Zeitpunkt der Erzeugung von Zündfunken der eine
Zylinder im Arbeitstakt und der andere Zylinder im Auspufftakt
befindet. Diese beiden Zündspulen bilden eine Gruppe,
wobei die Zahl der Gruppen von der Zahl der Zylinder abhängt.
Es erfolgt eine Ansteuerung von jeweils einer Zündspule
der einzelnen Gruppen und dann der jeweils anderen Zündspule
der einzelnen Gruppen nacheinander. Danach kehrt
sich die Reihenfolge der Zündspulen um.
Während die Verwendung von Doppelfunkenspulen nur bei geraden
Zylinderzahlen möglich ist, können auch ungerade oder gerade
Zylinderzahlen mittels Einzelfunkenspulen gezündet werden.
Hierbei ist jeder Zündkerze eine Einzelfunkenspule zugeordnet,
also jedem Brennraum zwei Einzelfunkenspulen. Zündauslösungen
im Auspufftakt kommen hier nicht vor. Die Zündkerzen
verschleißen also weniger.
Es ist selbstverständlich auch möglich, anstelle von bekannten
Doppelfunkenspulen auch Drei-Funkenspulen, Vier-Funkenspulen
od.dgl. zu verwenden, was selbstverständlich nur
in dem Rahmen möglich ist, in dem gewährleistet ist, daß
die gemeinsam erzeugten Zündfunken nur in einem Zylinder
auf ein zündfähiges Gemisch treffen.
Die Umschaltung zwischen Einfachzündungsbetrieb und Doppelzündungsbetrieb
ist nicht nur in Abhängigkeit eines festlegbaren
Last- und/oder Drehzahlwerts möglich. Diese Umschaltung
kann auch in Abhängigkeit anderer Parameter erfolgen, wobei
der Gesichtspunkt maßgeblich ist, daß in bezüglich der
Zündung kritischen Betriebszuständen ein Doppelzündungsbetrieb
vorliegt, während in unkritischen Betriebszuständen
im Einfachzündungsbetrieb gefahren wird. Beispielsweise
kann die Umschaltung in Abhängigkeit eines Diagnose- oder
Startschalters erfolgen, wobei dann nur im Diagnosefall
(falls dies gewünscht wird) und/oder während des Starts
auf den Doppelzündungsbetrieb umgeschaltet wird. Weiterhin
kann die Umschaltung auch durch einen Temperatursensor
dadurch gesteuert werden, daß unterhalb einer vorgebbaren
Temperatur, also in der Warmlaufphase, im Doppelzündungsbetrieb
und danach im Einfachzündungsbetrieb gefahren wird.
Eine Umschaltung in Abhängigkeit von weiteren Parametern
oder Schaltern ist alternativ oder kumulativ möglich.
Eine weitere Ausgestaltung kann dadurch erfolgen, daß beispielsweise
ein Mikrorechner eine Prüfeinrichtung zur Feststellung
der ordnungsgemäßen Zündung an jeder Zündkerze
aufweist. Wird eine defekte Zündkerze oder ein entsprechender
defekter Zündkreis festgestellt, so erfolgt eine ständige
Umschaltung auf die jeweils andere Zündkerze des Brennraums,
so daß ein komfortabler Notlaufbetrieb gewährleistet ist.
Dies dient nicht zuletzt dem Schutz eines Katalysators.
Eine alternativve Anwendung der Erfindung besteht auch darin,
daß ständig im Einfachzündungsbetrieb gefahren wird, wodurch
entsprechende Umschaltvorrichtungen für den Doppelzündungsbetrieb
entfallen können. Dies dient der Verlängerung der
Wartungsintervalle für die Zündanlage, da sich die Lebensdauer
der Zündkerzen hierdurch verdoppelt.
Claims (15)
1. Elektronische Zündsteuervorrichtung zur Erzeugung von
Zündfunken an Zündkerzen in Brennräumen einer Brennkraftmaschine,
wobei jeder Brennraum zwei Zündkerzen aufweist,
die in wenigstens einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine
jeweils einzeln gezündet werden (Einfachzündungsbetrieb),
dadurch gekennzeichnet, daß eine die beiden Zündkerzen
(ZK1, ZK2; ZK3, ZK4; ZK5, ZK6; ZK7, ZK8) eines Brennraums
(14-17) im Einfachzündungsbetrieb mit im wesentlichen gleicher
Häufigkeit zündende Schalteinrichtung (24) vorgesehen
ist.
2. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in allen Betriebszuständen ein Einfachzündungsbetrieb
vorliegt.
3. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die beiden Zündkerzen (ZK1 bis ZK8)
eines Brennraums (14-17) unterhalb eines vorgebbaren Last-
und/oder Drehzahlwerts gemeinsam (Doppelzündungsbetrieb)
und oberhalb desselben jeweils einzeln gezündet werden
(Einfachzündungsbetrieb).
4. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die beiden Zündkerzen (ZK1 bis ZK8)
eines Brennraums (14-17) unter Sonderbetriebsbedingungen,
wie z. B. Diagnose-, Start- oder Warmlaufbetrieb, gemeinsam
(Doppelzündungsbetrieb) und im übrigen jeweils einzeln
gezündet werden (Einfachzündungsbetrieb).
5. Zündsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausfall einer
Zündkerze im Einfachzündungsbetrieb Mittel zur vollständigen
Umschaltung auf die andere Zündkerze vorgesehen sind.
6. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Einfachzündungsbetrieb jeweils eine abwechselnde
Zündfolge für die beiden Zündkerzen (ZK1, ZK2; ZK3,
ZK4; ZK5, ZK6; ZK7, ZK8) jedes Brennraums (14-17) vorgesehen
ist.
7. Zündsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Brennräumen
(14, 17; 15, 16) zwei Doppelfunkenspulen (ZS1, ZS2;
ZS3, ZS4) zugeordnet sind, wobei jede dieser Doppelfunkenspulen
mit einer Zündkerze des einen und einer Zündkerze
des anderen Brennraums verbunden ist und wobei sich jeweils
während der Zündauslösung in einem Brennraum der andere
Brennraum im Auspufftakt befindet.
8. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Doppelfunkenspulen (ZS1, ZS2;
ZS3, ZS4) im Doppelzündungsbetrieb gemeinsam und im Einfachzündungsbetrieb
einzeln ansteuerbar sind.
9. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Gruppen von je zwei Doppelfunkenspulen
(ZS1, ZS2; ZS3, ZS4) vorgesehen sind, wobei
jede Gruppe zwei Brennräumen (14, 17; 15, 16) zugeordnet
ist und daß die Schalteinrichtung (24) im Einfachzündungsbetrieb
nacheinander die erste Doppelfunkenspule (ZS1)
der ersten Gruppe, die erste Doppelfunkenspule (ZS3) der
zweiten Gruppe, die zweite Doppelfunkenspule (ZS2) der
ersten Gruppe und die zweite Doppelfunkenspule (ZS4) der
zweiten Gruppe einschaltet, wobei in den entsprechenden
nachfolgenden Zyklen jeweils die Reihenfolge der ersten
Doppelfunkenspule und zweiten Doppelfunkenspule wechselt.
10. Zündsteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zündkerze (ZK1 bis
ZK8) eine Einzelfunkenspule zugeordnet ist.
11. Zündsteuervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusammen mit
der Schalteinrichtung (24) als Mikrorechner (22) ausgebildet
ist, wobei Leistungsendstufen (18-21) zwischen dem Mikrorechner
(22) und den Einzel- oder Doppelfunkenspulen (ZS1
-ZS4) vorgesehen sind.
12. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Funktionsschalter oder Geber (23) mit
dem Mikrorechner (22) verbunden ist, und daß in Abhängigkeit
der Unter- oder Überschreitung eines vorgebbaren Schwellwerts
und/oder des Schaltzustands des Funktionsschalters
eine Umschaltung zwischen dem Einfachzündungsbetrieb und
dem Doppelzündungsbetrieb vorgesehen ist.
13. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß den beiden Betriebsarten unterschiedliche
Zünd- und/oder Lambda-Kennfelder zugeordnet sind.
14. Zündsteuervorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Funktionsschalter ein Diagnose-
oder Startschalter ist.
15. Zündsteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber ein Last-, Drehzahl-
und/oder Temperaturgeber ist.
Priority Applications (2)
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DE19904009305 DE4009305A1 (de) | 1990-03-23 | 1990-03-23 | Elektronische zuendsteuervorrichtung mit zwei zuendkerzen pro brennraum |
PCT/DE1991/000169 WO1991014867A1 (de) | 1990-03-23 | 1991-02-28 | Elektronische zündsteuervorrichtung mit zwei zündkerzen pro brennraum |
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DE4009305A1 true DE4009305A1 (de) | 1991-09-26 |
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Country Status (2)
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