DE3928388A1

DE3928388A1 - Relaisventil fuer druckluftanlagen

Info

Publication number: DE3928388A1
Application number: DE19893928388
Authority: DE
Inventors: Werner Dipl Ing Stumpe; Norbert Leibbrand
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1989-08-28
Filing date: 1989-08-28
Publication date: 1991-03-07

Description

Stand der Technik

Die Erfindung bezieht sich auf ein Relaisventil für Druckluftanlagen nach der Gattung des Hauptanspruches. Ein derartiges Relaisventil ist bekannt (US-PS 34 28 367) .

Bei solchen bekannten Relaisventilen besteht das Problem, daß der Relaiskolben bei entsprechender Steuerdruck-Beaufschlagung das Dop pelsitzventil mit großer Dynamik durchschaltet, sich - wegen des großen Volumens im Bremszylinder - der Druck in diesem Bremszylinder aber nur langsam aufbaut und beim Lösen der Bremse entsprechend ver spätet abbaut. Das hat den Nachteil, daß die Druckdifferenz zwischen dem Steuerdruck und dem zu den Bremszylindern eingesteuerten Druck groß ist und durch Nachströmen zu Über- bzw. Unterbremsungen führt, was besonders bei Anwendung des Relaisventils bei blockiergeschütz ten Bremsanlagen nachteilig ist.

Vorteile der Erfindung

Das eingangs genannte Relaisventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches hat demgegenüber den Vorteil, daß der Differenz druck zwischen der Steuerdruck-Kammer und der Arbeitsdruck-Kammer begrenzt wird und daß demzufolge die Dynamik, mit der das Doppel sitzventil umgeschaltet wird, gedämpft wird. Der Differenzdruck sorgt für ein ausreichendes dynamisches Verhalten des Relaisventi les. Die Beaufschlagung des Steuerdruckes paßt sich allen Verbrau chervolumen durch Überströmen von der und zu der Arbeitskammer selbsttätig an. Dazu kommt der Vorteil, daß bei einem Druckwechsel in der Steuerdruck-Kammer nur das Δp_max auszuräumen ist.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Die Zeichnung stellt im Schema eine Druckluftbremsanlage dar, die ein fußbetätigtes Bremsventil 1 aufweist, das über eine steuer druck-Leitung 2 ein Relaisventil 3 mit Steuerluft versorgt. An die ses Relaisventil 3 ist über eine Versorgungsleitung 4 ein Vorrats behälter 5 angeschlossen. Desweiteren nimmt vom Relaisventil 3 eine Bremsleitung 6 ihren Ausgang, die zu einem nachgeschalteten Brems zylinder 7 führt.

Das Relaisventil 3 besitzt ein Gehäuse 8, das im Schnitt dargestellt ist. Man erkennt, daß die Steuerdruck-Leitung 2 in eine steuer druck-Kammer 9 mündet, die auf ihrer einen Seite von einem Relais kolben begrenzt wird. In die Wand des Relaiskolbens 10 sind als Kurzschlußverbindung zwei Rückschlagventile 11 und 11′ eingesetzt, von denen das eine (11) von der Steuerdruck-Kammer 9 zu einer auf der anderen Seite des Relaiskolbens 10 befindlichen Arbeits druck-Kammer 12 eine Verbindung herstellen kann und das andere Rück schlagventil 11′ umgekehrt arbeitet, also Druck von der Arbeits druck-Kammer 12 in die Steuerdruck-Kammer 9 strömen lassen kann. Die Rückschlagventile 11 und 11′ haben bei der dargestellten Ausführung eine Kugel als Schließkörper. Die Ventil-Schließkörper können aber auch anders ausgebildet sein, z.B. als Zungen von Membranen.

Je eine auf den Schließkörper einwirkende Feder ist in ihrer Kraft veränderbar, um den Schließdruck und damit den Überströmdruck zu variieren.

Die Arbeitsdruck-Kammer 12 hat eine direkte Verbindung mit der Bremsleitung 6 und wird auf der einen Seite begrenzt durch ein Dop pelsitzventil 13, dessen einer Sitz 14 gehäusefest ist und dessen anderer Sitz 15 am Ende eines hohlen Kolbenansatzes 16 des Relais kolbens 10 gebildet ist. Mit den beiden Ventilsitzen 14 und 15 ar beitet ein Schließkörper 17 zusammen, der in einer Versorgungskammer 18 angeordnet ist und von einer ihn umgebenden Feder 19 gegen die Ventilsitze 14 und 15 gedrückt wird. Die Versorgungskammer 18 ist über die Versorgungsleitung 4 an den Vorratsbehälter 5 angeschlossen.

Die Feder 19 stützt sich an einem Ring 21 ab, der über einen Spreng ring 20 in einem Auslaß 22 des Relaisventils fixiert ist. Der Ring 21 besitzt eine ringförmige Dichtlippe 23, die an einer zylindri schen Wand 24 des Schließkörpers 17 entlanggleiten kann. Der Auslaß 22 ist nach außen durch ein Rückschlagventil 25 abgedeckt, über das eine Verbindung zur Außenluft herstellbar ist.

Der Relaiskolben 10 hat - geradeso wie der Schließkörper 17 - eine axial durchgehende Höhlung und ist auf seiner dem Doppelsitzventil 13 abgekehrten Seite mit einer Ringdichtung 26 versehen und trägt außerdem eine schwache Feder 27, die bestrebt ist, den Relaiskolben 10 gegen den Schließkörper 13 zu drücken.

Wirkungsweise

Das Relaisventil ist in einer Mittelstellung dargestellt, in welcher das Doppelsitzventil 13 sowohl die Außenluft- als auch die Vorrats luft-Verbindung vom Bremszylinder 7 abgeschlossen hat.

Wird der Steuerdruck in der Steuerdruck-Kammer 9 gesteigert, öffnet das Einlaßventil 14/17 des Doppelsitzventils 13 und Vorratsluft ge langt zum Bremszylinder 7. Es wird gebremst.

Sinkt dagegen der Steuerdruck, so bewegt der in der Arbeits druck-Kammer 12 vorhandene Druck des Relaiskolbens 10 gegen die Fe der 27 und öffnet das Auslaßventil 15/17 des Doppelsitzventils 13. Dann kann der Arbeitsdruck zur Außenluft abströmen und der Bremszy linder 7 wird entlastet.

Wenn nun beim Einsteuern von Steuerdruck in die Steuerdruck-Kammer 9 der Druck zu stark ansteigt, öffnet das Rückschlagventil 11 und läßt einen Teil des Druckes in die Arbeitsdruck-Kammer 12 überströmen. Dadurch wird der Differenzdruck Steuerdruck-Kammer zu Arbeits druck-Kammer begrenzt auf Δp_max und ein Überschießen des Brems druckes wird vermieden. Das Δp_max erlaubt statisch ein völliges Öffnen des Einlaßventils 14/17, jedoch mit begrenzter Dynamik.

Bei einem Steuerdruck-Abbau ist dann lediglich das Δp_max auszu räumen. Das bewirkt, daß das Relaisventil bei Verwendung bei blockiergeschützten Bremsen dem Steuerdruck besser folgt.

Das gegenläufig eingebaute zweite Rückschlagventil 11′ verhindert in gleicher Weise ein Überschwingen des Druckes beim Bremsdruck-Absen ken, indem es bei zu großem Druckunterschied von der Arbeits druck-Kammer 12 zur Steuerdruck-Kammer 9 hin öffnet.

Claims

1. Relaisventil für Druckluftanlagen, insbesondere Druckluftbrems anlagen von Kraftfahrzeugen, mit einem Ventilglied, das als Doppel sitzventil ausgebildet ist und einen beweglichen Ventilschließkörper und zwei Ventilsitze hat, von denen mindestens einer beweglich ange ordnet ist und von einem Relaiskolben getragen wird, der im Relais ventil eine Steuerdruck-Kammer von einer Arbeitsdruck-Kammer trennt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Steuerdruck-Kammer (9) und der Arbeitsdruck-Kammer (12) eine druckabhängig steuerbare Kurz schlußverbindung (Rückschlagventile 11, 11′) vorgesehen ist.

2. Relaisventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußverbindung über ein druckabhängig betätigbares Rückschlag ventil (11, 11′) geführt ist.

3. Relaisventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für zwei Kurzschlußverbindungen zwei Rückschlagventile (11, 11′) verwendet sind, deren Durchflußrichtungen einander entgegengerichtet sind.

4. Relaisventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß das (die) Rückschlagventil(e) (11, 11′) im Relaiskol ben (10) angeordnet ist (sind).

5. Relaisventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rückschlagventile mit Schließkörpern aus Membran zungen bestückt sind.

6. Relaisventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß der Schließdruck der Rückschlagventile (11, 11′) zum Variieren des Überströmdruckes veränderbar ist.