DE3941024C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydrostatischen Fahrantrieb für ein
Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Spezial-Nutzfahrzeuge u. a. auch mit Kriechgang-Antriebsanordnungen
sind hinlänglich bekannt. lm eigentlichen Arbeitsbetrieb,
beispielsweise im Winter beim Schneeräumen, wird über eine
Umschalteinrichtung auf Hydraulikbetrieb umgeschaltet, wobei
dann eine kontinuierliche Einstellung der Fahrgeschwindigkeit in
einem sehr niedrigen Geschwindigkeitsbereich mit relativ hohem
Drehmoment möglich ist, wie dies für viele Anwendungsfälle gefordert
wird.
Bei den an sich bekannten Spezial-Nutzfahrzeugen ist die dafür
notwendige Umschalteinrichtung zusammen mit dem zusätzlichen
Hydrostatikgetriebe in dem spezifischen Wechselgetriebe integriert,
wobei allerdings eine solche Speziallösung ausgesprochen aufwendig
und teuer ist.
Von daher wird in der DE 26 56 474 C3 vorgeschlagen, ein Serien-Nutzfahrzeug
zusätzlich mit einem Umschaltgetriebe und einem zuschaltbaren
Hydrostatgetriebe auszustatten, welches problemlos bei
einem Serien-Nutzfahrzeug nachrüstbar ist. Dadurch läßt sich bei
hohem Fahrkomfort eine sehr viel preisgünstigere Nachrüstung
realisieren.
Aus der gattungsbildenden DE-OS 22 02 615 sind vom Prinzip her
zwei Ausführungsbeispiele eines hydrostatischen Antriebssystems
entnehmbar, wie es insbesondere für Straßenbaumaschinen Anwendung
findet.
Dieser vorbekannte hydrostatische Antrieb umfaßt zumindest einen
Verbrennungsmotor, welchem über ein Verteilergetriebe eine Hauptpumpe
eines hydrostatischen Fahrantriebes nachgeordnet ist, über
welche über hydrostatische Verbindungsleitungen zwei Hydrostatmotoren
angetrieben werden, die wiederum mit zumindest einer
Achse eines Fahrantriebes in Verbindung stehen. Die Leistung der
beiden Hydrostatmotoren wird dabei jeweils über ein auf der Ausgangswelle
sitzendes Zahnrad über ein Summierzahnrad aufaddiert.
Die ferner vorgesehene Hilfspumpe wird benutzt, um den erforderlichen
hydraulischen Druck zum Betrieb der Hilfsfunktionen, wie
der Steuerung und der Regelung der auf der Baumaschine vorhandenen
Bauwerkzeuge einschließlich der Neigung des Werkzeuges
etc. aufbauen zu können.
Der aus der vorstehend genannten Druckschrift bekannte hydrostatische
Fahrantrieb ist vor allem für ein Baufahrzeug geeignet,
welches im Betriebseinsatz hohe Drehmomente bei geringen Fahrgeschwindigkeiten
aufbringen soll. Um beispielsweise bei Fahrt
von einem Einsatzort zur nächsten auf der Straße etwas höhere
Fahrgeschwindigkeiten erzielen zu können, ist bei dem einen Ausführungsbeispiel
gemäß der DE-OS 22 02 615 vorgesehen, daß den
beiden Hydrostatmotoren, von denen der eine in seinem Fördervolumen
von maximaler Förderung bis auf Null runterregelbar und
der zweite Hydrostatmotor ein in seinem Fördervolumen nicht veränderbarer
Konstantmotor ist, ein zweistufiges Gangwechselgetriebe
nachgeschaltet ist.
Alternativ wird zur Erzielung einer höheren maximalen Fahrgeschwindigkeit
vorgeschlagen, den Motor mit veränderlicher Verdrängung
für den Betrieb als Pumpe auszulegen, so daß bei Pumpbetrieb
zusätzlich Druckmittel dem Motor mit fester Volumenverdrängung
zugeführt wird, um also darüber die erhöhte Betriebsdrehzahl
des Motors zu erreichen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
einen
kostengünstigen hydrostatischen Fahrantrieb mit einer Antriebs-
und Fahrcharakteristik zu schaffen, die mit einer Antriebs- und
Fahrcharakteristik eines serienmäßigen Lkw′s vergleichbar ist.
D. h., der erfindungsgemäße hydrostatische Fahrantrieb soll bei
geringem Aufwand im langsamsten Fahrbereich ausreichend hohe
Leistung erbringen,
und die Möglichkeit eröffnen, bei Bedarf einem
Zapfwellenanschluß ausreichend
hohe Drehmomente zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung überrascht dadurch, daß bei geringem Aufwand und
ohne mechanisches zusätzliches Gangwechselgetriebe einerseits hohe
Endfahrgeschwindigkeiten und andererseits bei niedrigen Geschwindigkeiten
hohe Drehmomente erzielt werden können. Daß erfindungsgemäß
eine derart starke Erhöhung der maximalen Fahrgeschwindigkeit
des Fahrantriebs nur durch Verwendung von regelbaren
Hydromotoren erzielbar ist, ist überraschend.
Wenn Zapfwellen vorgesehen sind, können diese ohne großen technischen
Aufwand mit sehr hohen Leistungen und Drehmomenten angetrieben
werden, was insbesondere bei den heutigen größeren anbaubaren
Aggregaten vor allem auch für den Winter- und Streueinsatz
von großer Bedeutung ist.
Der erfindungsgemäße hydrostatische Fahrantrieb kann zwischen
der Brennkraftmaschine und dem zumindest zu einem Räderpaar
führenden Endabtrieb eingebaut oder nachgerüstet werden. D. h.
daß an einem Serien-Nutzfahrzeug ansonsten keine konstruktiven
Änderungen durchgeführt werden. Das ansonsten vorgesehene
Gangwechselgetriebe wird lediglich ausgebaut oder bei der
Erstmontage des Fahrzeuges nicht eingebaut, um in diesem freiwerdenden
Raum dann das erfindungsgemäße Hydrostatgetriebe unterzubringen.
Durch Weglassen des Gangwechselgetriebes werden
zudem die Kosten deutlich verringert.
Obgleich das Hydrostatgetriebe an einem gemeinsamen Getriebe
block als zusammengehörige Montageeinheit konzipiert und in dem
Serien-Nutzfahrzeug eingebaut werden kann, wird eine Bauweise
bevorzugt, bei der an dem Abtriebsstrang von der Brennkraftma
schine kommend, d. h. in der Regel nach der sich daran anschlie
ßenden Hauptkupplung, eine Hydrostatpumpe sitzt, wobei hiervon
als separate Baueinheit abtriebseitig, d. h. also zu dem zumindest
einen Fahrräderpaar führenden Endabtrieb, die zumindest zwei
Hydrostatmotoren angebaut werden. Die Hydrostatpumpeneinheit und
die Hydrostatmotoranordnung bestehen also aus zwei getrennten
Baueinheiten, die getrennt am Fahrzeug montiert und verankert
werden und die im wesentlichen nur durch die Hydrostatleitungen
miteinander in Verbindung stehen.
Die Hydrostatmotoren werden an einem Summengetriebe montiert, an
dem die Leistung gemeinsam aufsummiert und an den Endabtrieb
weitergeleitet wird. Die Hydrostatmotoren sind dabei bevorzugt an
der der Brennkraftmaschine abweisenden Seite des Summengetriebes
angebaut. Bei drei, vier Hydrostatmotoren oder mehr werden diese
in gleichen Winkelabständen bevorzugt um ein gemeinsames Sum
menzahnrad so angeordnet, daß die jeweiligen Abtriebszahnräder der
einzelnen Hydrostatmotoren mit diesem Summenzahnrad kämmen.
Über weitere Hydrostatpumpen und -motoren kann die zumindest
eine Zapfwelle angetrieben werden, um hierüber Anbaugeräte an
zutreiben. Für spezielle Aufgaben kann aber auch über eine
Summenschaltung die Leistung mehrerer für die diversen Zapfwel
lenanschlüsse vorgesehenen Hydrostatmotoren aufaddiert werden.
Da diese Anbaugeräte in der Regel geringe Fahrgeschwindigkeiten
verbunden mit hohen Zugkräften erfordern, erweist sich dieser
vollhydrostatische Antrieb als besonders vorteilhaft.
Die anzubauenden Aggregate umfassen nach dem Stand der Tech
nik häufig einen Hydrostatantrieb, so daß bei Antrieb dieses an
baugeräteseitigen Hydrostatantriebes über eine Zapfwelle zum
einen wiederum die Hydrostatpumpe des angeschlossenen Hydrostat
getriebes und hierüber dann der zugehörige Hydrostatmotor ange
trieben werden muß. Bei dem erfindungsgemäßen Hydrostatantrieb
läßt sich demgegenüber ein weiterer Vorteil erzielen. Denn in
diesem Falle könnte bei hydrostatischem Antrieb eines anzubau
enden Hilfsaggregates von den am Fahrzeug zusätzlich vorgese
henen Hydrostatpumpen direkt eine Hydraulikverbindung zu dem
am anzubauenden Hilfsaggregat vorgesehenen Hydrostatmotor her
gestellt werden.
Für die Fahrweise ergeben sich zwei Grundprinzipien.
Einmal ist es möglich bei beispielsweise auf in der Regel volle
Förderleistung eingestellter Hydrostatpumpe die Geschwindigkeit in
Abhängigkeit der Änderung der Brennkraftmaschinen-Drehzahl zu
verändern. Es handelt sich dabei um die sog. automotive Fahr
weise.
Bevorzugt wird aber eine davon abweichende Fahrweise, bei der
die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf einen optimalen Lei
stungswert eingestellt und gehalten wird, wobei dann die Fahr
zeuggeschwindigkeit durch entsprechende Veränderung des Pumpen-
Schluckvolumens eingestellt wird.
Werden beispielsweise eine verstellbare Hydrostatpumpe mit einer
Leistung von 180 l/min und vier verstellbare Hydrostatmotoren
jeweils mit einer Leistung von 250 l/min eingebaut, so wird
deutlich, daß durch diese Schaltung bei niedrigsten Geschwindigkeiten
extrem hohe Drehmomente erzeugbar sind.
Bei Vorstellung zu höheren Geschwindigkeiten wird dann bevorzugt
nacheinaner ein Hydrostatmotor nach dem anderen von seinem
maximalen Schluckvolumen hin zu Null runtergeregelt, wobei zu
mindest ein Hydromotor in seiner Endstellung nicht bis auf Null,
sondern nur bis auf einen minimalen Wert heruntergeregelt wird.
Mit anderen Worten wird also bei zumindest einem Hydrostatmotor durch entsprechende Herunterrege
lung des Schluckvolumens bis auf
einen minimalen Wert die maximale End-Fahrgeschwindigkeit einge
stellt.
Es wäre zwar theoretisch denkbar, einen speziellen Hydrostatmotor
anstelle der zumindest zwei erfindungsgemäß vorgesehenen Hydro
statmotoren zu konzipieren. In praktischer Hinsicht wäre aber ein
derartiger Motor mit vergleichbaren Kenndaten aus vielerlei Grün
den, u. a. auch aus den nicht zu vernachlässigenden Trägheits
momenten eines derart groß zu konzipierenden Hydrostatmotors
nicht möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
nachfolgend anhand von Zeichnungen
erläutert. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
hydrostatischen Fahrantriebes;
Fig. 2 eine schematische Stirnseitenansicht auf das
Summiergetriebe, in dem die Leistung der vier
Hydrostatmotoren summiert wird;
Fig. 3 eine schematische teilweise im Schnitt dargestellte
Seitendarstellung auf ein Serien-Nutzfahrzeug mit
eingebautem erfindungsgemäßen Hydrostatantrieb;
Fig. 4 eine teilweise im Schnitt dargestellte Draufsicht auf
das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3.
In Fig. 1 und 2 ist in der schematischen Übersicht eine Brenn
kraftmaschine 1 mit nachfolgender Hauptkupplung 3 - bevorzugt
nach Art einer elastischen Kupplung - und eine verstellbare
Hydrostatpumpe 5 gezeigt. Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist,
ist die Hydrostatpumpe 5 zusammen mit der Hauptkupplung 3 an
der Brennkraftmaschine 1 im Sinne einer festen konstruktiven Verbindung angebaut.
Dabei ist zwischen der verstellbaren
Hydrostatpumpe 5 und der Hauptkupplung 3 ein Verteilergetriebe 7
vorgesehen, um brennkraftmaschinen-drehzahlabhängig auch weite
re gegebenenfalls verstellbare Hydrostatpumpen 5′ oder auch kon
stante Hydrostatpumpen 5′ zur Bereitstellung eines ausreichenden
Öldruckes im Ölkreislauf, für die Zapfwellenantriebe, die Ölküh
lung etc. anzutreiben.
Zum Antrieb
der Vorder- wie auch der Hinterachse 12 steht die
im gezeigten Ausführungsbeispiel aus
vier verstellbaren Hydrostatmotoren 15′ bestehende Hydromotoranordnung 15 mit einem Endabtrieb 11 in Form eines Verteilergetriebes in Triebverbindung. Die Hydromotoren
15′ sitzen dabei alle auf einem Summiergetriebe 17 und sind am Fahrzeugrahmen
16 zumindest mittelbar abgestützt.
Wie insbesondere auch aus Fig. 2 hervorgeht, ist jeder Hydro
statmotor 15′ mit einem an seiner Ausgangswelle sitzenden Aus
gangszahnrad 18 versehen, welches mit einem Summenzahnrad 21
kämmt. Dadurch kann die Leistung aller vier Hydrostatmotoren 15′
über das Summenzahnrad 21 aufaddiert werden, welches über eine
nachfolgende Abtriebswelle 23 mit dem nachfolgenden Endabtrieb
11, zwei nachfolgenden Zwischenwellen 13 und darüber mit der Vorder- und Hinterachse 12 in Triebverbindung steht.
Das in der Zeichnung dargestellte Summiergetriebe 17 wirkt dabei
bevorzugt als Übersetzungsgetriebe hin zu geringeren Drehzahlen.
Dies ermöglich die Verwendung von kleineren Hydrostatmotoren
15′.
Bei Erreichen der maximalen Endgeschwindigkeit wird also die
vergleichsweise höher liegende Drehzahl des zumindest einen, auf
ein minimales Schluckvolumen eingestellten letzten Hydrostatmotors
15′ durch das aus den Ausgangszahnrädern 19 und dem Summenzahn
rad 21 bestehende Summiergetriebe 17 so nach unten übersetzt,
daß die Drehzahl der Ausgangswelle 23 auf die gewünschte maxi
male Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges abgestimmt ist. Die
maximale Endfahrgeschwindigkeit, die mit dem hydrostatischen
Fahrantrieb erzielbar ist, soll mit der maximalen Fahrgeschwin
digkeit eines ansonsten identischen, mit einem herkömmlichen
Gangwechselgetriebes ausgestatteten Nutzfahrzeuges vergleichbar
sein.
Wie insbesondere aus Fig. 3 und 4 hervorgeht, ist der gesamte
hydrostatische Antrieb räumlich zwischen der Brennkraftmaschine
1, d. h. der Ausgangswelle der Brennkraftmaschine 1 bzw. der
Hauptkupplung 3 und dem Eingang des Endabtriebes 11 eingebaut.
An dieser Stelle befindet sich normalerweise bei einem Serien-
Nutzfahrzeug ein Gangwechselgetriebe.
Bei Ausrüstung mit dem entsprechend vorstehend erläuterten
Hydrostatgetriebe muß nur das ansonsten zwischen der Brennkraft
maschine 1 und dem Endabtrieb 11 vorgesehene Gangwechselge
triebe und die Kupplung und deren Betätigungselemente, (ein
schließlich der Gangschaltung, etwaige Nebenabtriebe etc.) ausge
baut oder weggelassen und durch das vorstehend beschriebene
Hydrostatgetriebe ersetzt werden. Weitere konstruktive Änderungen
sind an dem Serien-Nutzfahrzeug ansonsten nicht notwendig.
Wie in den Zeichnungen teilweise nur schematisch angedeutet ist,
steht natürlich die Hydrostatpumpe 5 mit den Hydrostatmotoren 15′
über Hydraulikleitungen 27 in Verbindung.
Schließlich sind in der Fig. 1 nur beispielhaft zwei weitere
Hydrostatmotoren 29 angedeutet, die über separate Hydraulikpum
pen 5′ antreibbar sind, die wiederum von der Brennkraftmaschine
1 über das Verteilergetriebe 7 betreibbar sind.
Die Betriebsweise ist üblicherweise wie folgt:
Einmal ist es möglich, die Brennkraftmaschine auf eine optimale,
eine ausreichende Leistung zur Verfügung stellende konstante
Drehzahl einzuregeln und allein durch Verstellung des Förder
volumens der Pumpe bzw. des Schluckvolumens der Motoren die
Fahrgeschwindigkeitswahl vorzunehmen. Durch die an sich be
kannten Steuerungen an den Hydrostatmotoren wird entsprechend
dem Fahrwiderstand die Einstellung des jeweiligen Schluckvolu
mens vorgenommen. Bei Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit über
einen in der Regel unter 10 km/h liegenden Grenzwert wird dann
das Schluckvolumen der einzelnen Hydrostatmotoren bis auf einen
nacheinander auf Null runtergeregelt oder aber die vorgesehenen
Hydrostatmotoren werden parallel und gleichzeitig in ihrem
Schluckvolumen so hin zu einem minimalen Wert verändert, daß
darüber die maximale Fahrgeschwindigkeit erreicht werden kann,
die in einem Bereich liegen soll, die herkömmlichen Seriennutz
fahrzeugen mit einem üblichen Gangwechselgetriebe entspricht.
Als weiterhin vorteilhaft erweist sich, daß die Zugkraftkurve
des er
findungsgemäßen Hydrostatgetriebes in einem PV-Diagramm (Leistungs-Geschwindigkeits-Diagramm) vergleichbar ist, d. h. prak
tisch identisch sein kann, mit der entsprechenden Kurve im PV-
Diagramm eines herkömmlichen Serien-Lkw's. Durch entsprechende
Wahl der Hydrostatpumpe und der Hydrostatmotoren kann ein fast
identischer Kurvenverlauf erzielt werden, so daß darüber eine mit
herkömmlichen Lkw′s vergleichbare Antriebs- und Fahrcharakteri
stik erzielbar ist, und zwar über den gesamten Geschwindigkeits-
und Leistungsbereich.
Die vorstehend genannte Betriebsweise hat auch den Vorteil, daß
die zumindest eine oder mehreren Zapfwellen mit konstanter Dreh
zahl angetrieben werden können.
Darüber hinaus ist auch die sog. automotive Fahrweise möglich
und bekannt, bei der die Hydrostatpumpe 5 bevorzugt auf ein ma
ximales Schluckvolumen eingestellt und nunmehr die Drehzahl der
Brennkraftmaschine verändert wird.
Schließlich wird noch angemerkt, daß, wie in den Zeichnungen
nicht näher dargestellt ist, auch noch eine elektronische, hydrau
lische oder pneumatische Regelung für eine Zapfwellen-Leistungs
begrenzung möglich ist. Eine derartige einstellbare Regelung bie
tet auch den Vorteil, daß die an einer jeweiligen Zapfwelle zur
Verfügung gestellte maximale Leistung auf die geräteabhängigen
Kenndaten eines anzuschließenden Aggregates abgestimmt und be
grenzt werden kann.
Eine derartige bevorzugt elektronisch arbeitende Leistungsbe
grenzung weist zudem den Vorteil auf, daß bei Erreichen oder
Überschreiten der bevorzugt vorwählbaren Leistungskenndaten
nicht eine Beschränkung oder gar Abschaltung an der jeweiligen
Zapfwelle durchgeführt werden muß, sondern daß evtl. andere, die Leistungskenn
daten an der jeweiligen Zapfwelle zumindest mittelbar mitbeein
flussenden Kenngrößen, Stelldaten oder Aggregate entsprechend im
Sinne einer Verminderung des Leistungsbedarfes an der jeweiligen
Zapfwelle beeinflußt werden können. Wird beispielsweise bei einem
Schneeräumaggregat aufgrund großer Schneemengen der an einer
angebauten Schneefräse oder Schneeschleuder benötigte Leistungs
bedarf so groß, daß ein voreingestellter Maximalwert an sich
überschritten werden würde, so könnte ein entsprechendes Steuer
signal erzeugt werden, worüber beispielsweise die Fahrzeugge
schwindigkeit minimiert wird. Denn mit Drosselung der Fahrzeug
geschwindigkeit wird auch wieder der Leistungsbedarf bei der
frontseitig angebauten Schneeschleuder bzw. -fräse verringert.
Schließlich könnte eine derartige oder zusätzliche bevorzugt
elektronisch arbeitende Regelungs- und Steuereinheit auch dazu
dienen, andere wichtige Kenngrößen des Hydrostatantriebes im
Sinne einer Optimierung zu beeinflussen. Darüber geregelt wer
den könnte im Sinne einer Optimierung der Kraftstoffverbrauch,
die Abgaserzeugung, der Lärmpegel, ein optimales Drehmoment
bzw. eine optimierte Leistungsbereitstellung, eine automatische
Schlupfbegrenzung, eine bevorzugt elektronisch arbeitende Über
drehschutzsicherung vor allem als zusätzlicher Schutz bei Tal
fahrten zur automatischen Gegensteuerung des Hydrostatgetriebes
im Sinne einer Geschwindigkeitsreduzierung etc. Die erwähnte
elektrische/elektronische Steuereinrichtung wird dabei bevorzugt
mit einem Prozeßrechner arbeiten und ausgestattet sein, über den
die gewünschten Betriebsdaten jederzeit eingegeben und die wich
tigsten Betriebs-Ist- und -Soll-Daten darstellbar sind.
Claims (10)
1. Hydrostatischer Fahrantrieb mit einer Brennkraftmaschine (1),
einem zwischen der Brennkraftmaschine (1) und einem zu zumindest
einem Fahrzeugräderpaar führenden Endabtrieb (11) wirksamen
hydrostatischen Antrieb, bestehend aus einer mittels der Brennkraftmaschine
(1) antreibbaren Hydrostatpumpe (5) und einer Hydromotoranordnung
(15) mit veränderbarer Fördermenge, wobei die
Hydromotoranordnung (15) zumindest zwei Hydrostatmotoren (15′)
umfaßt, die gemeinsam mit dem Endabtrieb (11) in Triebverbindung
stehen, und mit zumindest einer weiteren mittels der Brennkaftmaschine
antreibbaren Hydrostatpumpe (5′), dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördermenge der Hydrostatmotoren (15′) regelbar
ist, und zur Erzeugung einer hohen Fahrgeschwindigkeit die
Hydrostamotoren (15′) von ihrem maximalen Schluckvolumen derart
runtergeregelt werden, daß zumindest ein Hydrostatmotor (15′) bis
auf ein minimales Schluckvermögen zur Erzeugung hoher Drehzahlen
und die gegebenenfalls restlichen Hydrostatmotoren (15′) bis
auf Null runtergeregelt werden.
2. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei vier und mehr Hydrostatmotoren (15′),
deren Ausgangszahnräder (19) mit einem Summierzahnrad (21) eines Summiergetriebes
(17) kämmen und dabei in gleichen Winkelabständen um das
Summierzahnrad (21) versetzt zueinander angeordnet sind, bei gerader
Hydrostatmotor-Anzahl jeweils die gegenüberliegenden und
bei ungerader Hydrostatmotor-Anzahl die jeweils schräg gegenüberliegenden
Hydrostatmotoren (15′) als letzte Hydrostatmotoren
(15′) nacheinander ab- oder zuschaltbar sind.
3. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zumindest eine weitere antreibbare Hydrostatpumpe
(5′) über zumindest einen weiteren Hydrostatmotor (29)
mit zumindest einem vorgesehenen Zapfwellenanschluß (28) in
Wirkverbindung steht.
4. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Zapfwellenanschlüsse (28)
vorgesehen sind, die über mehrere Hydrostatmotoren (29) antreibbar
sind.
5. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ferner für zumindest zwei Zapfwellenanschlüsse (28)
eine Summenschaltung zur Leistungsaddierung vorgesehen ist.
6. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrostatpumpe (5)
unmittelbar an einer der Brennkraftmaschine (1) nachgeordneten
Hauptkupplung (3) oder bei einem nachgeordneten Verteilergetriebe
(7), das zum Antrieb weiterer Hydrostatpumpen (5′) bestimmt ist, in unmittelbarer
Triebfolge dazu eingebaut ist.
7. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptkupplung (3) zum Auffangen von Schwingungen
aus einer elastischen Kupplung besteht.
8. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere eine elektrisch/elektronisch
arbeitende Leistungsbegrenzung für zumindest einen Zapfwellenanschluß
(28) zur vorwählbaren Anpassung an die von
einem anzuschließenden Aggregat abhängige maximale Leistungsaufnahme
vorgesehen ist.
9. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise elektrisch/elektronisch
arbeitende Leistungsbegrenzung bei Überschreiten
eines vorwählbaren maximalen Leistungswertes für ein anzuschließendes
Aggregat ein Steuersignal zur Leistungsverringerung zumindest
eines anderen gegebenenfalls auch fahrzeugseitigen Verbrauchers,
der die Leistungsaufnahme bei dem anzuschließenden
Aggregat zumindest mittelbar beeinflußt, abgibt.
10. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Hydrostat-Pumpe
(5′) für Nebenabtriebe vorgesehen ist, an deren Hydrostatkreislauf
bzw. Druckleitung ein Hydrostatmotor eines Anbaugerätes
ohne Zwischenschaltung an einer mechanischen Zapfwelle anschließ-
und darüber antreibbar ist.
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1989
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
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