DE3912244A1 - Vorrichtung zum biegen von stangenfoermigem material bereichsweise in die form einer spirale - Google Patents
Vorrichtung zum biegen von stangenfoermigem material bereichsweise in die form einer spiraleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von stangen
förmigem Material bereichsweise in die Form einer Spirale.
Zum Biegen von Rohrspiralen ist es beispielsweise bekannt
geworden, nach der sogenannten Drei-Rollen-Biegetechnik zu
arbeiten. Bei der Drei-Rollen-Technik sind drei Rollen in
einer Ebene derart angeordnet, daß deren Rollenachsen parallel
zueinander verlaufen und die Rollenmittelpunkte jeweils an
Ecken eines Dreiecks angeordnet sind. Zwei Rollen dienen als
Gegendruckrollen, die so voneinander beabstandet sind, daß
eine Tangentiallinie, die beide Umfangsflächen der Rollen
berührt, durch die in diese gedachte Tangentiallinie hinein
reichende Umfangskante der Biegerolle "durchgebogen" wird.
Ein Rohr, das zwischen der ersten Gegendruckrolle und der
Biegerolle und dann anschließend zwischen der Biegerolle und
der zweiten Gegendruckrolle durchgeführt wird, erhält die
Form eines Kreisbogens. Da die drei Rollen in einer Ebene
liegen würde, falls genügend Rohrmaterial zwischen den drei
Rollen durchgeschoben wurde, so daß ein gesamter Kreisbogen
entsteht, der Anfang des Rohres wieder auf die erste Gegendruck
rolle stoßen. Um eine Spirale zu erzeugen, sind in Durchlauf
richtung des Rohres nach der zweiten Gegendruckrolle gesehen,
Ablenkkeile oder Ablenkbleche vorgesehen, die die Schleife
des gebogenen Kreismaterials soweit aus der Rollenebene anheben,
daß das vorderste Ende nicht auf das nachgeschobene Material
stößt. Bei einer solchen Vorrichtung entsteht eine Spirale
mit eng aneinanderliegenden Schleifen. Sollen die einzelnen
Schleifen der Spirale in Längsrichtung voneinander beabstandet
sein, so muß in einem zweiten nachfolgenden Bearbeitungsvorgang
die Spirale auseinandergezogen werden. Dieser Vorgang ist
sehr aufwendig und es ist äußerst schwierig, einen definierten
Abstand zwischen den einzelnen Schleifen der Spirale zu erhal
ten. Dieser nachträgliche Bearbeitungsvorgang ist sehr schwierig
durchzuführen, da durch die eng aneinanderliegenden Schleifen
der Spirale es nur sehr schwierig möglich ist, überhaupt ein
Biegewerkzeug anzusetzen, das das Rohrmaterial umgreift.
Ferner ist nachteilig an der Drei-Rollen-Biegetechnik, daß
die Spirale aus dem Biegewerkzeug herauswächst und daher
besondere Vorkehrmaßnahmen getroffen werden müssen, die Spirale
formstabil in Stützvorrichtungen aufzunehmen. Wächst die Spirale
beispielsweise in horizontaler Richtung aus der Biegevorrich
tung, so wird die Spirale üblicherweise an einer horizontal
verlaufenden Stange aufgelegt. Dabei besteht die Gefahr, daß
an der an sich kreisrunden Spirale aufgrund der Schwerkraft
eine elliptische oder eiförmige Deformierung stattfindet.
Ferner ist nachteilig, daß diese Biegetechnik bei Spiralen
mit kleinen Radien, bei denen beispielsweise der Radius der
Spirale kleiner ist als der zweifache Rohrdurchmesser, wobei
die Rohrdurchmesser im Bereich von 10 mm liegen, nicht mehr
erfolgreich durchgeführt werden kann.
Ferner ist nachteilig, daß das Material, wie bereits erwähnt,
zwei getrennten, aufeinanderfolgenden Verformungsgängen unter
worfen werden muß, nämlich einmal dem Biegevorgang und an
schließend dem Auseinanderziehvorgang der Spirale, so daß bei
Produkten, bei denen eine ganz bestimmte vorgegebene Anordnung
verlangt wird, diese Technik nicht zum Erfolg führt. So kann
es beispielsweise möglich sein, daß der lichte Innendurchmesser
einer Spirale, der beim ersten Biegevorgang mit der Drei-Rollen-
Technik noch relativ maßgenau hergestellt werden konnte, beim
anschließenden Ziehen in Längsrichtung der Spirale wieder
verändert werden kann.
Beim Biegen von Hohlmaterialien, wie Rohre, können Deformie
rungen im Querschnittsbereich auftreten, die das Strömungsbild
einer Flüssigkeit, die die Spirale durchströmt, verändern.
Eine solche "gequetschte" Stelle kann den Strömungswiderstand
einer Spirale negativ beeinflussen. Da solche Spiralen, die
von einem Medium durchströmt werden, meist zum Wärmetausch
herangezogen werden, sind dann solchen Fehlstellen, möglicher
weise erhöhter Korrosion, ausgesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, hier Abhilfe zu
schaffen, und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der durch einen einzigen Bearbeitungsvorgang
ein stangenförmiges Material in die Form einer Spirale mit
genau bestimmtem Windungsverlauf gebracht werden kann, wobei
es auch möglich sein soll, den Abstand und die Steigung der
Windungen der Spirale während desselben Biegevorganges zu
verändern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung
mit einem um seine Längsachse drehbaren Wickeldorn, mit Ein
spannmittel zum Festspannen des zu biegenden Materials an
einem Endbereich des Wickeldorns, mit einer mit einer umfäng
lichen Nut versehenen Rolle, der Rollenebene etwa quer zur
Längsachse des Wickeldorns verläuft, wobei die Rolle längs
der Längsachse des Wickeldorns CNC-gesteuert, vorschiebbar
ist und die derart vom Wickeldorn in radialer Richtung beab
standet ist, daß das quer zum Wickeldorn zuführbare Material
zwischen der Außenfläche des Wickeldorns und der das Material
teilweise umfänglich umgreifenden Ringnut der Rolle spielfrei
aufgenommen ist, so daß durch die Überlagerung der Drehbewegung
des Wickeldorns und der Vorschubbewegung der Rolle das Material
spiralförmig um den Wickeldorn gewickelt wird.
Der Außendurchmesser des Wickeldorns legt den lichten Innen
durchmesser der Spirale fest, so daß ein exakt vorgegebenes
Maß vorhanden ist. Das Vorschieben der Rolle längs der Längs
achse des Wickeldorns führt zu einer genau vorbestimmten
Steigung der Schleifen der Spirale im Hinblick auf die Wickel
dornlängsachse und auch zu einem genau definierten Abstand
dieser einzelnen Schleifen untereinander. Durch Variation der
Vorschubgeschwindigkeit der Rolle ist es möglich, während
eines einzigen Bearbeitungsvorganges, eine Spirale zu erzeugen,
die verschieden beabstandete Spiralen bzw. verschiedene Stei
gungen aufweist. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine
Spirale zu Beginn, bei großer Vorschubgeschwindigkeit der
Rolle mit weit voneinander beabstandeten Schleifen zu biegen,
anschließend in einem mittigen Bereich durch langsamen Vorschub
der Rolle und entsprechend schneller Drehung des Dorns sehr
eng aneinanderliegende Schleifen mit geringer Steigung zu
erzeugen, und abschließend in einer Endphase eine in axialer
Richtung gedehnte Endschleife zu erzeugen. An den in axialer
Richtung gedehnten Schleifen der Spirale können dann beispiels
weise einfach zugänglich Werkzeuge für einen weiteren Bearbei
tungsvorgang angelegt werden. Durch die spielfreie Aufnahme
des Materials zwischen der Außenseite des Wickeldorns und der
umlaufenden Ringnut der Rolle, wird das Material unter gleich
bleibenden Biegebedingungen verformt bzw. gezogen, so daß
über die Gesamtlänge der erzeugten Spirale gleichmäßige Quer
schnitte erhalten werden. Dies ist insbesondere beim Biegen
von Hohlmaterialien, wie Rohren, erstrebenswert, so daß beim
Durchströmen einer Flüssigkeit durch die erzeugte Spirale
mit verschiedenartigen Schleifensteigungen, dennoch gleiche
Durchströmungsbedingungen, soweit sie vom Innenquerschnitt
des Rohres beeinflußt werden, vorherrschen. Der Einsatz von
CNC-gesteuerten Verschiebevorgängen ermöglicht eine genau
vorherbestimmbare Biegeabfolge mit hoher Maßgenauigkeit, die
bei der Herstellung von Massenwaren reproduzierbare Ergebnisse
ermöglichen. Durch Vorsehen einer Einspannvorrichtung an einem
Ende des Biegedorns, können die zu bearbeitenden Materialien
lagegerecht an einem Ende des Wickeldorns fixiert werden.
Somit wird die Aufgabe vollkommen gelöst.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Wickeldorn an einem Ende fest mit einem die Einspannmittel
tragenden Element verbunden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß beispielsweise bereits
mit einer Biegung versehene Materialien in einer exakt definier
ten Lage zum Wickeldorn eingespannt werden können, so daß der
Übergang von dieser bereits vorhandenen Biegung, zu der durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung zu erzeugenden Spirale exakt
lagedefiniert ist.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Element
als senkrecht stehende Scheibe aufgebildet, von deren Mittel
punkt der Wickeldorn waagrecht vorspringt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß auf der Scheibe verschieden
artig gestaltete Rohrenden in verschiedenen Drehstellungen
angebracht werden können, d.h. die Relativlage der zu erzeugen
den Spirale zu einem geraden oder auch bereits vorgebogenen
Ende, kann exakt eingestellt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Scheibe mit einem CNC-gesteuerten Antrieb verbunden,
dessen zentrale Steuerung auch den Vorschub der Rolle steuert.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch das Zusammenspiel
von Drehgeschwindigkeit des Wickeldorns und Vorschubgeschwindig
keit der Rolle, der Biege- oder Wickelvorgang flexibel an das
jeweilige Material und die gewünschte Form angepaßt werden
kann. Kann ein bestimmtes Material, beispielsweise ein Kupfer
rohr, mit einer bestimmten Geschwindigkeit optimal verformt
werden, so kann beim Übergang von einem Wickeldorn mit einem
relativ großen Durchmesser auf einen Wickeldorn mit einem
geringen Durchmesser durch Reduzierung der Umdrehungsgeschwin
digkeit die entsprechend optimalen Bedingungen wieder herge
stellt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung,
ist das der Scheibe gegenüberliegende Ende des Wickeldorns in
einer Buchse gelagert, die zum Abnehmen des um den Wickeldorn
umwickelten Materials von diesem Ende wegbewegbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Wickeldorn während
eines Bearbeitungsvorganges an beiden Enden gelagert ist.
Nach Beendigung des Wickelvorgangs wird die Buchse wegbewegt,
meist seitlich verschwenkt, so daß nach Lösen der Einspann
mittel, die gebogene Spirale samt den möglicherweise bereits
vorhandenen besonders geformten Enden einfach vom Dorn abgezogen
werden kann.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird
die Rolle von einem Block getragen, der wiederum lösbar von
einem auf einer Gleitschiene längs der Wickeldornachse ver
fahrbaren Schlitten getragen wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch einfaches Auswechseln
des Blockes mit den entsprechenden Rollen die Vorrichtung
einfach an verschiedene Arbeitsbedingungen angepaßt werden
kann. Durch entsprechend massige Ausbildung des Schlittens
bzw. der Gleitschiene, können die beim Biegevorgang auftretenden
Kräfte gleichmäßig verteilt werden. Es kann dann ein auf einem
Maschinenbett verfahrbarer Schlitten mit verschiedenen Blöcken
arbeiten, so daß Umrüstzeiten auf verschiedene Produkte sehr
kurz sind.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist die Rolle in radialer Richtung des Wickeldorns
hin und her verschiebbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß zum einfachen Einlegen
des zu biegenden Materials zwischen die Rolle und dem Wickeldorn
deren Abstand vergrößert werden kann, bevor dann die Rolle
soweit auf den Wickeldorn zugestellt wird, daß das Material
spielfrei dazwischen aufgenommen ist. Diese Zustellmöglichkeit
ermöglicht auch gewisse Materialtoleranzen zwischen einzelnen
Chargen an zu verarbeitenden Materialien auszugleichen. Es ist
dadurch beispielsweise auch möglich, die Biegerolle jeweils
bis zum Erreichen eines bestimmten Druckes des zwischen Rolle
und Wickeldorn eingespannten Materials zuzustellen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Block um eine senkrecht zur Wickeldornachse stehende
Achse fliegend auf dem Schlitten gelagert, so daß die Rollen
achse entsprechend der Verschwenkstellung des Blockes um diese
Achsen unter einem Winkel β zur Wickeldornachse verläuft.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das Material bereits etwa
entsprechend der Steigung der Windungen der Spirale schräg
bzw. unter einem Winkel zur Längsachse des Wickeldorns ver
laufend zugeführt werden kann, so daß das Material sehr schonend
über die innere nachlaufende Flanke der Biegerolle, bei deren
Vorschubbewegung gleiten kann.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Schlitten
über eine parallel zur Wickeldornachse verlaufenden Spindel
verschiebbar, wobei der Vorschub der Spindel über die zentrale
Steuerung programmgesteuert veränderbar ist, und dadurch der
Abstand und die Steigung der Windungen der Spirale einstellbar
sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine exakt steuerbare
präzise Vorschubbewegung des Schlittens samt Block und Rolle
längs des Wickeldorns erreichbar ist. Auch diese Maßnahme
trägt zur Maßgenauigkeit der resultierenden Spirale bei.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist beim Biegen von Hohlmaterial, wie Rohre, Bremsleitungen
und Kühlleitungen vorgesehen, im Hohlmaterial einen Stützdorn
anzuordnen, der bis in den Bereich zwischen Rolle und Wickeldorn
reicht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Hohlkörper unter sehr
genauer Formstabilität, d.h. unter Beibehaltung des kreis
förmigen Querschnittes gebogen werden können. Dadurch können
auch dann ggf. sehr kleine Rohre mit relativ hoher Geschwindig
keit gebogen werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß das
Rohr beim Ziehen zusammenfällt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Halterung des Stützdornes mit den die Rollen tragenden
Block fest verbunden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß gleichzeitig mit der
Verschwenkstellung des fliegend gelagerten Blockes sich auch
die Verschwenkstellung des Stützdornes im Hinblick auf die
Längsachse des Wickeldorns gleichsinnig verändert. Dadurch
ist es dann möglich, bei verschiedenen Steigungsmitteln der
Spirale jeweils mit hohen Geschwindigkeiten zu arbeiten.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind im Block in Zuführrichtung vor der Rolle weitere, niveau
gleiche Stützrollen vorgesehen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das quer zum Wickeldorn
zugeführte Material exakt geführt zu der die Biegung verur
sachende Rolle transportiert wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Ringnut
in der Rolle derart eingeschnitten, daß das zu biegende Material
zumindest über den halben Querschnitt in der Ringnut aufgenommen
ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das zu biegende Material
um den zumindest halben Umfang formstabil während des Biege
vorgangs geführt ist, so daß die Biegekräfte über einen relativ
großen Umfangsbereich gleichmäßig auf die Rolle und das Material
übertragen werden können. Diese Maßnahme trägt auch zur Quer
schnittsstabilität bei dem Bearbeiten von Hohlmaterialien wie
Rohren bei.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuterten Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
und in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter
Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine ausschnittsweise stark schematisierte Seiten
ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beim
Verarbeiten eines Vollmaterials,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung bei der Verarbeitung
eines Hohlmaterials in Form eines Rohres, und
Fig. 3 einen stark schematisierten vereinfachten Schnitt
längs der Linie III-III in Fig. 1.
Eine in Fig. 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung
10 weist ein auf einem festen Grund stehendes Maschinenbett
12 auf, das an seiner Oberseite mit einer Gleitschiene 14
versehen ist.
Auf der Gleitschiene 14 ist ein Schlitten 16 aufgenommen, der
mit einer Gewindespindel 18 verbunden ist. Durch Drehen der
Gewindespindel 18 um ihre Längsachse 20 kann der Schlitten 16
mit bestimmter Vorschubgeschwindigkeit längs der Gleitschiene
14, wie dies in Fig. 1 durch einen Pfeil 21 angedeutet ist,
verschoben werden.
Die Spindel 18 ist mit einem hier nicht näher dargestellten
CNC-gesteuerten Antrieb verbunden, so daß der Vorschub des
Schlittens 16 nach einem ganz bestimmten Programmablauf erfolgt.
Auf dem Schlitten 16 ist ein Block 22 aufgenommen, der über
eine etwa rechteckförmige Bodenplatte 24 auf der Oberseite
des Schlittens 16 aufliegt.
Die Bodenplatte 24 ist über hier nicht näher bezeichnete
Schraubverbindungen (siehe Fig. 2) mit dem Schlitten 16 ver
bunden.
Die Schraubverbindung ist dabei derart, daß der Block 22 um
die Schraubverbindung 26, d.h. um deren vertikale Achse ver
schwenkbar ist. Die drei anderen Schraubverbindungen laufen
daher in Langlochöffnungen 28, 28′ und 28′′, deren Form und
Krümmungsradien Kreisbogensegmente von Kreisen um die Schwenk
achse 26 entsprechen. Der Sinn und Zweck dieser fliegenden
Lagerung des Blockes wird später erläutert.
Von der Bodenplatte 24 des Blockes 22 erhebt sich ein Träger
block 30, der mit einer in Draufsicht T-förmigen Aussparung 32
(siehe Fig. 2) versehen ist.
In der T-förmigen Aussparung 32 ist eine T-förmige Gleitführung
34 aufgenommen, deren in Richtung der Spindel 18 aus dem
Trägerblock 30 herausragendes Teil einen U-Träger 36 aufgenommen
enthält.
Die Gleitführung 34 samt damit verbundenem U-Träger 36 sind
höhenverschiebbar im Trägerbock 30 aufgenommen, wie dies in
Fig. 1 durch einen Pfeil 37 angedeutet ist. Die Höhenverschieb
barkeit wird durch hier nicht näher dargestellte hydraulische
Mittel bewerkstelligt.
Im U-Träger 36 ist eine Rolle 38 aufgenommen, deren Welle 39
parallel zur Spindel 18 verläuft. Durch Anheben bzw. Absenken
der Gleitführung 34 kann auch die Rolle 38 angehoben bzw.
abgesenkt werden.
Die Rolle 38 ist mit einer umfänglichen Ringnut 43 versehen,
die ein etwa halbkreisförmiges Profil aufweist.
Oberhalb der Rolle 38 ist ein Wickeldorn 50 angeordnet, der
parallel zur Spindel 18 verläuft und der lotrecht fluchtend
mit der Welle 39 der Rolle 38 ist.
An seinem in der Darstellung von Fig. 1 linken Endbereich 52
ist der Wickeldorn 50 mit einer Scheibe 56 verbunden (siehe
insbesondere auch Fig. 3), wobei die Wickeldornachse 51 durch
den Mittelpunkt der Scheibe 56 geht. Der Wickeldorn 50 steht
dazu senkrecht zur Fläche der Scheibe 56.
Die Scheibe 56 ist auf der Seite, die dem Wickeldorn 50 gegen
überliegt mit einem hier nicht näher dargestellten Antrieb
verbunden, der ebenfalls, wie zuvor in Zusammenhang mit der
Spindel 18 beschrieben, CNC-gesteuert ist.
Auf der Scheibenfläche, von der der Wickeldorn 50 absteht,
und im Bereich des scheibenseitigen Endbereichs 52 des Wickel
dorns 50 sind Einspannmittel 54 vorgesehen, um das um den
Wickeldorn 50 zu wickelnde Material fest einzuspannen.
Das zu biegende bzw. zu wickelnde Material besteht in der Dar
stellung von Fig. 1 und 3 aus einem Vollmaterial 64, in der
Darstellung von Fig. 2 jedoch aus einem Hohlmaterial 64′,
nämlich einem Rohr.
Die Materialien 64, 64′ sind an ihrem Endbereich 65 bzw. 65′
schon mit Biegungen versehen, so daß die Einspannmittel 54
eine entsprechend darauf abgestimmte Form aufweisen, um dieses
Ende fest auf der Scheibe 56 festzulegen. Dazu sind beispiels
weise Spannbacken 68 und 69 vorgesehen, wobei die Spannbacke
69 über einen Kolben 70 einer auf der Scheibe 56 fest montierten
Kolben-Zylinder-Einheit hin und her bewegbar ist, wie dies in
Fig. 2 und 3 durch einen Doppelpfeil 71 angedeutet ist.
Am der Scheibe 56 gegenüberliegenden Ende 58 ist der Wickeldorn
50 in einer Buchse 59 aufgenommen, so daß der Wickeldorn 50 an
beiden Enden gelagert ist.
Die Buchse 59 ist, wie insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen,
über einen Arm 60 mit einem Schwenkzapfen 61 verbunden. Die
Buchse 59 kann daher um die lotrechte Achse 62 des Schwenk
zapfens 61 aus der in Fig. 2 mit durchgezogenen Linien darge
stellten Stellung, in der das Ende 58 des Wickeldorns 50 in
der Buchse aufgenommen ist, in eine um 90° entgegen dem Uhrzei
gersinn verschwenkte Stellung gebracht werden, wie dies in
Fig. 2 durch einen Pfeil 63 angedeutet ist, wonach sie sich
in der in Fig. 2 mit unterbrochenen Linien angedeuteten Stellung
befindet.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung 10 ist wie folgt:
Ein Ende des zu bearbeitenden Materials 64, 64′ wird in die Einspannvorrichtung 54 auf der Scheibe 56 gebracht und dort fest eingespannt.
Ein Ende des zu bearbeitenden Materials 64, 64′ wird in die Einspannvorrichtung 54 auf der Scheibe 56 gebracht und dort fest eingespannt.
Das Material 64, 64′ verläuft von der Einspannvorrichtung 54
unterhalb des Endbereichs 52 des Wickeldorns 50 hindurch und
verläuft quer zur Wickeldornachse 51 von der Vorrichtung 10
seitlich gerichtet weg (siehe auch Fig. 3).
Der Schlitten 16 befindet sich dabei in seiner, in der Darstel
lung von Fig. 1 möglichst weiten linken Position, d.h. die
Rolle 38 kommt unterhalb des Endes 52 des Wickeldorns 50 zum
Liegen.
Durch Ausfahren der Gleitführung 34 wird die Rolle 38 soweit
angehoben, daß sie sich von unten an das Material 64 bzw.
64′ anlegt. Die Nut 43 umgreift dabei etwa die Hälfte des im
Querschnitt kreisförmigen Materials 64 bzw. 64′. An seinem
höchsten Querschnittsumfangspunkt liegt das Material an einer
in der Darstellung von Fig. 1 unteren Mantellinie 45 des
stabförmigen, im Querschnitt runden Wickeldornkörpers an. Zur
besseren Zuführung des Materials zwischen die Rolle 38 und
den Wickeldorn 50 sind in Zuführrichtung vor der Rolle 38
zwei gleich ausgebildete Stützrollen 40, 41 vorgesehen, (siehe
insbesondere Fig. 2 und 3), die niveaugleich zur Rolle 38
angeordnet sind.
Beim eigentlichen Biegevorgang wird die Scheibe 56 in der
Darstellung von Fig. 3 im Uhrzeigersinn verdreht, wie dies
durch einen Pfeil 54 angedeutet ist. Gleichzeitig bewegt die
Spindel 18 den Schlitten 16 samt Block 22 und der darin aufge
nommenen Rolle 18 von der Scheibe 56 weggerichtet längs der
Wickeldornachse 51.
In der Darstellung von Fig. 1 bewegt sich somit die Rolle von
links nach rechts, in der Darstellung von Fig. 3 auf den
Betrachter zu. Durch die Überlagerung der Vorschubbewegung
der Spindel 18 und der Drehbewegung der Scheibe 56 wird das
Material 64, 64′ engliegend um die Außenfläche des Wickeldorns
50 gewickelt, wobei bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit
der Scheibe 56 sowie bei gleichbleibender Vorschubgeschwindig
keit der Spindel 18 eine gleichförmige Spirale mit gleichblei
bender Steigung und gleichbleibenden Abständen erzeugt.
In der Darstellung von Fig. 1 wurde die Rolle 38 während eines
Zeitabschnittes Δ t 1 mit einer konstanten Vorschubgeschwindig
keit V 1 von links nach rechts bewegt, so daß Schleifen mit
einem Neigungswinkel α zur Wickeldornachse entstanden sind,
die untereinander einen konstanten Abstand S aufweisen.
Ab einem Zeitpunkt t 2 wurde eine größere Vorschubgeschwindigkeit
V 2 gewählt, wodurch die anschließenden Schleifen der Spirale
einen geringeren Neigungswinkel aufweisen und größer voneinander
beabstandet sind.
Ist der Biegevorgang in der in Fig. 1 dargestellten Position
beendet, so wird die Gleitführung 34 abgesenkt und der Schlitten
16 verfährt wieder nach links.
Die Buchse 59 wird, wie dies aus Fig. 2 zu entnehmen, entgegen
dem Uhrzeigersinn in die durch unterbrochene Linien angedeutete
Position verschwenkt, so daß die in Fig. 1 erzeugte
Spirale 67, nach dem die Einspannmittel 54 gelöst wurden, von
der Scheibe 56 weggerichtet vom Wickeldorn 50 abgezogen und
einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden können.
Danach wird dieser Vorgang wiederholt.
In der Draufsicht von Fig. 2 ist ein Biegevorgang eines Rohres
dargestellt, der mit der identischen Vorrichtung, wie in Fig. 1
und 3 durchgeführt wird.
Damit das Hohlmaterial 64′ unter Beibehaltung eines möglichst
kreisrunden Querschnittes um den Wickeldorn 50 gelegt werden
kann, ist in Zuführrichtung ein Stützdorn 74 eingebracht, der
in der Darstellung von Fig. 2 unten über die Wickeldornlängs
mittelachse 51 hinausreicht, so daß die längere Außenseite
des zu ziehenden Materials 64′ über diesen vorstehenden Dorn
formstabil gezogen wird.
Der Block 22 ist derart verschwenkt, daß die Welle 39 der
Rolle 38 bzw. deren Achse 42 unter einem Winkel β zur Wickel
dornachse 51 verläuft. Durch diese Anstellung der Achse der
Biegerolle 38 kann das Hohlmaterial 64′ reibungsfreier über die
den Biegedruck ausübende Flanke 47 (siehe Fig. 1) der Biege
rolle 38 bewegt werden, d.h. das Rohrmaterial 64′ wird beim
Übergleiten über die Außenkante der Flanke 47 nicht deformiert.
Die Halterung des Stützdornes 74 ist derart mit dem fliegend
gelagerten Block 22 gekoppelt, daß dieser der Verschwenkstellung
des Blockes 22 folgt.
Der Stützdorn 74 wird entsprechend der Vorschubgeschwindigkeit
der Spindel 18 längs des Wickeldorns 50 verfahren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gleichermaßen zur Biegung
von Spiralen aus Vollmaterialien mit kleinen und großen Spiral
durchmessern geeignet.
Insbesondere bei Spiralradien, die geringer sind als das
Zweifache des Rohrdurchmessers, können hervorragende formstabile
Biegeergebnisse erzielt werden.
So können beispielsweise mit der in Fig. 1 bis 3 dargestellten
Vorrichtung Rohre mit 8 mm Außendurchmesser zu Spiralen mit
25 mm Durchmesser exakt und reproduzierbar gebogen werden,
wobei bereits an einem Ende kompliziert geformte Bögen vorhanden
sind. Eine solche Spirale dient beispielsweise in Kraftfahr
zeugen dazu, warmes Kühlwasser durch eine Scheibenwaschanlage
zu führen, um dadurch die Scheibenwaschflüssigkeit zu erwärmen.
Der Wickeldorn 50 ist lösbar mit der Scheibe 56 verbunden, so
daß je nach lichtem Innendurchmesser der zu erzeugenden Spirale
ein Wickeldorn mit einem entsprechenden Außendurchmesser
montiert wird.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Biegen von stangenförmigem Material
(64, 64′) bereichsweise in die Form einer Spirale (67,
67′), gekennzeichnet durch
- - einen um seine Längsachse (51) drehbaren Wickeldorn (50),
- - Einspannmittel (54) zum Festspannen des zu biegenden Materials (64, 64′) an einem Endbereich (52) des Wickeldorns (50),
- - eine mit einer umfänglichen Nut (43) versehene Rolle (38), deren Rollenebene etwa quer zur Längsachse (51) des Wickeldorns (50) verläuft, wobei die Rolle (38) längs der Längsachse (51) des Wickeldorns (50) CNC-gesteuert vorschiebbar ist und derart vom Wickeldorn (50) in radialer Richtung beabstandet ist, daß das quer zum Wickeldorn (50) zuführbare Material (64, 64′) zwischen der Außenfläche des Wickeldorns (50) und der das Material (64, 64′) teilweise umfänglich umgreifenden Ringnut (43) der Rolle (38) spielfrei aufgenommen ist, so daß durch die Überlagerung der Drehbewegung des Wickeldorns (50) und der Vorschubbewegung der Rolle (38) das Material (64, 64′) spiralförmig um den Wickel dorn (50) gewickelt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickeldorn (50) an einem Ende (52) fest mit
einem die Einspannmittel (54) tragenden Element (56)
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element als senkrecht stehende Scheibe (56)
ausgebildet ist, von deren Mittelpunkt der Wickeldorn
(50) waagrecht vorspringt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (56) mit einem CNC-gesteuerten Antrieb
verbunden ist, dessen zentrale Steuerung auch den
Vorschub der Rolle (38) steuert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß das der Scheibe (56) gegenüberliegende Ende
(58) des Wickeldorns (50) in einer Buchse (59) gelagert
ist, die zum Abnehmen des um den Wickeldorn (50) ge
wickelten Materials (64, 64′) von diesem Ende (58)
wegbewegbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rolle (38) von einem Block
(22) getragen ist, der wiederum lösbar von einem auf
einer Gleitschiene (14) längs der Wickeldornachse (51)
verfahrbaren Schlitten (16) getragen wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (38) in radialer Richtung des Wickeldorns
(50) hin und her verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Block (22) um eine senkrecht zur
Wickeldornachse (50) stehende Achse (26) fliegend auf
dem Schlitten (16) gelagert ist, so daß die Rollenachse
(42) entsprechend der Verschwenkstellung des Blockes
(22) um die Achse (26) unter einem Winkel (β) zur
Wickeldornachse (51) verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlitten (16) über eine parallel
zur Wickeldornachse (51) verlaufende Spindel (18)
verschiebbar ist, wobei der Vorschub der Spindel (18)
über eine zentrale Steuerung programmgesteuert veränder
bar ist und dadurch der Abstand und die Steigung der Win
dungen der Spiralen (67, 67′) einstellbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Biegen von Hohlmaterial (64′),
wie Rohre, Bremsleitungen und Kühlleitungen, im Hohl
material (64′) ein Stützdorn (74) vorgesehen ist, der
bis in den Bereich zwischen Rolle (38) und Wickeldorn
(51) reicht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung des Stützdorns (74) mit dem die Rolle
(38) tragenden Block (22) fest verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß im Block (22) in Zuführrichtung
des Materials (64, 64′) vor der Rolle (38) weitere,
niveaugleiche Stützrollen (40, 41) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringnut (43), die in der Rolle
(38) umfänglich eingeschnitten ist, das zu biegende
Material (64, 64′) zumindest über den halben Querschnitt
umgreift.
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DE19893912244 DE3912244A1 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Vorrichtung zum biegen von stangenfoermigem material bereichsweise in die form einer spirale |
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