DE3932893C2 - Ablaufsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Ablaufsystem, beste­ hend aus einer Ablaufmasse produzierenden Einheit, ei­ ner Vorrichtung zum Erzeugen von Unterdruck, einem Zwi­ schenbehälter und einem Sammelbehälter sowie Rohran­ schlüssen, mit denen diese Teile miteinander verbunden sind, wobei die Ablaufmasse mittels Unterdruck von der Ablaufmasse produzierenden Einheit in den Zwischen­ behälter transportierbar ist.

Sog. Unterdruckablaufsysteme dieser Art, in denen Ablaufmasse mittels Unterdruck transportiert wird, sind heutzutage sehr üblich z.B. in Fahrzeugen, wie Flugzeugen, Schiffen, Zügen und Booten.

Bei den bekannten Ablaufsystemen wird die Ab­ laufmasse entweder mittels Unterdruck allein oder mittels Unterdruck und Gravitation transportiert (vgl. GB 1 486 940).

Die bekannten Systeme haben den Nachteil, daß der Raumbedarf groß ist, weil die vielen Komponenten des Systems schwer placierbar sind. Nachteilig bei den bekannten Systemen sind ferner der große Druckluftver­ brauch und oft auch großer Spülwasserverbrauch und durch die Abluft verursachte Geruchsprobleme. Bei manchen der bekannten Systeme hat auch das leicht vorkommende Zurückblasen Schwierigkeiten bereitet.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Ablaufsystem so auszubilden, daß der Spülwasser- und Druckluftverbrauch niedrig und die durch Abluft verursachten Geruchsprobleme minimiert sind.

Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Ablaufsystem gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Abluft der Unter­ druck erzeugenden Vorrichtung einem Druckgefäß zuführbar ist und daß die im Druckgefäß gespeicherte Druckluft in den Zwischenbehälter zur Durchführung des Transports der in den Zwischenbehälter geführten Ablaufmasse in den Sammelbehälter leitbar ist.

Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das System einfach ist, wobei es sich ebenso leicht montieren läßt wie die allgemein verwendeten, auf Gravitation beruhenden Systeme. Ein weiterer Vor­ teil besteht in dem kleinen Raumbedarf, was z.B. in Booten von großer Bedeutung ist. Noch ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Spülwasserverbrauch klein ist und die durch die Abluft verursachten Ge­ ruchsprobleme minimiert sind. Dank der Einfachheit sind die Fertigung, die Montage und die Anwendung des Systems kostengünstig.

Eine besondere Ausführungsart der Erfindung nach Anspruch 1 ist Gegenstand des Anspruchs 2.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer in der beigefügten Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsform näher erläutert, wobei die einzige Zeichnungsfigur ein erfindungsgemäßes Ablaufsystem in prinzipieller schematischer Darstellung zeigt.

Die Figur zeigt in prinzipieller Darstellung ein erfindungsgemäßes Ablaufsystem, wo eine Ablaufmasse produzierende Einheit, d.h. in diesem Beispiel eine WC-Schüssel, mit Bezugsziffer 1 bezeichnet ist. Die WC-Schüssel 1 ist über einen Rohranschluß 2 mit einem Spülwasserbehälter 3 verbunden. Der Rohranschluß 2 ist mit einem Spülventil 4 versehen, mittels dessen die Verbindung zwischen dem Spülwasserbehälter 3 und der WC-Schüssel 1 geöffnet und geschlossen werden kann.

Bezugsziffer 5 steht für ein Ablaßventil und Bezugsziffer 6 bezeichnet einen Zwischenbehälter. Der Zwischenbehälter 6 und die WC-Schüssel 1 sind über einen Rohranschluß 7 miteinander verbunden.

Bezugsziffer 8 bezeichnet ein Auslaßventil und mit Bezugsziffer 9 ist ein Sammelbehälter bezeichnet. Der Zwischenbehälter 6 und der Sammelbehälter 9 sind über einen Rohranschluß 10 miteinander verbunden.

Eine Steuerungszentrale für das System ist mit Bezugsziffer 11 bezeichnet. Bezugsziffer 12 steht für eine Unterdruck erzeugende Vorrichtung und Bezugsziffer 13 zeigt einen Druckluftbehälter. Ein Steuerventil der Unterdruck erzeugenden Vorrichtung 12 ist mit Bezugs­ ziffer 14 bezeichnet. Die Unterdruck erzeugende Vor­ richtung 12 ist über einen Rohranschluß 15 und ein Einwegventil 16 mit dem Zwischenbehälter 6 verbunden.

Bezugsziffer 17 zeigt ein Druckgefäß und Bezugs­ ziffer 18 steht für eine Einrichtung, die den Überdruck im Druckgefäß überwacht. Das Druckgefäß 17 ist über einen Rohranschluß 21 und ein Blasventil 19 mit dem Zwischenbehälter 6 verbunden. Eine Einrichtung zur Überwachung von Unterdruck im Zwischenbehälter 6 ist mit Bezugsziffer 20 bezeichnet.

Das in der Zeichnungsfigur gezeigte System funk­ tioniert im Prinzip auf folgende Weise. Ein Mikropro­ zessor steuert die Komponenten des Systems so, daß sie rechtzeitig funktionieren. Wenn eine Spülung vorgenom­ men werden soll, wird eine in der Steuerungszentrale 11 vorgesehene Taste gedrückt, wobei die Steuerung das Spülventil 4 für eine kurze Zeit öffnet, wobei eine vorgegebene Menge Wasser in die WC-Schüssel strömt und die Steuerung gleichzeitig die Unterdruck erzeugende Vorrichtung 12 einschaltet, welche Vorrichtung z.B. ein Druckluftejektor, eine Unterdruckpumpe oder eine ähnliche Anordnung sein kann. Diese Funktion ist so zeitgesteuert, daß die Unterdruck erzeugende Vorrich­ tung 12 nach Ablauf der vorgegebenen Zeit ausgeschaltet wird. Die vorgegebene Zeit kann z.B. etwa 2 Sekunden betragen. Die Unterdruck erzeugende Vorrichtung 12 er­ zeugt also einen Unterdruck im Zwischenbehälter 6 und im Rohranschluß 7. Die Abluft der Unterdruck erzeugenden Vorrichtung wird in das Druckgefäß 17 geführt. Wenn die Unterdruck erzeugende Vorrichtung 12 ausgeschaltet ist, wird das Ablaßventil 5 geöffnet, wobei die Ablauf­ masse aufgrund der Druckdifferenz in den Zwischenbehäl­ ter 6 fließt. Das Ablaßventil 5 wird nach Ablauf der vorgegebenen Zeit geschlossen. Die vorgegebene Zeit kann z.B. etwa 1 bis 2 Sekunden betragen.

In der nächsten Stufe öffnet sich das Blasventil 19, das die im Druckgefäß 17 gespeicherte Druckluft in den Zwischenbehälter 6 strömen läßt. Dieser Vorgang wird mittels eines Druckfühlers so überwacht, daß wenn der Druck nicht in vorgegebener Weise ansteigt, wird das Blasen unmittelbar ausgeschaltet, wobei die Funk­ tion des Systems unterbrochen wird. Wenn das System in vorgegebener Weise funktioniert und der vorgegebene Druckwert im Zwischenbehälter erreicht ist, wird das Blasventil 19 geschlossen und das Auslaßventil 8, das den Zwischenbehälter 6 und den Sammelbehälter 9 verbin­ det, wird geöffnet. Das Auslaßventil 8 wird unmittelbar wieder geschlossen, wenn der vorgegebene Druckabfall im Zwischenbehälter 6 stattgefunden hat. Dies ist deswegen wesentlich, daß die Menge der vom Sammelbehälter in die Außenluft strömenden Luft höchstens gleich groß ist wie die Menge der in diesen transportierten Ablaufmasse, wobei die Geruchsprobleme minimiert werden können. Nach diesem Vorgang ist das System bereit für einen neuen Funktionsablauf.

Es ist wesentlich bei der Erfindung, daß die Abluft der Unterdruck erzeugenden Vorrichtung in das Druckgefäß geführt wird, von dem sie unter Überwachung rechtzeitig in den Zwischenbehälter geführt wird. Durch die Speicherung der Abluft zusammen mit der Überwachung des Druckniveaus ist gewährleistet, daß das uner­ wünschte Zurückblasen nicht vorkommt und daß nicht zu viel Luft in die Außenluft strömen kann. Dadurch werden Geruchsprobleme minimiert und auch der Druckluftver­ brauch reduziert.

Die Erfindung ist auf keinen Fall auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann im Rahmen der Patentansprüche vollkommen frei variiert werden. Somit ist es klar, daß das System oder die verschie­ denen Komponenten derselben nicht genau so zu sein brauchen, wie in der Figur gezeigt, sondern auch andere Lösungen möglich sind. Die Ablaufmasse produzierende Einheit braucht nicht unbedingt eine WC-Schüssel, son­ dern kann beispielsweise auch ein Waschbecken usw. sein. Die verschiedenen Komponenten des Systems können völlig frei angeordnet werden. Es hat sich jedoch als besonders bevorzugt erwiesen, alle nötigen Teile z.B. im Inneren des Außenmantels der WC-Einheit unterzubrin­ gen, denn die Komponenten des erfindungsgemäßen Systems können in einem ebenso kleinen Raum wie die Einheit ei­ nes konventionellen Systems placiert werden. Als Bei­ spiel vom Raumbedarf kann erwähnt werden, daß der Tran­ sportweg der mittels Unterdruck geführten Ablaufmasse zum Zwischenbehälter sehr kurz sein kann, beispielswei­ se 20 bis 30 cm in horizontaler und vertikaler Rich­ tung.

Claims (2)

1. Ablaufsystem, bestehend aus einer Ablaufmasse produzierenden Einheit (1), einer Vorrichtung (12) zum Erzeugen von Unterdruck, einem Zwischenbehälter (6) und einem Sammelbehälter (9) sowie Rohranschlüssen (7, 10, 15), mit denen diese Teile miteinander verbunden sind, wobei die Ablaufmasse mittels Unterdruck von der Ab­ laufmasse produzierenden Einheit (1) in den Zwischen­ behälter (6) transportierbar ist, dadurch gekennzeich­ net, daß die Abluft der Unterdruck erzeugenden Vorrich­ tung (12) einem Druckgefäß (17) zuführbar ist und daß die im Druckgefäß (17) gespeicherte Druckluft in den Zwischenbehälter (6) zur Durchführung des Transports der in den Zwischenbehälter (6) geführten Ablaufmasse in den Sammelbehälter (9) leitbar ist.

2. Ablaufsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verbindung zwischen dem Zwischenbe­ hälter (6) und dem Sammelbehälter (9) während des Tran­ sports der Ablaufmasse schließbar ist, wenn eine vorgegebene untere Grenze des Druckes im Zwischenbehälter (6) unterschritten ist.