DE3920511C2 - Elektronenstromlampe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektronenstromlampe nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einer Elektronenstromlampe, deren Gattung beispielsweise aus der EP
00 54 959 A1 bekannt ist, sind eine Thermoelektronenemissions-Kathode und
eine Elektrodendurchgangs-Anode in geringem Abstand voneinander in einem
Lampenkolben angeordnet, dessen Innenfläche mit einem Leuchtstoff beschichtet
ist. Die aus der Kathode emittierten Elektronen werden durch die Spannungsdifferenz
zwischen Kathode und Anode beschleunigt, treten durch die Anode hindurch
und regen im feldfreien Raum hinter der Anode die Atome eines Füllgases,
beispielsweise Quecksilberdampf zur Emission und UV-Strahlung an. Die UV-
Strahlung wird durch die Leuchtstoffschicht in sichtbares Licht umgesetzt. In
dem Lampenkolben kann ferner ein Edelgas enthalten sein, welches selbst nicht
zur Lichtemission beiträgt, sondern die freie Weglänge der Elektronen vergrößert
und die Diffusion der Quecksilberatome fördert. Elektronenstromlampen
mit beheizter Kathode können mit relativ niedrigen Gleichspannungen zwischen
Anode und Kathode im Bereich von etwa 20 V betrieben werden. Sie erreichen
einen hohen Wirkungsgrad und können Glühlampen ersetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektronenstromlampe zur Verfügung
zu stellen, die bei gutem Wirkungsgrad und geringen Anforderungen an
die Stromversorgung farbiges Licht mit veränderlicher Farbe liefert.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Elektronenstromlampe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zwischen Kathode und Anode eine Spannung angelegt
ist, die in solcher Weise veränderbar ist, daß das Lichtemissionsverhältnis
der zwei Füllgase zur Aussendung von Licht mit veränderlichen Farben verändert
wird.
Zur Erzeugung von farbigem Licht mit veränderbarer Farbe wurden bisher Gasentladungslampen
verwendet, bei denen durch eine Änderung der Feldstärke innerhalb
der positiven Entladungssäule zwei im Lampenkolben eingeschlossene Gase
mit unterschiedlicher Intensität zum Leuchten gebracht werden können, um die
Farbzusammensetzung zu verändern. Bei einer solchen Gasentladungslampe, die
aus der US-PS 23 17 061 bekannt ist, wird zur Verbesserung der spektralen
Eigenschaften auch eine Edelgasfüllung zur Lichterzeugung mit herangezogen.
Dies gelingt allerdings nur für einen gepulsten Betrieb als Blitzlampe. Eine
Gasentladungslampe, die Quecksilberdampf und Neongas als Füllgase enthält und
Licht von veränderlicher Spektralzusammensetzung erzeugen kann, ist aus der
JP-OS 53-42 386 bekannt. Auch hier wird die Farbzusammensetzung durch die elektrische
Feldstärke in der positiven Entladungssäule bestimmt. Durch überwiegende
Anregung des Quecksilberdampfes wird blaues Licht erzeugt, während bei
erhöhter Feldstärke durch Anlegen einer hohen Impulsspannung bevorzugt Neonatome
angeregt werden, um rotes Licht zu emittieren. Auch eine zyklische Veränderung
der Farbzusammensetzung durch Anlegen einer zyklisch veränderten
Impulsspannung wird in Betracht gezogen. Eine solche Gasentladungslampe muß
jedoch mit einer sehr hohen Versorgungsspannung von mehreren hundert bis mehreren
tausend Volt betrieben werden. An die Stromversorgung werden daher hohe
Ansprüche gestellt.
Bei der erfindungsgemäßen Elektronenstromlampe liegen Kathode und Anode einander
in einem Abstand von einigen Millimetern bis einigen Zentimetern gegenüber.
Die spektrale Lichtzusammensetzung wird durch Variation der zwischen
Kathode und Anode angelegten, relativ niedrigen Spannung von beispielsweise 20
bis 25 Volt geändert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mehrere Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der
Elektronenstromlampe mit veränderbaren Farben, wobei der Lampenkolben
teilweise entfernt dargestellt ist;
Fig. 2 ein schematisches Schaltungsdiagramm mit der in Fig. 1 gezeigten
Lampe;
Fig. 3 eine Skizze zur Erläuterung der Arbeitsweise der Lampe aus Fig. 1;
Fig. 4 ein Diagramm, das eine an die Lampe angelegte Spannung zeigt;
Fig. 5 eine Skizze entsprechend Fig. 3;
Fig. 6 ein Diagramm, das eine an die Lampe angelegte Spannung bei dem in
Fig. 5 gezeigten Zustand zeigt;
Fig. 7 und 8 Spektraldiagramme für die Lichtemission bei Anlegung von
verschiedenen Spannungen an die Lampe nach Fig. 1;
Fig. 9 ein schematisches Schaltdiagramm nach einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 10 ein Farbartdiagramm zur Erklärung einer Betriebsart der Anordnung aus
Fig. 9; und
Fig. 11 ein schematisches Schaltdiagramm nach einer weiteren Ausführungsform.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Elektronenstromlampe 10 mit veränderbaren
Farben gezeigt. Sie umfaßt einen lichtdurchlässigen Lampenkolben 11. Die
Innenwandfläche des Lampenkolbens 11 ist mit einem fluoreszierenden Stoff 12,
wie er in Leuchtstofflampen verwendet wird, beschichtet oder weist keine
solche Beschichtung auf, und zwei Gase mit unterschiedlichen Ionisationspotentialen
V₁ und V₂ sind in dem Lampenkolben eingeschlossen. Es kann eine
Kombination aus Quecksilberdampf und Neongas oder dergleichen verwendet werden, bei
bevorzugt 1,333 bis 0,013 Pa für den Quecksilberdampf und 13,33 bis 1330 Pa
für das Neongas.
Auf einem Basisteil 13 des Lampenkolbens 11 sind eine Thermoelektronenemissions-
Kathode 14 und eine Elektronendurchgangs-Anode 15 in einem Abstand von
einigen mm bis cm einander gegenüberliegend vorgesehen. Für die Kathode 14
läßt sich z. B. ein Wolframfaden mit einem Barium-Emitter, der darauf aufgebracht
ist, verwenden. Zwischen die Kathode 14 und die Anode 15 ist eine
Spannungsversorgung 16 geschaltet, während die Kathode 14 mit einer Kathoden-
Heizspannung 17 verbunden ist, so daß eine Spannung zwischen Kathode 14 und
Anode 15 angelegt wird und sich die Thermoelektronen von der Kathode 14 zur
Anode 15 bewegen, wobei sie beschleunigt werden.
Wie in Fig. 3 veranschaulicht, bewirken die Elektronen ef, die von der Kathode
14 zur Anode 15 entlang den durch Pfeile angedeuteten Wegen gelangen, Ionisationspotential
und bevorzugt eine Ionisation des Füllgases, dessen Druck
höher ist, wenn eine hohe Spannung zwischen Kathode 14 und Anode 15 angelegt
ist, und schließlich wird eine Erregungs-Lichtemission herbeigeführt. Ist im
Gegensatz dazu die Energie für die Elektronen ef niedrig, dann bewirken die
Elektronen ef überwiegend die Ionisation des anderen Gases, dessen Druck und
Ionisationspotential niedriger ist. Wie in Fig. 4 gezeigt, kann das Potential
der Anode 15 zwischen einem höheren Spannungswert VH und einem niedrigeren
Spannungswert VL, z. B. 25 V und 20 V liegen. Wenn zwei verschiedene Gase wie
Quecksilberdampf und Neongas verwendet werden, kann eine rosafarbene Lichtemission
von dem Neongas erreicht werden, wenn VH=25 V ist, wie aus dem
Spektraldiagramm von Fig. 7 ersichtlich, oder hauptsächlich eine blaufarbige
Lichtemission von dem Quecksilberdampf, wenn VL=20 V ist (eine Ne-Lichtemission
kann nicht erlangt werden), was aus dem Spektraldiagramm von Fig. 8
deutlich wird.
Nun soll die Elektronenstromlampe anhand eines anderen Aspekts unter Bezug auf
Fig. 5 erläutert werden. Die Elektronen ef, die von der Kathode 14 entlang den
Pfeilen in Fig. 5 emittiert werden, veranlassen die Erzeugung von Elektronen
ef mit niedrigerer Energie, wenn die in dem Lampenkolben 11 eingeschlossenen
Gase ionisiert werden. Wenn die Energie der Elektronen ef niedriger als e·V₂
ist, aber höher als e·V₁, wird überwiegend das Gas mit relativ niedrigerem
Ionisationspotential V₁ (bei Anlegen einer solchen Spannung VL wie in Fig. 6)
ionisiert. Wenn die Energie der Elektronen ef höher als e·V₂ ist, wird andererseits
überwiegend das andere Gas mit dem relativ höheren Ionisationspotential
V₂ (bei Anlegen einer solchen Spannung VH wie in Fig. 6) ionisiert. Wenn
die Zeit TH des Anlegens der hohen Spannung VH zu kurz ist, während eine Zeit
TL des Anlegens der relativ niedrigeren Spannung VL länger ist, wird das Gas
mit dem Ionisierungspotential V₂ weniger stark innerhalb der Lebenszeit der
Elektronen ef erregt, so daß die Lichtemission verringert wird, wodurch das
Zustandekommen der Lichtemission hauptsächlich des Gases des Ionisationspotentials
V₁ veranlaßt wird. Wenn die Zeit TH des Anlegens der relativ höheren
Spannung VH kurz ist, aber die Zeit TL des Anlegens der relativ niedrigeren
Spannung VL auch kurz ist, wird die Emission von weiteren Elektronen ef veranlaßt,
bevor die bereits ausgesendeten Elektronen verschwinden, so daß das
Gas mit dem Ionisationspotential V₂ ionisiert und Licht emittiert wird. Entsprechend
können die zwei verschiedenen Lichtemissions-Spektren optimal dadurch
eingestellt werden, daß sowohl die Spannungen VH und VL als auch die
Zeiten TH und TL verändert werden.
Wenn bei der oben beschriebenen Anordnung die Ionisationispotentiale V₁ und V₂
der eingeschlossenen Gase und die Spannungen VH und VL sich zueinander
verhalten wie V₁<VL<V₂; VH<V₂, dann kann durch das Lichtemissionsverhältnis
der zwei Gase Licht von veränderbarer Farbe erzeugt werden. Die Einstellung
des oben genannten Verhältnisses kann mittels einer einfachen Schaltungsanordnung
erreicht werden. Eine Beleuchtung, deren Farbe wirksam verändert
werden kann, ist durch Anlegen von wesentlich niedrigeren Spannungen zwischen
Anode und Kathode als in irgendeiner bekannten Vorrichtung realisierbar, bei
zugleich gesteigerter Lichtemissions-Ausgangsleistung.
Bei einer experimentellen Ausführungsform wurde ein Lampenkolben 11 von 70 mm
Größe mit Quecksilberdampf von 1,333 bis 0,013 Pa und Neongas von etwa 66,5
Pa gefüllt und mit VH von 24 V und VL von 21 V betrieben. Als Ergebnis konnte
die überwiegend rosafarbene Lichtemission des Neongases nach Fig. 7 mit
TH<0,05 msec oder TL1,25 msec erreicht werden, und die überwiegend blaufarbene
Lichtemission von dem Quecksilberdampf nach Fig. 8 mit TH<0,05 msec
und TL<1,25 msec.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Elektronenstromlampe
mit veränderlichen Farben. Eine Konstantspannungsquelle 116 ist mit einer
innerhalb eines Lampenkolbens 111 vorgesehene Kathode 114 und einer Anode 115
verbunden. Eine variable Kathodenspannungsquelle 117 ist mit der Kathode 114
verbunden. Wenn zwischen Kathode 114 und Anode 115 aus der Stromquelle 116 ein
konstanter Strom zugeführt wird, während kein Strom aus der Kathodenspannungsquelle
117 zu der Kathode 114 gelangt, so daß die Kathode 114 nicht aufgeheizt
wird, werden die Elektronen ef mit einer Energie, die einer relativ hohen
Kathodenfall-Spannung entspricht, von der Kathode 114 zu der Anode 115 emittiert.
Ihre Energie erreicht einige -zig V, wodurch überwiegend das Neongas in
dem Lampenkolben 111 ionisiert wird, um eine Lichtemission mit dem Neongas als
Hauptgas zu erzielen.
Wenn hingegen zugleich mit der Stromversorgung aus der Stromquelle 116 zwischen
Kathode 114 und Anode 115 eine Stromversorgung aus der Kathodenspannungsquelle
117 zu der Kathode 114 erfolgt, dann läßt eine erhöhte Temperatur
an der Kathode 114 die Kathodenfall-Spannung kleiner werden, so daß die Emissionsenergie
ebenfalls gesenkt wird. Entsprechend wird das Neongas mit einem
relativ höheren Druck kaum ionisiert und überwiegend Quecksilberdampf ionisiert,
so daß die Lichtemission hauptsächlich von diesem Gas ausgeht. Durch
Steuerung des Kathodenstroms für die Kathode 114 wird das Lichtemissions-
Verhältnis zwischen Quecksilberdampf und Neongas verändert, so daß die ausgesendete
Lichtfarbe passend geändert wird.
Konkret wurde ein Lampenkolben 111 mit einer Außenabmessung von 50 mm gebaut,
wobei die Innenwand mit einem fluoreszierenden Stoff beschichtet war, beispielsweise
wie bei einer Leuchtstofflampe; als Füllgase wurden Quecksilberdampf
von 1,333 bis 0,013 Pa und Neongas von 665 Pa verwendet; ein Strom von
600 mA wurde aus der Konstantspannungsquelle 116 der Kathode 114 zugeführt,
und die Speisespannung aus der Kathodenstromquelle 117 wurde in einem Bereich
von 0 bis 7 V verändert. Als Ergebnis konnte in dem Farbartdiagramm von Fig. 10
die Farbe des ausgesendeten Lichts in einem Bereich vom Punkt A (x=0,534;
y=0,398) bis zum Punkt B (x=0,439; y=0,435) verändert werden.
In dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 9 sind die sonstige Anordnung und Arbeitsweise
dieselben wie in dem vorausgehenden Ausführungsbeispiel.
Fig. 11 zeigt eine Elektronenstromlampe mit veränderbaren Farben zum Betrieb an
Wechselstrom. Zwei Thermoelektronenemissions-Elektroden 214 und 214a sind
einander gegenüberliegend in einem Lampenkolben 211 angeordnet; eine Wechselspannung
aus einer Wechselstromquelle 216 wird über ein Impedanzelement 218 an
die Elektroden 214 und 214a angelegt. Steuerbare Stromquellen 217 und 217a
sind den beiden Elektroden 214 und 214a zugeordnet. Es kann im wesentlichen
dieselbe Arbeitsweise wie bei der Lampe nach Fig. 9 realisiert werden, indem
die Beheizung der Elektroden 214 und 214a über die Stromquellen 217 und 217a
eingestellt wird.
Claims (6)
1. Elektronenstromlampe mit einem lichtdurchlässigen Lampenkolben, der zwei
Gase, die sich jeweils in ihrem Ionisationspotential unterscheiden, zusammen
mit einer Thermoelektronenemissions-Kathode und einer Elektronendurchgangs-
Anode, die sich in einem Abstand von einigen mm bis einigen cm gegenüberliegen,
enthält, und mit einer Einrichtung zur Spannungsversorgung,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Spannung, die an die Kathode (14) und Anode (15) angelegt ist, so veränderbar ist, daß das Lichtemissionsverhältnis der zwei Gase zur Aussendung von Licht mit veränderbaren Farben verändert wird.
dadurch gekennzeichnet, daß eine Spannung, die an die Kathode (14) und Anode (15) angelegt ist, so veränderbar ist, daß das Lichtemissionsverhältnis der zwei Gase zur Aussendung von Licht mit veränderbaren Farben verändert wird.
2. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Gase
Quecksilberdampf und Neon sind.
3. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Kathode (14)
und Anode (15) angelegte Spannung zwischen einer relativ höheren Spannung VH
und einer relativ niedrigeren Spannung VL veränderbar ist, wobei die angelegten
Spannungen VH und VL in einem solchen Verhältnis zu den Ionisationspotentialen
V₁ und V₂ der Gase stehen, daß V₁<VL<V₂ und VH<V₂ gilt.
4. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Kathode (14) und
Anode (15) immer eine relativ niedrige Spannung VL und eine relativ höhere,
pulsierende Spannung VH angelegt sind,
wobei die angelegten Spannungen VH und VL in einem solchen Verhältnis zu den Ionisationspotentialen V₁ und V₂ der Gase stehen, daß V₁<VL<V₂ und VH<V₂ gilt.
wobei die angelegten Spannungen VH und VL in einem solchen Verhältnis zu den Ionisationspotentialen V₁ und V₂ der Gase stehen, daß V₁<VL<V₂ und VH<V₂ gilt.
5. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromquelle (116)
die Kathode (114) und Anode (115) immer mit einem konstanten Strom versorgt,
während die Aufheizleistung der Kathode (114) veränderbar ist.
6. Lampe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle eine
Wechselstromquelle (216) ist.
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