DE3938684A1 - Trockenvorrichtung fuer die trocknung von guetern, insbesondere keramischen formlingen - Google Patents
Trockenvorrichtung fuer die trocknung von guetern, insbesondere keramischen formlingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trockenvorrichtung für die
Trocknung von Gütern mit den Merkmalen im Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Eine derartige Trockenvorrichtung ist aus der DE-PS
24 16 934 bekannt. Die Trockenluft wird hier dem Trockengut
über beidseits angeordnete Luftleitkanäle zugeführt, wobei
die Luftleitkanäle über dem Trockengut gemeinsam an einem
zylinderförmigen Raum münden, in dem sich ein Ventilator
dreht. Der Ventilator ist mit Trichterdüsen ausgestattet
und verbindet jeweils zwei Luftleitkanäle direkt
miteinander, wobei mit der Drehung die Kanalpaarung
wechselt. Hierdurch wird am oder im Trockengut eine
Luftströmung mit ständig wechselnder Richtung erzeugt, was
nicht für alle Anwendungsfälle gleichermaßen vorteilhaft
ist. Durch die meistens diagonal gerichteten Luftströmungen
bleibt der Mittenbereich ständig im Luftzug und kann keiner
an sich wünschenswerten Rhythmik unterzogen werden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Trockenvorrichtung aufzuzeigen, die mit einfachen Mitteln
eine größere Variationsbreite für die Belüftung des
Trockengutes bietet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Kennzeichenteil des Hauptanspruchs.
Durch die Kombination der Anschlußkammer mit ein oder zwei
Luftverteilkammern und einem zwischengeschalteten
Steuerorgan können die Luftleitkanäle mit einer großen
Variationsbreite beaufschlagt werden. Je nach
Trocknungsanforderungen können im Trockengut
unterschiedliche Trockenluftströmungen gezielt erzeugt
werden. Hierbei lassen sich auch Gruppen von
Luftleitkanälen zusammenschalten oder eine gezielte
Trockenluftzufuhr über einzelne Luftleitkanäle mit einer
zentralen Absaugung kombinieren. Die Luftleitkanäle können
auch beliebig vertikal, horizontal oder schräg und auch nur
einseitig am Trockengut angeordnet sein. Im Grunde genommen
können die Luftleitkanäle eine beliebige Form haben und
müssen auch nicht allesamt in einer einzigen Trockenkammer
angeordnet sein. Von einer zentralen Stelle aus lassen sich
vielmehr auch die Strömungsverhältnisse in verschiedenen
Trockenkammern oder Trockenzonen von Durchlauftrocknern
gezielt beeinflussen.
Die erfindungsgemäße Trockenvorrichtung bietet dabei den
besonderen Vorteil, daß sich gezielte Querströmungen im
Trockengut erzeugen lassen. Diese schreiten ferner unter
Beibehaltung ihrer Querrichtung durch aufeinanderfolgende
Beaufschlagung gegenüberliegender Luftleitkanäle in
Längsrichtung fort. Auf diese Weise unterliegt das gesamte
Trockengut den gleichen Strömungsbedingungen. Hierbei läßt
sich auch eine trocknungsgünstige Rhythmik im Zyklus
erzielen, in der die entlang des Trockenguts bzw. des
Trockengestells fortschreitende Querströmung am Zyklusende
wieder von vorn beginnt. Beim Neubeginn kann sich auch die
Strömungsrichtung umkehren, was zu besonders guten und
gleichmäßigen Trockenergebnissen führt.
Die erfindungsgemäße Trockenvorrichtung bietet bei geringem
Bau- und Kostenaufwand eine immense Auswahl an
Möglichkeiten zur gezielten Belüftungsführung. Sie ist
dadurch besonders wirtschaftlich und läßt sich auch an
bestehenden Anlagen nachrüsten.
Die erfindungsgemäße Trockenvorrichtung läßt sich zur
Trocknung beliebiger Güter einsetzen, eignet sich aber
besonders für die Trockung von keramischen Formlingen, wie
Ziegeln, Fliesen, Rohren, Katalysatoren oder dgl. Das
Trockengut kann in mehreren Lagen in einem Trocknergestell
gelagert sein oder auch beispielsweise als einzelne Rohre
auf einer Palette stehen.
In der bevorzugten Ausführungsform sind zwei
Luftverteilkammern beidseits mit der Anschlußkammer
verbunden. Falls eine zentrale Absaugung oder Einblasung
erwünscht ist, kann aber auch nur eine Luftverteilkammer
saug- oder druckseitig mit der Anschlußkammer verbunden
sein, um nur über einen Teil der Luftleitkanäle oder über
einzelne Luftleitkanäle selektiv die Trockenluft
einzublasen oder abzusaugen.
Das Steuerorgan hat die Aufgabe, gezielt Durchgänge
zwischen den einzelnen Abteilen der Anschlußkammer und der
zugeordneten Luftverteilkammer zu öffnen und zu schließen.
In dieser Funktion kann das Steuerorgan auf
unterschiedliche Weise, beispielsweise als Schieber oder
Schwenkklappenmechanismus ausgebildet sein. Besonders
günstig im Hinblick auf Bauaufwand, Betriebssicherheit und
Kinematik ist eine Ausbildung des Steuerorgans als
Drehteil, insbesondere als Drehscheibe. Alternativ kommt
auch eine Gestaltung als drehbare Ringblende in Frage.
Um eine möglichst große Variationsbreite in der
Strömungsbeeinflussung zu haben, empfiehlt es sich, bei
beidseitiger Anordnung der Luftleitkanäle die
Luftverteilkammer in zwei Teile zu trennen, die über eine
Lenkklappe gezielt beaufschlagt oder abgeschottet werden
können. Dem gleichen Zweck dient auch die Anordnung
mehrerer Öffnungen im Steuerorgan, vorzugsweise in
gleicher Zahl wie Abteile in der Anschlußkammer vorhanden
sind. Durch lösbare Deckel können die Öffnungen in
beliebiger Zahl und beliebiger Zuordnung aktiviert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht der Trockenvorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Trockenvorrichtung
von Fig. 1 gemäß Schnittlinie II-II,
Fig. 3 eine teilweise abgebrochene Draufsicht auf die
Luftverteilkammern gem. Pfeil III von Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die
Anschlußkammer mit Anschlußstutzen und
Luftleitkanälen,
Fig. 5 u. 6 analoge Schemadraufsichten auf die
Druckverteilkammern und
Fig. 7 ein vergrößerter und abgebrochener Querschnitt
durch das Steuerorgan.
Fig. 1 zeigt in Frontansicht eine Trockenvorrichtung (1)
mit einer Trockenkammer (2), die auch als abgeschottete
Trockenzone eines Durchlauftrockners fungieren kann. Das
Trockengut (28) besteht aus keramischen Formlingen, die in
einem Trockengestell (3), hier einem auf Schienen (30)
fahrbaren Trockenwagen, lagern. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um Ziegel, Platten oder
dgl., die auf Stützblechen in mehreren Lagen übereinander
ruhen. Der Einfachheit halber ist nur eine Lage
dargestellt.
Beidseits des Trockengestells (3) sind jeweils vier
Luftleitkanäle (4, 5) hintereinander angeordnet und
gegenseitig abgeschottet. Sie sind zum Trockengestell (3)
hin offen und dienen der selektiven Zu- und Abfuhr von
Trockenluft (29). Die Trockenluft tritt bei dieser
Kanalanordnung in vertikalen Streifen in oder aus dem
Trockengestell (3). An der offenen Front zum Trockengestell
(3) können in an sich bekannter Weise Luftleitorgane, wie
Lamellen, Flügel oder dgl. angeordnet sein.
Jeder Luftleitkanal (4, 5) besitzt an der Oberseite einen
eigenen Anschlußstutzen (6, 7). Die Anschlußstutzen (6, 7)
münden gleichmäßig verteilt am Mantel einer
zylinderförmigen Anschlußkammer (8). Die Anschlußkammer (8)
ist durch sternförmig angeordnete vertikale Schotts (11) in
mehrere gleichgroße Abteile (9) unterteilt, die die
Grundform von Kreissektoren haben. Die Zahlenanordnung der
Abteile (9) entspricht der Zahl der Anschlußstutzen (6, 7),
von denen jeder in einem eigenen Abteil (9) mündet. Jeder
Luftleitkanal (4, 5) ist mit seinem zugeordneten
Anschlußstutzen (6, 7) und seinem Abteil (9) gegenüber den
Nachbarn luftdicht abgeschottet.
Wie Fig. 1 und 2 verdeutlichen, ist die Anschlußkammer (8)
mittig und oberhalb des Trockengestells (3) angeordnet.
Über und unter der Anschlußkammer (8) sind deckungsgleich
ebenfalls zylindrische Luftverteilkammern (12, 13)
angeordnet. Die untere Luftverteilkammer (12) ist über
einen Zuführschacht (14) mit der Druckseite eines
Ventilators (16) verbunden, während die obere
Luftverteilkammer (13) über einen Abführschacht (15) an die
Saugseite des Ventilators (16) anschließt. In der
Nachbarschaft des Ventilators (16) ist außerdem ein
Heizregister (31) (vgl. Fig. 3) angeordnet. In die Schächte
(14, 15) münden noch ein Heißluft- und ein Abluftkanal, die
der Übersicht wegen nicht dargestellt sind.
Zwischen den Luftleitkammern (12, 13) und der Anschlußkammer
(8) ist jeweils ein Steuerorgan (17), hier in Form einer
Drehscheibe (18, 19) angeordnet. Die Drehscheiben (18, 19)
bilden den Boden bzw. die Decke der Anschlußkammer (8) und
erstrecken sich über deren gesamte Stirnfläche. Jede
Drehscheibe (18, 19) hat mindestens eine Öffnung (20), die
einen Eintritt der Trockenluft aus der druckseitigen
Luftverteilkammer (12) in die Anschlußkammer (8)
beziehungsweise einen Austritt der rückgeführten
Trockenluft aus der Anschlußkammer (8) in die saugseitige
Luftverteilkammer (13) ermöglicht.
Die beiden Drehscheiben (18, 19) sind mit einem Drehantrieb
(27) ausgerüstet, der wahlweise gekoppelte oder unabhängige
Drehbewegungen der Drehscheiben (18, 19) nach beiden Seiten
ermöglicht. Der Drehantrieb (27) ist hierzu mit einer
geeigneten Steuerung versehen, die schrittweise oder
kontinuierliche und reversierende Bewegungen ermöglicht und
die vorzugsweise auch mit der zentralen Anlagensteuerung
verbunden oder in diese integriert ist.
Wie Fig. 7 verdeutlicht, besitzt der Drehantrieb (27)
zentrale Antriebswellen für die Drehscheiben (18, 19), die
die Kammern (8, 12, 13) vertikal durchsetzen und ineinander
geführt sind. Die Drehscheiben (18, 19) sind randseitig
außerdem in Kammerflanschen geführt und abgestützt, die
zugleich als Labyrinthdichtung zur Verhinderung eines
Luftaustritts dienen.
Wie Fig. 4, 5 und 6 verdeutlichen, besitzen die Öffnungen
(20) eine den Abteilen (9) entsprechende Form in Gestalt
von Kreissektoren, die etwas kleiner als die Abteilfläche
sind. Zur Erzielung einer maximalen Variationsbreite
verfügt jede Drehscheibe (18, 19) über mehrere Öffnungen
(20) in gleicher Zahl und Anordnung wie die Abteile (9).
Die Drehscheiben (18, 19) haben dabei an ihrer der
zugehörigen Luftverteilkammer (12, 13) zugewandten Seite
jeweils einen Klemm- oder Schnappverschluß zur lösbaren
Befestigung eines Deckels (21) für jede Öffnung (20) (vgl.
Fig. 7).
Wie aus Fig. 3, 5 und 6 ersichtlich, ist in jeder
Luftverteilkammer (12, 13) eine Trennwand (23) angeordnet,
die durch die Mitte und entlang der Strömungsrichtung (22)
der aus den Schächten (14, 15) zu- oder abströmenden
Trockenluft verläuft. Die Trennwand (23) teilt jede Kammer
(12, 13) in zwei Hälften. An der Stirnseite der Trennwände
(23) ist jeweils eine um eine vertikale Achse schwenkbare
Leitklappe (24) angeordnet, mit der die Kammerteile (25, 26)
wahlweise für den Trockenluftstrom geöffnet oder
geschlossen werden können. In Mittelstellung sind beide
Kammerteile (25, 26) zugänglich.
Die Funktion der Trockenvorrichtung (1) wird anhand der
Fig. 4 bis 6 näher erläutert:
Fig. 4 zeigt die Anschlußkammer (8) mit den aktiven
Öffnungen (20) in Draufsicht. Die Öffnung (20) zur
druckseitigen Luftverteilkammer (12) ist mit durchgezogenen
Linien und die Öffnung (20) zur saugseitigen
Luftverteilkammer (13) gestrichelt dargestellt. Fig. 5
zeigt die untere druckseitige Luftverteilkammer (12) und
Fig. 6 die obere saugseitige Luftverteilkammer (13) jeweils
in Draufsicht. Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen die Kammern
(8, 12, 13) mit den Drehscheiben (18, 19) in der gemeinsamen
Ausgangsstellung am Beginn des Belüftungszyklus.
Über die Drehscheiben (18, 19) mit ihren Öffnungen (20) kann
selektiv Trockenluft über die Anschlußkammer (8) in die
Luftleitkanäle (4, 5) eingeblasen oder abgesaugt werden. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel geht es darum, im
Trockengestell (3) eine quergerichtete Trockenluftströmung
(29) zu erzeugen, die mit der Zeit über die Gestellänge
fortschreitet und am Ende wieder von vorn und mit
umgedrehter Strömungsrichtung beginnt. Hierzu besitzt jede
Drehscheibe (18, 19) zwei einander diametral
gegenüberliegende Öffnungen (20).
Im ersten Schritt wird Trockenluft aus dem Zuführschacht
(14) in den linken Teil (25) der druckseitigen
Luftverteilkammer (12) geblasen. Der andere Kammerteil (26)
ist durch die Leitklappe (24) abgeschottet. Durch die im
Kammerteil (25) befindliche Öffnung (20) tritt die
Trockenluft in die Anschlußkammer (8) ein und gelangt zum
Luftleitkanal (4) auf der rechten Gestellseite, der mit E
bezeichnet ist. Wie Fig. 5 verdeutlicht, befindet sich die
andere Öffnung (20) der Drehscheibe (18) im abgeschotteten
Kammerteil (26) und ist in dieser Stellung unwirksam.
Fig. 6 zeigt die geöffnete obere, saugseitige
Luftverteilkammer (13), in der ebenfalls das Kammerteil
(25) beaufschlagt ist. Die aktivierte Öffnung (20) liegt
über dem Abteil (9), das mit dem Luftleitkanal (5)
verbunden ist, der auf der gegenüberliegenden Gestellseite
liegt und mit A bezeichnet ist. Die Trockenluft (29) strömt
also im Trockengut (28) von E nach A in einer quer zum
Trockengestell (3) gerichteten Strömung.
Die Drehscheiben (18, 19) drehen kontinuierlich oder
schrittweise, wobei letzteres bevorzugt wird. Wie Fig. 5
und 6 verdeutlichen, bewegt sich hierbei die druckseitige
Drehscheibe (18) entgegen des Uhrzeigersinns und die
saugseitige Drehscheibe (19) in Gegenrichtung.
Nach einer gewissen Belüftungszeit durch die Luftleitkanäle
E und A werden die Drehscheiben (18, 19) jeweils um 45° zum
nächsten Abteil (9) gedreht, so daß nun der Luftleitkanal F
druckseitig und der gegenüberliegende Luftleitkanal B
saugseitig beaufschlagt wird. Im nächsten Schritt werden
die Luftleitkanäle G und C angeschlossen.
Hierzu muß nun in der saugseitigen Luftverteilkammer (13)
die Leitklappe (24) umgelegt und der Kammerteil (26)
aktiviert werden. Dies ist wegen der gekreuzten Anordnung
der Schächte (14, 15) und der Trennwände (23) erforderlich.
Alternativ lassen sich diese Teile auch fluchtend anordnen
mit der Folge, daß die Leitklappen (24) in beiden
Verteilkammern (12, 13) synchron bewegt werden können. Im
letzten Schritt werden dann noch die Luftleitkanäle H und D
miteinander gekoppelt.
Nun soll der Zyklus wieder neu beginnen und die
Trockenluftströmung durch die Luftleitkanäle A und E,
diesmal aber mit umgedrehter Strömungsrichtung ins
Trockengut geschickt werden. Die druckseitige Drehscheibe
(18) hat hierfür schon die richtige Stellung, so daß sie
stehen bleibt und nur die Leitklappe (24) betätigt wird.
Fig. 5 zeigt gestrichelt diese letzte Stellung der
Öffnungen (20). Nun ist das Kammerteil (26) aktiv und die
Trockenluft strömt in den Luftleitkanal A.
Desgleichen steht auch die saugseitige Drehscheibe (19)
richtig, so daß auch hier nur ein Umlegen der Leitklappe
(24) zur Aktivierung des Kammerteils (25) erforderlich ist,
um den Luftleitkanal E für den Rückstrom der Trockenluft zu
öffnen. In Fig. 5 und 6 sind die Öffnungen (20) und die
Strömungsrichtungen für diesen Fall gestrichelt
dargestellt.
Zur Beaufschlagung der Luftleitkanäle B und F kehrt sich
die Drehrichtung beider Drehscheiben (18, 19) um. Die
nachfolgenden Zyklusschritte sind im Prinzip die gleichen
wie beim ersten Zyklus, wobei zur Ansteuerung des
Luftleitkanals G die Leitklappe (24) in der saugseitigen
Luftverteilkammer (13) erneut betätigt werden muß.
Am Ende des zweiten Zyklus beginnt das Belüftungsschema
wieder von vorn mit dem ersten Zyklus. Mit diesem
Belüftungsschema ergibt sich für das Trockengut ein
günstiger Trockenrhythmus. Das Trockengut wird mit
vertikalen Strömungsstreifen für eine gewisse Zeit
beaufschlagt und kann danach ruhen, bis es wieder von der
Trockenluft für kurze Zeit in Gegenrichtung angeströmt
wird. Der Trockenrhythmus ist mit seinen abwechselnden
Anström- und Ruhephasen für das Trockengut im Ablauf
überall gleich. Durch die Vermeidung von Diagonalströmungen
im Trockengestell (3) werden auch keilförmige Antrocknungen
und damit Verzug sicher vermieden.
Variationen des Belüftungsschemas sind in mehrfacher Weise
möglich.
Zum einen kann der Zyklusablauf beim vorbeschriebenen
Belüftungsschema geändert werden, indem am Zyklusende nach
den Luftleitkammern H und D wieder die Nachbarkammern G und
C beaufschlagt werden. Ferner können mehrere Öffnungen (20)
gleichzeitig freigegeben werden, wobei zum Beispiel
paarweise die Luftleitkanäle E, F und A, B auf der
gegenüberliegenden Seite sowie nachfolgend die beiden
anderen Paarungen G, H und C, D gekoppelt werden.
Schließlich können auf der Saug- und Druckseite eine
unterschiedliche Zahl von Öffnungen (20) aktiviert sein,
indem saugseitig (2) mehrere Luftleitkanäle und druckseitig
immer nur ein Luftleitkanal beaufschlagt werden.
Eine weitere Variationsmöglichkeit besteht in der Erzeugung
von gekreuzten Diagonalströmungen, beispielsweise zwischen
den Luftleitkanälen A und H sowie E und D. Hierbei lassen
sich auch Luftleitkanäle, beispielsweise B, C und F, G, von
der Beaufschlagung völlig ausschließen. Im Prinzip ist auch
die Erzeugung von Längsströmungen möglich.
Variieren kann nicht zuletzt auch die Zahl und Anordnung
der Luftleitkanäle (4, 5). Entsprechend ändern sich die
Aufteilung der Anschlußkammer (8) und die Winkelschritte,
um die die Steuerorgane (17) von Abteil zu Abteil (9, 10)
drehen. Statt der zylindrischen Form kann die
Anschlußkammer auch eine andere Gestalt, z. B. mit
prismatischer Grundfläche haben.
Die Luftleitkanäle (4, 5) können darüberhinaus in
verschiedenen Trockenkammern (2) angeordnet sein und nur
über ihre Anschlußstutzen (6, 7) mit einer zentralen
Anschlußkammer (8) mit ein oder zwei Luftverteilkammern
(12, 13) verbunden sein. Im einzelnen läßt sich die
Trockenvorrichtung (1) gemäß Fig. 1 noch insofern abändern,
als die Kammern (8, 12, 13) unter dem Trockengestell (3)
angeordnet sind oder auch die Zuordnung der
Luftverteilkammern (12, 13) zur zentralen Anschlußkammer (8)
von oben nach unten vertauscht ist.
Stückliste
1 Trockenvorrichtung
2 Trockenkammer, Trockenzone
3 Trockengestell, Trockenwagen
4 Luftleitkanal, rechts
5 Luftleitkanal, links
6 Anschlußstutzen
7 Anschlußstutzen
8 Anschlußkammer
9 Abteil
10 Abteil
11 Schott
12 Luftverteilkammer, Druckseite
13 Luftverteilkammer, Saugseite
14 Zuführschacht, Druckschacht
15 Abführschacht, Saugschacht
16 Ventilator
17 Steuerorgan
18 Drehscheibe, Druckseite
19 Drehscheibe, Saugseite
20 Öffnung
21 Deckel
22 Strömungsrichtung
23 Trennwand
24 Leitklappe
25 Kammerteil
26 Kammerteil
27 Drehantrieb
28 Trockengut
29 Trockenluft, Trockenluftströmung
30 Schiene
31 Heizregister
2 Trockenkammer, Trockenzone
3 Trockengestell, Trockenwagen
4 Luftleitkanal, rechts
5 Luftleitkanal, links
6 Anschlußstutzen
7 Anschlußstutzen
8 Anschlußkammer
9 Abteil
10 Abteil
11 Schott
12 Luftverteilkammer, Druckseite
13 Luftverteilkammer, Saugseite
14 Zuführschacht, Druckschacht
15 Abführschacht, Saugschacht
16 Ventilator
17 Steuerorgan
18 Drehscheibe, Druckseite
19 Drehscheibe, Saugseite
20 Öffnung
21 Deckel
22 Strömungsrichtung
23 Trennwand
24 Leitklappe
25 Kammerteil
26 Kammerteil
27 Drehantrieb
28 Trockengut
29 Trockenluft, Trockenluftströmung
30 Schiene
31 Heizregister
Claims (11)
1. Trockenvorrichtung für die Trocknung von Gütern,
insbesondere keramischen Formlingen, mit mindestens
einer Trockenkammer oder Trockenzone, in der
Trockenluft von einem Ventilator in einer Strömung
mit veränderlicher Richtung umgewälzt und über
mehrere Luftleitkanäle auf das Trockengut gerichtet
ist, wobei die Luftleitkanäle über getrennte
Anschlußstutzen mit einer gemeinsamen Anschlußkammer
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußkammer (8) mehrere gegenseitig
abgeschottete (11) Abteile (9, 10) aufweist, in denen
jeweils ein Anschlußstutzen (7, 8) mündet, und daß
mindestens eine mit dem Ventilator (16) und mit der
Anschlußkammer (8) verbundene Luftverteilkammer
(12, 13) vorgesehen ist, wobei zwischen der
Anschlußkammer (8) und der Luftverteilkammer (12, 13)
ein Steuerorgan (17) mit mindestens einer Öffnung
(20) zur gezielten und veränderlichen Verbindung
einzelner Abteile (9, 10) mit der Luftverteilkammer
(12, 13) angeordnet ist.
2. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlußkammer
(8) mit zwei Luftverteilkammern (12, 13) über jeweils
ein eigenes Steuerorgan (17) verbunden ist, wobei die
eine Luftverteilkammer (12) druckseitig und die
andere (13) saugseitig an den Ventilator (16)
angeschlossen ist.
3. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Luftverteilkammer(n) (12, 13) in Strömungsrichtung
(22) der eingeblasenen oder abgesaugten Trockenluft
durch eine Trennwand (23) längsgeteilt sind, wobei
auf der Einlaßseite eine bewegliche Leitklappe (24)
zur Umlenkung der Trockenluft in den einen oder
anderen Kammerteil (25, 26) vorgesehen ist.
4. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerorgan (17)
als Drehteil ausgebildet ist und einen steuerbaren
Drehantrieb (27) aufweist.
5. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschluß- und Luftverteilkammer(n) (8, 12, 13)
übereinander angeordnet sind, wobei das Steuerorgan
(17) jeweils als zwischen den Kammern (8, 12, 13)
liegende Drehscheibe (18, 19) mit ein oder mehreren
Öffnungen (20) ausgebildet ist.
6. Trockenvorrichtung nach Anspruch 2 und 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerorgan (17) zwei einander diametral
gegenüberliegende Öffnungen (20) aufweist und
reversierend angetrieben ist.
7. Trockenvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerorgan (17)
mit Deckeln (21) verschließbare Öffnungen (20)
aufweist.
8. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußkammer (8) zylindrisch mit
kreissektorförmigen Abteilen (9, 10) ausgebildet ist,
in denen die Anschlußstutzen (6, 7) radial münden.
9. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftleitkanäle (4, 5) in der Trockenkammer (2)
beidseits des Trockenguts (28) angeordnet sind, wobei
die Anschluß- und Luftverteilkammer(n) (8, 12, 13)
zentrisch über oder unter dem Trockengut (28)
positioniert sind.
10. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Luftleitkanäle (4, 5) mit der Anschlußkammer (8)
verbunden sind.
11. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Trockenkammern oder Trockenzonen (2)
vorgesehen sind, deren Luftleitkanäle (4, 5) mit einer
zentralen Anschlußkammer (8) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893938684 DE3938684A1 (de) | 1989-11-22 | 1989-11-22 | Trockenvorrichtung fuer die trocknung von guetern, insbesondere keramischen formlingen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893938684 DE3938684A1 (de) | 1989-11-22 | 1989-11-22 | Trockenvorrichtung fuer die trocknung von guetern, insbesondere keramischen formlingen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3938684A1 true DE3938684A1 (de) | 1991-05-23 |
DE3938684C2 DE3938684C2 (de) | 1992-01-16 |
Family
ID=6393963
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893938684 Granted DE3938684A1 (de) | 1989-11-22 | 1989-11-22 | Trockenvorrichtung fuer die trocknung von guetern, insbesondere keramischen formlingen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3938684A1 (de) |
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1989
- 1989-11-22 DE DE19893938684 patent/DE3938684A1/de active Granted
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