DE4004516A1 - Verfahren zur verarbeitung von insbesondere bei der steuerung von brennkraftmaschinen anfallenden informationen und aktivitaeten - Google Patents
Verfahren zur verarbeitung von insbesondere bei der steuerung von brennkraftmaschinen anfallenden informationen und aktivitaetenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der
Gattung des Hauptanspruchs sowie von einem Steuerge
rät gemäß Oberbegriff des Anspruchs 6.
Verfahren und Geräte zur Verarbeitung von im Betrieb
von Brennkraftmaschinen anfallenden Informationen und
Aktivitäten in verschiedenen voneinander abhängigen
Bearbeitungsebenen mit Hilfe von Digitalcomputern
bzw. Controllern sind bekannt. Unter Aktivitäten sind
in diesem Zusammenhang sogenannte Ereignisreaktionen,
die beispielsweise im Interruptverfahren bearbeitet
werden, Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen sowie die
Zustandsdatenerfassung, aber auch Datenverarbeitungs
anteile zu verstehen. Bei der Steuerung von Kraft
stoffeinspritzung und Zündung einer Brennkraftma
schine müssen sowohl winkelsynchrone als auch zeit
synchrone Signalerfassungs-, -verarbeitungs- und Re
gelvorgänge berücksichtigt werden. Aus motortechni
schen Gründen muß den winkelsynchronen Vorgängen hö
here Priorität zugeordnet werden, das heißt, winkel
synchrone Daten, Informationen und Aktivitäten müssen
vorrangig bearbeitet werden. Nachrangige Aktivitäten
können erst bearbeitet werden, wenn keine winkelsyn
chronen Aktivitäten vorliegen.
Aufgrund dieser Gegebenheiten ist bei allen rotieren
den Systemen bei steigenden Drehzahlen, also bei zu
nehmenden Winkelereignissen ein sogenannter Verdrän
gungseffekt zu beobachten. Bei stärker belastetem
Rechner sinkt die Genauigkeit der Bearbeitung von
zeitsynchronen Ereignissen, weil deren Bearbeitung
erst nach Abarbeitung der winkelsynchronen Ereig
nisse erfolgt. Für die Bearbeitung von nachrangigen
Vorgängen und Aktivitäten bleibt damit immer weniger
Zeit.
Zur Verbesserung der Leistung und Umweltverträglich
keit beispielsweise von Kraftfahrzeugmotoren werden
immer leistungsfähigere Steuergeräte verwendet. Da
diesen Geräten immer mehr Funktionen zugeordnet wer
den, reicht die Rechenkapazität eines Controllers
häufig nicht mehr aus. Die den verschiedenen Bearbei
tungsebenen zugeordneten Rechenaktivitäten können
nicht mehr in dem vorgegebenen Zeitrahmen abgeschlos
sen werden. Dies ist um so eher der Fall, je größer
die Abhängigkeit der verschiedenen Bearbeitungsebenen
voneinander ist, das heißt, je mehr eine Ebene von
einer anderen beeinträchtigt wird. Beispielsweise
beim Interruptverfahren werden die Rechenaktivitäten
einer Ebene von den Aktivitäten einer anderen, über
geordneten Ebene unterbrochen. Daher müssen zur Ver
arbeitung der anliegenden Informationen und Aktivitä
ten immer mehr Mikrocontroller eingesetzt werden. So
ist es beispielsweise bekannt, derartige Motorsteuer
geräte mit einem Haupt-Controller und, je nach Funk
tionsumfang, mit einem oder mehreren zusätzlichen Pe
ripherie-Controllern zu versehen. Letztere dienen der
Entlastung des Haupt-Controllers. Sie übernehmen eine
oder mehrere Funktionen des Haupt-Controllers, die
dieser aufgrund der Komplexität der zu steuernden
Funktionen nicht mehr übernehmen kann.
Nachteil dieser Steuerverfahren beziehungsweise Steu
ergeräte ist es, daß die Anzahl der Controller mit
steigendem Funktionsumfang immer weiter zunimmt, so
daß das Gerät zu groß und der Preis für eine all
gemeine Anwendung der Steuerung zu hoch werden; in
der Regel ist überdies die Aufteilung der Aufgaben
auf die Controller nicht optimal.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Haupt
anspruch genannten Merkmalen und das Steuergerät ge
mäß Oberbegriff des Anspruchs 6 haben demgegenüber
den Vorteil, daß die vorhandenen Controller besser
ausnützbar sind, das heißt, mehr Aufgaben übernehmen
können, ohne daß sich die einzelnen Bearbeitungs
ebenen gegenseitig beeinträchtigen. Die Verarbeitung
der Informationen und Aktivitäten erfolgt gleich
zeitig in mindestens zwei Controllern, dabei werden
den Controllern jeweils Bearbeitungsebenen zugeord
net, die nicht von einem anderen Controller bearbei
tet werden. Dabei ist es jedoch nicht ausgeschlossen,
daß es auch Anteile gibt, die den Controllern gemein
sam zur Bearbeitung zugeordnet sind. Dadurch, daß zu
mindest die Bearbeitungsebenen verschiedenen Control
lern zugeordnet werden, die sehr berechnungsintensiv
sind, und dadurch, daß diese Controller auch bei In
terruptverarbeitung praktisch unabhängig arbeiten,
findet eine wesentliche Entlastung der einzelnen Con
troller statt. Sie können daraufhin zusätzliche Funk
tionen übernehmen, die bislang Peripherie-Controllern
übertragen wurden. Demnach bleibt genügend Zeit für
sogenannte Hintergrundaktivitäten wie beispielsweise
die Aktualisierung von Kennlinien und Kennfeldern.
Ein nach diesem Verfahren arbeitendes Steuergerät
zeichnet sich durch sein verbessertes dynamisches Ge
samtverhalten aus.
Besonders bevorzugt wird ein Verfahren, bei dem Si
gnalerfassung, Steuerungsaufgaben, Ereignisreaktionen
und Interruptverarbeitung sowie die Verarbeitung von
sogenannten Hintergrundsdaten und -aktivitäten auf
zwei Controller nach winkelsynchronen und nach zeit
synchronen Erfordernissen erfolgt. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß die zeitsynchronen Verarbei
tungsvorgänge ungestört ablaufen können, auch wenn
gerade winkelsynchrone Informationen und/oder Aktivi
täten mit höherer Dringlichkeit bzw. Priorität verar
beitet werden müssen.
Bevorzugt wird überdies ein Verfahren, bei dem die
anfallenden Informationen und Aktivitäten einer er
sten Zeitsynchron-Ebene von dem ersten Controller und
die einer zweiten Zeitsynchron-Ebene von dem zweiten
Controller verarbeitet werden. Mit diesem Verfahren
lassen sich also auch rein zeitsynchrone Verarbei
tungsvorgänge mit Hilfe von zwei Controllern abarbei
ten, die verschiedenen Zeittakten zugeordnet sind.
Auch hier ergibt sich eine Entflechtung von Verarbei
tungsvorgängen verschiedener Prioritäten.
Überdies wird ein Verfahren bevorzugt, bei dem die
anfallenden Informationen und Aktivitäten einer er
sten Winkelsynchron-Ebene von einem ersten Controller
und die einer zweiten Winkelsynchron-Ebene von einem
zweiten Controller verarbeitet werden. Dieses Verfah
ren ist besonders für Vorgänge geeignet, die Ereig
nisse aufweisen, die verschiedenen Winkelge
schwindigkeiten bzw. Frequenzen zugeordnet sind. Hier
können die Ereignisse von verschiedenen Controllern
bearbeitet werden, die jeweils einer bestimmten Win
kelgeschwindigkeit bzw. Frequenz zugeordnet sind.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maß
nahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbes
serungen sowohl des Verfahrens als auch der Vorrich
tung möglich. Besonders vorteilhaft ist es, daß Vor
gänge verschiedener Prioritäten praktisch unabhängig
voneinander verarbeitet werden können.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild, das die Verknüpfung
zweier Controller in einem Steuergerät wiedergibt;
Fig. 2 ein Diagramm mit drei verschiedenen vonein
ander abhängigen Bearbeitungsebenen unterschiedlicher
Priorität;
Fig. 3 ein Diagramm einer ersten Ebene A1 und einer
zweiten Ebene C′ und
Fig. 4 ein Diagramm einer ersten Ebene B1 und einer
zweiten Ebene C′′.
Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren für
die Realisierung beliebiger Steuerungsaufgaben im Mi
kro-Controllerbereich verwendbar. Besonders geeignet
ist es jedoch für die Verarbeitung von Informationen
und Aktivitäten bzw. für Steuerungsaufgaben, die bei
spielsweise im Betrieb von Brennkraftmaschinen anfal
len. Diese Verfahren bzw. nach diesem Verfahren ar
beitende Steuergeräte sind besonders geeignet für
eine hohe Interruptbelastung und eine exakte Einhal
tung von winkelsynchronen Steuerungsaufgaben. Das
Verfahren soll daher, ebenso wie ein nach diesem Ver
fahren arbeitendes Steuergerät, anhand dieser Verwen
dung beschrieben werden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird anhand
von Fig. 2 die Verarbeitung von Informationen und
Aktivitäten in verschiedenen abhängigen Bearbeitungs
ebenen näher erläutert. Dort sind übereinander drei
Diagramme dargestellt, die drei verschiedene Bearbei
tungsebenen darstellen. Die Ebenen sind hierarchisch
einander zugeordnet, das heißt, der obersten Ebene A
ist die höchste Priorität und der untersten Ebene C
die niedrigste Priorität zugeordnet. Daraus ergibt
sich, daß Berechnungsanteile der mittleren Ebene B
und der untersten Ebene C in einem Controller nicht
weiter bearbeitet werden können, wenn Vorgänge der
Ebene A bearbeitet werden müssen. Schon aus dieser
Skizze gemäß Fig. 2 ist ersichtlich, daß bei einer
rascheren Aufeinanderfolge der Aktivitäten in der
Ebene A immer weniger Zeit für die Bearbeitungsvor
gänge der Ebenen B und C verbleibt. Dabei wird die
Ebene C nicht nur durch Bearbeitungsvorgänge der
Ebene A, sondern auch durch solche der Ebene B beein
trächtigt, das heißt, Aktivitäten der Ebene C müssen
zurückgestellt werden, wenn in den Ebenen A oder B
Aktivitäten stattfinden.
Anhand der Fig. 3 und 4 wird nun erläutert, wie
sich die getrennte Bearbeitung der Aktivitäten der
Ebene A und Aktivitäten der Ebene B auswirkt. Dazu
ist in Fig. 3 ein Diagramm wiedergegeben, in der
eine Ebene A1 über einer Ebene C′ gezeigt ist. In Fig. 4
liegt eine Bearbeitungsebene B1 über einer
Ebene C′′.
Wenn man davon ausgeht, daß eine Abhängigkeit der Be
arbeitungsebenen besteht, so ist schon aus diesen
Darstellungen gemäß den Fig. 3 und 4 erkennbar,
daß die Ebenen C′ und C′′ allein schon deshalb ge
ringeren Beeinträchtigungen unterworfen sind, weil
weniger Ebenen deren Bearbeitungsaktivitäten beein
trächtigen, das heißt unterbrechen, können.
Im folgenden wird davon ausgegangen, daß die Ebene A1
eine Winkelsynchron-Ebene darstellt und die Ebene B1
eine Zeitsynchron-Ebene. Bei den Ebenen C′ und C′′
handelt es sich um Ebenen, die einem sogenannten Hin
tergrundprogramm zugeordnet sind.
In der Winkelsynchron-Ebene werden Dateninformationen
und Aktivitäten bearbeitet, die synchron mit der Um
drehung zum Beispiel der Kurbelwelle einer Brenn
kraftmaschine bearbeitet werden müssen, beispiels
weise die Ansteuerung der Zündungs- und Einspritz-
Endstufe. Auf der Abszisse des Diagramms ist die Um
drehung der Kurbelwelle in Grad dargestellt, wobei
hier zwei vollständige Umdrehungen eingezeichnet
sind. Es zeigt sich, daß während einer Umdrehung drei
Bereiche vorhanden sind, in denen winkelsynchrone
Vorgänge bearbeitet werden müssen. Diese Bereiche
sind durch Rechtecke dargestellt. Aufgrund der Prio
rität der Winkelsynchron-Ebene kann während der Bear
beitung winkelsynchroner Ereignisse eine Bearbeitung
von Vorgängen der nachgeordneten Ebene nicht statt
finden. Bei einer Steigerung der Drehzahl erfolgen
die Bearbeitungszyklen immer schneller hintereinan
der. Dadurch bleibt immer weniger Zeit für die nach
geordnete Ebene. Da hier aber keine weitere Ebene
zwischen der Ebene A1 und der Ebene C′ vorgesehen
ist, bleibt immer ausreichend Zeit für die Hinter
grundprogramm-Ebene bzw. die Ebene C′. Dort werden
Hintergrundaktivitäten, beispielsweise die Aktuali
sierung von Werten aus Kennlinien und Kennfeldern be
arbeitet.
In Fig. 4 soll die Ebene B1 beispielsweise eine
Zeitsynchron-Ebene darstellen. Daher ist über der Ab
szisse die Zeit in Millisekunden eingetragen. Zu den
zeitsynchronen Ereignissen zählen z. B. Abtastregel
Aktivitäten, die Übertragung von Daten und Adaptions
vorgänge.
In bestimmten Zeitintervallen To ..., Tn müssen die
Programmanteile dieser Ebene aufgerufen und durchge
rechnet werden. Aktivitäten der Ebene B1 können unab
hängig von anderen Bearbeitungsebenen jederzeit be
gonnen werden. Hierin ist ein Vorteil gegenüber der
Bearbeitungsweise gemäß Fig. 2 zu sehen. Dort können
Vorgänge der Ebene B nur dann begonnen werden, wenn
Aktivitäten der Ebene A abgeschlossen sind. Das heißt
also, die Genauigkeit der Berechnung zeitsynchroner
Ereignisse wird gesteigert, da die Berechnung der er
forderlichen Daten jederzeit, also unabhängig von der
Ebene A, erfolgen kann.
Ein im Interruptverfahren arbeitender Controller, der
außer der Ebene B1 die Ebene C′′, beispielsweise eine
Hintergrundprogramm-Ebene, bearbeitet, kann Ereig
nisse und Programmanteile der Hintergrundprogramm-
Ebene C′′ nur dann bearbeiten, wenn gerade keine Be
arbeitung von Aktivitäten der Ebene B1 anliegt. Aus
der Darstellung in Fig. 4 ergibt sich, insbesondere
im Vergleich zu Fig. 2, daß wesentlich mehr Zeit für
die Bearbeitung von Ereignissen bzw. Programmteilen
der Ebene C′′ bleibt.
Außer den in den Ebenen A, B, C gemäß Fig. 2 bzw. den
in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ebenen gibt es
noch weitere übergeordnete und untergeordnete Bear
beitungsebenen, die für die Funktion eines nach die
sen Verfahren arbeitenden Steuergerät nötig sind.
Auch einer Winkelsynchron-Ebene sind Interrupt-Ebenen
übergeordnet, die etwa zur Synchronisation des Steu
ergeräts und für schnelle Ereignisreaktionen nötig
sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind diese
Ereignisse jedoch in den Fig. 2 bis 3 nicht darge
stellt.
Für die Steuerung insbesondere von Brennkraftma
schinen sind die in den Fig. 3 und 4 dargestellte
Winkelsynchron-Ebene A1 und die Zeitsynchron-Ebene B1
besonders wichtig und rechenintensiv. Erst die Ent
kopplung dieser Hierarchie-Ebenen und deren Zuordnung
zu zwei getrennten Controllern bringt die gewünschte
Entlastung. Die Informationen und Aktivitäten, die
von der Zeit abhängig sind, werden einem anderen Con
troller zugeleitet und bearbeitet als solche, die von
der momentanen Winkelstellung der Kurbelwelle der
Brennkraftmaschine abhängig sind. Durch eine derar
tige Aufteilung und der Verarbeitung der Informatio
nen und Aktivitäten ist sichergestellt, daß zeitsyn
chrone Vorgänge unabhängig vom momentanen Win
kelgeschehen, also von der momentanen Drehzahl, bear
beitet bzw. ausgewertet werden können. Eine derartige
Aufteilung bzw. Entkopplung von Signalerfassung,
Steuerungsaufgaben und sonstigen Bearbeitungsvor
gängen ist grundsätzlich überall verwendbar, wo in
verschiedenen Bearbeitungsebenen unterschiedlicher
Priorität Informationen und Aktivitäten bearbeitet
werden.
Diese Art der Entkopplung führt dazu, daß die winkel
synchronen Vorgänge ohne Einschränkung ausgewertet
und verarbeitet werden können. Bei herkömmlichen
Steuerverfahren bzw. Steuergeräten können etwa nur
maximal zwei Drittel des Winkelsegments für winkel
synchrone Aktivitäten genutzt werden; der Rest muß
den zeitsynchronen Aktivitäten und den Hintergrundak
tualisierungen in der Hauptprogramm-Ebene vorbehalten
bleiben. Dabei müssen jedoch schon erhebliche Kompro
misse bei den Abtastregelungen der Zeitsynchron-Ebene
und bei den Laufzeiten der Hintergrundaktualisierung
in Kauf genommen werden.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren kann der für zeit
synchrone Vorgänge und Datenaktualisierungen vorge
sehene Controller kontinuierlich arbeiten, das heißt,
ohne Unterbrechung durch die Bearbeitung winkelsyn
chroner Vorgänge. Dadurch können diesem Controller
zusätzliche Funktionen zugeordnet werden. Überdies
können die Datenaktualisierungen im Hintergrund dreh
zahlneutral berechnet werden, da sich die Winkel
interrupts, d. h. die Unterbrechungen durch vorrangige
Winkelereignisse, die besonders bei hohen Drehzahlen
häufig auftreten, nicht mehr auswirken. Hieraus er
gibt sich ein besseres dynamisches Gesamtverhalten
bis zu hohen Drehzahlen hin.
Ein Vergleich der Fig. 2 mit den Fig. 3 und 4
zeigt, daß mehr Zeit für die Bearbeitung von Informa
tionen bzw. Aktivitäten in der Hintergrund-Programm-
Ebene C′ bzw. C′′ bleibt. Dadurch läßt sich eine hö
here Bearbeitungsgeschwindigkeit erzielen.
Durch die Aufteilung auf separate Controller ist es
möglich, daß mehrere Winkelsynchron-Ebenen völlig un
abhängig voneinander sind, das heißt also, verschie
denen Winkelgeschwindigkeiten zugeordnet sind. Es ist
jedoch auch möglich, daß mehrere Winkelsynchron-Ebe
nen gleichen Winkelgeschwindigkeiten zugeordnet sind,
daß jedoch so viele Bearbeitungszyklen vorzusehen
sind, daß die Bearbeitung in einer Ebene nicht mehr
bzw. nicht mehr mit der erforderlichen Genauigkeit
möglich ist.
Entsprechendes gilt für die Zeitsynchron-Ebenen. Es
ist möglich, mehrere Zeitsynchron-Ebenen vorzusehen,
die verschiedenen Zeitereignissen bzw. Taktgenerato
ren zugeordnet sind. Diese verschiedenen Zeitsyn
chron-Ebenen werden verschiedenen Controllern zuge
ordnet.
Aufgrund der oben beschriebenen Entflechtung bzw.
Entkopplung der Bearbeitungsebenen ergibt sich ein
besseres dynamisches Gesamtverhalten eines nach die
sem Verfahren arbeitenden Steuergeräts, so daß eine
leichtere Anpassung des Geräts an anwendungsspezifi
sche Gegebenheiten möglich ist. Wenn den Controllern
neue Funktionen zugeordnet werden, so sind die Aus
wirkungen einer derartigen Maßnahme auf das System
verhalten, insbesondere auf die Rechenzeiten, wesent
lich besser abschätzbar, da die gegenseitige Beein
flussung der Programm- bzw. Bearbeitungsebenen ent
fällt.
Die Auslastung der beiden Controller ist aufgrund der
vorgeschlagenen Aufteilung der Bearbeitungsebenen
ausgewogen, so daß weitere Funktionen eher integriert
werden können, als dies bei herkömmlichen Steuerver
fahren bzw. Steuergeräten der Fall ist.
Bei einer derartigen Trennung der Verarbeitung von
Informationen und Aktivitäten muß für eine ent
sprechende Verknüpfung der Controller gesorgt werden.
In dem Steuergerät wird ein entsprechend leistungs
fähiges Prozessor-Kommunikationsinterface verwendet.
Als Interface haben sich ein Dual-Port-RAM (DPR) oder
auch eine serielle Kopplung bewährt.
Die beiden Controller tauschen Daten und Informa
tionen aus, doch werden davon die Bearbeitungsauf
gaben nicht gestört.
Der prinzipielle Aufbau eines nach dem hier beschrie
benen Verfahren arbeitenden Steuergeräts soll anhand
von Fig. 1 näher erläutert werden. In der Figur sind
zwei Controller 1 und 2 dargestellt, die über ein
Prozessor-Kommunikationsinterface 3 verbunden sind.
Dem ersten Controller 1 werden über Signalleitungen 4
winkelsynchrone Informationen, beispielsweise über
die Stellung der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine,
und Aktivitäten zugeleitet. Der erste Controller 1
ist hauptsächlich für die Verarbeitung der winkelsyn
chronen Aktivitäten vorgesehen. Über die Signallei
tungen 5 werden die entsprechenden Aktivitäten ausge
löst, das heißt, beispielsweise die Kraftstoffein
spritzung eingeleitet oder der Zündfunke gezündet.
Der zweite Controller 2 wird über Signalleitungen 6
mit zeitsynchronen Informationen und Aktivitäten ver
sorgt. Über geeignete Signalleitungen 7 werden ent
sprechende Steuerfunktionen ausgelöst.
Über das mit den Controllern 1 und 2 verbundene In
terface 3 werden Daten ausgetauscht, die die Con
troller für ihre jeweiligen Berechnungen brauchen.
Eine Koordinierung der Controller erfolgt dadurch,
daß dem für zeitsynchrone Ereignisse vorgesehene Con
troller 2 von dem ersten Controller 1 eine geeignete
Bezugsmarken-Information zugeleitet wird, durch die
zeitsynchrone Steuervorgänge mit der Drehzahl der
Brennkraftmaschine synchronisiert werden.
Aus dem oben Gesagten ist ohne weiteres ersichtlich,
daß bei der Entflechtung der Bearbeitung von Informa
tionen und Aktivitäten nicht nur eine Aufspaltung der
zur verarbeiteten Daten auf zeit- oder winkelsyn
chrone Ereignisse möglich ist. Es ist auch denkbar,
daß bei der Verarbeitung von Informationen und Akti
vitäten verschiedene Zeittakte vorgegeben sind, und
daß diesen verschiedenen Takten separate Controller
zugeordnet sind. An dem Grundprinzip der oben be
schriebenen Entflechtung der Bearbeitung ändert sich
dabei nichts. Die verschiedenen Controller können die
ihnen zugewiesenen Aufgaben ohne gegenseitige Beein
trächtigung abarbeiten.
Schließlich ist es auch denkbar, daß bei der Verar
beitung von Informationen und Aktivitäten diesen ver
schiedenen Winkelgeschwindigkeiten zugeordnet sind.
Zur Entflechtung können hier den verschiedenen Win
kelgeschwindigkeiten getrennte Controller zugeordnet
werden. Auch hier entspricht dann das Arbeitsprinzip
dem oben beschriebenen. Auch hier findet eine unab
hängige Bearbeitung der Informationen und Aktivitäten
auf den verschiedenen Controllern statt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verarbeitung von insbesondere bei
der Steuerung von Brennkraftmaschinen anfallenden In
formationen und Aktivitäten in verschiedenen vonein
ander abhängigen Bearbeitungsebenen mit mehreren Con
trollern, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
Controller vorgesehen werden, die die Informationen
und Aktivitäten verschiedener Bearbeitungsebenen un
abhängig voneinander verarbeiten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Informationen und Aktivitäten einer Zeitsyn
chron-Ebene von dem ersten Controller und die einer
Winkelsynchron-Ebene von dem zweiten Controller ver
arbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Informationen und Aktivitäten einer ersten
Zeitsynchron-Ebene von dem ersten Controller und die
einer zweiten Zeitsynchron-Ebene von dem zweiten Con
troller verarbeitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Informationen und Aktivitäten einer ersten
Winkelsynchron-Ebene von dem ersten Controller und
die einer zweiten Winkelsynchron-Ebene von dem zwei
ten Controller verarbeitet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß Bearbeitungsebenen vorge
sehen werden, die den den Controllern zugeordneten
Bearbeitungsebenen über- bzw. untergeordnet sind.
6. Steuergerät zur Verarbeitung von insbesondere bei
der Steuerung von Brennkraftmaschinen anfallenden In
formationen und Aktivitäten in verschiedenen vonein
ander abhängigen Bearbeitungsebenen mit mehreren Con
trollern, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
Controller (1, 2) vorgesehen sind, denen Informationen
und Aktivitäten von verschiedenen Bearbeitungsebenen
zugeleitet werden, und daß die Controller über Pro
zessor-Kommunikationsmittel (3) gekoppelt sind.
7. Steuergerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß Signalerfassung, Steueraufgaben, Ereignis
reaktionen, Interruptverarbeitung und/oder andere
Aufgaben einer Winkelsynchron- oder einer Zeitsyn
chon-Ebene einem ersten Controller (1) und die einer
Zeitsynchron- oder einer Winkelsynchron-Ebene einem
zweiten Controller (2) zuordenbar sind.
8. Steuergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens zwei Taktgeber vorgesehen sind
und daß Signalerfassung, Steueraufgaben, Ereignis
reaktionen, Interruptverarbeitung und andere Aufgaben
dem ersten Controller (1) synchron zu einem ersten
Taktgeber und dem zweiten Controller (2) synchron zu
einem zweiten Taktgeber zuordenbar sind.
9. Steuergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß Signalerfassung, Steueraufgaben, Ereignis
reaktionen, Interruptverarbeitung und andere Aufgaben
dem ersten Controller synchron zu einer ersten Win
kelgeschwindigkeit und dem zweiten Controller syn
chron zu einer zweiten Winkelgeschwindigkeit zuorden
bar sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4004516A DE4004516A1 (de) | 1990-02-14 | 1990-02-14 | Verfahren zur verarbeitung von insbesondere bei der steuerung von brennkraftmaschinen anfallenden informationen und aktivitaeten |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4004516A1 true DE4004516A1 (de) | 1991-08-22 |
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ID=6400115
Family Applications (1)
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DE4004516A Ceased DE4004516A1 (de) | 1990-02-14 | 1990-02-14 | Verfahren zur verarbeitung von insbesondere bei der steuerung von brennkraftmaschinen anfallenden informationen und aktivitaeten |
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