DE39966C - Selbstthätiger Verkaufsapparat für cylindrische Gegenstände - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kdrzwaaren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. November 1886 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden Neuerungen an Apparaten, welche selbstthätig und infolge einer an sie geleisteten Vorherbezahlung in Gestalt einer nach Durchmesser, Gewicht und Material bestimmten Münze oder Zahlmarke Cigaretten oder andere Gegenstände von cylindrischer Form verkaufen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein mit den vorliegenden Neuerungen versehener selbstthätiger Cigaretten-Verkaufsapparat in den Fig. 1 und 2 bezw. in senkrechtem Schnitt ungefähr durch die Mitte und in Vorderansicht mit theilweise abgenommenem Gehäuse dargestellt.

In einem äufseren Gehäuse α α ist ein Cigaretten oder andere cylindrisch gestaltete Verkaufsgegenstände aufnehmender Behälter b mit von zwei gegenüberliegenden Seiten nach der Mitte zu geneigtem und in letzterer von einem Schlitz durchbrochenen Boden eingehängt und unterhalb dessen Oeffhung eine auf ihrem Umfange mit dem Cigarettendurchmesser an Weite entsprechenden Vertiefungen c¹ versehene Walze c drehbar gelagert. Wenn diese ■ Walze in der nachgeschriebenen Weise in Drehung versetzt wird, läfst sie eine Cigarette durch den geneigten Absturz d in die unten offene Vertiefung e eines Schiebers/¹ fallen, der bei seiner Vorwärtsbewegung die Cigarette in den sich nach aufsen öffnenden Rumpf g befördert, aus welchem dieselbe in die zu dieser Zeit unterhalb desselben befindliche Vertiefung^·¹ des Zahlschiebers i rollt.

Die Vorwärtsbewegung des Schiebers f nach dem Rumpf g hin geschieht durch die Zahlmünze, indem dieselbe in den Schlitz P des Zahlschiebers i eingesteckt und dieser sodann in das Gehäuse α hineingeschoben wird. Dieser Schieber kann irgend welcher Construction sein, wird jedoch zweckmäfsig, wie in meiner Patentschrift No: 39847 beschrieben, zur Prüfung der Zahlmünze mit einem Magneten, einer gabelförmig gestalteten Platte k und einer unbeweglichen schiefen Ebene Z verbunden. Ist der Schieber i genügend weit eingeschoben und hat die Münze dabei durch Passiren des Magneten, der Gabel k und der schiefen Ebene Z ihre Richtigkeit erwiesen, so fällt sie auf eine Platte m und trifft bei der Weiterbewegung des Schiebers mit ihrem unteren, aus demselben hervorragenden Theile gegen die Nase η¹ eines in Nuthen des Gehäuses α waagrecht verschiebbaren Gleitstückes η. Letzteres ist mit dem Ausgebeschieber f durch den in ρ drehbar gelagerten Hebel 0 (oder zwei seitlichen Hebeln) so verbunden, dafs er durch das Einschieben des mit einer richtigen Münze versehenen Zahlschiebers gegen g vorgeschoben wird. Dagegen bleibt der Schieber/ stehen, wenn die falsche Münze durch die angegebenen Sicherheitsvorrichtungen (Magnet, Gabel k, schiefe Ebene Z) aus dem Zahlschieber entfernt worden ist.

Wird der Zahlschieber zum Einstecken einer neuen Münze zurückgezogen, so geht auch der Schieber/ wieder zurück und stöfst dann eine drehbar daran befestigte federnde Klinke (oder belasteter Hebel) h gegen die Walze c, so dafs diese sich dreht und eine Cigarette in die Schieberhöhlung e fallen läfst, so dafs der Apparat für einen weiteren Verkauf bereit ist.

Zur Begrenzung der Geschwindigkeit, mit welcher der Schieber i eingeschoben werden

kann, ist in oder an demselben eine Luftkammer i² gebildet, in welche ein am Gehäuse a fester Stempel q unter Verdichtung der Luft eindringt.

Um den Apparat festzustellen, wenn er die letzte Cigarette oder eine bestimmte Anzahl Cigaretten etc. verkauft hat, ist an dem Hebel ο eine Klinke r befestigt, welche bei jeder Vorwärtsbewegung des Schiebers/ das mit einer endlosen Schraube t verbundene Schaltrad s um einen oder mehrere Zähne vorschiebt. Auf der Schraube t sitzt eine Halbmutter u, durch deren Nabe ν lose ein Bolzen w gesteckt ist, der mit seinem unteren Ende auf einer Platte χ aufruht. Durch die auf einander folgenden Bewegungen des Hebels ο wird die Schraube t langsam gedreht und führt infolge dessen die Halbmutter den Bolzen n> über die Platte χ hin. Letztere ebenso wie der Schieber i sind von je einem Loch durchbrochen; diese beiden Löcher sind über einander liegend so angebracht, dafs, wenn der Behälter b ganz oder bis zum gewollten Mafse entleert ist, der Bolzen w über diese Löcher tritt, durch dieselben fällt und dadurch den Mechanismus feststellt.

Zur Wiederauffüllung des Behälters b mufs die vordere Platte α¹ des Gehäuses geöffnet und der Behälter b mitsammt der Walze c herausgenommen werden, so dafs man den Bolzen n> aus den Löchern in χ Und i herausheben und mit der Halbmutter u wieder in die Anfangslage zurückbewegen kann. Nach dem Einsetzen der Walze c und des inzwischen mit neuer Füllung versehenen Behälters b, sowie Schliefsen der Wand a^l ist der Apparat wieder betriebsfähig.

Claims (2)

.Patent-Ansprüche:

1. Ein selbsttätiger Verkaufsapparat, bei welchem durch die in den Schieber i eingesteckte, nach Material, Gröfse und Gewicht geprüfte Münze beim Hineinschieben mittelst des Schiebers η durch den Hebel ο der Schieber f hinausgeschoben wird und den in e befindlichen Verkaufsgegenstand herausgiebt, während beim Zurückziehen von i der ebenfalls rückwärtsgehende Schieber f die Fächerwalze c um eine Abtheilung dreht und dadurch einen weiteren Verkaufsgegenstand nach e befördert.

2. An einem solchen Verkaufsapparat in Verbindung mit den Schiebern i und f und ihrer Kupplung eine Vorrichtung zum Feststellen des Apparates, darin bestehend, dafs diese Schieber mittelst Klinke, Schaltrades und endloser Schraube eine Halbmutter (u) so bewegen, dafs ein von dieser geführter Bolzen (w) schliefslich durch eine feste Platte in ein Loch im Zahlschieber (i) einfällt, Fig. ι und 2.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.