DE3940260A1

DE3940260A1 - Verfahren zur bestimmung des aufenthaltsortes und der bewegung von objekten durch ihre markierung als magnetisches moment

Info

Publication number: DE3940260A1
Application number: DE3940260A
Authority: DE
Inventors: Werner Weitschies; Ruediger Prof Dr Groening; Lutz Dr Trahms
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-03-04
Filing date: 1989-12-06
Publication date: 1990-09-13

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung und Lokalisation von Objekten und Substanzen in Organismen, die aufgrund ihres magnetischen Momentes mit Hilfe von Geräten zur Messung von Magnetfeldern dargestellt und lokalisiert werden können.

In eine ganzen Reihe von medizinischen oder pharmazeutischen Fragestellungen ist es erforderlich, physiologische oder unphysiologische Verbindungen, Stoffe oder Träger im Organismus darzustellen, zu lokalisieren, sowie ihren Abbau, Verbleib und ihre Verstoffwechslung zu verfolgen, bzw. zu bestimmen. Hierfür werden bislang hauptsächlich Verfahren eingesetzt, die mit ionisierenden Strahlen arbeiten. Sie sind damit sowohl für Patienten und Anwender, als auch für die Umwelt belastend.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß die Messungen ohne jede radioaktive Belastung durchgeführt werden können. Das Magnetfeld der zur Messung eingesetzten Verbindung ist in der Regel sehr schwach, dadurch sind belastende Effekte durch die Messung auf den Organismus oder die Umwelt praktisch auszuschließen.

Als nicht beschränkendes Beispiel zum Einsatz des patentmäßigen Verfahrens wird die Markierung von Pellets mit Magnetit (Fe₃O₄) und die Bestimmung ihres Magnetfeldes in vivo beschrieben. Auf Streukügelchen aus Saccharose (Durchmesser ca. 0,8-1,0 mm) wird in einem Pelletierteller eine pro Pellet ca. 10^-4 g Magnetit Fe₃₄) enthaltende Schicht aus gepulvertem Magnetit in einer Polymethyl methacrylat-Lösung aufgetragen (10% Magnetitpulver suspendiert in einer Lösung von 5% Polymethylmethacrylat und 0,5% Dibutylphtalat in Aceton). Anschließend wird auf die Pellets noch eine Schutzschicht aus der Sprühlösung ohne suspendiertes Magnetit aufgebracht. Die fertigen wasserunlöslichen Pellets werden einzeln mit Hilfe eines geeigneten Magneten bis zur Sättigung magnetisiert.

Nach peroraler Einnahme kann das Magnetfeld des Pellets mit Hilfe supraleitender Sensoren (SQUIDS) in vivo bestimmt werden. Aus der Kenntnis des raum-zeitlichen Verlaufs des Magnetfeldes läßt sich mittels etablierter Prozeduren ^1,2,3 der Ort des Pellets als Funktion der Zeit bestimmen. Ebenso kann seine Bewegung im Gastrointestinaltrakt dargestellt werden, und mit Hilfe der gewonnenen Daten kann auf die Motilität des Gastrointestinaltraktes zurückgeschlossen werden.

Claims

1. Verfahren zur Bestimmung

1.1 des Aufenthaltsortes oder
1.2 der Orientierung oder
1.3 der Geschwindigkeit von
1.4 in biologische Organismen eingebrachten Partikeln, die aufgrund ihres Ferro- oder Ferrimagnetismus ein statisches magnetisches Moment haben, oder
1.5 in biologische Organismen eingebrachten Objekten, die aufgrund enthaltener elektrischer Schaltungen ein Magnetfeld generieren,

dadurch gekennzeichnet, daß durch die Messung des raum-zeitlichen Magnetfeldverlaufs mit Hilfe geeigneter Sensoren die Bestimmungsgrößen (1.1 bis 1.3) ermittelt werden.

2. Verfahren zur Bestimmung

2.1 der Bewegung oder
2.2 des Aufenthaltsortes von
2.3 mit ferro- oder ferrimagnetischen Materialien als statisches magnetisches Moment markierten oder
2.4 mit elektrischen Schaltungen, die ein Magnetfeld generieren, markierten Organen, oder anderen Bestandteilen biologischer Organismen,

dadurch gekennzeichnet, daß durch die Messung des raum-zeitlichen Magnetfeldverlaufs mit Hilfe geeigneter Sensoren die Bestimmungsgrößen (2.1 und 2.2) ermittelt werden.

3. Verfahren zur Bestimmung

3.1 des Abbaus oder
3.2 der Freisetzung oder
3.3 der Zersetzung von Objekten oder Stoffen, deren Markierung als statisches magnetisches Moment in ihrem zeitlichen Ausmaß von den Untersuchungsbedingungen oder den zur Markierung verwendeten ferro- oder ferrimagnetischen Materialien oder verwendeter Hilfsstoffe abhängt,

dadurch gekennzeichnet, daß durch die Messung des raum-zeitlichen Magnetfeldverlaufs mit Hilfe geeigneter Sensoren die Bestimmungsgrößen (3.1 bis 3.3) ermittelt werden.