DE3916181A1 - Durchlaufofen zum waermebehandeln von werkstuecken - Google Patents
Durchlaufofen zum waermebehandeln von werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen zum Wärmebehandeln
von Werkstücken, mit einer Fördervorrichtung zum Fördern der
Werkstücke durch den Ofen, sowie mit einer Heizung in einer
Heizzone des Ofens, in der die Werkstücke bis auf eine Höchst
temperatur erwärmt werden und wobei die Werkstücke anschließend
abgekühlt werden.
Bei einem derartigen, aus der GB-A-20 45 137 bekannten Durch
laufofen werden die Werkstücke durch ein Endlosband durch
den Ofen transportiert und in einer Heizzone bis auf eine
Höchsttemperatur erwärmt, anschließend in einer nachfolgenden
Kühlzone abgekühlt und daraufhin aus dem Ofen abgeführt.
Typische Wärmebehandlungen sind Hart- und Hochtemperaturlöten,
Aluminiumlöten, Einschmelzen, Glühen, Härten, Anlassen, Ein
formen oder dgl..
Sollen beispielsweise zwei Teile miteinander verlötet werden,
so werden die zusammengesetzten Teile mit Lot an den zu ver
lötenden Fugenstellen versehen, in der Heizzone bis auf die
Liquidustemperatur des Lotes erwärmt und für eine gewisse
Zeitspanne, meist 2 bis 3 Minuten im Bereich der Liquidus
temperatur gehalten. Während dieser Zeitspanne läuft das Lot
in die Spalte zwischen den beiden zusammengefügten Teilen und
füllt diese aus. Wird die Liquidustemperatur nicht erreicht,
schmilzt die Lötpaste nicht und es findet überhaupt kein
Verlöten der Teile statt. Wird die Liquidustemperatur nicht
lange genug gehalten, so kann das Lot nicht in die feinen
Haarspalten über Kapillarwirkung eintreten. Werden dagegen die
Teile zu lange auf Liquidustemperatur gehalten, so werden die
Teile verkupfert, d.h. das geschmolzene Lot fließt durch die
enge Spalte der aneinandergefügten Teile hindurch und verteilt
sich mehr oder weniger gleichmäßig über die Oberfläche der
beiden Teile. Welcher dieser zuvor erwähnten Vorgänge nun im
Ofen stattgefunden hat kann bei einem Ofen der eingangs genann
ten Art erst am Produkt erkannt werden, das im abgekühlten Zu
stand das Ende des Durchlaufofens verläßt. Wurde die Liquidus
temperatur nicht erreicht, oder wurde diese nur für eine sehr
kurze Zeitspanne erreicht, so ist die Lötpaste noch auf den
Werkstücken in nahezu unverändertem Zustand zu erkennen. Wurde
die Liquidustemperatur zu lange erhalten, ist das Werkstück
mit einer gleichmäßigen Lotschicht überzogen. Im ersteren
Falle wird anschließend entweder die Temperatur der Heizung
erhöht, oder die Durchlaufgeschwindigkeit verringert, um ein
Schmelzen des Lots zu erreichen. Im zweiten Fall wird die
Durchlaufgeschwindigkeit erhöht, um die Liquidusphase zu
verkürzen.
Nachteilig an derartigen bekannten Durchlauföfen ist, daß der
Zustand des Werkstückes in der Heizzone erst anhand des aus
der Kühlzone austretenden Produktes festgestellt werden kann.
Bedenkt man, daß übliche Durchlauföfen Heizzonen im Längen
bereich von 1 bis 5 m und Gesamtlängen von 15 bis 20 m auf
weisen, und übliche Durchlaufgeschwindigkeiten von
100 bis 400 mm/min aufweisen, so resultieren daraus Durchlauf
zeiten von mehreren Stunden. D.h., ein Fehler im Bereich der
Steuerung der Heizzone, die ganz am Anfang eines Durchlaufofens
liegt, kann erst mehrere Stunden später anhand eines aus dem
Ende der Kühlzone auslaufenden Gutes festgestellt werden.
Wird aufgrund der Feststellung eine Regelung entweder der
Heiztemperatur oder der Durchlaufgeschwindigkeit durchgeführt,
so kann deren Erfolg auch erst wieder nach einer langen Zeit
spanne festgestellt werden, so daß ein Einstellen eines Durch
laufofens einen erheblichen Zeitaufwand in Anspruch nehmen
kann, der sich bis zu einem ganzen Tag ausdehnen kann. Wird
der Durchlaufofen bereits laufend mit Werkstücken bestückt,
kann außerdem eine erhebliche Ausschußmenge entstehen. Ferner
ist nachteilig, daß in einer Anlaufphase, die über viele Stunden
dauert, der Ofen in der Heizzone unter erheblichem Energieauf
wand erwärmt werden muß, somit eine lang andauernde unwirt
schaftliche Phase eines Durchlaufofens existiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, hier Abhilfe zu
schaffen, und einen Durchlaufofen der eingangs genannten Art
zu schaffen, der sehr rasch in den zutreffenden Betriebszustand
gebracht werden kann, bzw. Änderungen des Betriebszustandes
sehr rasch erfaßt und entsprechende Regelungen durchgeführt
werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß am Ofen
Mittel zum Messen der Werkstücktemperatur vorgesehen sind,
und daß die Durchlaufgeschwindigkeit der Fördervorrichtung
und/oder die Heizleistung der Heizung in Abhängigkeit von der
gemessenen Werkstücktemperatur regelbar ist.
Durch Vorsehen von Mittel zum Messen der Werkstücktemperatur
am Ofen kann an einer beliebigen Stelle die jeweilige Werkstück
temperatur gemessen werden, somit festgestellt werden, ob das
Werkstück eine in diesem Abschnitt vorgegebene Temperatur
aufweist oder nicht. Werden Abweichungen der Sollwerttemperatur
festgestellt, so wird entweder die Heizleistung geregelt, die
Bandlaufgeschwindigkeit verändert, oder beide Maßnahmen gleich
mäßig durchgeführt. Es braucht also nicht mehr abgewartet
werden, bis das Gut den Ofen verläßt, sondern man kann die
Temperatur des Werkstückes über den Längenverlauf des Ofens
verfolgen und dadurch feststellen, ob die geeigneten Tempera
turen, beispielsweise zum Löten, Blankglühen, Einschmelzen,
Härten, Anlassen oder dgl. erreicht werden.
Wird z.B. festgestellt, daß die für einen Lötvorgang notwendige
Temperatur überhaupt nicht erreicht wird, so kann dies lediglich
durch Erhöhen der Heizleistung der Heizung ausgeglichen werden.
Wird festgestellt, daß zwar die Liquidustemperatur des Lotes
erreicht wird, diese jedoch nicht ausreichend lange gehalten
wird, so kann die Fördergeschwindigkeit verringert werden.
Wird dagegen die Liquidustemperatur zu lange gehalten, so
wird dementsprechend die Geschwindigkeit der Fördervorrichtung
erhöht.
Diese Messungen sind beispielsweise in einem Bereich des
Durchlaufofens möglich, der kurz nach dem Einlauf in der
Heizzone liegt, so daß sehr rasch die optimale Temperatur
führung der Werkstücke zum Erreichen der Höchsttemperatur
möglich ist.
Somit wird die Aufgabe vollkommen gelöst.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind die Mittel zum Messen der Werkstücktemperatur in Durch
laufrichtung in einem Endbereich der Heizzone angeordnet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in einem Bereich, der
wesentlich für den Erfolg des Wärmebehandlungsvorgangs ist,
nämlich der Bereich kurz vor Erreichen der Höchsttemperatur,
erfaßt wird, wobei in diesem Bereich beispielsweise durch
eine einzige Messung soviel Information erhalten werden kann,
um die für die optimale Wärmeführung zutreffenden Parameter,
d.h. Temperatur und Durchlaufgeschwindigkeit einstellen zu
können.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
weisen die Mittel zum Messen der Werkstücktemperatur zumindest
ein an einer Seitenwand des Ofengehäuses angeordnetes Strah
lungspyrometer auf, das die Temperatur eines an ihm vorbeilau
fenden Werkstückes mißt.
Diese Maßnahme hat zum einen den Vorteil, daß die Werkstücke
zur Messung der Temperatur nicht mit Temperaturfühlern in
mechanischen Kontakt gebracht werden müssen. Ferner hat die
Anordnung in der Seitenwand des Ofengehäuses den Vorteil, daß
an einem für den Ofen gut zugänglichen und frei von anderen
Bauteilen liegenden Ort die erfindungsgemäßen Mittel zum Messen
der Werkstücktemperatur angebracht werden können. Somit ist
es möglich, auch bereits bestehende Öfen nachträglich umzu
rüsten.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung führen die Mittel
zum Messen der Werkstücktemperatur die Meßwerte einem Rechner
zu, der die Meßwerte mit Sollwerten vergleicht, und der derart
mit einer Steuerung des Antriebes der Fördervorrichtung ver
bunden ist, daß bei einem zu hohen Temperaturwert die Durchlauf
geschwindigkeit erhöht und bei einem zu niederen Temperaturwert
die Durchlaufgeschwindigkeit verlangsamt wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch konstruktiv einfache
Mittel eine automatische Steuerung bzw. Änderung der Durchlauf
geschwindigkeit erreicht werden kann. Auch diese Möglichkeit
eröffnet ein einfaches Nachrüsten von bereits bestehenden
Durchlauföfen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Rechner mit einer Steuerung der Heizung verbunden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine zentrale Recheneinheit
zugleich die Durchlaufgeschwindigkeit und die Heizung regeln
kann, so daß es dann möglich ist, durch geeignete Programme
ein optimales Abstimmen von Heizleistung und Durchlaufgeschwin
digkeit durchzuführen, so daß sowohl unter wirtschaftlichen
als auch unter Materialbelastungsgesichtspunkten eine optimale
Führung der Werkstücke durch den Durchlaufofen erreicht werden
kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
messen die Mittel zum Messen der Werkstücktemperatur die
Temperatur mehrerer hintereinanderlaufender Werkstücke in
einem Bereich der Heizzone des Ofens, in dem die Werkstücke
auf Höchsttemperatur erwärmt sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß beispielsweise beim Löten
die Zeitdauer des Liquidusbereiches sehr genau erfaßt werden
kann und dementsprechend dieser Liquidusbereich genau geregelt
werden kann. Liegen Erfahrungswerte fest, daß Werkstücke einer
bestimmten Geometrie bei einem bestimmten Liquidusbereich
optimal verlötet werden können, so kann das Erreichen und die
Ansteuerung dieses Liquidusbereiches durch die zuvor erwähnte
Maßnahme besonders einfach und rasch erreicht werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind in der Seitenwand des Ofens gekühlte Quarzglasfenster
vorgesehen, die wie Strahlungspyrometer anbringbar sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch die Quarzglasfenster,
die gasdicht abgeschlossen werden können, ohne direkten Zugang
in den Innenraum des Durchlaufofens die Temperaturmessung
durchgeführt werden kann. Dies ist insbesondere bei Schutzgas
öfen anzuwenden, die ein Schutzgas enthalten, das mit Luft
brennt. Es ist dann sichergestellt, daß das Ofengehäuse weiter
hin rundum dicht abgeschlossen ist, jedoch trotzdem die Tempe
ratur der im Innenraum des Ofens aufgenommenen Werkstücke
erfaßt bzw. gemessen werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist im Bereich der Heizzone des Ofens jeweils am Anfang- und
Endbereich ein Strahlungspyrometer angeordnet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in dieser Aufheizphase,
bei der sich die Temperatur über die Transportstrecke sehr
stark erhöht, Differenzmessungen durchgeführt werden können,
die exakte Steuerungsmöglichkeiten eröffnen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
und in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter
Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Teillängsschnitt eines erfin
dungsgemäßen Durchlaufofens, und
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Temperaturverlaufes
von Werkstücken im Ofen von Fig. 1 über die Ofen
länge gesehen.
Ein in Fig. 1 dargestellter erfindungsgemäßer Durchlaufofen 10
weist eine Fördervorrichtung 12 in Form eines endlosen Förder
bandes 12 auf, das über einen Antrieb 14 durch den Ofen 10
durchbewegt werden kann, wie dies durch einen Pfeil 15 ange
deutet ist. Das Förderband 12 ist dabei als gebräuchliches
Drahtgliederförderband ausgebildet.
Der Ofen 10 weist ein Gehäuse 16 auf, das in Förderrichtung
des Förderbandes 12 gesehen, eine Heizzone 18 aufweist, an die
sich eine Kühlzone 20 anschließt. Der Einlaß der Heizzone
ist über eine bewegbare Einlaßtür 22 verschließbar, das Aus
trittsende der Kühlzone 20 ist durch eine Auslaßtür 24 ver
schließbar.
Die Einlaßtür 22 und die Auslaßtür 24 sind über hier nicht
näher dargestellte Mechanismen jeweils so anhebbar, daß Werk
stücke 26 bis 29, die auf dem Förderband 12 liegen, gerade
unter der jeweiligen Tür hindurch entweder in die Heizzone 18
des Ofens 10 eingebracht oder aus der Kühlzone 20 des Ofens
abtransportiert werden können. Der in Fig. 1 dargestellte
Ofen kann auch als Schutzgasofen ausgebildet sein, wobei dann
in der Heizzone 18 ein Schutzgas zugeführt wird, das sowohl
in Richtung der Einlaßtür 22 als auch in Richtung der Auslaßtür
24 strömt und dadurch ein Eintreten von Luftsauerstoff in den
Ofen verhindert. Das unter der Einlaßtür 22 bzw. der Auslaßtür
24 austretende Schutzgas brennt dann mit dem Luftsauerstoff ab
und bildet im Bereich der Einlaßtür 22 bzw. der Auslaßtür 24
einen Flammenschleier.
Im Bereich der Heizzone 18 des Gehäuses 16 sind im letzten
Drittel der Heizzone 18 in einer Seitenwand Mittel 30 zum
Erfassen der Werkstücktemperatur der vom Förderband 12 durch
den Ofen geförderten Werkstücke 26 bis 29 vorgesehen. Die
Mittel 30 weisen dabei ein erstes Strahlungspyrometer 31 auf,
das auf einem gasdichten, gekühlten Quarzglasfenster in der
Seitenwand des Gehäuses 16 angesetzt ist. Derartige Strah
lungspyrometer können über die Wärmestrahlung eines Gutes
dessen Temperatur erfassen. Das im in Fig. 1 dargestellte
erste Strahlungspyrometer ist dabei auf einer solchen Höhe
angeordnet, daß es die Temperatur eines an ihm vorbeitranspor
tierten Werkstückes 28 erfassen kann.
Das erste Strahlungspyrometer 31 ist etwa 300 mm vor dem Bereich
angeordnet, in dem das Werkstück seine höchste Temperatur
erreichen soll, bei einem Lötprozeß, beispielsweise eine
Temperatur von 1090°C, die der sog. "Liquidustemperatur" des
Lotes entspricht, d.h. die Temperatur bei der das Lot schmilzt.
Die Ofentemperatur beträgt dabei etwa 1120°C.
In Fig. 2 ist eine Kurve 40 dargestellt, die dem optimalen
Temperaturverlauf eines Werkstückes entspricht, währenddessen
es zwischen Einlaßtür 22 und Auslaßtür 24 bewegt wird.
Aus der Kurve 40 ist zu entnehmen, daß die Werkstücke in der
Heizzone 18 des Ofens 10 sehr rasch erwärmt werden, und in
dessen Endbereich die höchste Temperatur erreichen. Diese
Temperatur, die beim Löten der Liquidustemperatur entspricht,
soll während einer Zeitspanne Δ t von etwa 2 bis 3 Minuten
gehalten werden, daran anschließend schließt sich dann die
Abkühlphase in der Kühlzone 20 an.
Mißt der erste Strahlungspyrometer 31 am Werkstück 28 eine
Temperatur, die einem Meßpunkt M 1 entspricht, so weist das
Werkstück 28 die zutreffende Temperatur auf. Diese Temperatur
kann von dem Strahlungspyrometer 31 angezeigt werden, oder,
wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, über eine Leitung 33 einem
Prozeßrechner 35 zugeführt werden. Der Prozeßrechner 35 ist
über eine Leitung 36 mit einer Steuerung 13 des Antriebes 14
verbunden. Der Prozeßrechner 35 ist ferner über eine Leitung
37 mit einer Steuerung 39 der Heizung 38 in der Heizzone 18
des Ofens 10 verbunden.
Registriert der Strahlungspyrometer 31 beim Werkstück 28 einen
Temperaturwert M 2, der unterhalb der Sollwerttemperatur liegt,
so kann entweder über den Prozeßrechner 35 die Heizleistung
der Heizung 38 erhöht werden, falls diese nicht ausreichend
ist. Es ist auch möglich, die Steuerung 13 des Antriebes
dahingehend zu aktivieren, daß die Durchlaufgeschwindigkeit
des Bandes 12 vermindert wird. In beiden Fällen kann erreicht
werden, daß das Werkstück 28 in diesem Fall dann doch noch
den Liquidusbereich an der vorgesehenen Stelle im Ofen 10
erreicht und in diesem ausreichend lang gehalten werden kann.
Es ist auch möglich, daß der Prozeßrechner 35 sowohl die
Heizleistung der Heizung 38 als auch die Bandlaufgeschwindigkeit
vermindert, so daß möglichst rasch das Werkstück 28 auf die
höhere Liquidustemperatur gebracht werden kann.
Registriert der erste Strahlungspyrometer 31 beim Werkstück 28
eine Temperatur M 3, die über dem Sollwert M 1 liegt, und bei
spielsweise sich schon bereits im Bereich der Liquidustemperatur
bei einem Lötvorgang befindet, so wird die Bandgeschwindigkeit
soweit erhöht, daß das Werkstück 28 allenfalls noch für den
Zeitraum Δ t im Liquidusbereich gehalten wird.
Die Anordnung eines Strahlungspyrometers 31 im letzten Drittel
der Heizzone 18 vor Erreichen des Liquidusbereiches, reicht
aus, um gängige Durchlauföfen in kurzer Zeit rasch auf die
optimalen Bedingungen einzustellen.
Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in Durchlauf
richtung gesehen im ersten Drittel der Heizzone 18 ein zweites
Strahlungspyrometer 32 angeordnet, das gleichermaßen wie das
erste Strahlungspyrometer 31 ausgebildet und angeordnet ist
und das die Temperatur eines Werkstückes 27 erfaßt, die einem
Wert M 4 auf der Kurve 40 entspricht. Durch Differenzbildung
zwischen den von den beiden Strahlungspyrometern 31 und 32
erfaßten Werten können dann Differenzmessungen durchgeführt
werden. Das zweite Strahlungspyrometer 32 ist über eine Leitung
34 ebenfalls mit dem Prozeßrechner 35 verbunden.
Es ist auch möglich, Temperaturmeßpunkte unmittelbar nach der
Heizzone 18 oder in der Kühlzone 20 vorzusehen, je nachdem,
ob Temperaturwerte in diesen Bereichen besonders für den Erfolg
der Wärmebehandlung ausschlaggebend sind, so daß jeweils
aussagekräftige Informationen eingeholt werden können.
Claims (8)
1. Durchlaufofen zum Wärmebehandeln von Werkstücken (26
bis 29), mit einer Fördervorrichtung (12) zum Fördern
der Werkstücke (26 bis 29) durch den Ofen (10), sowie
mit einer Heizung (38) in einer Heizzone (18) des Ofens
(10), in der die Werkstücke (26 bis 29) bis auf eine
Höchsttemperatur erwärmt werden, und wobei die Werkstücke
(26 bis 29) anschließend abgekühlt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß am Ofen (10) Mittel zum Messen der
Werkstücktemperatur vorgesehen sind, und daß die Durch
laufgeschwindigkeit der Fördervorrichtung (12) und/oder
die Heizleistung der Heizung (38) in Abhängigkeit von
der gemessenen Werkstücktemperatur regelbar ist.
2. Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (30) zum Messen der Werkstücktemperatur
in Durchlaufrichtung in einen Endbereich der Heizzone
(18) angeordnet sind.
3. Durchlaufofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mittel (30) zum Messen der Werkstück
temperatur zumindest ein an einer Seitenwand des Ofen
gehäuses (16) angeordnetes Strahlungspyrometer (31,
32) aufweisen, das die Temperatur eines an ihm vor
beilaufenden Werkstückes (27, 28) mißt.
4. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel (30) zum Messen der
Werkstücktemperatur die Meßwerte einem Rechner (35)
zuführen, der die Meßwerte mit Sollwerten vergleicht
und der derart mit einer Steuerung (13) des Antriebes
(14) der Fördervorrichtung (12) verbunden ist, daß bei
einem zu hohen Temperaturwert die Durchlaufgeschwindig
keit erhöht und bei einem zu niederen Temperaturwert
die Durchlaufgeschwindigkeit verlangsamt wird.
5. Durchlaufofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (35) mit einer Steuerung (39) der Heizung
(38) verbunden ist.
6. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Bereich der Heizzone (18)
des Ofens (10), in dem die Werkstücke (26 bis 29) auf
Höchsttemperatur erwärmt sind, die Mittel (30) zum
Messen der Werkstücktemperatur die Temperatur mehrerer
hintereinander verlaufende Werkstücke (26 bis 29) messen.
7. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Seitenwand des Ofengehäuses
(16) gekühlte gasdichte Quarzglasfenster vorgesehen
sind, an denen die Strahlungspyrometer (31, 32) anbring
bar sind.
8. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der Heizzone (18) des
Ofens (10) jeweils am Anfangs- und Endbereich ein
Strahlungspyrometer (31, 32) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893916181 DE3916181A1 (de) | 1989-05-18 | 1989-05-18 | Durchlaufofen zum waermebehandeln von werkstuecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893916181 DE3916181A1 (de) | 1989-05-18 | 1989-05-18 | Durchlaufofen zum waermebehandeln von werkstuecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3916181A1 true DE3916181A1 (de) | 1990-11-22 |
Family
ID=6380881
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893916181 Ceased DE3916181A1 (de) | 1989-05-18 | 1989-05-18 | Durchlaufofen zum waermebehandeln von werkstuecken |
Country Status (1)
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- 1989-05-18 DE DE19893916181 patent/DE3916181A1/de not_active Ceased
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