DE3924986A1 - Treibladungsbehaelter - Google Patents
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- F42B5/18—Caseless ammunition; Cartridges having combustible cases
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Treibladungsbehälter bzw. ei
ne verbrennbare Treibladungshülse für großkalibrige Ge
schützmunition, insbesondere ein vollständig verbrennbares
Treibladungsmodul für Artilleriewaffen.
Aus der DE-A-35 44 927 ist eine übliche Metallkartusche
mit eingeklebter Additivmanschette, bestehend aus beschich
tetem Leinengewebe, Polyäthylenfolie und Kunstseide be
kannt. Das Leinengewebe ist mit einer Mischung aus Wachs
und Titandioxid TiO2 beschichtet und zur Innenseite zum
Schutz gegen Abrieb durch Treibladungs-Pulverkörner mit
der Kunststoffolie und der weiteren Textilschicht abge
deckt. Mit dieser besonderen Ausbildung der mehrschichti
gen Additivmanschette soll bei einer mechanischen Beanspru
chung bei hohen Temperaturen eine Phlegmatisierung des Pul
vers durch Wachsabrieb verhindert werden. Die Treibladungs
teilchen können danach an der Kunstseide entlanggleiten,
ohne die Manschette zu beschädigen. Nachteilig bei dieser
bekannten Additivmanschette ist, daß Probleme bei der Um
setzung der aus mehreren Schichten bestehenden Additivman
schette auftreten und nicht zulässige Rückstände im Rohr
verbleiben können.
Die auf die Additivmanschette aufgetragene Mischung aus
Wachs und Titandioxid wirkt auf die Innenseite der nicht
verbrennbaren Metallhülse, eine besondere Wirkung auf das
Waffenrohr ist kaum zu erwarten. Verbrennungsrückstände
treten insbesondere dadurch auf, daß in der Außenseite der
Manschette keine ausreichend hohen Zündtemperaturen er
reicht werden, da die Wärme hier von der Metallhülse aufge
nommen und abgeführt wird (Kühleffekt der Metallhülse).
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen verbrennbaren Treibla
dungsbehälter bzw. eine verbrennbare Treibladungshülse an
zugeben, bei deren Umsetzung im Waffenrohr Verbrennungs
rückstände vollständig vermieden werden, wobei die rohr
schonende und erosionsmindernde Wirkung insbesondere bei
großkalibrigen Artilleriewaffen und der Verwendung von mo
dularen Treibladungen wesentlich erhöht wird. Bei Verwen
dung von modularen Treibladungsbehältern soll trotz höhe
rem Ladungsgewicht keine höhere Erosion auftreten als bei
eingeführten Ladungssystemen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
nen auf das verbrennbare Hülsenmaterial als Additiv eine
Beschichtung bzw. Mischung aus Wachs und Titandioxid TiO2
direkt durch Spachteln, Streichen, Spritzen oder ähnlichem
ohne zusätzliche Trägermaterialien aufgetragen wird. Da
durch wird die ohnehin schon rohrschonende und erosionsmin
dernde Wirkung des verbrennbaren Hülsenmaterials weiter ge
steigert.
Zweckmäßigerweise ist die Beschichtung aus Wachs und TiO2
zur Pulverseite hin mit einer dünnen Metallfolie abge
deckt. Die Metallfolie weist eine Stärke von kleiner 0,5
mm, vorzugsweise etwa 0,05 mm auf und besteht vorzugsweise
aus einem Metall bzw. Metallegierung aus der Elementengrup
pe Blei, Zink, Zinn, Aluminium, Magnesium, Eisen, Nickel,
Silber, Molybdän oder einem entsprechenden geeigneten Me
tall. Die Folie verhindert zum einen eine Phlegmatisierung
bzw. Passivierung der anliegenden Treibladungskörner durch
die Beschichtung, zum anderen wird eine unerwünschte Rohr
verkupferung (z. B. aus den Führungsbändern der Geschosse)
verhindert bzw. vermindert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher er
läutert und beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Oberteil eines erfindungsgemäßen Treibla
dungsbehälters,
Fig. 2 einen vollständigen Treibladungsbehälter ge
mäß der Erfindung,
Fig. 3 eine teilverbrennbare Treibladungshülse gemäß
der Erfindung und
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt X der Treibla
dungsbehälter - bzw. Hülsenwandung mit der
erfindungsgemäßen Beschichtung.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist mit der Bezugsziffer 10 ein mo
dulares Treibladungsmodul für eine 155-mm-Artilleriewaffe
bezeichnet. Das Treibladungsmodul 10 besteht aus einer
Oberschale 12 und einer Unterschale 14, z. B. aus verpreß
tem und geformtem Nitrozellulosepapier. Die zylindrische
Innenfläche 18 der Oberschale 12 und Unterschale 14 ist
jeweils mit einer Beschichtung aus Wachs und Titandioxid
TiO2 versehen. In einem mittleren Verbindungsbereich 24
sind die Oberschale 12 und die Unterschale 14 miteinander
verklebt. Der Schalenboden 20 der Unterschale 14 und der
Schalendeckel 22 der Oberschale 12 weisen mittig jeweils
einen nach innen weisenden Ringflansch 34 zur Fixierung
eines als zentrales Anzündelement ausgebildeten Rohrstük
kes 32 auf.
Das Treibladungsmodul 10 ist mit einem pulver- oder granu
latförmigen Treibladungsmittel 26 gefüllt. Zum Einfüllen
des Treibladungsmittels 26 in das fertige Treibladungsmo
dul 10 weist der Schalendeckel 22 der Oberschale 12 z. B.
eine dezentrale Einfüllöffnung 28 auf, die nach dem Einfül
len des Treibladungsmittels 26 mit einem angeklebten Ver
schlußdeckel 30 gegen Umwelteinflüsse gasdicht verschlos
sen wird.
In Fig. 3 ist eine verbrennbare Treibladungshülse 40 für
ein unterkalibriges mit Leitwerk 52 ausgestattetes Wuchtge
schoß 50 dargestellt. Die Treibladungshülse 40 weist ein
zylindrisches Hülsenteil 44, nach oben zur Geschoß- bzw.
Treibkäfigabstützung einen kegelförmigen Deckel 42 und
rückseitig bzw. bodenseitig eine nichtverbrennbare Stummel
hülse 58, z. B. aus Metall oder Kunststoff, mit Primer 56
(Anzündröhrchen) auf. Im Verbindungsbereich 54 ist der ke
gelförmige Deckel 42 mit dem zylindrischen Hülsenteil 44
verklebt.
Die zylindrische Innenfläche 48 der Treibladungshülse 40,
wie auch die Innenfläche des kegelförmigen Deckels 42 sind
mit einer Beschichtung 46 aus Wachs und Titandioxid TiO2
belegt. Die Beschichtung 46 kann die gesamte Innenfläche
48 der Treibladungshülse 40 bedecken oder, wie in Fig. 3
dargestellt ist, auch nur zonen- oder bereichsweise vorge
sehen sein. Die Treibladungshülse 40 ist vollständig mit
Treibladungspulver gefüllt. Um einen direkten Kontakt von
Treibladungspulverkörnern und der Beschichtung 46 zu ver
meiden (Abrieb der Beschichtung und Passivierung der Pul
verkörner), ist die Beschichtung 46 nach innen mit einer
aufgeklebten oder aufgedrückten dünnen Metallfolie 38 abge
deckt, die in der vergrößerten Teildarstellung X in Fig.
4 gezeigt ist. Die Metallfolie 38 weist eine Stärke von
kleiner 0,5 mm, vorzugsweise etwa 0,05 mm, auf. Wachs
dient bei der Zündung des Treibladungsmoduls bzw. der
Treibladungshülse bei einer Relativbewegung der verbrennen
den Treibladungshülsenwandung bzw. der einzelnen Pulverkör
ner als Gleitmittel; das Titandioxid senkt die Verbren
nungsspitzentemperaturen des Treibladungspulvers im Be
reich der Rohrwandung; dadurch wirken die Bestandteile der
Beschichtung (16, 46) erosionsmindernd und verlängern die
nutzbare Lebensdauer der Waffe. Die Metallfolie 38 verhin
dert eine unerwünschte Rohrverkupferung; die Kupferablage
rungen können sich aus den Führungsbändern der Geschosse
bilden. Die Metallfolie, vorzugsweise eine Bleifolie, könn
te auch durch eine andere dünne Folie aus einer Metallegie
rung, z. B. aus Aluminiumlegierung mit Magnesiumbestandtei
len oder anderen Leichtmetallen, ersetzt werden.
Insgesamt wird mit der Erfindung also eine spürbare Scho
nung und Verlängerung der Lebensdauer des Waffenrohres er
zielt.
Bezugszeichen-Liste:
10 Treibladungsmodul
12 Oberschale
16 Beschichtung
18 zyl. Innenfläche
20 Schalenboden
22 Schalendeckel
24 Verbindungsbereich
26 Treibladungsmittel
28 Einfüllöffnung
30 Verschlußdeckel
32 Rohrstück
34 Ringflansch
36 -
38 Metallfolie
40 Treibladungshülse
42 kegelförm. Deckel
44 zylindr. Hülsenteil
46 Beschichtung
48 zyl. Innenfläche
50 Wuchtgeschoß
52 Leitwerk
54 Verbindungsbereich
56 Primer
58 Stummelhülse
12 Oberschale
16 Beschichtung
18 zyl. Innenfläche
20 Schalenboden
22 Schalendeckel
24 Verbindungsbereich
26 Treibladungsmittel
28 Einfüllöffnung
30 Verschlußdeckel
32 Rohrstück
34 Ringflansch
36 -
38 Metallfolie
40 Treibladungshülse
42 kegelförm. Deckel
44 zylindr. Hülsenteil
46 Beschichtung
48 zyl. Innenfläche
50 Wuchtgeschoß
52 Leitwerk
54 Verbindungsbereich
56 Primer
58 Stummelhülse
Claims (7)
1. Verbrennbarer Treibladungsbehälter (10) bzw. verbrenn
bare Treibladungshülse (40) für großkalibrige Geschütz
munition,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens an einer zylindrischen Innenfläche (18, 48)
des Treibladungsbehälters (10) bzw. der Treibladungs
hülse (40) eine direkt aufgetragene Beschichtung (16,
46) aus Wachs und Titandioxid TiO2 vorgesehen ist.
2. Treibladungsbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibladungsbehälter (10) zweiteilig mit Oberscha
le (12) und Unterschale (14) ausgebildet ist und daß
die Beschichtung (16) aus Wachs und Titandioxid TiO2
sich bei der Oberschale (12) und der Unterschale (14)
jeweils auf der zylindrischen Innenfläche (18) zwi
schen Schalenboden (20) bzw. Schalendeckel (22) und
mittigem gemeinsamen Verbindungsbereich (24) der bei
den Schalen (13, 14) erstreckt.
3. Treibladungsbehälter nach Anspruch 1,
insbesondere verbrennbare Treibladungshülse (40) mit
Stummelhülse (58) für Panzermunition,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Treibladungshülse (40) dreiteilig mit verbrennbarem ke
gelförmigem Deckel (42), verbrennbarer zylindrischer
Hülse (44) und nichtverbrennbarer Stummelhülse (58)
ausgebildet ist und daß die Beschichtung
(46) aus Wachs und Titandioxid TiO2 bei dem Deckel
(42) auf dessen kegelförmiger Innenfläche und bei dem
zylindrischen Hülsenteil (44) wenigstens bereichsweise
auf dessen zylindrischen Innenfläche (48) vorgesehen
ist.
4. Treibladungsbehälter nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung (16, 46) aus Wachs und Titandioxid
TiO2 gegen einen direkten Kontakt mit dem eingefüllten
Treibladungsmittel (26) und zur Verminderung einer
Rohrverkupferung mittels einer dünnen Metallfolie (38)
abgedeckt ist.
5. Treibladungsbehälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie (38) eine Stärke von kleiner 0,5 mm,
vorzugsweise etwa 0,05 mm aufweist.
6. Treibladungsbehälter nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Material der Metallfolie aus Blei, Zink, Zinn,
Aluminium, Magnesium oder ein entsprechendes Metall
bzw. eine Metallegierung aus diesen Elementen ist, das
bzw. die wirksam eine Verkupferung des Waffenrohres
vermeiden.
7. Verfahren zur Herstellung eines zweiteiligen Treibla
dungsbehälters (10) gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die fertiggeformten Schalen (12, 14) innen auf ihren zylindrischen Umfangsflächen (18) mit einer Mischung aus Wachs und Titandioxid TiO2 beschichtet werden, wobei die Beschichtung (16) mittels Spachteln, Strei chen oder Spritzen ohne zusätzliche Trägermateria lien erfolgt,
- - daß die Beschichtung (16) aus Wachs und TiO2 gegen einen direkten Kontakt mit dem einzufüllenden Treib ladungsmittel (26) mittels einer dünnen Metallfolie (38) abgedeckt wird,
- - danach die beiden Schalen (12, 14) in ihrem gemeinsa men mittigen Verbindungsbereich (24) aneinander be festigt bzw. verklebt werden,
- - danach das Treibladungsmittel (26) durch eine Ein füllöffnung (28), z. B. im Schalendeckel (22), in den Treibladungsbehälter (10) eingefüllt wird und
- - anschließend die Einfüllöffnung (28) mittels eines Verschlußdeckels (30) verschlossen wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3924986A DE3924986A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Treibladungsbehaelter |
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