DE3912251A1 - Schwindungsarmer anorganischer baustoff - Google Patents
Schwindungsarmer anorganischer baustoffInfo
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B38/00—Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
- C04B38/02—Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof by adding chemical blowing agents
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- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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Description
Die Erfindung betrifft einen Werkstoff aus anorganischem Bindemittel,
wie Zement, Calciumsilicat, Gips o. dgl. oder Mischungen daraus, und
Verstärkungsfasern, Füll- und Färbestoffen und anderen Zusätzen, ins
besondere einen Faserzementwerkstoff.
Solche Formkörper bekommen seit einiger Zeit als Ersatzbaustoffe für
Asbestzement zunehmende Bedeutung.
Aus dem hierzu umfangreich vorliegenden Patentschriften ist nur auf
die deutschen Patentschriften 24 61 781, 30 49 997, 34 20 241
und 36 36 204 hier hinzuweisen, die zur Entwicklung und zum Stand
der Technik guten Überblick geben.
Weiter ist aus dem Schrifttum eine Vielzahl von Hilfsstoffen be
kannt, die dem Bindemittel hinzugesetzt werden, um bestimmte Ver
arbeitungs- und/oder Produkteigenschaften zu erreichen. Hierzu
gehören Zusatzmittel, mit denen die Festigkeit, das Brandverhalten,
die Rohdichte usw. positiv in Richtung auf bestimmte Anwendungsan
forderungen beeinflußt werden können. Die deutschen Patentanmel
dungen bzw. Patente 36 01 733, 36 01 735 und 36 41 370 geben
dafür einige Beispiele.
Es ist auch bekannt, durch Zusatz von Zink- oder Aluminiumpulver
sowie anderen chemischen Substanzen Bindemittel durch Gasbildung
während des Abbindevorganges aufzuschäumen, um auf diese Weise
Leichtbaukörper mit niedriger Rohdichte und guten Wärmedämmei
genschaften herzustellen.
Als Schaumbildner sind auch Ammoniak, Kohlendioxid usw. - so bei
spielsweise in DE-OS 36 17 129 - vorgeschlagen worden.
Ferner ist angeregt worden, die bei der Bewitterung von Zement
produkten häufig auftretenden Ausblühungen durch Vorbehandlung
der Formkörper mit CO2 - gegebenenfalls unter erhöhtem Druck - zu
verhindern. Ein solches Verfahren ist auch zur Behandlung von
Zementformkörpern bekannt, um deren Alkalität herabsetzen und an
sich nicht alkalifeste Glasfasern als Verstärkungsfasern verwenden
zu können.
Indessen haben besonders die nach dem bekannten Stand der Technik
mit hydraulischem Bindemittel und Faserverstärkung hergestellten
Formkörper noch den Nachteil, daß infolge von Materialspannungen
oder auch mechanischen oder sonstigen physikalischen Einflüssen
bei der Bearbeitung oder Anwendung leicht Mikrorisse auftreten.
Hierdurch können vor allem großflächige, dünne gewellte oder plan
ebene Produkte soweit geschädigt werden, daß sie bei der Anwendung
als Fassaden- oder Dachverkleidungsmaterial vollständig zerstört
werden.
Dieses Problem ist schon von Asbestzementprodukten bekannt und be
schrieben worden (s. Hänsel, P: Zum Problem der Rißbildung bei As
bestzementwelltafeln. Baustoffindustrie, 1974, Heft B-5 (Oktober),
Seite 26 ff.).
Am mit anderen als Asbestfasern bewehrten Zementstein tritt diese
negative Eigenschaft verstärkt auf.
Man hat ohne nennenswerten Erfolg und mit zum Teil wirtschaftlich
aufwendigen Lösungen versucht, dem Problem dadurch zu begegnen, daß
man die Faserabmessungen variiert oder die Fasern chemisch und/oder
physikalisch in besonderer Weise vorbehandelt hat, um dadurch deren
Verankerung in der Bindemittelmatrix zu verbessern.
Auch hat man mit besonders feinteiligen Bindemitteln sowie durch Aus
wahl besonderer Abbinde- und Erhärtungsbedingungen versucht, Volumenän
derungen des erhärtenden Werkstoffes und dadurch hervorgerufene Schwind
risse in Grenzen zu halten.
Hydraulische Bindemittelwerkstoffe ohne die genannten Nachteile konn
ten allerdings bisher nach keinem der bekannten Vorschläge hergestellt
werden.
Hier greift nun die vorliegende Erfindung mit der Aufgabe und der
Lehre vorteilhaft ein, rißfreie anorganische Bindemittelwerkstoffe
durch leicht verfügbare, umweltverträgliche Zusatzstoffe auf ein
fache und wirtschaftliche Weise herzustellen.
Die Lösung der Aufgabe entspricht den Kennzeichen und Merkmalen der
Patentansprüche.
Für den Fachmann überraschend hat sich gezeigt, daß die bean
spruchten Zusatzmittel hervorragend geeignet sind, um Volumen
änderungen des Formkörpers und dadurch bedingte Rißbildung beim
Abbinden und Erhärten zu vermeiden.
Vor allem können Ammomium- und Alkalihydrogencarbonate, die bei
vergleichsweise niedrigen Temperaturen, auf jeden Fall schon
bei den Abbindetemperaturen hydraulischer Bindemittel, CO2 mit
hohem Partialdruck - ohne Volumenänderungen des noch nicht abge
bundenen bzw. erhärteten Formkörpers - entwickeln, vorteilhaft
verwendet werden.
Für den Fachmann überraschend ist, daß trotz gegenteiliger Er
wartungen die Festigkeit zementgebundener Produkte durch die
erfindungsgemäßen Zusätze nicht erniedrigt, sondern sogar noch
gesteigert wird und auch Ausblühungen infolge von Bewitterung
der Formkörper nicht auftreten.
Aus der Vielzahl von Möglichkeiten wird nachstehend ein Mischungs-
und Herstellungsbeispiel gegeben:
0,1 bis 10 Gewichtsteile Natriumhydrogencarbonat, 100 Teile Zement
und 10 Teile cellulosische Verstärkungsfasern werden in 1000 Teilen
Wasser gemischt und die Faserbindemittel-Suspension an einer Filter
vorrichtung - gegebenenfalls auch nach dem Hatschek-Verfahren - zu ei
nem Formkörper unter gleichzeitigem Entwässern verarbeitet.
Der Wassergehalt des noch nicht abgebundenen Formkörpers soll 20 Gew.-%
nicht überschreiten.
Mehrere hiernach hergestellte Formkörper werden sandwichartig unter
Verwendung inerter Zwischenlagen (z. B. von Stahlblechen) eingesta
pelt und über ca. 12 Stunden abgebunden.
Die anschließend wieder vereinzelten Formkörper werden einer Wärme
behandlung bei ca. 95°C über ca. 8 Stunden unterworfen oder in
üblicher Weise dampfgehärtet.
Claims (4)
1. Schwindungsarmer Baustoff aus anorganischem Bindemittel mit
gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen, wie Verstärkungsfasern,
Füllstoffen und Pigmenten, dadurch gekenn
zeichnet, daß er chemische Verbindungen enthält, aus denen
bei Wärmeeinwirkung und Temperaturen oberhalb 40°C - ohne
Volumenänderung des Formkörpers - Gas freigesetzt wird.
2. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß vorzugsweise solche Zusatzmittel, wie Ammonium-
und Alkalihydrogencarbonate oder daraus hergestellte Mischungen,
enthalten sind, die Kohlendioxid bei steigender Temperatur
und zugleich wachsendem Partialdruck entwickeln.
3. Baustoff nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beim Abbinden und Erhärten
hydraulischer Bindemittel abgegebene Wärme als Prozeßwärme für
die Gasfreisetzung verwendet wird.
4. Baustoff nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abbinde- und Erhärtungs
prozeß durch zusätzliche Wärme- und/oder Wasserdampfeinwir
kung bei Normaldruck und/oder durch Wasserdampfeinwirkung bei
höherem Druck und höherer Temperatur beschleunigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912251 DE3912251A1 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Schwindungsarmer anorganischer baustoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912251 DE3912251A1 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Schwindungsarmer anorganischer baustoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3912251A1 true DE3912251A1 (de) | 1990-10-18 |
Family
ID=6378660
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893912251 Ceased DE3912251A1 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Schwindungsarmer anorganischer baustoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3912251A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE580191C (de) * | 1932-06-09 | 1933-07-07 | Fibroplast G M B H | Verfahren zur Herstellung von poroesen Bauplatten |
DE633330C (de) * | 1935-06-29 | 1936-11-26 | Rall Mauerduebel G M B H | Duebelmasse |
DE2831232A1 (de) * | 1977-07-19 | 1979-02-01 | Pitun Unicrete Ltd | Verfahren zum herstellen von formteilen |
DE2744365B2 (de) * | 1977-10-01 | 1979-05-31 | Ytong Ag, 8000 Muenchen | |
CH628008A5 (en) * | 1975-04-21 | 1982-02-15 | Westvaco Corp | Low porosity, aggregate-containing cement composition and process for the production thereof |
-
1989
- 1989-04-14 DE DE19893912251 patent/DE3912251A1/de not_active Ceased
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8131 | Rejection |