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Orthopädischer Schuh. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom z. Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 7. Mai
19z1 beansprucht. Es ist bekannt, daß sich bei Plattfußleidenden die Muskelteile
der Fußsohlen-Mitte gesenkt haben, so :daß die Fußsohle flach aufliegt und die gesenkten
Muskelteile beim Gehen auch noch zumeist quer zur Fußrichtung nach "innen gedrückt
werden, was das Gehen außerordentlich erschwert, ermüdet und schmerzhaft macht.
Um diesem Übel beizukommen, sind verschiedene Schuheinlagen in Vorschlag gebracht
worden, z. B. sclche, welche aus gepolsterten oder auch ungepolsterten gewölbten
Platten bestehen, die
in den Schuh zwischen Fuß und Innenseite (les
Oberleders eingelegt «-erden, um die gesenkten Muskelteile zurückzudrücken.
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Alle diese Mittel sind jedoch eher geeignet, den Plattfußleidenden
lästig zu fallen als (lereil Beschwerden zu lindern, weil diesen Mitteln die Anpassungsfähigkeit
an die wechselnden individuellen Bedürfnisse fehlen. ES ist von großer Wichtigkeit,
daß ein guter orthopädischer Behelf gegen Plattfußbeschwerden sowie Sehnensenkungen
auf verschiedene Stellen des Fußes verschieden starke Drücke ausübt, und daß ein
derartiger Behelf von dein Leidenden selbst an seinem Fuß angepaßt werden kann,
weil nur der z. B. Mattfußleidende selbst in der Lage ist, beurteilen zu können,
wie der Behelf am besten am Fuß paßt, ohne heschwerlich zu fallen.
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Gemäß der Erfindung ;wird diesen Anfc.rderungen an einen guten orthopädischen
Behelf gegen diese Leiden durch einen Schuh abgeholfen, welcher derart eingerichtet
ist, daß der mittlere, unter dein Fußgex\-ölhe liegende Teil der Brandsohle frei
auf der Laufsohle aufliegt und mittels einer an der Fußinnenseite vorgesehenen,
Mappenartigen Verbreiterung in an sich bekannter `-'eise durch Schnüre o. dgl. an
den Schuhoberteil anschließbar ist.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführung
beispielsweise dargestellt, und zwar -neigt: Abt). i eine rechte Brandsohle,
Abb.2 in Ansicht einen rechtsseitigen Schnürschuh mit der Einrichtung für Fußleidende,
Abb. 3 den Grundriß eines rechten Schnürschuhs finit auseinanderge-legten Schuhoberteilen,
AN). .4 die Art der Befestigung der Brandsolile auf der Schuhsohle und A11.5
eine weitere Ausgestaltung des Schuhes.
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Die aus nachgiebigem 'Material, vorztigsweise aus Leder o. dgl., hergestellte
Brandsohle i ist in dein Schuh mit der Schuhsohle 2 durch \ aht 9 oder durch _\
agelung starr verbunden. An der inneren Bugseite hat die Brandsohle i einen Lappen
3, der ungefähr von der Ferse bis zum Gelenk der großen Zehe reicht, dessen oberer
Rand mit Schnürlöchern d. versehen sein kann, die zweckmäßig durch flache Üseil
verstärkt sind, um ein Ausreißen derselben zu verhindern. Auf der dem Lappen 3 gegenüberliegenden
Seite hat die Brandsohle eine Aufbiegung 5, nun einerseits die Brandsohle i zu versteifen,
anderseits ein Hinausdrücken des Fußes nach der Außenseite des Schuhes zu verhindern.
Ist der Lappen 3 niit Schnürlöchern versehen, dann ist an der Innenseite des Schuhoberteiles,
gegenüber dein Lappen 3, eine Leiste 6 angenäht, die gleichfalls mit Schnürlöchern
7 versehen ist, die durch ganz flache Osen verstärkt sein können. -Die Verbindung
der Brandsohle finit der Schuhsohle erfolgt, wie in Abb. -. dargestellt, derart,
daß die Naht 9 oder N agelung an der Innenseite der Sohle, dort, wo sich der Lappen
3 befindet, gegen die -litte der Brandsohle zu verläuft, so daß mit dem Lappen 3
auch ein Stück der Brandsohle angehoben werden kann.
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Der Lappen 3 wird nach erfolgtem Einsetzen des Fußes in den Schuh
emporgezogen und über den Rist :des Fußes mit dein gegenüberliegetrden Leisten 6
durch Schnüre 8 verschnürt. Gegebenenfalls kann auch der Leisten 6 ganz, fortfallen
und die Verschnürung des Lappens 3 direkt mit dein gegenüberliegenden Schuhoberteil
durch dessen Löcher erfolgen. In dieseln Falle können am lande des Schuhoberteils
eine größere Anzahl Löcher, als für die äußere Verschnürung not-«-endig, angebracht
sein. Durch diesen -Tor-. gang werden die gesenkten .Muskeln und Fleischteile der
Fußsohle gehoben, wobei der Druck seitens der mehrfachen Schnürzüge auf die einzelnen
-Muskel- oder auch Fleischteile verschieden groß ist. Der Leidende kann demnach
durch die beschriebene Einrichtung bei wechselnder Empfindlichkeit der Fußinuskeln
durch mehr oder weniger Anheben der gesenkten Mittelfußteile den Schuh den jeweiligen
Bedürfnissen anpassen .
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Wird bei leichteren Leiden nur der Lappen 3 ohne Hinaufschnürung angewendet,
dann kann zur Unterstützung des Lappens 3, wie in Abb. 5 gezeigt, das Afterleder
io mit einem Verlängerungslappen i i ausgestattet sein, der sich zwischen das Schuhoberleder
und den Lappen 3 legt und somit eine -Versteifung des Lappens 3 bildet bzw. den
Lappen 3 fest an den Fußmittelteil andrückt und diesen in der erforderlichen Lage
festhält.