DE4006435C2 - Verfahren und Einrichtung zur in-situ Grund- und/oder Sickerwassersanierung - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur in-situ Grund- und/oder SickerwassersanierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur in-situ Grund- und/oder
Sickerwassersanierung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 8.
In der Grundwassersanierung ist das sogenannte
Abpumpverfahren ein traditionelles und daher am weitesten
verbreitetes Sanierungsverfahren. Zur Durchführung dieses
Verfahrens wird ein meist mit PVC oder verzinktem
Stahlrohr ausgebauter Brunnen mit einer Nennweite
zwischen 120 mm und 250 mm durch den Grundwasserleiter
oder den wasserführenden Bodenhorizont hindurch in den
Grundwasserstau abgesenkt. Das Grundwasser wird aus
diesem Brunnen abgepumpt und über eine
Wasseraufbereitungsanlage geleitet. Nach erfolgter
Reinigung wird das Grundwasser entweder über einen
zusätzlichen Schluckbrunnen in den Grundwasserleiter
zurückgeleitet bzw. verrieselt oder in den Kanal geführt.
Durch Abpumpen des Brunnens bildet sich ein
Abpumptrichter aus.
Dieses Verfahren zur Grundwasserreinigung ist für
umfassende Reinigungsaufgaben bei Kontamination mit unter
anderem leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen
(LCKW), Kohlenwasserstoffen (KW), Emulsionen sowie auch
Schwebstoffen geeignet.
Allerdings ist für das Abpumpen und die Wiedereinleitung
von Grundwasser ein Genehmigungsverfahren nach dem
Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und anderen Vorschriften
erforderlich und für die Wiedereinleitung von Wasser in
den Grundwasserleiter sind regelmäßig die vorgegebenen
Grenzwerte, wie z. B. der Trinkwasserverordnung,
einzuhalten. Gerade bei Grundwasser, das aufgrund
natürlicher Belastungen, wie beispielsweise Härtebildner,
Eisen und Mangan aus natürlichen Quellen, wie z. B.
moorigen Flußaltarmen, oder aufgrund anthropogener
Vorbelastungen bei Eintritt in ein Grundstück belastet
ist, stellt diese behördliche Verordnung eine mitunter
unbillige Forderung dar.
Die durch den Pumpbrunnen erzeugte Grundwasserabsenkung
kann - gerade bei bindigen Böden - nicht erwünschte
Veränderungen der Bodenkennwerte bewirken, die unter
Umständen eine Gefahr für den Baubestand auslösen, d. h.
gegebenenfalls einen im Hinblick auf die Baustatik
gefürchteten Grundbruch herbeiführen können.
In Bodenbereichen mit wechselnder Wasserführung,
beispielsweise bei jahreszeitlichen Veränderungen der
Nachfließmenge, können aufwendige Pumpenregelungen
erforderlich werden.
Die Wasseraufbereitung, gerade bei eisen- und
schwermetallhaltigem Grundwasser sowie bei
Kontaminationen mit Metallkomplexen, Kohlenwasserstoffen
usw. ist zum Teil extrem aufwendig. Vor der eigentlichen
Wasserreinigung sind meist Abscheidungs-, Ausfällungs-,
Ausflockungsstufen oder Emulsionsspaltanlagen usw.
erforderlich, die die Wasserreinigung erheblich
verteuern.
Außerdem können die Pumpen und das Pumpenzubehör durch
gelöste Eisenmineralien verockern (Brauneisen).
Andere bereits vorgeschlagene oder bekannte Verfahren zur
Grund- und Sickerwassersanierung (hierzu gehört
beispielsweise der Unterdruck - Verdampfungsbrunnen)
beruhen auf den Grundverfahren der Zweiphasentrennung.
Diese Verfahren sind relativ neu und haben ihre
wissenschaftliche Grundlage in der physikalischen
Verfahrenstechnik. Im Unterschied zum on-site reinigenden
Abpumpverfahren kann mit den Grundverfahren der
Zweiphasentrennung unter gewissen Rahmenbedingungen das
Grund- oder Sickerwasser in-situ gereinigt werden. Ein
Nachteil besteht jedoch darin, daß mit Luft gearbeitet
wird, die unter Umständen mit den auszutragenden
Kohlenwasserstoffkontaminationen explosionsfähige
Gasgemische bilden kann bzw. daß sich bei einigen
Kohlenwasserstoffen Peroxide bilden, die ausfallen und
sich somit anreichern und explosiv zerfallen können.
Problematisch ist es auch, daß durch dieses Verfahren
gemäß dem Henry′schen Gesetz der Partialdruck nur
proportional dem angelegten Außendruck abgesenkt wird und
so bei dem angelegten Unterdruck nur ein kleiner
Prozentsatz der gelösten Schadstoffe ausgetragen wird.
Bei den Verfahren der Zweiphasentrennung kann das Wasser,
insbesondere Grundwasser nur von niedersiedenden Stoffen
oder Gasen mit relativ hohem Dampfdruck gereinigt werden.
In nur begrenztem Umfange können Schadstoffe wie Benzol,
Toluol oder Xylol (BTX) oder beispielsweise PER
ausgetragen werden.
Der hohe Unterdruck bewirkt die Ansaugung großer Mengen
von Fehlluft aus den umgebenden Bodenhorizonten und von
der Erdoberfläche. Es sind zum Teil aufwendige
flächendeckende Abdichtungsmaßnahmen, beispielsweise
Versiegelung der Erdoberfläche mit Asphalt, Verlegen und
Bewässern von Bentonit-Dichtmatten, zur Erzielung des
spezifizierten Reinigungserfolges erforderlich.
Durch den Unterdruck zur Phasentrennung wird der Pegel
des Wasserspiegels angehoben. Es bildet sich ein äußerer
Kreislauf aus, wobei oben das Wasser aus dem Brunnen
horizontal-radial abfließt, dann in einer gewissen
Entfernung absinkt und unten im Brunnen wieder angesaugt
wird. Bei einem oft standardmäßig angelegten Unterdruck
von 5000 Pa kommt es zu einer Überhöhung im Pegel von
etwa 50 cm. Die Überhöhung beträgt teilweise noch in 50 m
Entfernung vom Brunnen über 10 cm. Da das Grundwasser
meist nicht steht, sondern fließt, ist damit zu rechnen,
daß der nicht abgetrennte Schadstoffanteil zentrisch in
dem Brunnen verteilt wird und abfließt und den
Schadensherd so vergrößert, insbesondere dann, wenn der
Brunnen nicht im Zentrum des Schadensherdes plaziert
wurde.
Die Durchführung des Verfahrens setzt vom
chemisch-physikalischen Aufwand her gesehen eine komplexe
und aufwendige Meß- und Einregelungstechnik voraus.
Durch die Ausbildung des oben erwähnten äußeren
Kreislaufes von oben nach unten muß mit der Möglichkeit
einer Tiefen-Mobilisierung der Schadstoffe gerechnet
werden.
Aus den Druckschriften DE 37 33 583 A1, P. Iohn, "Zum Entwicklungsstand
der rührerlosen Flotation", Aufbereitungs-
Technik 3/1973, S. 156-161, B. Dobiás "Mikroflotation -
ein modernes Verfahren zur Abwasserreinigung", Münchner
Beiträge zur Abwasser-, Fischerei- und Flußbiologie, Bd.
29, R. Oldenbourg Verlag, München 1978, S. 161-171,
Marko Zlokarnik, "Neue Wege bei der flotativen Aufbereitung
und Abwasserreinigung in der chemischen Industrie",
Chem.-Ing.-Tech. 53 (1981), Nr. 8, S. 600-606, R. A.
Conway et al, "High-solubility gas flotation", Journal
WPCF 53 (1981) 7, S. 1198-1205, DE 36 25 488 A1 und DE
38 05 200 C1 sind Flotationsverfahren bekannt, bei denen
zur Beseitigung von kleinen, feindispergierten Teilchen
aus Wasser Gasperlen im Wasser verteilt werden, wobei die
Gasperlen beispielsweise durch Durchblasen durch ein
feinporöses Material erzeugt werden. Dabei liegt die
Größe der Gasperlen bei etwa 50 bis 100 µm (R. A. Conway
et al), etwa 40 bis 60 µm (Marko Zlokarnik), etwa 50 µm
(DE 37 33 583) und etwa 100 µm (P. Iohn). In der älteren
DE 40 01 012 C1 ist ebenfalls das Einbringen von Luft-
oder Gasblasen in das Grundwasser beschrieben. Dabei werden
die Blasen in das untere Ende einer Bohrung in vom
Grundwasser durchströmten Erdreich durch einen Verteilerkopf
eingebracht.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren der eingangs genannten Art, mit dem Grund- und
Sickerwasser in-situ mit einer guten Extraktionsleistung
gereinigt werden kann, und eine Einrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen
und durch eine Einrichtung gelöst, die die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 8 aufweist.
Durch die Erfindung können vorteilhafterweise zwei miteinander
kombinierbare Wirkungen erzielt werden. Die eine
Wirkung basiert auf dem aus der chemischen Verfahrenstechnik
bekannten Prinzip der Desorption, nach welcher
das für die Gasperlen verwendete Kohlendioxid im
Wasser physikalisch sehr gut löslich ist, sich im Wasser
bis zur Sättigungsgrenze löst und die im Wasser gelösten
Stoffe austauscht, so daß diese Stoffe ausgetrieben werden.
Die Kohlendioxid-Gasperlen oder Gasperlen aus
einer Mischung aus Kohlendioxid mit wenigstens einem
anderen Gas werden in einer sehr kleinen Perlengröße von
weniger als einem Mikrometer eingebracht. Dies führt vorteilhafterweise
zu einer besonders guten Extraktionsleistung
und zu einer Steiggeschwindigkeit, die kleiner als
0,5 m pro Sekunde ist. Die Verweildauer des Extraktionsmittels
im Wasser wird dadurch ebenfalls erhöht. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren können daher überraschend gute
Reinigungserfolge erzielt werden. Vorteilhafterweise
ist der für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderliche Platzbedarf relativ gering. Es ist
ein Arbeiten mit optimierten Betriebskosten möglich. Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch unterhalb von
Gebäuden saniert werden, da der Grundwasserspiegel nicht
oder nur geringfügig erhöht wird. Dies ist von erheblicher
Bedeutung für Sanierungen in bebauten Gebieten.
Es besteht der Vorteil, daß die gelösten Schadstoffe nahezu
vollständig und nicht nur teilweise abgetrennt werden.
Diese Schadstoffe diffundieren in die überschüssigen
Gasperlen und werden mit diesen zum Wasserspiegel transportiert,
so daß die Gasperlen vorteilhafterweise gleichzeitig
als Austragungsmedium dienen. Die ausgetragenen
Schadstoffe können abgesaugt werden.
Die Diffusion wird wesentlich von drei Faktoren bestimmt:
- a) der Art des Gases oder Desorptionsmittels,
- b) der Verweildauer des Desorptionsmittels im Wasser, und
- c) der Oberfläche des Desorptionsmittels.
Im Hinblick auf a) sollte, wie schon erwähnt, Kohlendioxid
bzw. eine Mischung aus Kohlendioxid mit wenigstens
einem anderen Gas in Wasser sehr gut löslich.
Im Hinblick auf b) ist die Verweildauer der verwendeten
Gasperlen groß, was bedeutet, daß die Steiggeschwindigkeit
der Gasperlen im Wasser klein ist. Dies ist auf die
durchschnittliche Perlengröße von weniger als einem
Mikrometer, bezogen auf eine Temperatur von 20°C des
Grund- und/oder Sickerwassers und dem auf diesem lastenden
Atmosphärendruck zurückzuführen.
Im Hinblick auf c) sind die genannten kleinen Gasperlen
in großer Zahl vorteilhaft.
Das verwendte Kohlendioxid-Gas ist in der chemischen Verfahrenstechnik und
Trinkwasseraufbereitung ein sehr bekanntes, weit
verbreitetes und preiswertes Gas, das
vorteilhafterweise bei der Abwasserreinigung und
Grundwassersanierung gefahrlos als Desorptionsmittel
einsetzbar ist.
Die Steiggeschwindigkeit von CO2 beträgt in reinem
Wasser bei 20°C etwa 0,415 m/sec. CO2 kann zudem in
Mikroperlen von etwa 0,05 Mikrometer Durchmesser
ausgedüst werden und bietet somit im Vergleich zu Luft
eine stark vergrößerte als Kontaktfläche dienende
Oberfläche. Beide Faktoren stellen ein maximales
Lösungsverhalten von CO2 in Wasser sicher.
Das im Wasser gelöste CO2 gast im weiteren Verlauf des
Grundwasserstromes wieder aus und diffundiert in den
Boden, wo es unter anderem von der Vegetation wieder
aufgenommen wird. Nach neuesten Untersuchungen wurde
festgestellt, daß bei ausreichender Dotierung von CO2 im
"pflanzenverfügbaren Wasser" der in der Landwirtschaft
erforderliche Fungizideinsatz sich halbiert und dort eine
höhere landwirtschaftliche Nutzung gegeben ist
(VDI-Nachricht, Nr. 39 vom 29.9.1989, Seite 38). Ein
geringer Teil CO2, der jedoch in der
Mineraliengesamtbilanz des Grundwassers eine
vernachlässigbare Größe bildet, geht mit dem Wasserstoff
eine Ionenreaktion ein (Hydratisierung des CO2) und
bildet Hydrogen-Carbonat (HCO3), das ein in jedem
Grundwasser vorkommender Härtebildner ist.
Die zweite Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht in einer Gas-Flotation. Unter Flotation wird
dabei verstanden, daß im Wasser ungelöste Stoffe, wie
z. B. Mineralöle, Emulsionen usw. durch Gasperlen und den
dabei entstehenden Auftrieb zum Wasserspiegel
transportiert werden. Die flotierten Schadstoffe schäumen
aus dem Wasser aus und können beispielsweise mit einer
Pumpe abgezogen werden. Die Flotationswirkung kann auch
mit einem in Wasser schlecht löslichen Gas erzielt
werden. Ist das Gas jedoch gut wasserlöslich, können die
Desorptionswirkung und die Flotationswirkung kombiniert
erhalten werden, so daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Reinigung des Wassers sowohl von gelösten
als auch von ungelösten Stoffen in-situ und in einem
einzigen Verfahrensschritt erreicht werden kann. Dies ist
ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Um mit einem wasserlöslichen Gas die Flotationswirkung zu
erhalten, ist es lediglich notwendig, mit einem
ausreichenden Gasüberschuß zu arbeiten. CO2 eignet sich
in nahezu idealer Weise als Flotationsmittel.
Die Gasperlen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
auf einfache Weise durch Einleiten des betreffenden Gases
in einen im Wasser angeordneten Düsenkörper eingebracht
werden (Anspruch 4), der beispielsweise eine Filterkerze (Anspruch 10)
sein kann.
Bevorzugterweise werden die Gasperlen in ein Rohr eingebracht, das sich von oben
nach unten im Grund- oder Sickerwasser erstreckt (Anspruch 5).
Vorteilhaft ist es, wenn im Rohr ein Unterdruck über dem
Wasserspiegel erzeugt wird (Anspruch 6). Das Einbringen,
insbesondere Eindüsen, des Gases bei
Unterdruck bewirkt, daß sich das Gas im Unterdruck
ausdehnt und abkühlt. Kaltes Gas nimmt beim Durchperlen
des Wassers keine zusätzliche Flüssigkeit mehr auf. Das
aus dem Wasser austretende Gas ist relativ trocken. Der
Trocknungsgrad ist von der Temperatur und demnach vom
jeweils angelegten Unterdruck abhängig. Der Austritt von
trockenem Gas hat den Vorteil, daß in einer
nachfolgenden Gasaufbereitung, beispielsweise durch
Aktivkohlefilter, weniger Kondenswasser anfällt. Das
überschüssige Gas kann nach erfolgter Reinigung wieder im
Kreislauf in das Rohr zurückgeleitet werden.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß Anspruch 8 zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Rohr
oberhalb des Grund- oder Sickerwasserspiegels gegenüber
dem umgebenden gewachsenen Boden abgedichtet.
Dadurch kann bei einer durch einen Unterdruck
im Rohr bewirkten Erhöhung des Wasserspiegels eine Auslaugung
von Schadstoffen im Bereich oberhalb des Grundwasserspiegels
vermieden werden.
Zum Entfernen flotierter Schadstoffe auf dem
Wasserspiegel ist vorzugsweise eine Pumpe zum Abziehen
dieser Schadstoffe vorgesehen (Anspruch 12). Diese Pumpe kann gemäß
Anspruch 13 durch einen am Wasserspiegel im Rohr vorgesehenen
Pegelsensor gesteuert werden. Die Gasreinigungsanlage und die
Absaugeinrichtung können bevorzugt in einem an das obere
Ende des Rohres angrenzenden Raum unter Flur angeordnet
werden (Anspruch 11).
Bei einer extrem hohen Belastung des Grundwassers mit
halogenierten Kohlenwasserstoffen, beispielsweise LCKW
(leichtflüchtige Chlor-Kohlenwasserstoffe, meist
Aliphate) aber auch mit Pentachlorphenol (PCP),
polychlorierten Biphenylen (PCB), usw. ist es
vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren durch
elektrochemische Vorgänge zu unterstützen. Dazu wird
zweckmäßigerweise eine Einrichtung mit zumindest einer Anode und einer Kathode zur
Erzeugung eines elektrischen Feldes im Wasser vorgesehen
(Anspruch 14). An diese Elektroden wird ein schwacher
Gleichstrom mit je nach Aufgabenstellung unterschiedlich
hoher Stromstärke angelegt, der ein elektrisches Feld im
Wasser aufbaut. Durch diese Maßnahme können vier Faktoren
bei der Reinigung des Wassers zusammenwirken:
- - pH-Wert-Absenkung des Wassers bei Verwendung eines Gases gemäß Anspruch 2,
- - die vom Gas ausgehende Desorption und Flotation,
- - die Abgabe bzw. Aufnahme von Elektronen (soge nannte Redoxreaktionen),
- - die Hydrolyse, d. h. die Spaltung von Wasser in H2 und O2.
Das Zusammenwirken dieser Faktoren bewirkt:
- - Die kathodische Reaktion und Dehalogenierung der Halogen-organischen Verbindungen zu nicht mehr chlorierten Produkten, wie z. B. das Pentachlor phenol über Tetra-, Tri-, Di- und Monochlorphenol zu Phenol
- - Metallionen, wie z. B. Kupfer-, Blei-, Zinn-, Queck silber-, oder Cadmium-Ionen werden kathodisch aus den Lösungen abgeschieden. Diese Ionen haften ent weder an der Kathode oder sinken als Schlamm ab und können im Brunnensumpf aufgefangen werden.
- - Durch anodische Oxydation werden diverse Be lastungsstoffe wie Cyanide, Nitrite, Chloride, usw. oxidiert und ausgeflockt, so daß sie nunmehr vom Gas, vorzugsweise CO2, flotiert werden.
- - Durch elektrochemische Redox-Vorgänge kann die Wertigkeit von Metallen geändert werden, z. B. von Chrom-VI zu Chrom-III und damit die Aus tragung dieser Stoffe aus dem Wasser beschleu nigt werden.
- - Bestimmte Schwermetallkomplexe werden im sauren Milieu, wie es sich durch CO2-Zugabe ausbildet, ausgefällt.
Zusammengefaßt werden durch die Erfindung generell die folgenden
Vorteile erreicht:
- - Es sind keine wasserrechtlichen Genehmigungsver fahren für die Entnahme und Wiedereinleitung von Grundwasser erforderlich.
- - Es werden mit dem hydraulischen Verfahren ver gleichbare Reinigungsleistungen zu einem Bruch teil der Kosten für die Wasserreinigung erzielt.
- - Es besteht eine anwendungsbezogene Flexibilität mit einer gezielten Austragung spezifischer Schadstoffe.
- - Die Betriebskosten werden optimiert.
- - Der Grundwasserspiegel wird nicht oder nur gering fügig erhöht.
- - Der Abgasstrom kann im Kreislauf geführt werden. Damit können immissionsrechtliche Auflagen ver mieden werden.
- - Der Abgasstrom hat eine geringe Restfeuchtigkeit. Daher ist eine aufwendige Vorbehandlung des Gases vor Eintritt in eine Abgasreinigungsanlage nicht erforderlich.
- - Der Platzbedarf ist gering. Die Abgasbehandlung und die Auffrischung des Gases kann räumlich von einem Brunnen getrennt aufgestellt werden. Ein zur Durchführung des Verfahrens verwendeter Brunnen kann zusammen mit der Brunnenausrüstung als Unterfluranlage eingebaut werden und behin dert weder die laufende Produktion noch den Werk verkehr.
- - Es können umfassende Reinigungsaufgaben bei Kon taminationen mit unter anderem chlorierten Koh lenwasserstoffen (CKW), fluorierten Kohlenwasser stoffen (FKW, FCKW), Kohlenwasserstoffen (KW), Emulsionen und Schwebstoffen gelöst werden.
- - Es ist eine große Reinigungszone und damit ein hoher Wirkungsgrad ermöglicht.
- - Die Reinigung erfolgt mit großer Leistung und die Gefahr einer Verunreinigung des Wassers in der Umgebung der Reinigungszone besteht nicht oder ist unbedeutend, weil in der Reinigungs zone 100% oder nahezu 100% der Schadstoffe aus dem Wasser ausgetragen werden.
- - Durch CO2-Zugabe zum Grundwasser ergibt sich der bereits genannte Vorteil für die Landwirt schaft und die Umwelt, der in einem dann gerin geren Fungizideinsatz und einer auf die Fläche berechneten höheren Produktionsrate zu sehen ist.
Die Erfindung wird anhand der Figuren in der
nachfolgenden Beschreibung beispielhaft näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine
Einrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 in der gleichen Darstellung eine mo
difizierte Einrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Einrichtungen nach den Fig. 1 und 2 dienen zur
Reinigung von Grundwasser und sind in den Erdboden
eingebaut. Es bedeuten GOK die Geländeoberkante, TB einen
unmittelbar unter der Geländeroberkante GOK liegenden
ungesättigten, d. h. im wesentlichen trockenen
Bodenbereich, NB den unter dem ungesättigten Bereich TB
angeordneten Grundwasserleiter, der mit Wasser gesättigt
ist, GSp den Grundwasserspiegel und GSt den unter den
Grundwasserleiter NB befindlichen Grundwasserstauer.
Von der Geländeroberkante GOK her ist ein Brunnen B durch
den Bereich TB und den Grundwasserleiter NB bis zu einer
Tiefe T von beispielsweise einen Meter in den
Grundwasserstauer GSt hinein abgetäuft.
Der Brunnenbereich BS im Grundwasserstauer GSt bildet
einen Brunnensumpf.
Im Brunnen B ist ein Rohr BR angeordnet, das bis
zum Boden des Brunnens B reicht. Der Zwischenraum
zwischen der Umfangswand BW des Brunnens und dem
Rohr BR ist mit wasserdurchlässigem Material,
beispielsweise Kies Ki ausgefüllt.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 beträgt die Nennweite NW
des Rohrs BR beispielsweise 150-200 mm oder
mehr. Das Rohr BR weist in einem oberen
Rohrabschnitt RA1 eine oder meist mehrere Perforationen
mit Öffnungen Of und in einem im Abstand RZ davon
angeordneten unteren Rohrabschnitt RA2 eine oder meist
mehrere Perforationen mit Öffnungen Of in der Rohrwand auf.
Durch diese Perforationen ist Wasser durch das
Rohr BR von unten nach oben umwälzbar.
Der Abstand RZ definiert im wesentlichen eine
Raktionszone im Rohr BR, das z. B. aus Kunststoff
oder Metall oder aus einer Kombination aus beiden
bestehen kann.
Möglichst tief im Brunnen B und möglichst auch unterhalb
der Reaktionszone ist ein Düsenkörper DüK im
wassergefüllten Rohr BR angeordnet, zu dem von
oben her eine Rohrleitung R führt, durch die das die in das
Wasser einzubringenden Gasperlen Prl erzeugendes Gas dem
Düsenkörper DüK zuführbar ist. Auch eine andere
Feinverteilung des Gases ist möglich.
Die am Düsenkörper DüK austretenden Gasperlen Prl steigen im
Rohr BR nach oben, wobei sie zum Teil physikalisch im Wasser
bis zur Sättigung gelöst werden, zum Teil als Gasperlen Prl
durchströmenden und die im Wasser enthaltenen und
ausgetriebenen Schadstoffe aufnehmen und zum
Wasserspiegel Wsp transportieren, wobei je nach verwendetem
Gas die Desportion und/oder Flotation wirksam wird.
Bei beiden Einrichtungen ist das Rohr BR im
Brunnenkopf durch eine Dichtung Di pneumatisch
abgedichtet, durch die die Rohrleitung R zum Düsenkörper DüK
geführt ist und aus der ein Absaugrohr AR zu einer
Saugeinrichtung SE führt.
Die Saugeinrichtung SE erzeugt im Gasraum GR über dem
Grundwasserspiegel GSp im Rohr BR einen Unterdruck
P1 gegenüber dem äußeren Umgebungsluftdruck Po. Die
Saugeinrichtung SE kann ein Sauggebläse oder eine andere,
einen Unterdruck erzeugende Einrichtung, beispielsweise
eine Wasser- oder Dampfstrahlpumpe sein.
Von der Druckseite der Saugeinrichtung SE führt eine
Leitung L2 zu einer Gasreinigungsanlage GRei, von der
eine Leitung L1 zum oberen Ende der Rohrleitung R zurückführt.
In die Leitung L1 können auch ein Pufferbehälter Puf zur
Vorratshaltung des Gases und andere
Konditioniereinrichtungen, beispielsweise eine
Druckerhöhungseinrichtung eingebaut werden.
Die Saugeinrichtung SE saugt die in den Gasraum GR
ausgetragenen und die Schadstoffe enthaltenden Gase ab
und führt sie der Gasreinigungsanlage GRei zu, aus der
das gereinigte Gas über die Leitung L1 und die Rohrleitung R
wieder dem Düsenkörper DüK zugeführt wird.
Nach der Gasreinigungsanlage GRei und vor der Rohrleitung R kann
auch ein Stutzen S angebracht werden, durch den
"Frischgas" bei Bedarf dem System zugeführt wird.
Als Gas wird bei beiden Einrichtungen CO2
verwendet, das die eingangs beschriebenen Vorteile
aufweist. Bei dem Frischgas handelt es sich also
vorzugsweise um nachzuschiebendes CO2.
Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, das ohne Pumpe
arbeitet (Fig. 1), erforderliche Unterdruck im Gasraum GR
kann vorteilhafterweise relativ klein sein und beträgt je
nach hydrologischen und geologischen Verhältnissen
500-5000 Pa. Beim Verfahren der Fig. 2 ist im Gasraum GR
kein Unterdruck erforderlich. Das Gas kann im Falle eines
Unterdruckes im Gasraum GR in der Nähe von Null Pa durch
eine Druckerhöhungseinrichtung (beispielsweise ein
Gebläse, druckseitig) in die Rohrleitung R und weiter über den
Düsenkörper DüK in das Wasser hineingedrückt werden.
Die Menge des
einzusetzenden Gases ist größer zu wählen als die Menge des
Gases, die im Wasser in Lösung geht. Beispielsweise wird
die Menge des einzusetzenden Gases doppelt so groß wie
die Gasmenge gewählt, die in Lösung geht. Die in Lösung
gehende Gasmenge geht verloren und muß ständig
nachdosiert werden. Die nicht in Lösung gehende Gasmenge
wird im Kreislauf geführt.
Die im Rohr BR aufsteigenden Gasperlen Prl bewirken und/oder
verstärken die turbulente Durchmischung und Umwälzung des
Wassers im Rohr BR, wobei das schadstoffbelastete
Wasser in den Öffnungen Of des unteren Rohrabschnittes
RA2 in das Innere des Rohres BR eintritt und aus
den Öffnungen Of des oberen Rohrabschnittes RA1 nahezu zu
100% gereinigt austritt.
Als Düsenkörper DüK wird
vorzugsweise eine Filterkerze oder dergleichen
eingesetzt.
Durch Erhöhung des Gasüberschusses auf das Mehrfache der
in Lösung gehenden Gasmenge können beide Einrichtungen zur
Flotationsanordnung erweitert werden. Der dadurch auf dem
Wasserspiegel GSp im Rohr BR entstehende Schaum
(siehe Fig. 2) wird vorteilhafterweise durch eine
selbstsaugende Pumpe Pu, beispielsweise eine
Seitenkanalkreiselpumpe abgesaugt. Andere Pumpen, wie
beispielsweise eine Strahlpumpe oder dergleichen können
ebenfalls verwendet werden. Der abgesaugte Schaum wird in
getrennte Auffangbehälter geleitet und weiter
aufbereitet, beispielsweise in einer Ölabscheidung,
Emulsionsspaltanlage usw.
Die Einrichtung nach Fig. 2 unterscheidet sich von der
Einrichtung nach Fig. 1 in dreierlei Hinsicht. Zum einen
ist im unteren Teil des Brunnens B eine Tauchpumpe TPu
unterhalb des Düsenkörpers DüK angeordnet, die eine
größere Umwälzung des Wassers durch das Rohr BR
und damit eine größere Nennweite NW dieses Rohres
ermöglicht, so daß der Düsenkörper DüK auch aus einer
Düsenplatte bestehen kann. Das von der Tauchpumpe TPu
durch die Öffnungen Of im unteren Rohrabschnitt RA2
angesaugte Wasser wird der Reaktionszone durch eine
Öffnung in einer pneumatischen Abdichtung PnD zugeführt,
die zwischen der Tauchpumpe TPu und dem Düsenkörper DüK
angeordnet ist.
Mit Hilfe dieser Tauchpumpe TPu kann die
Reinigungswirkung optimiert werden. Die Pumpe TPu kann
durch einen am Wasserspiegel WSp im Rohr BR
angeordneten Schwimmschalter SchS gesteuert, insbesondere
ein- und ausgeschaltet werden. Dadurch kann die
Anströmung des Wassers in das Rohr BR optimiert
werden.
Zum anderen ist am Brunnenkopf des Brunnens B eine
Dichtung Di vorgesehen, die bewirkt, daß der durch
Unterdruck im Inneren des Rohres BR um die Höhe h
gegenüber der Umgebung erhöhte Grundwasserspiegel GSp in
radialer Richtung nach außen allmählich abfällt, wenn
eine Abströmung des austretenden Wassers gewährleistet
ist. Ansonsten steigt der Grundwasserspiegel Gsp in der
Nähe des Brunnen an, so wie es in der Fig. 1 angedeutet
ist. Die damit erzielbaren Vorteile sind eingangs
erwähnt. Überdies ist die Überhöhung h bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren relativ gering, weil ein
relativ geringer Unterdruck umgesetzt wird und die
Leistung der Pumpe TPu durch den Schwimmschalter SchS
gesteuert wird.
Zum dritten kann die Einrichtung nach Fig. 2 als
Unterfluranlage ausgebildet werden. Dazu ist der obere
Teil des Brunnenkopfes erweitert und in diesem
erweiterten Raum ist die Brunnenausrüstung mit der
Saugeinrichtung SE, der Gasreinigung GRei, den Leitungen
L2 und L1 und der Pumpe Pu angeordnet, wobei noch weitere
Einrichtungen in diesem Raum vorgesehen werden können.
Der erweiterte Raum ist mit einem Deckel Dkl abgedeckt.
Die Einrichtung nach Fig. 2 behindert weder die laufende
Produktion noch den Werkverkehr.
Die vorliegende Einrichtung kann unter Flur eingebaut
werden. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich. Die
Funktion der Reinigungsanlage wird dadurch nicht berührt.
Durch Einbau einer oder mehrerer nicht dargestellter
Anoden und Kathoden in einem zu definierenden
Tiefenbereich im Brunnen B, beispielsweise im Inneren des
Brunnenrohres BR, kann die Einrichtung nach Fig. 1 oder Fig.
2 zur Elektroflotationsanlage erweitert werden. Hierzu
werden als Elektrodenmaterialien Graphit, Eisen oder
Aluminium eingesetzt, wobei die Materialauswahl von der
Aufgabe der Elektroden abhängt (Reduktion oder Oxydation,
Elektronenspender oder Elektronenempfänger). Die an die
Elektroden anzulegende geringe Gleichspannung richtet sich nach
den jeweiligen Erfordernissen. Da im Wasser meist Kurzschlußbedingungen
herrschen, wird regelmäßig ein Vorwiderstand eingebaut.
Zur Reduktion/Oxydation ist zu bemerken, daß insbesondere
das elektrolytisch gebildete O2 die Zerlegung der
Schadstoffe ermöglicht und beschleunigt.
Bei der Einrichtung gemäß Fig. 2 werden die Metallhydroxide
vom Wasserstrom mitgerissen und durch die Gasperlen zur
Oberfläche flotiert.
Es wird darauf hingewiesen, daß das vorzugsweise
verwendete CO2-Gas eine Schutzgasfunktion erfüllt. Die
beim Stand der Technik verwendete Luft kann dagegen mit
verschiedenen Chemikalien explosiv reagieren, wobei
gefährliche Reaktionsprodukte entstehen können. So bildet
beispielsweise das Lösungsmittel Tetrahydrofuran
an der Luft bzw. bei Zutritt von Luft
explosionsfähige Peroxide, die als Feststoffe ausfallen
und sich absetzen. Dabei verstopfen sie unter Umständen
die Abgasreinigungsanlage. Diese Peroxide können bei
Druckeinwirkung (z. B. Stößen, Wellen usw.) explodieren.
Kohlenwasserstoffdämpfe und Luft können beispielsweise
auch ein explosionsfähiges Gas-Luftgemisch bilden.
Claims (14)
1. Verfahren zur in-situ Grund- und Sickerwasserreinigung,
bei dem ein Extraktionsmittel in der Form von
Gasperlen in das Grund- oder Sickerwasser eingebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Extraktionsmittel
Kohlendioxid (CO₂) oder eine Mischung aus Kohlendioxid
(CO₂) mit wenigstens einem anderen Gas in einen
im Grund- oder Sickerwasser angeordneten Brunnen (B)
dispergiert wird, und daß die dispergierten Gasperlen
(Prl) bezogen auf eine Temperatur von 20°C des Grund-
und/oder Sickerwassers und den auf diesem lastenden
Atmosphärendruck eine durchschnittliche Perlengröße von
weniger als einem Mikrometer Durchmesser aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als anderes Gas Stickstoff vorgesehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasperlen (Prl) im Wasser fein dispergiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasperlen (Prl) durch einen Düsenkörper (Dük)
eingebracht werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gasperlen (Prl) in ein
von oben nach unten im Wasser sich erstreckendes Rohr
(BR) eingebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Rohr (BR) ein Unterdruck (P1) über dem Wasserspiegel
(GSp) erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Rohr (BR) eine Tauchpumpe
(TPu) zum Umwälzen des Wassers durch das Rohr (BR) angeordnet
wird.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem im zu sanierenden Wasser angeordneten Rohr (BR),
das in einem oberen Rohrabschnitt (RA1) und einem davon
beabstandeten unteren Rohrabschnitt (RA2) jeweils zumindest
einen Perforationsbereich (Of) aufweist, ein Düsenkörper
(DüK) angeordnet ist, durch den Gasperlen (Prl)
in das Rohr (BR) einbringbar sind und daß oberhalb des
Wasserspiegels (WSp) im Rohr (BR) in einem Gasraum (GR)
eine Saugeinrichtung (SE) angeordnet ist, die mit dem
Eingang einer Gasreinigungsanlage (GRei) verbunden ist,
deren Ausgang mit einer Leitung (L1) zum Düsenkörper verbunden
ist, und daß das Rohr (BR) unterhalb seiner oberen
Öffnung oder Öffnungen gegenüber dem umgebenden Boden
(TB) mit einem Dichtring (WDi) abgedichtet ist, der bis
zum Grundwasserspiegel (GSp) reicht.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im Rohr (BR) eine Wasser durch den Perforationsbereich
(Of) des unteren Rohrabschnittes (RA2) einsaugende
Tauchpumpe (TPu) angeordnet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (DüK) eine in der Nähe des
unteren Rohrabschnittes (RA2) befindliche Filterkerze
ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasreinigungsanlage (GRei)
und die Absaugeinrichtung (SE) in einem an das obere Ende
des Rohres (BR) angrenzenden Raum (StR) angeordnet sind,
der sich unter Flur befindet und durch einen Deckel (Dkl)
abgedeckt ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Pumpe (Pu) vorgesehen ist,
die den auf dem Wasserspiegel (WSp) im Rohr (BR) sich ansammelnden
Schaum absaugt und einem Behälter zuführt.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß am Wasserspiegel (WSp) im Rohr
(BR) ein die Tauchpumpe (TPu) steuernder Pegelsensor
(SchS) vorgesehen ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (BR) zumindest eine
Anode und eine Kathode zur Erzeugung eines elektrischen
Feldes durch Anlegen eines schwachen Gleichstromes aufweist.
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