Die Erfindung betrifft ein Endoskop nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Durch die vorangegangene nicht vorveröffentlichte Haupt-Patentanmeldung
wurde bereits ein derartiges Endoskop vorgeschlagen,
bei dem der Endoskopschaft im Schnitt quer zu
seiner Längsrichtung nach oben offen U-förmig ausgebildet
ist, wobei an den beiden Schenkeln dieser U-förmigen Ausbildung
Kröpfungen angeordnet sind, die als Dichtflächen
für das Sehrohr ausgebildet sind.
Dadurch wird erreicht, daß das dicke Behandlungsinstrument,
z. B. ein Ballonkatheter, nach dem Einführen in die Blase
unter Sichtkontrolle in situ verbleiben kann, während das
Endoskop aus der Körperhöhle herausgezogen wird.
Bei einem anderen Endoskop dieser Art, (Nr. 270 339 der
Fa. Karl Storz GmbH & Co. in Tuttlingen) dient der Endoskopschaft
nicht nur zum Hindurchführen verschiedener Behandlungsinstrumente,
sondern auch zum Spülen einer Körperhöhle, wozu
am patientenfernen Ende des Endoskopschaftes eine Spüleinrichtung
mit einem Zu- und einem Abfluß angeordnet
ist.
Ferner sind in der medizinischen Endoskopie sowohl Rektoskope
als auch Laryngoskope bekannt, die in ihrer Länge
zerlegt werden können und aus zwei Rohrhälften bestehen,
die jedoch nicht gegeneinander abgedichtet werden können
und sich somit nicht für die Anwendung in der Blase mit
einer Flüssigkeitsfüllung eignen.
Der vorliegenden Zusatz-Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine weitere Ausführungsform der erwähnten Art zu
finden, durch die eine einfachere Handhabung sowie eine
wesentlich bessere Abdichtung erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 vorgesehen.
Dadurch ist der Endoskopschaft nach oben nicht mehr offen,
sondern vollständig geschlossen, so daß der Innenraum
völlig zuverlässig abgedichtet ist. Er kann deshalb auch
zur Aufnahme der Spülung ebenso wie zur Aufnahme des Sehrohres
dienen. Der Katheter wird nun in die halbrunde
Außenaufnahme eingeklemmt, wodurch auch die Handhabung
erleichtert wird.
Die Merkmale des Anspruchs 2 sind geeignet, die Innenspülung
absolut dicht innerhalb des Endoskopschaftes
aufzunehmen.
Gemäß Merkmal des Anspruch 3 kann der Katheter
von dem Endoskopschaft leicht entfernt werden, der erforderliche Halt
zwischen den beiden Teilen ist jedoch
durch die Klemmverbindung gesichert.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nun folgenden Beschreibung einer Ausführungsform
unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Ausführungsform insgesamt;
Fig. 2 eine Seitenansicht nur auf das demontierte Sehrohr
mit dem Okular;
Fig. 3 eine Draufsicht nur auf den Endoskopschaft;
Fig. 4 eine Draufsicht nur auf die Gummikappe und
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie A-B in der Fig. 1
in vergrößerndem Maßstab.
Fig. 1 zeigt links den Endoskopschaft 1, an den sich rechts
zunächst eine Verdickung mit den beiden Spülhähnen 19, 20
anschließt, von denen in dieser Seitenansicht nur der eine
Spülhahn 19 zu sehen ist. Weiter rechts sieht man das
Kopfstück 13, das durch die Trennlinie 21 in einen unteren
Teil 11 unterteilt ist, der das patientenferne Ende des
Endoskopschaftes 1 bildet, während das obere Teil 10 mit
dem hier nicht sichtbaren Sehrohr 4 im unteren Bereich
sowie dem Okular 16 einstückig ausgebildet ist, wie in der
Fig. 2 noch näher dargestellt ist. Diese beiden Teile 10
und 11 werden durch die Gummikappe 12 am patientenfernen
Ende zusammengehalten. Darunter sieht man die Ausnehmung 14
zur leichteren Demontage der Gummikappe von Hand nach rechts.
Außerdem ist der Katheter 15 oben sichtbar, in welchem Bereich
er den Endoskopschaft 1 oben überragt, wie später
noch im einzelnen erläutert wird.
Fig. 2 zeigt links das Sehrohr 4 für sich allein, das
im unteren Bereich des Endoskopschaftes 1 nach der Fig. 1
liegt, dort jedoch nicht sichtbar ist, weil es von diesem
vollständig ummantelt wird. Daran schließt sich rechts das
auch in der Fig. 1 schon erwähnte Ende des Sehrohres 10 an,
das hier im unteren Teil des Kopfstückes 13 angeordnet ist
und mit dem schrägen Okular 16 eine Einheit bildet. Im
unteren Teil des Okulars ist noch ein hier nicht sichtbarer
Lichtleiteranschluß 17 in bekannter Weise vorhanden,
was dem Fachmann nicht näher erläutert werden muß.
Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf den nierenförmigen Endoskopschaft
1 mit den beiden Spülhähnen 19 und 20, wobei das
rechte patientenferne Ende des Endoskopschaftes 11 als
unteres Teil des Kopfstückes 13 nach der Fig. 1 ausgebildet
ist.
Fig. 4 zeigt die bekannte Gummikappe 12 mit einem zentralen
Loch 18, welches so dimensioniert ist, daß der dort einzuführende
Ballonkatheter oder dergleichen Behandlungsinstrument
gegenüber der Kappe 12 abgedichtet wird. Diese
Gummikappe ist für sich bekannt. Sie hat jedoch die neue
zusätzliche Aufgabe gemäß der Fig. 1 die beiden Hälften
10 und 11 des Kopfstückes zusammenzuhalten.
Schließlich zeigt die Fig. 5 den Schnitt nach der Linie A-B
in der Fig. 1. Hier erkennt man, daß der Endoskopschaft 1
ohne eine Öffnung nach oben nierenförmig ausgebildet ist.
Im mittleren oberen Bereich 24 des Endoskopschaftes sieht
man eine etwa halbkreisförmig ausgebildete Außenaufnahme
für den Katheter 15. Bevorzugt ist die Dimensionierung
des Katheters und der nach unten gerichteten halbkreisförmigen
Ausbuchtung 24 so gewählt, daß der Katheter 15
hier leicht einklemmbar ist.
Das Sehrohr 4 ist hier unterhalb des Katheters 15 in dem
vollständig geschlossenen Innenraum des Endoskopschaftes 1
angeordnet, so daß eine besondere Abdichtung zwischen dem
Sehrohr 4 und den Hohlräumen 22, 23 des Endoskopschaftes
nicht nötig ist, welche zum Zwecke der Wasserspülung genutzt
werden. Das Sehrohr 4 kann hier wieder mit einem
Füllrohr versehen sein, das eine elastische Beschichtung
aufweist. Zwischen diesem und den mittleren Teilbereichen
oben und unten kann eine Dichtung vorgesehen sein, so daß
z. B. der linke Hohlraum 22 des Endoskopschaftes zur Weiterleitung
des Spülwassers unter Druck genutzt wird,
während durch den Hohlraum 23 das Schmutzwasser abgesaugt
wird.
Im untersten Bereich 25 des Endoskopschaftes ist die halbkreisförmige
Aufnahme natürlich an den Außendurchmesser des
Sehrohres angepaßt.
Im nachfolgenden wird die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes
erläutert:
Das Endoskop nach der Erfindung ist insbesondere als Cysto-Uretheroskop
ausgebildet und wird zunächst in bekannter
Weise mit einem Opturator in die Harnröhre eingeführt.
Dies muß nicht näher erläutert werden, weil es dem Fachmann
bestens bekannt ist.
Danach wird durch das Loch 18 in der Gummikappe 12 ein
dickes Behandlungsinstrument, z. B. ein Ballonkatheter,
unter Sichtkontrolle durch das Okular 16 eingeführt.
Bereits zuvor wurde die Spülung durch die beiden Spülhähne
19, 20 vorgenommen.
Nunmehr kann das Endoskop unter Belassung des Ballonkatheters
wie folgt entfernt werden:
Zunächst wird die Gummikappe 12 nach rechts entfernt,
indem ein Finger in die Ausnehmung 14 zur Erleichterung eingeführt
wird. Dabei ist darauf zu achten, daß der Ballonkatheter
nicht verrutscht, er ist festgeklemmt, so daß
keine Relativbewegung zwischen dem Ballonkatheter und dem
Endoskopschaft hierbei erfolgt. Nach dem Entfernen der
Kappe 12 wird das Sehrohr zusammen mit dem Okular 16 nach
rechts herausgezogen, was leicht möglich ist, weil nach
dem Lösen der Gummikappe 12 keinerlei Verriegelung mehr
zwischen den Teilen 10 und 11 vorhanden ist. Nunmehr wird
der Endoskopschaft 1 aus der Körperhöhle herausgezogen,
wobei aber der Ballonkatheter 15 in situ verbleibt. Dazu
ist der Ballonkatheter festzuhalten, und der Endoskopschaft
1 ein wenig nach unten zu ziehen, so daß der Ballonkatheter
15 nach oben aus seiner Klemmung herausgleitet.
Dabei kann der vordere patientennahe Teil des Ballonkatheters
15 einstweilen noch in der Mulde oder Aufnahme 24
verbleiben. Dies bedeutet, daß das Ende 11 des Schaftes 1
ein wenig nach unten bewegt wird, was leicht auszuführen
ist, weil hier der Ballonkatheter 15 aus der Mulde 24 leicht
herausgleitet.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt. Der Fachmann hat vielmehr die Möglichkeit,
im Rahmen der Ansprüche zahlreiche Abwandlungen hiervon
zu erstellen.