DE3925794A1 - Elektromagnetventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Elektromagnetventil nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Bei derartigen bekannten Elektromagnet
ventilen sind die einander zugewandten Stirnseiten von Anker und
Gegenpol flach ausgebildet, was einen verhältnismäßig kleinen
Arbeitsluftspalt ergibt, der noch nicht optimal ist.
Das erfindungsgemäße Elektromagnetventil mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der
Arbeitsluftspalt größer ist als bei bekannten derartigen Ventilen,
wodurch sich eine günstigere Magnetkraftkennlinie ergibt als bei
ebenen Gegenpolen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden
Beschreibung und Zeichnung näher erläutert. Letztere zeigt in Fig.
1 einen Längsschnitt durch ein Elektromagnetventil, in Fig. 2 ein
Diagramm bezüglich der Magnetkraftkennlinie, in Fig. 3 eine Einzel
heit.
In Fig. 1 ist mit 10 das etwa topfförmige Gehäuse des Elektro
magnetventils bezeichnet, das vorzugsweise ein Tiefziehteil ist. Der
Innenraum 11 ist im wesentlichen eingenommen durch die Spule 12, die
sich um einen mittigen, vom Boden ausgehenden Zapfen 13 und den
Anker 14 erstreckt. Der Zapfen 13 reicht etwa bis zur Mitte des
Gehäuses. An seiner freien Stirnseite ist der konische Gegenpol 15
ausgebildet. Er ist über den Arbeitsluftspalt 16 vom ebenso
geformten konischen Pol 17 des Ankers 14 getrennt, d. h. Pol und
Gegenpol weisen dieselbe Konizität auf. In einer zylindrischen
Ausnehmung 18 des Zapfens 13 ist eine Druckfeder 19 angeordnet, die
auf den Anker 14 einwirkt. Dieser hat eine mittige Längsbohrung 20,
in welcher ein Stößel 21 befestigt ist. Der Anker selbst ist im
wesentlichen zylindrisch ausgebildet - mit Ausnahme des konischen
Pols 17 - und mit seinem unteren Teil 14A in einer zylindrischen
Vertiefung 23 einer Polscheibe 24 mit Spiel (Radialluftspalt)
geführt. Am Außenumfang des Ankers 14 ist mindestens eine durch
gehende Längsnut 25 ausgebildet, über welche Flüssigkeit, die sich
im Ankerraum 26 befindet, rasch von vorne nach hinten verdrängt
werden kann.
Wie die Fig. 3 besonders deutlich zeigt, ist am Außenumfang des
Stößels 21 nahe der unteren Stirnseite des Ankers 14 eine Ringnut 27
ausgebildet, in welche durch einen Verstemmvorgang von der Stirn
seite des Ankers her Werkstoff in diese Ringnut verdrängt wird.
Damit ist der Anker fest mit dem Stößel verbunden. Zum Verstemmen
wird der Anker samt Stößel in eine Werkzeugaufnahme 28 aufgenommen
und ein Maß x vom unteren Rand der Werkzeugaufnahme bis zur Spitze
29 des Stößels an einem Gegenhalter 30 festgelegt. Danach wird
verstemmt.
An die Polscheibe 24 schließt sich der Flansch 32 des Ventilgehäuses
33 an, wobei der untere Rand 11A des Gehäuses um den Flansch 32
herum taumelgenietet ist. An der gegenüberliegenden Seite des
Gehäuses ist noch die Spulendurchführung 34 ausgebildet. Ansonsten
ist das Gehäuse hermetisch abgeschlossen.
Die Spitze des in einer Bohrung 49 der Polscheibe 24 geführten
Stößels 21 dringt durch die Bohrung 35 einer Ventilsitzplatte 36, an
deren dem Anker entgegengesetzten Seite ein Ventilsitz 37 für einen
kugeligen Ventilkörper 38 ausgebildet ist. Dieser befindet sich in
einem Raum 39 des Ventilgehäuses, an dessen Unterseite der zweite
Ventilsitz 40 ausgebildet ist. An diesen schließt sich eine Sack
bohrung 41 an, in welche ein vom Äußeren des Gehäuses ausgehender
Pumpenanschluß 42 eindringt. Außerhalb der Mitte dringt in den Raum
39 noch ein Verbraucheranschluß 44 ein. Zwischen der Ventilplatte 36
und der Polscheibe 24 befindet sich im Ventilgehäuse noch ein Raum
46, welcher von einer Querbohrung 47 durchdrungen ist, an welche der
Behälter 45 angeschlossen ist.
Wenn die Spule 14 nicht erregt ist, drückt die Feder 19 über den
Anker 14 und den Stößel 21 den Ventilkörper auf den Ventilsitz 40.
Nun kann Druckmittel vom Verbraucheranschluß 44 über den Raum 39 und
den Ventilsitz 37 sowie den Raum 46 und die Querbohrung 47 in den
Tank abfließen. Der Pumpenanschluß 42 ist gesperrt. Daraus ist zu
erkennen, daß das Elektromagnetventil stromlos geschlossen ist.
Wenn die Spule erregt ist, wird der Anker 14 entgegen der Kraft der
Feder 19 zum Gegenpol 15 hin gezogen. Nun kann der von der Pumpe 43
erzeugte Druck den Ventilkörper 38 an den Ventilsitz 37 anlegen, so
daß Druckmittel über den Raum 39 zum Verbraucheranschluß 44 fließen
kann.
Durch die konische Formgebung von Pol 17 und Gegenpol 15 wird die
Fläche des Arbeitsluftspalts vergrößert. Die Magnetkraft-Kennlinie
K1 verläuft wesentlich flacher - siehe Fig. 2 - als diejenige K2
von Magnetventilen mit ebenen Gegenpolen. Auf der Abszisse ist der
Weg s aufgetragen, auf der Ordinate die Magnetkraft F. Auf diese
Weise wird eine besonders hohe Anzugskraft bei großem Luftspalt und
geringer Haltekraft im angezogenen Zustand erfüllt. Der Mittenver
satz vom Anker zum Gegenpol im Gehäuse muß dabei allerdings gering
sein, um die resultierende magnetische Querkraft zu minimieren und
somit erhöhte Reibung oder gar ein Kippen des Ankers zu verhindern.
Diese Forderung wird durch das vorliegende Elektromagnetventil in
idealer Weise erfüllt, z. B. durch die einteilige Ausführung des
Gehäuses.
Es ist noch zu erwähnen, daß die Polscheibe 24 drei Funktionen hat.
Zum einen wird über sie und den Radialluftspalt 48 zwischen Außenum
fang des Ankers und der zylindrischen Vertiefung 23 der Magnetfluß
geleitet. Durch die Vertiefung 43 kann die Länge 1 des Radialluft
spalts groß gehalten werden, wodurch die Luftspaltverluste minimiert
werden. Außerdem ist es möglich, den Abstand Anker zur Polscheibe
aufgrund des einteiligen Gehäuses und den dadurch geringen Mitten
versatz klein zu halten, was sich wiederum günstig auf die
magnetischen Verluste im Radialluftspalt 48 auswirkt. Außerdem dient
die Bohrung 49 in der Mitte der Polscheibe zur Führung des Stößels
21. Eine weitere wichtige Funktion der Polscheibe besteht darin, den
Ankerraum gegen das Eindringen insbesondere von ferromagnetischen
Partikeln abzuschirmen, die vor allem beim Einsatz in Automatik
getrieben zu einem hohen Anteil im Getriebeöl enthalten sind. Diese
Partikel lagern sich besonders in den Gebieten mit höchster
magnetischer Felddichte, also am Radial- und Arbeitsluftspalt ab,
und können mit der Zeit zu einer Funktionsbeeinträchtigung oder zum
Ausfall des Ventils führen. Besonders beim Rückschalten des Ankers
14, also wenn der Arbeitsanschluß 44 zum Tankanschluß 47 entleert
wird, verhindert die Polscheibe, daß Druckmittel und damit die darin
enthaltenen ferromagnetischen Teile in den Ankerraum 26 gespült
werden.
Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Elektromagnetventils besteht
darin, daß wegen der magnetischen Flußführung über die Polscheibe 24
das Ventilgehäuse aus verschiedenen Materialien, z. B. Stahl oder
Aluminium, gefertigt werden kann. So kann dieses immer aus dem
selben Werkstoff wie das Steuergehäuse z. B. des Automatikgetriebes
gewählt werden, so daß der Spalt bei Temperaturänderungen sich auf
grund gleicher Wärmedehnung nicht ändert und damit der Leckfluß
nicht erhöht wird. Durch die besondere Konstruktion des Elektro
magnetventils und im Zusammenhang mit der günstigen Magnetkraft
kennlinie können Maßnahmen wie Einmeßvorgänge, Abgleichscheiben oder
Einstellschraube entfallen.
Claims (7)
1. Elektromagnetventil mit einem im Querschnitt kreiszylindrisch
ausgebildeten Anker (14) mit einem den Ventilkörper (38) betätigen
den Stößel (21), wobei der Anker teilweise im Durchgang der ihn
umgebenden Spule liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Pole des
Elektromagneten (15, 17) konisch ausgebildet sind und dieselbe
Konizität aufweisen.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerraum
(26) mit einer Flüssigkeit gefüllt ist und daß am Außenumfang des
Ankers (14) mindestens eine durchgehende Längsnut (25) ausgebildet
ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polscheibe (24) eine mittige zylindrische Vertiefung (23) hat,
deren Durchmesser um den Radialluftspalt (48) größer ist als der
Außendurchmesser des Ankers.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (38) als Kugel ausgebildet ist und mit zwei
einander gegenüberliegenden Ventilsitzen (37, 40) zusammenwirkt.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses als 3/2-Ventil ausgebildet ist und daß in erregtem
Zustand das von der Pumpe geförderte Druckmittel über den einen
Ventilsitz mit dem Verbraucheranschluß (44) verbunden ist, in strom
losem Zustand der Spule über den anderen Ventilsitz mit dem
Behälteranschluß (47).
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die konische Stirnseite (17) des Ankers eine Druckfeder (19)
einwirkt.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker (14) eine mittige, durchgehende Längsbohrung (20) hat,
in welcher der den Ventilkörper (38) berührende Stößel (21) fest
angeordnet ist.
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