DE3943846C2 - Feldhaubitze - Google Patents
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- DE3943846C2 DE3943846C2 DE3943846A DE3943846A DE3943846C2 DE 3943846 C2 DE3943846 C2 DE 3943846C2 DE 3943846 A DE3943846 A DE 3943846A DE 3943846 A DE3943846 A DE 3943846A DE 3943846 C2 DE3943846 C2 DE 3943846C2
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Abstract
Eine leichtgewichtige Feldhaubitze enthält einen Lauf (101), der von einem Gestell getragen ist, das aus hohlen Gliedern (119, 119A) zusammengesetzt ist und das um ein Zapfenlager (113) schwenkbar befestigt ist, das an einem Chassis (117) gesichert ist. Das Zapfenlager (113) liegt auf der Laufachse und ist jenseits der Grenze des maximalen Rückstoßes des Laufes positioniert. Frontstabilisatoren (110) und rückwärtige stützende Lafettentragebeine (104) sind vorgesehen, um die Last der Haubitze zu verteilen, und Sporne (106) sind an dem Chassis (117) starr gesichert. Die Haubitze enthält eine einzige hydraulische Akkumulatoranordnung (136, 177, 185, 130, 189, 190), die ein kombiniertes Rückstoßpuffer- und Rekuperatorsystem bildet. Eine Lauf-Höhenverstelleinrichtung ist vorgesehen und besteht aus einer ein Getriebe aufweisenden handbetriebenen Einrichtung (115, 116, 153, 149, 139), die von einem unter Vordruck stehendem Gassystem (114, 119A) unterstützt ist.
Description
Die Erfindung betrifft Feldhaubitzen und befaßt sich insbesondere mit der Anwendung
von Entwicklungswegen und -philosophien bei Feldhaubitzen, die normalerweise nicht
bei Feldartillerie verwendet werden, um Waffen bereitzustellen, die absolut minimales
Gewicht besitzen, wobei sie jedoch alle für derartige Ausrüstungen erforderlichen
Merkmale beibehalten, wie Reichweite, Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Feuerrate,
Stabilität, Robustheit der Konstruktion usw.
Schnelle Aufmarschtruppen sind ganz allgemein vorgesehen und es ist erwünscht, die
Auswahl an verfügbarer Ausrüstung für solche Truppen so groß wie irgendwie möglich
zu gestalten. Es besteht daher ein Bedarf, daß die für diese Truppen verfügbare
Ausrüstung auch Feldartillerie umfaßt.
Das dritte Bewegungsgesetz nach Newton legt fest, daß für jede Aktion eine gleiche und
entgegengesetzte Reaktion vorliegt. Daher stellt für Feldhaubitzen, die schwere
Projektile über eine große Strecke feuern können, der Rückstoß ein besonderes Problem
dar. Eine Vorgehensweise zum Minimieren des Rückstoßproblems ist es, eine schwere
Waffe vorzusehen. Der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist es jedoch, das
Gewicht zu minimieren, weshalb es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die
Rückstoßkräfte auf eine leichte Waffe abzuleiten, und zwar durch eine Kombination von
- a) einem optimierten Rückstoßpuffer-Wirkungsgrad,
- b) einem neuen Entwicklungskonzept, durch das sich ergebende Rückstoßkräfte direkt auf Sporne über gedämpfte, Energie absorbierende Einrichtungen ableitbar sind.
Für eine konventionelle Feldhaubitze, die in die Luft abhebbar, aus der Luft absetzbar
und auch vergleichsweise einfach um ein Schlachtfeld bewegbar sein soll, ist ein relativ
leichtes obwohl weiterhin robustes Chassis erforderlich. Zur Erhöhung der Stabilität
und zum Verteilen der Rückstoßkräfte ist eine Vorgehensweise das gespreizte Vorsehen
eines Paars von Lafettenfüßen mit Spornen an den weiteren Enden, wobei es Zweck der
Sporne ist, daß sie sich in den Boden eingraben und so die Rückstoßkräfte absorbieren.
Trotz dieser Konstruktion sind derartige herkömmliche Feldhaubitzen viel zu schwer,
als daß sie von kleinen oder mittelgroßen Hebe-Hubschraubern getragen werden
könnten, die nahe einem tatsächlichen Gefechtsbereich verwendet werden.
Die NATO ist dabei, Waffen und Munitionssysteme zu einem einzigen Kaliber zu
standardisieren. Es besteht daher der Bedarf nach einer ultraleichtgewichtigen Version
der Standard-155 mm-Feldhaubitze, die als einzige Einheit von einem
Kampfhubschrauber transportiert werden kann.
Die DE-AS 12 99 234 offenbart eine Feldhaubitze, mit einem Chassis, einem Gestell,
einem Lauf, der von dem Gestell derart getragen ist, daß er als Folge eines Rückstoßes
beim Feuern von einer ersten in eine zweite Position bewegbar ist, und einer
Zapfentragekonstruktion, die an dem Chassis fest angebracht ist und ein Zapfenlager
enthält, an dem das Gestell schwenkbar befestigt ist, wobei das Zapfenlager auf der
Laufachse des Laufs liegt.
Ausgehend von dieser bekannten Feldhaubitze liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Feldhaubitze mit einer
Grundstruktur vorzuschlagen, die ein möglichst kleines Gewicht aufweist,
Rückstoßkräfte dabei gut aufnimmt und dabei auch leicht transportierbar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Feldhaubitze gemäß Anspruch 1 oder 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Feldhaubitze sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei der ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann der Lauf in einer
Zapfentragkonstruktion mittels des Gestells getragen sein, wobei das Gestell aus hohlen
Elementen aufgebaut ist und der Raum innerhalb der hohlen Elemente ganz oder
teilweise als Volumen für komprimiertes Inertgas vorgesehen ist, das Teil einer
einzigen Anordnung mit hydraulischem Akkumulator des gegebenenfalls kombinierten
Rückstoßdämpfungssystems und Rückholsystems ist.
Die hydraulische Akkumulator-Anordnung des kombinierten
Rückstoßdämpfungssystems und Rückholsystems dient als Feder, die Einiges der
Energie des rückstoßenden Laufes absorbiert. Die absorbierte Energie wird
anschließend abgegeben und zwar in kontrollierter Weise, um den Lauf in die
Feuerstellung auszufahren. Hydraulische Akkumulatoren arbeiten gegen ein gegebenes
Volumen komprimierten Inertgases. Die Federkonstante ist bestimmt durch das
Gasvolumen und das Ausmaß, durch das dieses durch die Kompression reduziert wird,
die durch das Volumen an Hydraulikfluid verursacht wird, das durch den Rückstoß
verschoben wird. Um eine relativ gleichförmige Federkonstante vorzusehen, ist ein
großes Glasvolumen erforderlich im Vergleich zum Volumen an verschobenem Fluid.
Weil es erwünscht ist, daß der Lauf einen so langen Rückstoß hat wie möglich, muß ein
ziemlich großes Volumen an Hydraulikfluid verschoben werden, weshalb ein so großes
Glasvolumen wie möglich erforderlich ist. Weil das Gewicht dickwandiger,
druckwiderstandsfähiger Gaszylinder zu groß ist, kann das Gasvolumen unter
Verwendung der Bohrungen von zwei von z. B. vier hohlen Konstruktionsgliedern
verwendet werden, die das Waffen-Gestell (Waffen-Rohrwiege) bilden. Verbindende
Durchtritte können vorgesehen sein, damit der Gasdruck zwischen den beiden Gliedern
ausgeglichen werden kann, wenn dies erforderlich ist.
Bei der zweiten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung enthält die Feldhaubitze eine
Höhenverstelleinrichtung zum Verschwenken des Laufes um eine horizontale Achse,
wobei die Höhenverstelleinrichtung eine Zahnräder aufweisende handbetätigbare
Einrichtung enthalten kann, die durch vorkomprimiertes Gas unterstützt ist.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Feldhaubitzen-Lauf so
befestigt, daß er außer Gleichgewicht oder in Unwucht ist, wobei das Ausmaß an
Unterstützung, das durch das vorkomprimierte Gas erreicht wird, ausreicht, um das
Lauf-Gewicht aufgrund dessen positiver Unwucht im wesentlichen auszugleichen.
Vorzugsweise ist das Lauf-Gewicht ausgeglichen durch Gasfedern, die aus Zylindern
gebildet sind, die von einem Inertgas-Behälter unter Druck gesetzt sind, der auf Kolben
in den Zylindern wirkt. In dem Fall, in dem das Gestell aus hohlen Elementen
aufgebaut ist, kann der Raum innerhalb der hohlen Elemente ganz oder teilweise
vorgesehen werden, um das Volumen für das Gas bereitzustellen. Wenn einige der
beispielsweise vier hohlen Elemente des Gestells für das kombinierte
Rückstoßdämpfungs/Rückhol-System verwendet werden, wie das weiter oben erläutert
ist, können die übrigen hohlen Elemente für das Gas für die Höhenverstelleinrichtung
verwendet werden. Die Gasverbindung zwischen den hohlen Elementen und den
Zylindern der Gasfedern kann entweder über flexible, druckwiderstandsfähige
Leitungen oder über eine Bohrung längs der Achse der Kolbenstangen der Kolben
erfolgen, wobei die anderen Enden der Stangen mit den hohlen Elementen fest
verbunden sind. Die tatsächliche Höhenverstellung des Laufs wird mittels eines Zahnrad
- oder Getriebeantriebes mit Hilfe eines Handrades erreicht, jedoch erfordert dies
minimalen körperlichen Aufwand wegen der Ausgleichswirkung. Die Gasfedern können
gegebenenfalls auch Hydraulikfluid enthalten.
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die
Höhenverstelleinrichtung eine Führungsschraube auf, die im wesentlichen an einem
Ende schwenkbar befestigt ist und längs der eine Mutter schraubbar ist, wobei diese
Mutter gegenüber dem Gestell für den Lauf der Haubitze fest liegt, jedoch drehbar ist,
so daß die sich ergebende Translationsbewegung der Mutter längs der
Führungsschraube erreicht, daß das Gestell in Drehrichtung um das Zapfenlager
bewegbar ist, wodurch der Lauf der Haubitze anhebbar bzw. absenkbar ist.
Vorzugsweise ist die Mutter leicht bewegbar, beispielsweise mittels eines Handrades
und eines Getriebes (mittels Zahnrädern) und ist eine Rückwärtssperreinrichtung
vorgesehen.
Es ist besonders vorzuziehen, daß das im wesentlichen schwenkbar befestigte Ende der
Führungsschraube mit einer flexiblen abstimmbaren Befestigung versehen ist, mit
i) einer Federeinrichtung, die parallel zur Achse der Führungsschraube ausgerichtet ist
und ii) einer Dämpfungseinrichtung, wobei die Federkonstante, die Vorspannung und
der Bewegungswiderstand, die durch die Dämpfungseinrichtung erreicht sind,
einstellbar sind, um ein einstellbares System zu erreichen. Vorzugsweise besteht die
Feder aus einer Reihe von Teller- oder Scheibenfedern und ist die
Dämpfungseinrichtung eine hydraulische Dämpfungseinrichtung.
Es zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht eine ultraleichte 155 mm-Feldhaubitze gemäß der Erfindung in
feuerbereiter Position,
Fig. 2 in Seitenansicht die Feldhaubitze gemäß Fig. 1 in schleppbarem Zustand,
Fig. 3 in Aufsicht die Feldhaubitze gemäß Fig. 1 in feuerbereitem Zustand,
Fig. 4 einen Querschnitt durch Lauf und Gestell der Feldhaubitze gemäß den Fig. 1
bis 4,
Fig. 5 schematisch die Wirkung des Rückstoßdämpfers und des Rückholers der Feld
haubitze gemäß den Fig. 1 bis 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Höhenstellmechanismus der Feldhaubitze gemäß den
Fig. 1 bis 5.
Die Erfindung zeigt ein innovatives Konzept bei der Entwicklung von Feldhaubitzen.
Der Hauptgedanke hinter der Entwicklung ist die Schaffung einer ultraleichtgewichten
Version der üblichen Standort-NATO-155 mm-Artilleriewaffe. Dieser
Entwicklungsprozeß hat zum Erreichen einer großen Anzahl innovativer Merkmale
geführt einschließlich der folgenden Merkmale und zwar entweder alleine oder in
beliebiger Kombination von mindestens zwei davon:
- 1. die Verwendung von hohlen Innenräumen von Konstruktionsteilen, die das Gestell bilden, um zusätzliches Akkumulator-Gasvolumen zu erreichen,
- 2. Ausbalancieren des Laufs unter Verwendung von Gaszylindern und eines Druckgasbehälters in dem hohlen Innenraum anderer Konstruktionsteile,
- 3. ein gedämpftes Höhenverstellsystem,
- 4. extensive Verwendung leichtgewichtiger Materialien wie Titanlegierungen und von Luftfahrt-Technologie.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht die ultraleichtgewichtige Feldhaubitze gemäß der
Erfindung.
Einige Merkmale der Entwicklung werden nun einzeln oder in zusammengehörigen
Gruppen erläutert.
Das am einfachsten erkennbare Merkmal der leichtgewichtigen Entwicklung ist deren
niedrige Gesamthöhe im Vergleich zu der herkömmlichen Vorgehensweise.
Schlüsselfaktor in der Entwicklung ist der Abstand 102 der Laufachse 101A des Laufs
101 in der horizontalen Position, der etwa 650 mm über dem Bodenniveau beträgt. Das
als nächste augenscheinliche Merkmal ist, daß das Zapfenlager 113 der
Zapfentragekonstruktion 124 auf der Rückseite der äußersten Rückstoßposition des
Laufes 101 ist und auf der Laufachse 101A liegt. Dies macht aus der Entwicklung eine
Mischung aus einer herkömmlichen Feldhaubitze und einem Minenwerfer. Wie durch
den Schwerpunkt 109 dargestellt, besteht ein positives Ungleichgewicht bzw. eine
positive Unwucht.
Es ist ein übliches Entwicklungskriterium, daß die Konstruktionen über den gesamten
Bereich von Betriebsbedingungen stabil sein sollen. Es ist jedoch ein besonderes und
neues Merkmal bei der vorliegenden Erfindung, daß ein positives Ungleichgewicht
bzw. eine positive Unwucht vorgesehen wird. Wegen des sehr niedrigen Gewichtes
dieser Feldhaubitze ist es wesentlich, daß das, was Gewicht darstellt, in effektivster
Weise bei der schwierigsten Betriebsart ausgenutzt wird, nämlich beim Feuern. Daher
ist die Entwicklung derart getroffen, daß der Schwerpunkt 109 so weit wie möglich vor
dem Zapfenlager 113 angeordnet wird, d. h. daß eine so weit wie möglich positive
Unwucht erreicht wird, wie das praktisch möglich ist, um dem Überdreheffekt durch
die Drehkomponente 108T des Rückstoßes entgegenzuwirken. Obwohl das Ergebnis
dieser Entwicklungsphilosophie die Notwendigkeit ist, Frontstabilisatoren 110
vorzusehen, um in den feuerfreien Betriebsarten Stabilität zu erreichen, ist der im
Endeffekt erreichte Vorteil sehr wesentlich. Ausführliche Untersuchungen eines
Bereichs von Optionen zeigt, daß das dargestellte Ausführungsbeispiel den besten
Kompromiß zwischen Gewichtseinsparung an der gesamten Feldhaubitze (d. h. nach
Zulassen eines Gewichts für Frontstabilisatoren 110) und dem Minimieren der
Drehkomponente 108T ist.
Die Zapfentragkonstruktion 124 ist von einem Chassis 117 getragen. Diese beiden
Konstruktionen sind aus leichtgewichtigen, hochfesten Legierungen hergestellt, in denen
Metalle wie Titan, Magnesium und Aluminium usw. wesentliche Bestandteile sind.
Andere hochfeste leichtgewichtige Materialien, z. B. durch Glas- und Kohlenstoff-
Fasern verstärkte Kunststoffe, können bei Eignung verwendet werden. Die Entwicklung
der Zapfentragkonstruktion 124 und des Chassis 117 verwendet Vorgehensweisen, die
üblicherweise nicht Artilleriewaffen zugeordnet werden, um robuste, leichtgewichtige
Komponenten zu erreichen.
Die Unterseite des Chassis 117 ist konvex, so daß es in natürlicher Weise auf allen
üblichen Arten von Untergründen ruht, um so eine stabile Dreipunktlagerung mit den
Frontstabilisatoren 110 zu erreichen. An der Rückseite des Chassis 117 sind
rückwärtige Lafettentragebeine 104 über eine Schwenkverbindung 104A angebracht. In
diesen Schwenkverbindungen 104A sind auch sich selbst eingrabende Sporne 106
eingeschlossen. Die Art der Anlenkung ist derart, daß die rückwärts gerichteten und die
vorwärts gerichteten Komponenten der Rückstoßkräfte erreichen, daß die Sporne 106
sich gegen die Rückseite des Chassis 117 verriegeln, d. h., daß die Sporne 106 mit dem
Chassis 117 fest verbunden sind und nicht an entfernten Punkten angeordnet sind, die
über vergleichsweise nachgiebige Lafettentragbeine 4 eine Verbindung erreichen.
Die Frontstabilisatoren 110 werden als Gegenwirkung zur Unwucht der Feldhaubitze
verwendet. Daher liegt in normaler feuerbereiter Stellung eine stabile
Dreipunktauflagerung vor, die durch das Chassis 117 und die beiden Füße 111 an den
Enden der Frontstabilisatoren 110 erreicht wird. Die Vertikalkomponenten aufgrund des
Gewichtes der Haubitze auf das Chassis 117 und auf die Frontstabilisatoren 110 sind
durch Pfeile 108B und 108D dargestellt.
Die rückwärtigen Lafettentragebeine 104 sind an dem Körper durch die Gelenke
(Schwenkverbindung) 104A gesichert, die auch die sich selbst eingrabenden Sporne 106
sichern. In die Gelenke sind (nicht dargestellte) hydraulische Dämpfer eingebaut. Bei
diesen Dämpfern fließt ein hydraulisches Fluid durch eine Öffnung. Unter ständiger
Belastung strömt das Fluid mit konstanter Geschwindigkeit hindurch. Wenn jedoch die
Belastung sehr stark erhöht wird, tritt nur eine minimale Erhöhung des Fluidstromes
auf.
Es kann davon ausgegangen werden, daß die Rückstoßkraft aus drei Komponenten
besteht, nämlich
einer Horizontalkomponente,
einer Vertikalkomponente und
einer Drehkomponente 108T.
einer Horizontalkomponente,
einer Vertikalkomponente und
einer Drehkomponente 108T.
Gemäß Fig. 1 wird die Horizontalkomponente des Rückstoßes durch die horizontale
Reaktionskraft 107 der beiden Sporne 106 im Boden ausgeglichen. Obwohl keine
Vertikalkomponente erzeugt wird, wenn die Feldhaubitze horizontal abgeschossen wird,
wie in Fig. 2 dargestellt, so wird die Vertikalkomponente 108B der Rückstoßkraft,
wenn der Lauf 101 eine Höhenlage einnimmt, durch die vertikale Reaktion vom Boden
über die konvexe Basis in das Chassis 117 ausgeglichen. Die Drehkomponente 108T
wird durch die vertikalen Reaktionen 108C an den Füßen 112 an den Enden der
rückwärtigen Lafettentragebeine 104 ausgeglichen zuzüglich zur Unwucht. Da die nicht
dargestellten Dämpfer in den Gelenken enthalten sind, neigt die Feldhaubitze zu einer
leichten Drehung im Uhrzeigersinn (Fig. 1), wenn die Drehkomponente 108T
verschwindet. Sobald dies erfolgt ist, dreht sich die Feldhaubitze zurück auf die
vorderen Füße 111 unter Wirkung der Unwucht, wodurch möglicherweise die
rückwärtigen Füße 112 vom Boden abgehoben werden. Die rückwärtigen
Lafettentragebeine 104 schwingen dann langsam nach unten unter Steuerung durch die
nicht dargestellten Dämpfer, bis die Füße 112 auf dem Boden ruhen.
Keine Dämpfer sind in den Gelenken 110A für die Frontstabilisatoren 110 enthalten,
jedoch können die Frontstabilisatoren 110 in entweder der Feuer-Stellung (Fig. 1) oder
der Zugstellung (Fig. 2) verriegelt werden.
Daher wird eine stabile Dreipunktlagerung erreicht und zwar sowohl in feuerbereiter
Stellung als auch im Rückstoß-Zustand. Es ist ferner festzustellen, daß die Sporne 106
derart angelenkt sind (104A), daß die Horizontal- und Vertikalkomponenten des
Rückstoßes so wirken, daß sie diese in ihrer wirkungsvollen Stellung "verriegeln".
Irgendeine Drehung der Feldhaubitze aufgrund der Drehkomponente 108T tritt daher
aller Wahrscheinlichkeit um eine Achse auf, die ungefähr durch das Paar der Gelenke
104A geht. Weil Dämpfer in diesen Gelenken 104A verwendet sind, schützt deren
Wirkung die rückwärtigen Lafettentragebeine 104 vor zu großer Belastung, so daß die
Rahmenmaße der Lafettentragebeine 104 minimiert werden können.
Die Bedeutung der Tatsache, daß Sporne 106 vorgesehen sind, die mit dem Chassis 117
fest verbunden sind bzw. unbeweglich sind, ist nicht zu unterschätzen. Die Horizontal-
und Vertikalkomponenten der Rückstoßkraft können direkt über die
Zapfentragekonstruktion 124 und das Chassis 117 zum Boden übertragen werden,
wegen der horizontalen und vertikalen Reaktionskräfte. Daher treten diese
Rückstoßkomponenten über robuste Konstruktionen direkt zum Boden. Dies steht im
deutlichen Kontrast zu herkömmlichen Feldhaubitzen, bei denen die
Horizontalkomponente durch lange nachgiebige Lafettentragebeine tritt. Das Lösen der
Formänderungsenergie in diesen nachgiebigen Lafettentragebeinen entspricht einem
zweiten Rückstoß und die kombinierte Wirkung erreicht, daß die Feldhaubitze sich
heftig umher bewegt. Im Gegensatz dazu bewirkt jeder Rückstoß auf die
ultraleichtgewichtige Feldhaubitze gemäß der Erfindung, daß die Sporne 106 und das
Chassis 117 eine wesentlich stabilere Basis erreichen, verbunden mit einem geringen
Grad an Rotation aufgrund der Wirkung des Drehmomentes.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein Gestell 119 bzw. eine Rohrwiege, die den Lauf
101 trägt. Das Gestell 119 besitzt ein rückwärtiges Ende, das um das Zapfenlager 113
schwenkbar befestigt ist (vgl. Fig. 1, 2 und 3). Das Gestell 119 besteht aus vier hohlen
Rohren 119 und 119A, die durch Querglieder 125 und 126 in Lage gehalten sind. Der
Lauf 101 kann sich innerhalb des Gestells 119 axial bewegen (101A) und zwar mittels
Ansätzen 127, die in Ausschnitten 128 in den Gliedern 126 gleiten. Die Innenvolumen
der hohlen Rohre 119 und 119A sind mit 129 bzw. 129A bezeichnet. Diese
Innenvolumen 129, 129A sind gereinigt und hinsichtlich Bedingungen geprüft, wie sie
für Druckbehälter festgelegt sind. Nicht dargestellte Querverbindungen in den
Quergliedern 125 verbinden die Paare der Innenvolumen 129 bzw. 129A. Ähnliche
Verbindungen können in den Quergliedern 126 bei Bedarf ebenfalls vorgesehen sein.
Wenn die Feldhaubitze abgefeuert wird, wird chemische Energie in starkem Umfang
freigesetzt, wodurch der Lauf 101 sich schnell rückwärts von einer ersten zu einer
zweiten Position bewegt, also zurückstößt. Die Rückstoßenergie wird auf verschiedenen
Wegen absorbiert, von denen die Hauptwege folgende sind:
- a) durch die Mündungsbremse 118 (Fig. 3)
- b) in Rückstoßdämpfungs- und Rückholsystemen
- c) durch Sporne 106 und Laffettentragebeine 104.
Mündungsbremsen 118 sind Standardausrüstungen bei zahlreichen Geschützläufen. Sie
bestehen aus einer Reihe von gewinkelten Prallblechen, die mit dem Lauf fest
verbunden sind, die das Abgas nach rückwärts ablenken und so eine Bremswirkung auf
die Rückwärtsbewegung des Laufes ausüben. Abhängig vom Winkel der Prallbleche
und von anderen Faktoren kann die Größe und Wirksamkeit der Bremswirkung
verändert werden. In diesem Fall ist die Mündungsbremse 118 derart gewählt, daß
zusammen mit dem Aufbau der Rückstoßpuffer- und Traggeometrie die
Rückstoßenergie auf die am besten verträgliche Weise abgeleitet wird.
Herkömmliche Rückstoßsysteme verwenden einen Rückstoßdämpfer und einen
Rückholer auf jeder Seite des Laufes zum symmetrischen Ableiten der Rückstoßenergie,
d. h., daß insgesamt vier Zylinder vorgesehen sind. Bei der vorliegenden Erfindung
können der Rückstoßdämpfer und der Rückholer (Fig. 5) in einem einzigen Zylinder
kombiniert sein, so daß insgesamt lediglich zwei Zylinder vorgesehen sind, nämlich
einer auf jeder Seite des Laufes 101. Dies trägt weiter zur gesamten
Gewichtseinsparung der Feldhaubitze bei.
Wenn die Feldhaubitze abgefeuert wird, erfolgt ein Rückstoß des Laufs 101 nach rechts
(Fig. 5) und die Ansätze 127 bewegen über Stangen 134 Kolben 136 in Zylindern 177
zwangsweise. Innerhalb der Zylinder 177 sind gelochte Hülsen 174 derart, daß die
Bewegung der Kolben 136 erreicht, daß Hydraulikfluid im Zentralvolumen 173 der
Zylinder 177 zwangsweise über die gelochten Hülsen 174 in Ringräume 175 eintritt und
auf diese Weise über Rohre 185, 186 zu einem Akkumulator 130 gelangt. Die
Lochungen in den Hülsen 174 sind nicht gleichförmig, sondern nehmen in Anzahl
und/oder Größe von links nach rechts (Fig. 5) ab. Daher wird bei einer Bewegung der
Kolben 136 nach rechts (Fig. 5) die Anzahl und die Größe der Lochungen, durch die
das Hydraulikfluid fließen kann, reduziert, wodurch der Widerstand gegenüber einer
Rückwärtsbewegung des Laufs 101 zunimmt. Folglich können durch Ändern der Größe
und/oder der Anzahl der Lochungen die Rückstoßcharakteristiken geändert werden, um
bestimmte Anforderungen zu erfüllen. Die Stangen 134 treten durch Dichtungen 135
hindurch.
Innerhalb eines Akkumulators 130 befindet sich ein schwimmender Kolben 188 mit
Hydraulikfluid 187 auf der einen Seite und Inertgas 131 auf der anderen Seite. Eine
Leitung 189 verbindet den Akkumulator 130 mit zwei der vier Rohre 119 (oder 119A)
derart, daß das Gesamtvolumen an Inertgas links (Fig. 5) des Kolbens 188 desjenige in
den Räumen 131 und Innenvolumen 129 (oder 129A) ist. Während des Rückstoßes wird
das im wesentlichen inkompressible Hydraulikfluid aus dem Zentralvolumen 173 über
die gelochte Hülse 174 zum Ringraum 175 und dann über die Rohre 185, 186 zum
Raum 187 zwangsbewegt, wodurch der Kolben 188 nach links (Fig. 5) zwangsbewegt
wird und das Inertgas im Raum 131, Innenvolumen 129 (oder 129A) komprimiert. Da
das Volumen an Inertgas, Raum 131 plus Inenvolumen 129 (oder 129A) groß ist im
Vergleich mit dem, das von den Kolben 136 überstrichen
wird, bleibt der Druck im Akkumulator 130 ziemlich kon
stant.
Wenn die Feldhaubitze abgefeuert wird, werden die Kolben 136 nach rechts (Fig. 5)
zwangsbewegt, wodurch der Druck im Zentralvolumen 173 erhöht wird. Die Strömung
an inkompressiblem Fluid durch eine Öffnung ist proportional der Quadratwurzel der
Druckdifferenz über diese. Daher nimmt, wenn die Druckdifferenz verdoppelt wird, der
Fluidstrom nur um 41% zu. Daher erfolgt die Wirkung des Rückstoßdämpfers derart,
daß eine hohe und zunehmende Bremswirkung der Rückwärtsbewegung des Laufs 101
entgegengesetzt wird, die ihn progressiv zum Stillstand bringt. Im Gegensatz dazu ist es
die Wirkung des Rückholers, den Lauf 101 in die Feuerstellung mit langsamer ständiger
Geschwindigkeit zurückzubringen. Dies wird durch Ausnutzen der relativ konstanten
Druckdifferenz zwischen der des Inertgases in dem Raum 131, dem Innenvolumen 129
(oder 129A) und in dem Zentralvolumen 173 erreicht. Trotz der kleineren
Druckdifferenz strömt das Fluid durch die gelochten Hülsen 174 mit geeigneter
Geschwindigkeit, um den Lauf 101 rechtzeitig für den nächsten Schuß in die
Feuerposition zurück zu bewegen. Das Inertgas im Raum 131, Innenvolumen 129 (oder
129A) ist auf einen geeigneten Druck vorkomprimiert, so daß unter allen Umständen,
mit Ausnahme des Rückstoßes, der Lauf 101 vollständig ausgefahren ist unabhängig
vom Höhenwinkel.
Die Verwendung eines hydraulischen Akkumulators 130 an einer Feldhaubitze ist zwar
herkömmlich, jedoch ist die Gesamtgröße des Akkumulators 130 verringert wegen der
Verwendung der zusätzlichen Innenvolumina 129 (oder 129A) für das Gas als
Ergänzung zum Raum 131. Dies erreicht eine weitere Gewichtseinsparung. Ferner sind
aufgrund des größeren Volumens des unter Druck stehenden Inertgases im Raum 131 und in
den Innenvolumina 129 (oder 129A) die Rückstellungscharakteristiken besser.
Wie zuvor erwähnt, wird durch den Ort des Schwerpunktes 109 für die Feldhaubitze
eine große Unwucht erreicht. Wenn lediglich ein herkömmliches Höhenverstell-Zahnrad
(-getriebe) verwendet wird, so ist der erforderliche Aufwand sehr hoch. Auf jeden Fall
würde ein derartiges Getriebe sehr schwer und sehr mühsam im Gebrauch sein. Um
diesen Aufwand zu minimieren, werden Höhenstellzylinder 114 (Fig. 1) verwendet, die
mit komprimiertem Inertgas gefüllt sind, um einen Ausgleich- oder Auswuchteffekt zu
erreichen. Auch hier wird das Gasfederprinzip verwendet mit den Innenvolumina 129,
129A der anderen beiden Rohre 119/119A, um so ein erhöhtes Gasvolumen zu
erreichen. Durch geeignetes Unterdrucksetzen des Inertgases kann die durch die
Höhenstellzylinder 114 ausgeübte Kraft so eingestellt werden, daß sie annähernd gleich
der Unwucht des Laufes 101 und der zugehörigen Ausrüstung wie 119, 119A, 130 usw.
ist (ein geringes Ausmaß an Fehlausgleich ist vorzuziehen). Unter diesen Umständen
kann der Lauf 101 über eine leichtgewichtige Zahnstange in der Höhe verstellt werden
unter Verwendung eines herkömmlichen Handrades, da lediglich ein minimaler
Aufwand erforderlich ist.
Wenn der Höhenwinkel des Laufs 101 zunimmt, nimmt das Gesamtvolumen innerhalb
der Höhenstellzylinder 114 und der Rohre 119 (oder 119A) zu, wodurch der Druck und
das Ausmaß an Auswuchtung niedriger wird. Dies wird jedoch in wesentlichen Umfang
ausgeglichen dadurch, daß das Anheben des Laufs 101 erreicht, daß der Schwerpunkt
109 nach rechts (Fig. 1) bewegt wird, so daß die Gesamt-Unwucht ebenfalls abnimmt.
Bei dem hier beschriebenen besonderen Ausführungsbeispiel sind die Innenvolumina
129 der beiden oberen Rohre 119 zusammen mit den Höhenstellzylindern 114
verwendet und sind die Innenvolumina 129A der beiden unteren Rohre 119A als Teil
des Rückstoßdämpfers verwendet. Diese Anordnung ist gewählt, um die beste Wirklinie
für die Höhenstellzylinder 114 an der Lauf/Gestell-Anordnung zu erreichen. Jedoch
kann diese Anordnung in Übereinstimmung mit besonderen Anforderungen geändert
werden. In gleicher Weise kann die 2/2-Aufteilung der Innenvolumina 129/129A der
Rojhre 119/119A verändert werden, beispielsweise in eine Aufteilung 3/1 oder 4/0, je
nach den Anforderungen.
Erhebliche Gewichtseinsparungen ergeben sich aus der Verwendung der Innenvolumina
129/129A im Zusammenhang mit dem hydraulischen Akkumulator 130. Wenn diese
Innenvolumina 129/129A nicht verwendet werden, werden stattdessen äquivalente
Volumina von im Gegendruck widerstandsfähigen Zylindern erforderlich. Nicht nur
würde das zu einem reinen Gewichtsnachteil für die gesamte Feldhaubitze führen,
sondern auch zu Problemen hinsichtlich der körperlichen Anordnung dieser Zylinder
führen. Wenn die Zylinder am Lauf befestigt würden, würden die Unwucht und damit
die Probleme bei der Höhenverstellung erhöht werden, während eine Anordnung am
Chassis 117 den Zugang zu anderen Komponenten erschweren würde und die
Verwendung eines größeren und damit schwereren Chassis erfordern könnte.
Durch Verwenden der Innenvolumen 129/129A der Rohre 119/119A entsteht ein
lediglich kleiner oder überhaupt kein zusätzlicher Gewichtsnachteil. Die Balkenteile der
Rohre 119/119A können unter Berücksichtigung von Belastungen und eines geeigneten
Spannungspegels für das Material (einschließlich eines geeigneten Sicherheitsfaktors)
und durch Berechnen der gewünschten Metalldicke des gewünschten Rohrdurchmessers
berechnet bzw. bestimmt werden. Dann wird aus dem Bereich der bei diesem
Durchmesser verfügbaren Standarddicken die nächstgrößere Dicke zu der Berechneten
gewählt, was einen weiteren Sicherheitsbereich ergibt. In diesem Fall ergibt sich die
Spannung in dem Metall aus der Summe der Spannung aufgrund der Belastung
zuzüglich der Spannung aufgrund des Innendrucks. Da die Spannung aufgrund des
Innendrucks im Vergleich zu den Belastungen, z. B. Biegekräften, sehr klein ist, ist es
sehr wahrscheinlich, daß eine Erhöhung der Wanddicke nicht erforderlich wird.
Wie erwähnt, muß das Höhenverstellgetriebe so bestimmt sein, daß die Last aufgrund
des Gesamtgewichtes von Lauf 101, Gestell 114 usw. aufgenommen wird. Es muß auch
ausreichend genau sein, um den Lauf 101 auf einen präzise bestimmten Winkel
einzustellen, z. B. Bogensekunden. Offensichtlich würde, wenn keine
Ausgleichswirkung durch Gaszylinder vorliegen würde, die Last auf das
Höhenverstellgetriebe wesentlich größer sein, was massive Getriebeelemente und/oder
ein hohes Übersetzungsverhältnis fordern würde. Während ein hohes
Übersetzungsverhältnis eine Genauigkeit der Winkeleinstellung ermöglicht, so hat es
jedoch auch zahlreiche Drehungen des Handrades zur Folge, was sehr zeitaufwendig
sein kann insbesondere in einer Gefechtssituation.
Die Ausgleichs- oder Auswuchteinrichtung wurde bereits erläutert. Der
Höhenverstellmechanismus ist in Fig. 6 gezeigt. Im wesentlichen besteht er aus einer
Führungsschraube 139, die an ihrem rechten Ende (Fig. 6) an der
Zapfentragkonstruktion 124 schwenkbar befestigt ist und nahe ihrem linken Ende durch
eine Haupt-Höhenstellgetriebevorrichtung 148 tritt. Die Haupt-
Höhenverstellgetriebevorrichtung 148 ist mit dem Rohren 119, 119A fest verbunden
(das sind die nicht bewegbaren Teile der Trageinrichtung für den Lauf 101), wobei eine
Rückstellgetriebevorrichtung 147 bei 147A an der Zapfentragkonstruktion 124
angelenkt ist und die Anordnung derart ist, daß die Führungsschraube 139 parallel zur
Laufachse 101A des Laufs 101 ist und vorzugsweise vertikal unter dieser. Die
Führungsschraube 139 tritt durch ein Rollenmutter 149 in der Haupt-
Höhenverstellgetriebevorrichtung 148 hindurch, so daß sich dann, wenn sich die
Rollenmutter 149 dreht, die Haupt-Höhenverstellgetriebevorrichtung 148 längs der
Führungsschraube 139 in der durch Pfeile 155 gezeigten Richtung verschiebt. Da
jedoch sowohl Haupt-Höhenverstellgetriebevorrichtung 148 als auch
Rückstellgetriebevorrichtung 147 eindeutig festgelegt sind, ist das Ergebnis, daß der
Lauf 101 und die Rohre 119, 119A höhenverstellt werden (angehoben oder abgesenkt),
d. h. daß eine Winkelbewegung um die Horizontalachse erfolgt, die durch das
Zapfenlager 113 geht und um das Gelenk 147A erfolgt, um die Laufachse 101A des
Laufs 101 parallel zu der der Führungsschraube 139 zu halten.
Die Höhenverstelleinrichtung besteht aus, und zwar in dieser Reihenfolge, einem
Höhenverstellhandrad 115, Kegelrädern 156, einem Höhenverstellhandantrieb 116,
Kegelrädern 152, einer Eingangswelle 153, Kegelrädern 150 und der Rollenmutter 149.
Die Führungsschraube 139 ist in Lagern 154 angeordnet ebenso wie sich die
Eingangswelle 153 in solchen Lagern 154 dreht. Eine Rückwärtssperre 151 wirkt auf
die Eingangswelle 153, um den einmal eingestellten Höhenwinkel zu halten.
Das rechtsseitige Ende (Fig. 6) der Führungsschraube 139 ist mittels einer flexiblen
einstellbaren Anordnung befestigt, um das Höhenverstellsystem gegen
Schockbelastungen nach dem Feuern zu schützen. Nahe dem Ende der
Führungsschraube 139 ist ein Gewindeabschnitt 140 vorgesehen, auf dem eine
Gegendruckmutter 142 und eine Verriegelungsmutter 141 gesichert sind. Die
Gegendruckmutter 142 ist auf einer Federeinrichtung abgestützt, d. h. einer Reihe von
Tellerfedern 143, die ihrerseits an einem ortsfesten Gegendruckglied 144 angeordnet
sind. Das Ende der Führungsschraube 139 endet in einem Kolben 145 (oder einer
Öffnung) in einem mit Hydraulikfluid 146A gefüllten Zylinder 146. Diese Anordnung
stellt einen hydraulischen Dämpfer dar. Daher kann durch Einstellen der Steifheit der
Federeinrichtung und der Größe der Öffnung 145 zur Änderung der
Dämpfungscharakteristik die Rückstellgetriebevorrichtung 147 abgestimmt werden, um
jede Bewegung des Laufes 101 nach dem Feuern abzudämpfen und gleichzeitig das
Höhenverstellsystem ganz allgemein und die Führungsschraube 139 im besonderen zu
schützen. Reibungsdämpfung kann anstelle eines hydraulischen Dämpfers 145, 146,
146A ausgenutzt werden.
Zum Feuern der Feldhaubitze wird daher die Höhenlage mittels des
Höhenverstellhandrades 115 eingestellt. Nach dem Feuern erfolgt ein Rückstoß des
Laufs 101 und die Höhenverstellmasse bewegt sich hin und her, wodurch die
Führungsschraube 139 sich axial bewegt (Pfeil 155) gegenüber der
Rückstellgetriebevorrichtung 147. Dies erreicht ein Komprimieren bzw. Entspannen der
Federeinrichtung, bis durch die Wirkung des Dämpfers 145, 146, 146A diese
Bewegung anhält und die Federeinrichtung die ursprüngliche Länge wieder einnimmt,
wodurch die Lauf-Höheneinstellung in diejenige vor dem Feuern zurückkehrt.
Die Entlastung (das Abfeuern bei) einer Feldhaubitze und deren Rückstoß sind heftige
Vorgänge, jedoch können durch sorgfältiges Ausrichten des Rückstoßes und durch
Zulassen einer begrenzten gedämpften Bewegungsfreiheit diese Vorgänge mittels relativ
leichtgewichtiger Glieder gesteuert werden, im Vergleich zu Anordnungen, bei denen
eine steife Befestigung vorliegt. Daher erreicht das Ausführungsbeispiel eines
leichtgewichtigen gedämpften Höhenverstellsystems zusammen mit einem
ausgewuchteten oder ausgeglichenen System eine Gesamtgewichtseinsparung gegenüber
einem herkömmlichen Aufbau mit steifem Zahnradbogen, Ritzel und
Getriebevorrichtung. Darüberhinaus ist das leichtere System genauer, hat besseres
Ansprechverhalten und ist auch körperlich leichter zu bedienen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anzahl radikaler Neuerungen gegenüber
Standard-Geräten bei der Feldartillerie. Die wesentliche Daseinsberechtigung der
erfindungsgemäßen Entwicklung liegt in der Einsparung von Gewicht und damit in der
Schaffung einer ultraleichtgewichtigen Feldhaubitze. Obwohl die Lösung dieses
Problems zur Hinzufügung neuer zusätzlicher Bauelemente geführt hat, wie z. B. die
Frontstabilisatoren 110, so ist der Endeffekt tatsächlich die Schaffung eines neuen
Konzeptes für eine ultraleichtgewichte Feldhaubitze. Zusätzlich wird hierdurch ein viel
niedrigeres Teil der Feldartillerie geschaffen, das folglich auf einem Schlachtfeld
wesentlich einfacher zu verbergen ist.
Während der Beschreibung wurde auf die Verwendung leichter und fester Materialien
Bezug genommen. Als eines der hervorragendsten dieser Klasse von Metallen werden
Titan und seine Legierungen in weitem Umfang verwendet, soweit die Spannungspegel
dies zulassen. Wenn Konstruktionen auf der Grundlage der Prinzipien bei der
Luftfahrttechnik entwickelt werden können durch Kombinationen von
Leichtgewichtigkeit und Festigkeit, so werden diese verwendet. Zu diesen Prinzipien
gehört es, Komponenten zu verwenden, die zwei oder mehr Aufgaben gleichzeitig
erfüllen können.
Obwohl die Blickrichtung auf die Schaffung einer Feldhaubitze gerichtet ist, die
zusammen mit ihrer Mannschaft und Munition durch einen einzigen
Kampfhubschrauber befördert werden kann und dieses Ziel auch erreicht worden ist,
werden auch kleinere Hubschrauber auf einem Schlachtfeld verwendet. Die
Feldhaubitze ist daher weiterhin dahingehend entwickelt worden, daß sie schnell und
leicht in zwei oder mehrere Teile zerlegt werden kann, so daß die Feldhaubitze, die
Mannschaft und die Munition auch durch zwei kleine Hubschrauber oder
Landfahrzeuge befördert werden kann. Feldhaubitzen, die einfach in Komponenten
zerlegt werden können und auf einem Schlachtfeld wieder zusammengebaut werden
können, sind in großen Zahlen wesentlich einfacher zu transportieren, da die getrennten
Teile sich besser im Laderaum eines Schiffes oder eines Luftfahrzeuges verpacken
lassen als vollständig zusammengebaute Geräte. Ein zusätzliches Merkmal von
Feldhaubitzen, die in zwei oder mehrere Hauptkomponenten zerlegt werden können,
ist, daß ein Ausfall eines Teils durch Ersetzen der gesamten Komponente beseitigt
werden kann, wobei das fehlerhafte Teil in die Werkstatt zur anschließenden Reparatur
zurückgebracht werden kann.
Es gibt zwei Hauptgelegenheiten, bei denen es notwendig sein kann, die Feldhaubitze in
Teile zu zerlegen. Zunächst ist dies der, daß auf einem Schlachtfeld die
Geschwindigkeit wesentlich ist. In diesem Fall kann die Feldhaubitze in die
"verstellbare Masse" und die "Schlitten" durch die Entfernung von Drehzapfenkappen
u. dgl. zerlegt werden. Jedes Teil dürfte ausreichend leicht sein, damit es mittels eines
Lastkraftwagens oder eines kleinen Kampfhubschraubers befördert werden kann. Der
zweite Grund könnte sein, daß die Feldhaubitzen in großer Anzahl von einer Basis zu
dem Bereich eines möglichen Konfliktes transportiert werden müssen. Hier ist die
Geschwindigkeit nicht so wesentlich wie die Packungsdichte. In diesem Fall können
andere Teile wie die Frontstabilisatoren 110, die Lafettenfüße 104B, die Räder 123
usw. entfernt werden.
Ein weiteres Merkmal ist eine Lünette 137 (Fig. 3), die vertikal nach unten
verschwenkbar ist und verriegelbar ist und so einen Stützfuß bildet, der das
Mündungsende des Laufs 101 trägt. Dies unterstützt die Trennung und den
Wiederzusammenbau der beiden Hauptteile der Feldhaubitze sehr wesentlich.
Claims (4)
1. Feldhaubitze, mit einem Gestell (119), einem Lauf (101), der von dem Gestell (119)
derart getragen ist, daß er als Folge eines Rückstoßes beim Feuern von einer ersten in
eine zweite Position bewegbar ist, einem Rückstoßdämpfungssystem zum Absorbieren
der Rückstoßenergie, wenn der Lauf (101) beim Feuern bewegt wird, und ein
Rückholsystem zum Zurückbewegen des bewegten Laufes (101) von der zweiten
Position in die erste Position, wobei
das Gestell (119) aus hohlen Elementen gebildet ist und wobei der Raum (129)
innerhalb der hohlen Elemente vollständig oder teilweise zum Bereitstellen des
Volumens für ein komprimiertes Fluid verwendet ist, das in dem
Rückstoßdämpfungssystem oder dem Rückholsystem benutzt wird.
2. Feldhaubitze, mit einem Chassis (117), einem Gestell (119), einem von dem Gestell
(119) getragenen Lauf (101), wobei das Gestell (119) durch ein Zapfenlager (113)
dergestalt schwenkbar an dem Chassis (117) befestigt ist, daß der Lauf (101) um eine
horizontale Achse verschwenkbar ist, mit einer mechanischen Höhenverstelleinrichtung
zum Verschwenken des Laufs (101) um die Achse, wobei die Höhenverstelleinrichtung
von komprimiertem Gas unterstützt ist, wobei
das Gestell (119) aus hohlen Elementen gebildet ist und wobei der Raum (129)
innerhalb der Elemente vollständig oder teilweise zum Bereitstellen des Volumens für
das komprimierte Gas verwendet ist.
3. Feldhaubitze, gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lauf (101) so befestigt ist, daß er nicht im Gleichgewicht ist, und das Ausmaß
der von dem komprimierten Gas bereitgestellten Unterstützung ausreicht, um das
Gewicht des Laufes (101) in Folge seines Ungleichgewichts im wesentlichen
auszugleichen.
4. Feldhaubitze, gemäß Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhenverstelleinrichtung eine Führungsschraube (139) aufweist, die an einem Ende schwenkbar befestigt ist und längs der eine Mutter schraubbar ist, wobei die Mutter in Bezug auf das Gestell (119) fest, jedoch drehbar, ist, so daß die sich ergebende Translationsbewegung der Mutter längs der Führungsschraube (139) bewirkt,
daß sich das Gestell (119) in einer Schwenkrichtung um das Zapfenlager(113) bewegt, wodurch der Lauf (101) der Feldhaubitze angehoben bzw. abgesenkt wird, wobei das schwenkbar befestigte Ende der Führungsschraube (139) mit einer flexiblen, einstellbaren Befestigung, mit einer Federeinrichtung, die parallel zur Achse der Führungsschraube (139) angeordnet ist, und einer Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) versehen ist, wobei die Federkonstante, die Vorspannung und der Bewegungswiderstand, die durch die Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) bewirkt werden, einstellbar sind, um ein einstellbares System bereitzustellen, wobei die Federeinrichtung mehrere Tellerfedern (143) aufweist und die Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) eine hydraulische Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) ist.
daß die Höhenverstelleinrichtung eine Führungsschraube (139) aufweist, die an einem Ende schwenkbar befestigt ist und längs der eine Mutter schraubbar ist, wobei die Mutter in Bezug auf das Gestell (119) fest, jedoch drehbar, ist, so daß die sich ergebende Translationsbewegung der Mutter längs der Führungsschraube (139) bewirkt,
daß sich das Gestell (119) in einer Schwenkrichtung um das Zapfenlager(113) bewegt, wodurch der Lauf (101) der Feldhaubitze angehoben bzw. abgesenkt wird, wobei das schwenkbar befestigte Ende der Führungsschraube (139) mit einer flexiblen, einstellbaren Befestigung, mit einer Federeinrichtung, die parallel zur Achse der Führungsschraube (139) angeordnet ist, und einer Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) versehen ist, wobei die Federkonstante, die Vorspannung und der Bewegungswiderstand, die durch die Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) bewirkt werden, einstellbar sind, um ein einstellbares System bereitzustellen, wobei die Federeinrichtung mehrere Tellerfedern (143) aufweist und die Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) eine hydraulische Dämpfungseinrichtung (145, 146, 146A) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893943508 DE3943508C2 (de) | 1988-12-14 | 1989-11-22 | Feldhaubitze |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GBGB8829192.7A GB8829192D0 (en) | 1988-12-14 | 1988-12-14 | Improvements in or relating to field howitzers |
DE19893943508 DE3943508C2 (de) | 1988-12-14 | 1989-11-22 | Feldhaubitze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3943846C2 true DE3943846C2 (de) | 2002-06-20 |
Family
ID=25888663
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3943846A Expired - Lifetime DE3943846C2 (de) | 1988-12-14 | 1989-11-22 | Feldhaubitze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3943846C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2007110140A1 (de) | 2006-03-24 | 2007-10-04 | Rheinmetall Waffe Munition Gmbh | Hydropneumatisches brems- und vorholsystem für rohrrücklaufgeschütze |
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US4485722A (en) * | 1980-04-19 | 1984-12-04 | Rheinmetall Gmbh | Recoil brake with hydropneumatic recuperator and forward movement damping |
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- 1989-11-22 DE DE3943846A patent/DE3943846C2/de not_active Expired - Lifetime
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