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Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierter Ameisensäure. Die
bekannten Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierter bzw. wasserfreier Ameisensäure
aus wasserhaltiger Ameisensäure beruhen auf dein Gedanken, die Kon7entration der
Säure durch EIntziehung von Wasser zu erhöhen. Die zur Erreichung dieses Zweckes
eingeschlagenen Wege aber haben indessen zu befriedizenclet-, Er#,ebnissen nicht
geführt: denn die stark wasserbindenden Mittel, z. B. konzentrierte Schwefelsäure
oder wasserfreie Oxalsäure, wirken zugleich zersetzend auf die Ameisens-äure, während
weni-CY - wirkende Stoffe, z. D. wasserfreies 2,er Kupfersulfat, häufi '#i
nicht fähig sind, der wäßrigen Ameisensäure das Wasser bis zu dem #-ewünschten Grade
zu entziehen.
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Die vorliei,ende Erfindung beruht nun auf deni Gedanken
' der wasserhaltigen Ameisensäure nicht das Wasser, sondern die Ameisensäure
zu entziehen. Als Aineisensäure entziehende Mittel werden dabei die neutralen Alkaliforn-iiate
verwendet. welche die Fähikeit haben, aus wasserhaiti-er Ameisensäure die Säure
unter Bildung wässerfreier saurer Salze zu binden, während letztere wieder die Fihigkeit
haben, sich durch beeig-nete Behandlung glatt in neutrale Foriiiiate und wasserfreie
bzw. hochkonzentrierte Ameisensäure spalten zu lassen.
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Die. Entziehung der Ameisensitire aus den Zu verarbeiten den '\Ä7a#;serameisenSäLiregemischen
kann z. B. derart Creschehen, daß man itr die %väßrige Ameisensäure, zweckmäßig
unter 7eIiii(lei-n Etrwärmen etwa so viel neutrales Foriniat einträgt, als dein
Gehalt der 1,ösung an Anieisensäure entspricht. Beim V)kühlen der Lösungen scheiden
sich die sal-iren Foriniate als gut kristallisierende, von der Mutterlauge leicht
trennbare Körper aus. Die Azidität der hierbei entstehenden sauren Foriniate hängt,
wie gefunden wurde, von den Mengenverhältnissen sowie von der Konzentration der
verarbeiteten wäßrigen Ameisensäurc ab. So entsteht z. B. durch Behandlung einer
mehr als 5oprozentigen Ameisensaure init INTatritunformiat, '-\--,ttriuml)iforiiiiat,
während bei Verarbeitung von schwächeren, weniger als 5oproze,.itig ,en Säuren ein
saures Salz von der Zusaimiiensetzung H C 0 0 EI - 3 H C 0 0
TZa ge bildet wird.
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Unterwirft man die von der -Mutterlau 'ge (,etrennten sauren Alkaliformiate
der Destillation, zweckmäßig unter vermindertem Druck, so geht eine höchstkonzentrierte
Ameisensaure Über, während neutrales Forrniat in sehr reinem Zustande als Rückstand
verbleibt. Vorteilhaft kann man zwecks Gewinnung der wasserfreien Ameisensäure aus
den sauren Forrniaten auch derart verfahren, (laß inan letztere mit -,eei,-lieten
sauren Stoffen, z. D. mit Schwefelsäure oder Bisulfaten, mischt und das der Destillation
unter-,virft. Bei dieser Arbeitsweise -eht auch beim Destillieren bei gewöhnlichem
Druck die. gesamte Z,
Ameisensäure (ler sauren Formiate in höchst konzentrierter
bis wasserfreier Form über, ohne daß irgendwelche Zersetzungen in Erel L' scheinun,-
treten.
Beispiel 1.
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5ook,- '.\7atritiiiiforiiii,-it \%-erden in ;ook-#951)rozeiiti-##er
Ameisen,#äure oiii-etra.-eii und -lie eiltj #,tc-IICII(le ##liSCI1tIll#' e171#-irlllt.
bis allCS z1 Formiat sich gelZ3st hat. Beini Abkühlen e.
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scheiden sich 4ook- 2\7,itriiiiiii)if(-)riiiiat al), I welche von
der 'Mutterlauge durch Schleudern getrennt und mit hochprozentiger Ameisensiure
in der Zentrifu,-e gewaschen werden. Das erhaltene Salz wird hierauf Mit 440 ki-'
wasserfre:etn Natritimbistilfat gemischt und die Mischung der Destillation unterworfen.
Es entstehe" 3 10 kg i ooprozentiger Auieisensäure.
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Anstatt der -n-äPjri"eii Ameisensäure fertiges neutrales Formiat zuzusetzen,
kann man auch. derart verfahren, daß nian das Formiat in der wasserhaltigen Anieisensäure,
z. B. Z,
durch teilweise Neutralisation derselben mittels koblensaurer Alkalien
erzeugt.
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B ei spi el 2.
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8oo 1,- technische Aineisensäure von 85 Prozent werden durch
Zusatz voll 460 kg, Soda teilweise neutralisiert. Beini Kühlen der Lösung scheidet
sieh ein saures Natriumformiat von der Zusammensetzung 3 H
C 0 0
N--a - H C 0 0 H aus, welches von, der 'Mutterlauge
getrennt und in der vorher beschriebenen Weise der Destillation unterworfen wird.
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Gemäß der Erfindung kann inan z. D. auch derart verfahren, (laß man
einer wäßri-en 'Natriumformiatlösung so viel Sitire. ;. D. #zChwefelsäure, zusetzt,
als zur Bildung der sauren Formiate crforderlich ist und letztere nach erfolgtein
Ausscheiden aus der Lösun- im Sinne der Erfindung weiter verarbeitet.
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ze Beispiel 3.
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iooo kg einer bei 5o' gesättigten Kalitun# formiatl- os tin
g werden nut Schwefel-'ittre zersetzt. Beim Abkühlen der Lösunscheidet sich zunächst
neutrales Kaliumsulfat und hierauf saures Kaliumbiforiniat in langen Nadeln atis.
Durch Destillation des von der Mutterlauge getr,-nnten Produktes im Vakuum erhält
man die Aineisensätire in hochkonzentrierter Forin.
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Schließlich kann man z. B. auch noch derart verfahren, (laß man sowohl
die wäßrige ,#ineisensäure als auch das zur Bindunc der Aineisensäure notwendicre
Foriniat in einer Operation mit der Maßgabe erzeugt, daß hier-ZD bei cle Aineisensäure
ohne weiteres in Forin von siurein Formiat aus-eschieden wird. Man verfährt z. B.
derart, daß man eine wäßrige IZaliiiiiic-,-anidlöstin- init Kaliumbistilfat erärmt.
Beim Abkühlen scheidet sich dann Kaliumbiforiniat aus, aus welchem durch Destillation
die hochkonzentrierte Ameisen-##mre gewonnen wird.