DE4001045A1 - Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton - Google Patents

Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton

Info

Publication number
DE4001045A1
DE4001045A1 DE4001045A DE4001045A DE4001045A1 DE 4001045 A1 DE4001045 A1 DE 4001045A1 DE 4001045 A DE4001045 A DE 4001045A DE 4001045 A DE4001045 A DE 4001045A DE 4001045 A1 DE4001045 A1 DE 4001045A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
paper
vinylformamide
vinyl
cardboard
mol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE4001045A
Other languages
English (en)
Inventor
Werner Auhorn
Friedrich Dr Linhart
Primoz Dr Lorencak
Michael Dr Kroener
Norbert Dr Sendhoff
Walter Denzinger
Heinrich Dr Hartmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE4001045A priority Critical patent/DE4001045A1/de
Priority to ES199090124067T priority patent/ES2046658T3/es
Priority to EP90124067A priority patent/EP0438707B1/de
Priority to DE90124067T priority patent/DE59003890D1/de
Priority to JP3002606A priority patent/JP2895248B2/ja
Priority to CA002034135A priority patent/CA2034135C/en
Priority to FI910206A priority patent/FI102687B/fi
Priority to US07/641,852 priority patent/US5145559A/en
Publication of DE4001045A1 publication Critical patent/DE4001045A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H17/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
    • D21H17/20Macromolecular organic compounds
    • D21H17/33Synthetic macromolecular compounds
    • D21H17/34Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

Aus der EP-Anmeldung 02 16 387 ist bekannt, daß man Copolymerisate aus 95-10 mol-% N-Vinylformamid und 5-90 mol-% eines ethylenisch ungesättigten Monomeren aus der Gruppe Vinylacetat, Vinylpropionat, der C1- bis C4-Alkylvinylether, N-Vinylpyrrolidon, der Ester, Nitrile und Amide von Acrylsäure und Methacrylsäure in zumindest partiell hydroly­ sierter Form, bei der 30-100 mol-% der Formylgruppen aus dem Copolymeri­ sat abgespalten sind, in Mengen von 0,1-5 Gew.-%, bezogen auf trockene Fasern, dem Papierstoff vor der Blattbildung als Naß- und Trockenver­ festigungsmittel für Papier zusetzt.
Aus der US-PS 44 21 602 ist die Verwendung von partiell hydrolysierten Homopolymerisaten des N-Vinylformamid als Retentions-, Entwässerungs- und Flockungsmittel bei der Herstellung von Papier bekannt. Da in den Papier­ fabriken die Wasserkreisläufe immer stärker eingeengt werden, reichern sich im zurückgeführten Wasser anionische Verbindungen an, die die Wirk­ samkeit kationischer polymerer Prozeßchemikalien bei der Entwässerung von Papierstoff und die Retention von Füll- und Faserstoffen stark beein­ trächtigen. Zur Entwässerung von Störstoffe enthaltenden Papierstoffen mit den kationischen Polymeren geht man in der Praxis daher so vor, daß man die Entwässerung dieser Papierstoffe zusätzlich in Gegenwart eines Fixiermittels durchführt. Als Fixiermittel verwendet man beispielsweise Kondensate aus Dicyandiamid und Formaldehyd oder Kondensate aus Dimethyl­ amin und Epichlorhydrin, vgl. Tappi Journal, August 1988, Seiten 131 bis 134.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gegenüber den bisher gebräuchlichen Fixiermitteln wirksamere Produkte zur Verfügung zu stellen, die in Kombination mit kationischen Retentionsmitteln eine verbesserte Retentions-, Flockungs- und Entwässerungswirkung haben als bisher gebräuchliche Kombinationen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur Herstel­ lung von Papier, Pappe und Karton durch Entwässern eines Störstoffe ent­ haltenden Papierstoffs in Gegenwart von Fixiermitteln und kationischen Retentionsmitteln, wenn man als Fixiermittel hydrolysierte Homo- und/oder Copolymerisate des N-Vinylformamids mit einem Hydrolysegrad von mindestens 60% einsetzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Papierstoffe entwässert, für deren Herstellung sämtliche Faserqualitäten, entweder allein oder in Mischung untereinander in Betracht kommen. Für die Herstellung des Papierstoffs wird in der Praxis Wasser verwendet, das zumindest teilweise oder vollständig von der Papiermaschine zurückgeführt wird. Es handelt sich hierbei entweder um geklärtes oder ungeklärtes Siebwasser sowie um Mischungen solcher Wasserqualitäten. Das zurückgeführte Wasser enthält mehr oder weniger größere Mengen an sogenannten Störstoffen, die bekannt­ lich die Wirksamkeit der kationischen Retentions- und Entwässerungsmittel sehr stark beeinträchtigen. Der Gehalt des Papierstoffs an solchen Stör­ stoffen kann beispielsweise mit dem Summen-Parameter chemischer Sauer­ stoffbedarf (CSB-Wert) charakterisiert werden. Die CSB-Werte solcher Papierstoffe betragen 300-30 000, vorzugsweise 1000-20 000 mg Sauer­ stoff/kg der wäßrigen Phase des Papierstoffs. Diese Mengen an Störstoffen führen zu einer starken Beeinträchtigung der Wirksamkeit üblicher kationischer Entwässerungs- und Retentionsmittel, solange sie in Abwesen­ heit von Fixiermitteln bei der Papierherstellung eingesetzt werden.
Als Faserstoffe zur Herstellung der Pulpen kommen sämtliche dafür gebräuchlichen Qualitäten in Betracht, z. B. Holzstoff, gebleichter und ungebleichter Zellstoff sowie Papierstoffe aus allen Einjahrespflanzen. Zu Holzstoff gehören beispielsweise Holzschliff, thermomechanischer Stoff (TMP), chemo-thermomechanischer Stoff (CTMP), Druckschliff, Halbzellstoff, Hochausbeute-Zellstoff und Refiner Mechanical Pulp (RMP). Als Zellstoffe kommen beispielsweise Sulfat-, Sulfit- und Natronzellstoffe in Betracht. Vorzugsweise verwendet man die ungebleichten Zellstoffe, die auch als ungebleichter Kraftzellstoff bezeichnet werden. Geeignete Einjahres­ pflanzen zur Herstellung von Papierstoffen sind beispielsweise Reis, Weizen, Zuckerrohr und Kenaf. Zur Herstellung der Pulpen wird auch Alt­ papier verwendet, entweder allein oder in Mischung mit anderen Faser­ stoffen.
Pulpen der oben beschriebenen Art enthalten mehr oder weniger größere Mengen an Störstoffen, die, wie bereits oben erläutert, mit Hilfe des CSB-Werts erfaßt werden können oder auch mit Hilfe des sogenannten kationischen Bedarfs. Unter dem kationischen Bedarf wird diejenige Menge eines kationischen Polymeren verstanden, die notwendig ist, um eine definierte Menge des Siebwassers zum isoelektrischen Punkt zu bringen. Da der kationische Bedarf sehr stark von der Zusammensetzung des jeweils für die Bestimmung verwendeten kationischen Retentionsmittels verantwortlich ist, wurde zur Standardisierung ein gemäß Beispiel 3 der DE-PS 24 34 816 erhaltenes Polyamidoamin aus Adipinsäure und Diethylentriamin eingesetzt, das mit Ethylenimin gepfropft und mit Polyethylenglykoldichlorhydrinether vernetzt war, vgl. das unten beschriebene Polymer I. Die Störstoffe enthaltenden Pulpen haben die oben angegebenen CSB-Werte und weisen einen kationischen Bedarf von mehr als 50 mg Polymer I/l Siebwasser auf.
Gemäß Erfindung verwendet man als Fixiermittel für Störstoffe enthaltende Papierstoffe hydrolysierte Homo- und/oder Copolymerisate des N-Vinyl­ formamids mit einem Hydrolysegrad von mindestens 60%. Polymerisate dieser Art sind beispielsweise aus der EP-Anmeldung 02 16 387 bekannt. Zu ihrer Herstellung polymerisiert man beispielsweise N-Vinylformamid und spaltet aus dem Polymeren durch Hydrolysieren in Gegenwart von Säuren oder Basen Formylgruppen ab. Die Abspaltung der Formylgruppe aus den N-Vinylformamid- Einheiten einpolymerisiert enthaltenden Polymerisaten führt zur Bildung von Vinylamin-Einheiten im Polymerisat. Der Hydrolysegrad des einpoly­ merisierten N-Vinylformamids beträgt mindestens 60, vorzugsweise 70-100 mol-%.
Die als Fixiermittel in Betracht kommenden Copolymerisate leiten sich von Copolymerisaten ab, die 95-10 mol-% N-Vinylformamid und 5-90 mol-% eines ethylenisch ungesättigten Monomeren aus der Gruppe Vinylacetat, Vinylpropionat, der C1- bis C4-Alkylvinylether, N-Vinylpyrrolidon, der Ester, Nitrile und Amide von Acrylsäure und Methacrylsäure einpoly­ merisiert enthalten, wobei die Formylgruppen im Copolymerisat zu mindestens 60, vorzugsweise 70 bis 100% hydrolysiert sind und somit als Aminogruppen vorliegen. Die Ester der Acrylsäure und Methacrylsäure leiten sich von Alkoholen mit 1-6 Kohlenstoffatomen ab. Bevorzugt ist der Einsatz von hydrolysierten Polymerisaten, die erhältlich sind durch Polymerisieren von
a) 100-10 mol-% Vinylformamid und
b) 0-90 mol-% Vinylacetat und/oder Vinylpropionat und
aus denen im Anschluß an die Polymerisation 60-100% der Formylgruppen aus den einpolymerisierten Einheiten a) und 60-100% der Acetyl- und/oder Propionylgruppen aus den einpolymerisierten Einheiten b) des Copolymerisats abgespaltet sind. Die Abspaltung der Formylgruppen aus den Copolymerisaten erfolgt vorzugsweise mit Salzsäure oder Natronlauge und kann in dem Temperaturbereich von beispielsweise 20-100°C durch­ geführt werden.
Die Abspaltung der Formylgruppen kann jedoch auch unter Ausschluß von Wasser mit Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff durchgeführt werden. Hierbei entsteht aus einer N-Formylgruppe des Copolymerisats unter Abspaltung von Kohlenmonoxid einer Aminogruppe. Bei der Einwirkung von Säuren oder Basen auf Copolymerisate aus N-Vinylformamid und Acrylnitril, Methacrylnitril, N-Vinylpyrrolidon und C1- bis C4-Alkylvinylethern werden die Comonomeren des N-Vinylformamids chemisch kaum verändert, während das einpolymerisierte N-Vinylformamid zumindest partiell hydrolysiert wird. Bei Copolymerisaten des N-Vinylformamids mit Vinylacetat und/oder Vinylpropionat erhält man beispielsweise bei der Einwirkung von Salzsäure bei einer Temperatur von 50°C hydrolysierte Produkte, bei denen das einpolymerisierte Vinylacetat bzw. Vinylpropionat nicht hydrolysiert ist, dagegen das einpolymerisierte N-Vinylformamid zu mindestens 60%. Behandelt man Copolymerisate aus N-Vinylformamid und Vinylacetat bzw. Vinylpropionat bei einer Temperatur von 50°C mit Natronlauge, so werden die Formylgruppen aus dem einpolymerisierten N-Vinylformamid als auch die Acetyl- bzw. Propionylgruppen aus den einpolymerisierten Vinylacetat bzw. Vinylpropionat in etwa gleichem Maße aus dem Copolymerisat abgespalten. Der Hydrolysegrad der Polymerisate hängt hauptsächlich von der einge­ setzten Menge an Säure oder Base und der Temperatur bei der Hydrolyse ab.
Die Homo- und Copolymerisate des N-Vinylformamids mit einem Hydrolysegrad von mindestens 60h% haben K-Werte nach Fikentscher (gemessen in 5%iger wäßriger Kochsalzlösung bei einer Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-% und einer Temperatur von 25°C) von 30-150, vorzugsweise 60-90. Die Fixier­ mittel werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in üblichen Mengen, d. h. von 0,02-2, vorzugsweise 0,05-0,5 Gew.-%, bezogen auf trockenen Papierstoff, eingesetzt.
Als kationischer Retentionsmittel können sämtlich dafür im Handel erhält­ liche Produkte verwendet werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Polyethylenimine, Polyamine mit einem Molekulargewicht von mehr als 50 000, Polyamidoamine, die gegebenenfalls durch Aufpfropfen von Ethylen­ imin modifiziert sind, Polyetheramine, Polyvinylimidazole, Polyvinyl­ pyrrolidine, Polyvinylimidazoline, Polyvinyltetrahydropyridine, Poly­ dialkylaminoalkylvinylether, Polydialkylaminoalkyl(meth)acrylate in protonierter oder quaternisierter Form. Weitere geeignete Verbindungen sind beispielsweise Polydiallyldialkylammoniumhalogenide, insbesondere Polydiallyldimethylammoniumchlorid. Besonders bevorzugte Retentionsmittel sind Polyamidoamine aus Addipinsäure und Polyalkylenpolyaminen, wie Diethylentriamin, die mit Ethylenimin gepfropft und mit Polyethylen­ glykoldichlorhydrinethern gemäß der Lehre der DE-PS 24 34 816 oder mit Epichlorhydrin vernetzt sind, sowie handelsübliche Polyethylenimine und Copolymerisate aus Acrylamid oder Methacrylamid und Dialkylaminoethyl­ acrylaten oder -methacrylaten, z. B. Copolymerisate aus Acrylamid und N,N-Dimethylaminoethylacrylat oder Copolymerisate aus Acrylamid und N,N-Diethylaminoethylacrylat. Basische Acrylate liegen vorzugsweise in mit Säuren neutralisierter oder in quaterisierter Form vor. Die Quater­ nisierung kann beispielsweise mit Methylchlorid oder Dimethylsulfat erfolgen. Die kationischen Retentionsmittel haben K-Werte nach Fikentscher (bestimmt in 5%iger wäßriger Kochsalzlösung bei einer Polymerkonzen­ tration von 0,5 Gew.-% und einer Temperatur von 25°C) von mindestens 180. Die kationischen Retentionsmittel haben bei einem pH-Wert von 4,5 eine Ladungsdichte von mindestens 4 mVal/g Polyelektrolyt. Die Ladungsdichte wird bestimmt nach D. Horn, Polyethylenimin/Phys. Chem. Prop. and Appl. (IUPAC) Polymeric amins and amonium salts, Pergamon Press Oxford and New York, 1980, Seite 333 bis 355.
Erfindungsgemäß erfolgt die Entwässerung störstoffhaltiger Papierstoffe in Gegenwart von hydrolysiertem N-Vinylformamid-Polymerisaten als Fixier­ mittel und den üblicherweise verwendeten kationischen Retentionsmitteln. Vorzugsweise setzt man den Papierstoff zuerst das Fixiermittel und danach das Retentionsmittel zu. Sie können jedoch auch gleichzeitig dem Papier­ stoff zugefügt werden. Wesentlich ist lediglich, daß die Entwässerung des Papierstoffs in Gegenwart von Fixiermittel und Retentionsmittel erfolgt. Die Retentionsmittel werden in einer Menge von 0,01 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf trockenen Papierstoff, angewendet. Das Verhältnis von Fixiermittel zu Retentionsmittel beträgt im allgemeinen 1 : 2 bis 5 : 1. Gegenüber herkömmlichen Kombinationen aus Fixiermitteln und kationischen Retentionsmitteln erhält man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine verbesserte Retention und eine beschleunigte Entwässerung des Papierstoffs.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben in Prozent beziehen sich auf das Gewicht der Stoffe.
Bestimmung der Entwässerungszeit
1 Liter der zu prüfenden Faserstoffaufschlämmung wird jeweils in einem Schopper-Riegler-Testgerät entwässert. Die Zeit, in der 700 ml Wasser aus dem Schopper-Riegler-Testgerät ausliefen, wurde als Entwässerungszeit angegeben.
Der chemische Sauerstoffbedarf, CSB-Wert, wurde nach DIN 38 409 bestimmt.
Die Lichtdurchlässigkeit des Siebwassers wurde mit dem Zeiss-Spektral­ fotometer PM 7 gemessen. Sie ist ein Maß für die Retention von Fein- und Füllstoffen. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert für die Lichtdurchlässigkeit ist, desto besser ist die Retention.
Kationischer Bedarf
Die Menge an Polymer I, die notwendig ist, um ein Liter Siebwasser zum isoelektrischen Punkt zu bringen. Die Endpunktbestimmung erfolgte mit Hilfe der Polyelektroyttitration nach D. Horn, Progr. Colloid & Polym. Sci. Bd. 65, 251-264 (1978).
Der K-Wert der Polymerisate wurde nach H. Fikentscher, Cellulose-Chemie Band 13, 48-64 und 71-74 (1932) in 5%iger wäßriger Kochsalzlösung bei einer Temperatur von 25°C und einer Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-% gemessen. Dabei bedeutet K=k×103.
Verwendete kationische Retentionsmittel
Polymer I: Polyamidoamin aus Adipinsäure und Diethylentriamin, das mit Ethylenimin gepfropft und mit Polyethylenglykoldichlorhydrinether vernetzt wurde gemäß den Angaben in Beispiel 3 der DE-PS 24 34 816.
Polymer II: Polyamidoamin aus Adipinsäure und Diethylentriamin, das mit Ethylenimin gepfropft und Epichlorhydrin vernetzt wurde.
Polymer III: Handelsübliches hochmolekulares Polyethylenimin, das mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt war.
Polymer IV: Copolymerisat aus 70% Acrylamid und 30% N-Dimethylamino­ ethylacrylat in Form des Methochlorids vom K-Wert 220.
Als Fixiermittel wurden eingesetzt
Polymer A: Hydrolysiertes Homopolymerisat von N-Vinylformamid mit einem Hydrolysegrad von 96% und einem K-Wert von 75.
Polymer B: Hydrolysiertes Copolymerisat 70% N-Vinylformamid und 30% Vinylacetat, bei dem 96% der Formylgruppen des einpolymerisierten N-Vinylformamids und 68% der einpolymerisierten Vinylacetatgruppen hydrolysiert waren. Der K-Wert des hydrolysierten Copolymerisats betrug 75.
Polymer C: Handelsübliches Kondensat aus Dicyandiamid und Formaldehyd als Vergleich mit dem Stand der Technik.
Polymer D: Handelsübliches Homopolymerisat des Diallyldimethylammonium­ chlorids vom K-Wert 100 als Vergleich.
Beispiel 1
Man stellte mehrere Proben von Störstoffe enthaltenden Papierstoffen her, indem man jeweils zu einem Liter eines holz- und kaolinhaltigen Zeitungs­ papierstoffs der Stoffdichte 2 g/l mit einem pH-Wert von 7 und einem Malgrad von 68°SR (Schopper-Riegler) jeweils 0,2% des Natriumsalzes der Huminsäure als Störstoff hinzugab. Dann dosierte man jeweils die in Tabelle 1 angegebenen Mengen von Polymer A bzw. Polymer C in den Störstoffe enthaltenden Papierstoff, gab danach jeweils 0,06% der in Tabelle 1 angegebenen Retentionsmittel hinzu und bestimmte die Entwässerungszeit. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1
Entwässerungszeit [sec.]
Beispiel 2
Als Stoffmodell verwendete man einen holz- und kaolinhaltigen Zeitungs­ papierstoff der Dichte 2 g/l mit einem pH-Wert von 7 und einem Malgrad von 68°SR. Der Papierstoff enthielt außerdem 3% Natriumligninsulfonat als Störstoff. Zu Proben dieses Papierstoffs gab man jeweils die in Tabelle 2 angegebenen Mengen an Fixiermittel und danach 0,06% Polymer 1 als kationisches Retentionsmittel zu. Man bestimmte zunächst in einem Schopper-Riegler-Testgerät die Entwässerungszeit und an dem dabei erhaltenen Filtrat die Lichtdurchlässigkeit. Außerdem wurden auf dem Rapid-Köthen-Gerät Blätter mit einem Flächengewicht von 70 g/m2 gebildet und deren Aschegehalt bestimmt. Die jeweils angewendeten Mengen sowie die damit erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2
Beispiel 3
Ein Papierstoff mit einer Stoffdichte von 5 g/l aus 75% Holzschliff, 25% Kiefernsulfatzellstoff, 35% China-Clay vom Mahlgrad 25°SR mit einem pH-Wert von 7 wurde auf einer Versuchspapiermaschine bei einer Maschinen­ geschwindigkeit von 80 m/Minute zu Papier mit einem Flächengewicht von 60 g/m2 verarbeitet. Der Papierstoff enthielt als Störstoff 0,2% des Natriumsalzes der Huminsäure und 0,2% Polymer 1 als Retentionsmittel. Unter diesen Bedingungen betrug die Entwässerungszeit 124 sec. und die Asche-Retention 57,4%. In weiteren Versuchen setzte man dem oben be­ schriebenen Papierstoff die in in Tabelle 3 angegebenen Polymeren zu. Die jeweils erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle 3
Beispiel 4
Als Modellsubstanz diente ein holz- und kaolinhaltiger Zeitungspapierstoff der Stoffdichte 2 g/l mit einem pH-Wert von 7 und einem Malgrad von 68°SR. Dazu gab man 3% Natriumligninsulfonat als Störstoff. Der so erhaltene Papierstoff wurde in einem Schopper-Riegler-Gerät entwässert. Die Ergeb­ nisse, die ohne Zusatz eines Retentions- und Entwässerungsmittels erhalten wurden, sind in Tabelle 4 angegeben, ebenso die Ergebnisse, die durch je­ weiligen Zusatz von 0,2% der in der Tabelle genannten Polymeren als Fixiermittel und anschließende Zugabe von 0,06% Polymer 1 als Retentions­ mittel erhalten wurden.
Tabelle 4

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton durch Entwässern eines Störstoffe enthaltenden Papierstoffs in Gegenwart von Fixiermitteln und kationischen Retentionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fixiermittel hydrolysierte Homo- und/oder Copolymerisate des N-Vinylformamids mit einem Hydrolysegrad von mindestens 60% einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fixiermittel hydrolysierte Homopolymerisate des N-Vinylformamids mit einem Hydrolysegrad von 70 bis 100% einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fixiermittel hydrolysierte Copolymerisate des N-Vinylformamids einsetzt, die bis zu 90 mol-% ethylenisch ungesättigte Monomere aus der Gruppe Vinylacetat, Vinylpropionat, der C1- bis C4-Alkylvinyl­ ether, N-Vinylpyrrolidon, der Ester, Nitrile und Amide von Acrylsäure oder Methacrylsäure einpolymerisiert enthalten, und bei denen der Hydrolysegrad der einpolymerisierten N-Vinylformamid-Einheiten 70 bis 100% beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man hydrolysierte Polymerisate einsetzt, die erhältlich sind durch Polymerisieren von (a) 100 bis 10 mol-% N-Vinylformamid und
(b) 0 bis 90 mol-% Vinylacetat und/oder Vinylpropionatund anschließende Abspaltung von 60 bis 100% der Formylgruppen aus den einpolymerisierten Einheiten (a) und 60 bis 100% der Acetyl- und/oder Propionylgruppen aus den einpolymerisierten Ein­ heiten (b) des Copolymerisats.
5. Verwendung von hydrolysierten Homo- und/oder Copolymerisaten des N-Vinylformamids mit einem Hydrolysegrad von mindestens 60% der einpolymerisierten N-Vinylformamid-Einheiten als Fixiermittel in Kombination mit einem kationischen Retentionsmittel bei der Her­ stellung von Papier, Pappe und Karton durch Entwässern eines Stör­ stoffe enthaltenden Papierstoffs.
DE4001045A 1990-01-16 1990-01-16 Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton Withdrawn DE4001045A1 (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4001045A DE4001045A1 (de) 1990-01-16 1990-01-16 Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
ES199090124067T ES2046658T3 (es) 1990-01-16 1990-12-13 Procedimiento para la obtencion de papel, cartulina y carton.
EP90124067A EP0438707B1 (de) 1990-01-16 1990-12-13 Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton
DE90124067T DE59003890D1 (de) 1990-01-16 1990-12-13 Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton.
JP3002606A JP2895248B2 (ja) 1990-01-16 1991-01-14 紙、板紙及び厚紙の製法
CA002034135A CA2034135C (en) 1990-01-16 1991-01-14 Production of paper, board and cardboard
FI910206A FI102687B (fi) 1990-01-16 1991-01-15 Menetelmä paperin, pahvin ja kartongin valmistamiseksi
US07/641,852 US5145559A (en) 1990-01-16 1991-01-16 Production of paper, board and cardboard

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4001045A DE4001045A1 (de) 1990-01-16 1990-01-16 Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4001045A1 true DE4001045A1 (de) 1991-07-18

Family

ID=6398150

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4001045A Withdrawn DE4001045A1 (de) 1990-01-16 1990-01-16 Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
DE90124067T Expired - Lifetime DE59003890D1 (de) 1990-01-16 1990-12-13 Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton.

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE90124067T Expired - Lifetime DE59003890D1 (de) 1990-01-16 1990-12-13 Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton.

Country Status (7)

Country Link
US (1) US5145559A (de)
EP (1) EP0438707B1 (de)
JP (1) JP2895248B2 (de)
CA (1) CA2034135C (de)
DE (2) DE4001045A1 (de)
ES (1) ES2046658T3 (de)
FI (1) FI102687B (de)

Families Citing this family (28)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4032660A1 (de) * 1990-10-15 1992-04-16 Basf Ag Verfahren zur masseleimung von papier, pappe und karton
DE4233040A1 (de) * 1992-10-01 1994-04-07 Basf Ag Verfahren zum Färben von Papier
DE4240110A1 (de) * 1992-11-28 1994-06-01 Basf Ag Kondensationsprodukte von Polyalkylenpolyaminen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Herstellung von Papier
BR9406395A (pt) * 1993-05-10 1996-02-13 Grace W R & Co Processo de produção de papel
FI944871A (fi) 1993-10-21 1995-04-22 Nalco Chemical Co Pihkan torjunta paperitehtaan systeemeissä
US5516852A (en) * 1993-11-12 1996-05-14 W. R. Grace & Co.-Conn. Method of producing water-soluble cationic copolymers
US5473033A (en) * 1993-11-12 1995-12-05 W. R. Grace & Co.-Conn. Water-soluble cationic copolymers and their use as drainage retention aids in papermaking processes
US5700893A (en) * 1993-11-12 1997-12-23 Betzdearborn Inc. Water-soluble cationic copolymers and their use as flocculants and drainage aids
US5720888A (en) * 1993-11-12 1998-02-24 Betzdearborn Inc. Water-soluble cationic copolymers and their use as flocculants
US6273998B1 (en) 1994-08-16 2001-08-14 Betzdearborn Inc. Production of paper and paperboard
US20030192664A1 (en) * 1995-01-30 2003-10-16 Kulick Russell J. Use of vinylamine polymers with ionic, organic, cross-linked polymeric microbeads in paper-making
DE19627553A1 (de) * 1996-07-09 1998-01-15 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Papier und Karton
DE19716821A1 (de) * 1997-04-22 1998-10-29 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton
DE19719059A1 (de) 1997-05-06 1998-11-12 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton
DE19850817A1 (de) 1998-11-04 2000-05-11 Basf Ag Modifizierte kationische Polymere, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Papierherstellung
DE10018935A1 (de) * 2000-04-17 2001-10-18 Bayer Ag Kratzfeste Beschichtungen
DE10055592A1 (de) * 2000-11-09 2002-05-23 Basf Ag Papierstreichmassen
JP2004529279A (ja) 2001-06-11 2004-09-24 ビーエーエスエフ アクチェンゲゼルシャフト 湿潤紙力増強剤
DE10237911A1 (de) * 2002-08-14 2004-02-26 Basf Ag Verwendung von Vinylamineinheiten enthaltenden Polymeren als Promoter für die Alkyldiketenleimung
DE102004013007A1 (de) 2004-03-16 2005-10-06 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton
DE102004044379B4 (de) 2004-09-10 2008-01-10 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton und Verwendung einer Retentionsmittelkombination
PT1828481E (pt) * 2004-12-17 2016-01-26 Basf Se Papéis com um elevado teor de substâncias de carga e uma elevada resistência a seco
CA2728294C (en) * 2008-06-19 2015-03-31 Buckman Laboratories International, Inc. Low amidine content polyvinylamine, compositions containing same and methods
GB0813574D0 (en) * 2008-07-24 2008-09-03 Barnwell Andrew D A hanger
JP5347072B2 (ja) 2010-06-29 2013-11-20 クミアイ化学工業株式会社 6−アシル−1,2,4−トリアジン−3,5−ジオン誘導体及び除草剤
US8916026B2 (en) 2010-11-16 2014-12-23 Basf Se Manufacture of cellulosic pulp sheets
ES2894776T3 (es) 2015-06-25 2022-02-15 Kemira Oyj Material de interpenetración de red
KR20230116829A (ko) 2020-12-04 2023-08-04 에이지씨 케미컬스 아메리카스 인코포레이티드 처리된 물품, 처리된 물품을 제조하는 방법, 및 처리된 물품을 제조하는 데 이용하기 위한 분산액

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1692854A1 (de) * 1967-11-29 1971-10-21 Hoechst Ag Verfahren zur Entwaesserung von Cellulosefaser-Suspensionen
FI70230C (fi) * 1981-07-18 1986-09-15 Basf Ag Rakkedjiga basiska polymerisat foerfarande foer deras framstaellning och deras anvaendning
DE3128478A1 (de) * 1981-07-18 1983-02-03 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur herstellung von linearen, basischen polymerisaten
DE3534273A1 (de) * 1985-09-26 1987-04-02 Basf Ag Verfahren zur herstellung von vinylamin-einheiten enthaltenden wasserloeslichen copolymerisaten und deren verwendung als nass- und trockenverfestigungsmittel fuer papier

Also Published As

Publication number Publication date
FI910206A0 (fi) 1991-01-15
ES2046658T3 (es) 1994-02-01
JPH05106193A (ja) 1993-04-27
US5145559A (en) 1992-09-08
FI102687B1 (fi) 1999-01-29
JP2895248B2 (ja) 1999-05-24
DE59003890D1 (de) 1994-01-27
CA2034135C (en) 2001-08-14
CA2034135A1 (en) 1991-07-17
FI102687B (fi) 1999-01-29
EP0438707A1 (de) 1991-07-31
EP0438707B1 (de) 1993-12-15
FI910206A (fi) 1991-07-17

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0438707B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton
EP0223223B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Papier und Karton
EP0249891B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton
EP2443284B1 (de) Verfahren zur erhöhung der trockenfestigkeit von papier, pappe und karton
EP1792010B1 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
EP1819877B1 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton mit hoher trockenfestigkeit
EP2315875B1 (de) Verfahren zur erhöhung der trockenfestigkeit von papier, pappe und karton
EP0980450B1 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
EP0193111B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Papier mit hoher Trockenfestigkeit
EP1727938B1 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
EP0000922B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines nicht-gewebten Faservlieses aus Fasern und einem Latex, und das so hergestellte nicht-gewebte Fasermaterial
EP2334871A1 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton unter verwendung von endo-beta-1,4-glucanasen als entwässerungsmittel
EP1399623A1 (de) Nassfestausrüstungsmittel für papier
EP0573458B1 (de) Wässrige anschlämmungen von feinteiligen füllstoffen und ihre verwendung zur herstellung von füllstoffhaltigem papier
DE4436317A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserter Sieb-Entwässerung und Retention
EP0553135B1 (de) Verfahren zur masseleimung von papier, pappe und karton
WO1998048112A1 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
EP0384268A1 (de) Verfahren zur Störstoffixierung bei der Papierherstellung
WO2006136556A2 (de) Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton
DE1595056B2 (de) Verfahren zur herstellung von hochmolekularen wasserloeslichen saeuresalzen primaerer aminoalkylester von carbonsaeurepolymeren und ihre verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
8130 Withdrawal