DE3936011A1 - Bahn fuer verpackungs-, polsterzwecke und dergleichen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bahn für Verpackungs- , Polster­ zwecke und dergleichen, mit eingearbeiteten Vertiefungen bzw. Erhöhungen.

Für Verpackungszwecke sind Polsterfolien bekannt, die aus Kunststoffmaterial bestehen. Dieses wird in zwei Bahnen verar­ beitet und weist geformte Vertiefungen auf. Dabei sind die zwei Folienbahnen miteinander versiegelt oder verschweißt. Durch die Hohlräume entsteht eine Luftfüllung, die zur Pufferung dient. Mit solchen Folien wird Stückgut von ver­ schiedenen Formen verpackt. Ein Nachteil dieser Polsterfolien besteht in der Verwendung des Kunststoffmaterials, das umwelt­ belastend ist, da es nicht oder kaum verrottet. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Aufwand in der Herstellung, da dieses Verpackungsmaterial meist nur einmal gebraucht und dann weggeworfen wird.

Auch Polystyrolchips, mit denen Hohlräume in Kartons und der­ gleichen gefüllt werden können, sind umweltbelastend, da sie nicht verrotten und auch in der Herstellung vergleichsweise aufwendig sind.

Die Verwendung von Papier, Wellpappe und dergleichen für die oben genannten Zwecke befriedigt in vielen Fällen ebenfalls nicht. Insbesondere eignet sich Wellpappe durch die hohe Steifigkeit des Materials nicht für Verpackungsgut mit kleinen Abmessungen.

Die Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, ein Verpackungsmaterial vorzusehen, das mindestens gleich hantier­ bar wie die bekannten Materialien ist, aber nach kurzer Zeit verrottet, ohne umweltbelastend zu sein.

Die Erfindung geht dazu aus von einer Bahn für Verpackungs-, Polsterzwecke und dergleichen, mit eingearbeiteten Vertie­ fungen bzw. Erhöhungen und schlägt vor, daß die Bahn aus einem Vlies von Naturfasern, insbesondere Abfallfasern besteht, das mit Bindemitteln versetzt ist, welche die eingeformten Ver­ tiefungen bzw. Erhöhungen fixieren.

Dabei werden als Fasern vorzugsweise Wolle, Flachs, Jute, Baumwolle, Sisal oder dergleichen verwendet. Insbesondere ist es auch möglich, Abfälle von diesen Fasern zu verwenden die für andere Zwecke nicht mehr verwertbar sind. Das senkt die Herstellungskosten, was insbesondere bei der einmaligen Ver­ wendung des Materials von Bedeutung ist.

Als Bindemittel kommen organische oder anorganische Binde­ mittel in Frage. Bei den organischen Bindemitteln handelt es sich beispielsweise um Stärke, Harze oder Wachse. Auch diese Bindemittel sind in keiner Weise umweltbelastend und verrotten nach kurzer Zeit. Bei den anorganischen Bindemitteln handelt es sich beispielsweise um synthetische Bindemittel oder auch um Schmelzfasern.

Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung betragen die Höhenabmessungen der Vertiefungen bzw. Erhöhungen ein Mehr­ faches der Dicke des Vlieses. Das gibt einen besonders guten Polsterungseffekt, wobei mitwirkt, daß das Vlies beispiels­ weise im Vergleich zu Papier eine vergleichsweise große Dicke aufweist. Das Material bleibt auch mit den eingeformten Er­ höhungen geschmeidig und läßt sich auf diese Weise auch um vergleichsweise kleines Verpackungsgut wickeln.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind in Abständen angeordnete einzelne Erhöhungen vorgesehen. Diese Erhöhungen können beispielsweise in der Draufsicht etwa kreisförmig sein und erlauben eine hohe Geschmeidigkeit des Materials.

Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind in Ab­ ständen angeordnete längliche Erhöhungen in verschiedenen Ausrichtungen vorgesehen. Diese Erhöhungen können beispiels­ weise Zickzackform oder Kurvenform aufweisen, wodurch das Material einerseits Halt bekommt, andererseits aber auch durch die verschiedenen Ausrichtungen der Erhöhungen so biegsam bleibt, daß es sich auch für die Verpackung kleiner Teile ver­ wenden läßt.

Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn die Erhöhungen im Querschnitt eine etwa halbkreisförmige Gestalt aufweisen. Diese Erhöhungen sind leicht herzustellen, beispielsweise durch das Führen des vorbereiteten Vlieses durch ein Kalander­ walzenpaar, wobei auf einer Kalanderwalze Vorsprünge ange­ ordnet sind, denen Ausnehmungen auf der anderen Walze ent­ sprechen. Es können auch Pressen für die Formung benutzt werden.

Andere Ausführungsformen der Erfindung können beispielsweise Erhöhungen aufweisen, die im Querschnitt dreieckförmige oder trapezförmige Gestalt haben.

Bei der Herstellung der Bahnen wird erst aus dem Rohstoff ein Vlies gebildet, beispielsweise ein Trockenvlies, also ein aerodynamisches Vlies. Das Vlies kann aber auch durch Kar­ dierung hergestellt werden. Zur Erhöhung der Stabilität werden beispielsweise zwei Vliesschichten winkelig aufeinander gelegt, die dann beispielsweise durch Nadelung verfestigt werden.

Entweder bei der Bildung des Vlieses oder anschließend wird ein Bindemittel eingebracht. Bei diesem Bindemittel kann es sich beispielsweise um ein Schmelzbindemittel handeln, das beispielsweise pulverförmig aufgebracht wird. Ebenso wie Schmelzfasern wird dieses Bindemittel durch Erhitzen des Vlieses wirksam gemacht.

Es können aber auch Naßbindemittel zur Anwendung kommen, bei­ spielsweise durch das Eintauchen des Vlieses im Bindemittel oder durch Besprühung.

Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn mehrere Vliese mit Erhöhungen bzw. Vertiefungen aufeinander gelegt und miteinander verbunden sind. Auf diese Weise werden dickere Verpackungsmaterialschichten erreicht und die Hantierung, auch bei der Verpackung größerer Gegenstände, ist verhältnismäßig einfach. Dabei können beispielsweise zwei Vliese mit einzelnen kreisförmigen Erhöhungen so miteinander verbunden werden, daß auf den beiden Oberseiten weitgehend glatte Seiten entstehen. Der Polsterungseffekt erhöht sich auf diese Weise beträcht­ lich.

In der Zeichnung sind erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausfüh­ rungsform gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II der Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform der Erfindung, und

Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV der Fig. 3.

Die Bahn 1 besteht beispielsweise aus einem Vlies mit in der Draufsicht kreisförmigen Erhöhungen 2, wie in der Fig. 1 gezeigt. Dabei sind die Erhöhungen 2 beim Formen des Vlieses eingeformt und weisen halbkugelige Hohlräume 4 auf.

Das Vlies weist eine im Vergleich zu PVC, Papier, Alu oder dergleichen größere Dicke auf und ergibt eine bessere Polste­ rung. Die Erhöhungen 2 können auch dreieck- oder trapezförmige Querschnitte aufweisen.

Die Zwischenräume 5 zwischen den Erhöhungen 2 sind weitgehend eben und ergeben bei der Verwendung von zwei Bahnen 1, die mit den Erhöhungen 2 gegeneinander verbunden werden, eine glatte Oberfläche.

In der Bahn 1 können auch längliche Erhöhungen 3, wie in Fig. 3 gezeigt, vorgesehen werden. Solche länglichen Erhöhungen können, wie gezeigt, etwa zickzackförmig sein, es sind aber auch wellenförmige oder isolierte längliche Erhöhungen möglich. Durch die Ausrichtung der Erhöhungen 3 in ver­ schiedene Richtungen ergibt sich eine gute Biegbarkeit nach allen Richtungen bei vergleichsweise großem Pufferungseffekt. Die Erhöhungen 3 können, wie im Querschnitt der Fig. 4 gezeigt, beispielsweise etwa trapezförmige Hohlräume 6 ein­ schließen. Es sind aber auch halbkreisförmige oder dreieck­ förmige Querschnitte möglich.

Ein weiterer Vorteil der Bahn gemäß der Erfindung ist ihr geringes Gewicht pro Fläche und Einheit bei vergleichsweise hohem Volumen, was sich insbesondere für den Versand günstig auswirkt.

Claims (10)

1. Bahn für Verpackungs-, Polsterzwecke und dergleichen, mit eingearbeiteten Vertiefungen bzw. Erhöhungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (1) aus einem Vlies von Naturfasern, insbesondere Abfallfasern besteht, das mit Bindemitteln versetzt ist, welche die eingeformten Vertiefungen bzw. Erhöhungen (2) fixieren.

2. Bahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenabmessungen der Vertiefungen bzw. Erhöhungen (2) ein mehrfaches der Dicke des Vlieses betragen.

3. Bahn nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch in Abständen angeordnete einzelne Erhöhungen (2).

4. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch in Abständen angeordnete längliche Erhöhungen (3) in verschiedenen Ausrichtungen.

5. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen (2, 3) im Querschnitt etwa halbkreisförmige Gestalt aufweisen.

6. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen (2, 3) im Querschnitt eine etwa dreieckförmige Gestalt aufweisen.

7. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Schmelzbindemittel.

8. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Naßbindemittel.

9. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Schmelzfasern als Bindemittel.

10. Bahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Vliese mit Erhöhungen (2, 3) bzw. Vertiefungen aufeinander gelegt und miteinander verbunden sind.