DE3912209A1 - Spritzgiesseinrichtung mit duesenverschlusssystem - Google Patents
Spritzgiesseinrichtung mit duesenverschlusssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgießeinrich
tung mit Düsenverschlußsystem.
Beheizte Düsen sind im Stand der Technik bekannt und ein
Nadelverschlußsystem wird üblicherweise durch eine
Ventilnadel gebildet, die durch einen Betätigungsmechanismus
angetrieben wird, um in einer Mittelbohrung der Düse hinund
herbewegt zu werden. Beim Spritzgießen bestimmter
Materialien ist es wünschenswert, zusätzliche Wärme im
Angußbereich bereitzustellen, um das Schließen des Angusses
bzw. des Nadelventiles zu erleichtern. In der Vergangenheit
ist dies durch eine Ventilnadel ausgeführt worden, von der
ein Teil als "heißes Rohr" ausgebildet war, wie dies in der
US-PS 41 25 352 "Thermo-Ventilnadel", veröffentlicht
14.11.1978, des Anmelders gezeigt ist. Eine andere Lösung
dieses Problems besteht darin, die Leitfähigkeit der
Ventilnadel dadurch zu erhöhen, daß diese mit Kupfer gefüllt
wird, wie dies in der US-PS 44 06 609, "Ventilnadel und
Verfahren zur ihrer Herstellung" des Anmelders, ausgegeben
27.9.1983, dargestellt ist. Diese früheren, besonders
wärmeleitfähigen Ventilnadeln haben jedoch insofern
Nachteile, daß sie verhältnismäßig kostenaufwendig in der
Herstellung sind, keine exakte Temperatursteuerung vorsehen
und für einige Anwendungen auch keine ausreichende
Wärmebereitstellung im Angußbereich der Düse sicherstellen.
Ein Mehrfachformsystem, bei dem eine Anzahl von Düsen, die
eine zulaufende Spitze aufweisen, an einem gemeinsamen
Verteiler befestigt und gemeinsam hin- und hergehend bewegt
sind, ist in der kanadischen Patentanmeldung 5 42 182 des
Anmelders "Nadelventilgesteuertes
Mehrfachdüsen-Spritzgießsystem", eingereicht 15.7.1987,
dargestellt. Ein System mit einem einzigen Formhohlraum, bei
dem eine Düse durch das Drehen eines Kragens im Anguß
ventilgesteuert ist, ist in der kanadischen Patentanmeldung
5 54 730 des Anmelders "Ventilgesteuertes
Einfachform-Spritzgießsystem", eingereicht 17.12.1987,
dargestellt. Obwohl diese Anordnung für bestimmte
Anwendungen sehr geeignet ist, ist die verhältnismäßig
komplex und in ihrer Herstellung kostenaufwendig.
Es ist demzufolge ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die
vorerwähnten Nachteile des Standes der Technik zumindest
teilweise dadurch zu überwinden, daß ein Spritzgießsystem
mit ventilgesteuertem Anguß geschaffen wird, das eine
verbesserte Temperatursteuerung im Angußbereich ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß einem Aspekt der
vorliegenden Erfindung eine Spritzgießeinrichtung mit
Nadelverschluß- bzw. ventilgesteuertem Verschlußsystem
vorgesehen, mit einer vorderen ersten langgestreckten,
beheizten Düse, gelagert in einer Bohrung einer
Formhohlraumplatte zur hin- und hergehenden Bewegung in
axialer Richtung, wobei die erste Düse ein hinteres Ende,
einen Nasenabschnitt, der zu einer Spitze am vorderen Ende
führt, die in axialer Ausrichtung auf einen Anguß bzw. einer
Eingußöffnung angeordnet ist, welche sich von der Bohrung zu
einem Formhohlraum erstreckt und mit einer Schmelzebohrung,
die sich durch die Düse hindurcherstreckt, versehen ist,
wobei die Schmelzebohrung einen Mittelabschnitt und einen
diagonalen Abschnitt aufweist, der Mittelabschnitt sich von
einem Einlaß am hinteren Ende aus erstreckt und der
diagonale Abschnitt sich von dem Mittelabschnitt zu einem
abgedichteten Raum erstreckt, der den Nasenabschnitt umgibt
und der zu dem Anguß bzw. der Eingußöffnung führt. Die erste
Düse besitzt ein integrales Heizelement, ein Teil desselben
erstreckt sich in den Nasenabschnitt der ersten Düse. Die
erfindungsgemäße Spritzgießeinrichtung umfaßt ferner eine
Betätigungseinrichtung, benachbart zur ersten Düse, um die
erste Düse axial von einer zurückgezogenen Offenstellung in
eine vorgeschobene Schließstellung anzutreiben, in der die
Spitze des Nasenabschnittes in dem Anguß bzw. der
Eingußöffnung sitzt und die erfindungsgemäße
Spritzgießeinrichtung umfaßt eine hintere, zweite
langgestreckte beheizte Düse, die ein hinteres Ende, ein
vorderes Ende und eine zentrale Schmelzebohrung besitzt, die
sich durch diese von einem Einlaß am hinteren Ende zu dem
vorderen Ende hindurcherstreckt. Die zweite Düse ist
erfindungsgemäß in einer Lagerplatte in einer ortsfesten
Lage angeordnet, axial übereinstimmend und ausgerichtet auf
die erste Düse, wobei die zentrale Mittelbohrung in axialer
Ausrichtung mit dem Mittelabschnitt der Schmelzebohrung ist,
die sich durch die erste Düse erstreckt, wobei entweder das
hintere Ende der vorderen Düse oder das vordere Ende der
hinteren Düse einen verlängerten Abschnitt aufweist, der
jeweils durch einen Gegenabschnitt der jeweils anderen Düse
aufgenommen ist, wodurch der Mittelabschnitt der
Schmelzebohrung durch die erste Düse kontinuierlich in die
mittlere Schmelzebohrung übergeht, die sich durch die zweite
Düse erstreckt, wenn die erste Düse zwischen der ersten und
zweiten Stellung (Offen- bzw. Schließstellung) hin- und
herbewegt wird.
Die Erfindung betrifft somit insbesondere eine
Spritzgießeinrichtung, die beheizte Düsen in
Tandemanordnung, d.h. in Hintereinanderanordnung vorsieht.
Die hintere Düse ist ortsfest angeordnet und die vordere
Düse ist hin- und herbeweglich zwischen einer Offenstellung
und einer Schließstellung angeordnet, um ein Verschlußsystem
in der Art einer nadelventilgesteuerten
Spritzgießeinrichtung zu bilden.
Die anhängige kanadische Patentanmeldung 5 63 982 des
Anmelders "Spritzgießsystem mit Düsen in Tandemanordnung"
zeigt das Konzept der Montage zwei beheizter Düsen axial
hintereinander in Tandemanordnung. Die Anordnung eines
Kolbens zum Antrieb der vorderen Düse mit einem beheizten
Düsenabschnitt, der zu einer Spitze führt, aus einer
zurückgezogenen Offenstellung in eine vorgeschobene
Schließstellung schafft eine Kombination von Wärme und Druck
im Anguß, um einen sauberen Anguß zu bilden, wenn
kristalline Materialien spritzgegossen werden.
Erfindungsgemäß ist somit eine Spritzgießeinrichtung
geschaffen, die zwei beheizte Düsen aufweist, die in
Tandemanordnung hintereinander angeordnet sind, wobei eine
hintere Düse in einer ortsfesten Lage angeordnet ist und die
vordere Düse axial hin- und herbeweglich gelagert ist und
einen beheizten Nasenabschnitt bzw. vorderen
Spitzenabschnitt aufweist.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen dargelegt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher
erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittdarstellung eines Teiles einer
Spritzgießeinrichtung mit zwei Düsen, die hinter
einander in einer Tandemanordnung nach einem be
vorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung angeordnet sind, wobei die vordere Düse
in der zurückgezogenen Offenstellung gezeigt ist,
und
Fig. 2 eine Ansicht änlich derjenigen in Fig. 1, die je
doch die vordere Düse in der vorgeschobenen
Schließstellung zeigt, wobei die Spitze des Nasen
abschnittes in dem Anguß bzw. in der in den Form
hohlraum mündenden Eingießöffnung sitzt.
In diesem Ausführungsbeispiel sind eine vordere,
langgestreckte, beheizte Düse 10 und eine hintere,
langgestreckte beheizte Düse 12 axial ausgerichtet in einer
Tandemanordnung hintereinander angeordnet, wobei die vordere
Düse 10 hin- und herbeweglich in einer Bohrung 14 in einer
Formhohlraumplatte 16, nachfolgend Formplatte 16 genannt,
gelagert ist und die hintere Düse 12 in einer Bohrung 18
ortsfest in einer Tragplatte 20 sitzt. In Abhängigkeit von
der Formkonfiguration können selbstverständlich weitere
Platten vorgesehen sein und/oder die Platten können
unterschiedliche, andere Formen haben, jedoch bleibt die
Montage der Düsen 10, 12 stets die gleiche. In
vergleichbarer Weise kann, obwohl hier ein Spritzgießsystem
mit einer Einfachform gezeigt ist, die Erfindung auch auf
Mehrfachform-Spritzgießeinrichtungen angewandt werden, die
einen beheizten Verteiler aufweisen, um die Schmelze zu
einer Anzahl von Düsensätzen zu verteilen, die
hintereinanderliegend jeweils angeordnet sind.
Die vordere Düse 10 besitzt ein hinteres Ende 22 und einen
Nasenabschnitt 24 mit einer kegeligen bzw. konischen
Außenfläche 26, die zu einer Spitze 28 am vorderen Ende 30
führt, wie dies in der kanadischen Patentanmeldung 5 49 518
des Anmelders, eingereicht 16.10.1987, "Spritzgießdüse mit
einem geerdeten Heizelement, das in die zulaufende Spitze
eingebettet ist", gezeigt ist. In diesem Fall hat jedoch die
vordere Düse 10 einen vergrößerten Kragenabschnitt 32 mit
einer Außenfläche 34, die passend entlang der Innenfläche 36
der Bohrung 14 aufgenommen ist. Wie ersichtlich ist, sind
Dichtnuten 38 in der Außenfläche 34 des Kragenabschnittes 32
vorgesehen, um eine Leckage von unter Druck stehender
Schmelze zwischen der Außenfläche des Kragenabschnittes 32
und der umgebenden Innenfläche 36 der Bohrung 14 zu
verhindern, wenn die vordere Düse 10 zwischen einer
Offenstellung, gezeigt in Fig. 1, und der Schließstellung,
gezeigt in Fig. 2, hin- und herbewegt wird, wobei in der
Schließstellung die Spitze 28 des Nasenabschnittes 24 in
einer Eingießöffnung, nachfolgend an Anguß 40 bezeichnet,
einsitzt, die zu dem Formhohlraum 42 führt. Während des
Einsatzes füllen sich diese Dichtnuten 38 allmählich mit
Kunststoff, der sich verhärtet und eine Leckage nach weiter
hinten liegenden Bereichen verhindert.
Die vordere Düse 10 wird durch ein elektrisches Heizelement
44 beheizt, das im einzelnen in der kanadischen
Patentanmeldung 5 63 981 des Anmelders, "Spritzgießdüse mit
einem Heizelement mehrfacher Dicke und Verfahren zu ihrer
Herstellung", eingereicht 13.4.1988, dargelegt ist. Das
Heizelement 44 besitzt einen spiraligen oder
schraubenförmigen Abschnitt 46 und einen Längsabschnitt 48
von mehrfacher Dicke, der sich zentral mittig in dem
Nasenabschnitt 24 zu einem luftgehärteten
Werkzeugstahleinsatz 50 erstreckt, der die Spitze 28 bildet.
In diesem Ausführungsbeispiel hat das Heizelement 44 einen
einzigen Widerstandsdraht 52, der durch Einlöten in eine
Nickellegierung geerdet ist. Das hintere Ende 54 des
Heizelementes 44 erstreckt sich durch den Kragenabschnitt 32
der Düse radial nach außen und ist mit einem Gewindebolzen
56 verbunden. Der Bolzen 56 von größerem Durchmesser wird
durch eine Keramikisolation 58 innerhalb einer Zylinderhülse
60 umgeben, um einen kalten elektrischen Anschluß 62 zu
bilden, wie dies im einzelnen in der kanadischen
Patentanmeldung 5 49 520, eingereicht 16.10.1987, des
Anmelders unter dem Titel "Verfahren zur Herstellung eines
elektrischen Anschlusses für eine Spritzgießdüse" dargelegt
ist. Der Kaltanschluß 62 nimmt eine Zuleitung 63 von einer
äußeren Energiezuführung auf, von der Strom nach Erde
fließt, der die Düse 10 erwärmt und insbesondere die Spitze
28 des Nasenabschnittes 24 auf eine bestimmte Temperatur
erhitzt.
In diesem Ausführungsbeispiel besitzt das hintere Ende 22
der vorderen Düse 10 einen zentralen, hohlen Hülsenabschnitt
64, der sich nach hinten zu einem offenen Mundstück 66
erstreckt. Somit hat die Schmelzebohrung 68, die sich durch
die vordere Düse 10 erstreckt, einen Mittelabschnitt 70, der
sich von dem Mundstück 66 aus erstreckt und einen diagonalen
Abschnitt 72, der sich von dem mittleren Abschnitt 70 zu
einem Raum 74 erstreckt, der den Nasenabschnitt 24 umgibt
und zu dem Guß 40 führt und der gegen Leckage durch die
Dichtnuten 38 abgedichtet ist.
Wie dargestellt ist, steht der sich nach hinten erstreckende
Hülsenabschnitt 64 der vorderen Düse 10 in die zentrale
Schmelzebohrung 76 der hinteren Düse 12 hinein vor und
besitzt vergleichbare, sich in Umfangsrichtung erstreckende
Dichtnuten 78, die in seiner Außenfläche 80 ausgenommen
sind, um eine Leckage zu verhindern. Die hintere Düse 12
besitzt einen Isolierflansch 82, der auf einer
Umfangsschulter 84 der Tragplatte 20 sitzt, um die Düse 10
fest und genau in einer ortsfesten bestimmten Lage innerhalb
eines isolierenden Luftspaltes 86 zwischen der Düse und der
sie umgebenden Tragplatte anzuordnen. In dieser Lage ist die
Mittelbohrung 86 der hinteren Düse 12, die sich von einem
Einlaß 88 am hinteren Ende 90 zu dem vorderen Ende 92
erstreckt, in axialer Übereinstimmung und Ausrichtung mit
dem Mittelabschnitt 70 der Schmelzebohrung 68, die sich
durch die vordere Düse 10 erstreckt. Somit gleitet dann,
wenn die vordere Düse 10 zwischen der Offenstellung und der
Schließstellung hin- und herbewegt wird, der sich nach
hinten erstreckende Hülsenabschnitt innerhalb der zentralen
Schmelzebohrung 76 der hinteren Düse 12 ohne ein Klemmen.
Obwohl in der Offenstellung, die in Fig. 1 dargestellt ist,
das vordere Ende 92 der hinteren Düse 12 sich benachbart zu
bzw. am hinteren Ende 22 der vorderen Düse 10 befindet, ist
zwischen diesem Raum oder Abstand vorgesehen, der ausreicht,
um die thermische Ausdehnung der hinteren Düse 12 zu
gestatten. Die hintere Düse 12 ist in ihrer Lage ortsfest
durch eine Stahlrückplatte 94 gehalten, die an dem hinteren
Ende 90 durch Schrauben 96 befestigt ist und sie besitzt
einen verhältnismäßig dünnen Flanschabschnitt 98, der sich
nach außen und hinten erstreckt, um gegen einen Haltekragen
100 sich abzustützen. Der Haltekragen ist seinerseits an der
Formplatte 16 durch Schrauben 102 befestigt. Wie in der
kanadischen Patentanmeldung 5 57 681 des Anmelders,
eingereicht 29.1.1988, "Verbesserte Halterung für eine
Spritzgießdüse", dargelegt ist, vermindert diese Anordnung
den Wärmeverlust von der Düse 12 auf den Haltekragen 100.
Die Rückplatte 94 besitzt eine zentrale Schmelzbohrung 104,
die sich in Übereinstimmung und Ausrichtung mit der sich
durch die hintere Düse 12 erstreckenden, zentralen
Schmelzebohrung 76 durch die Rückplatte 94 erstreckt, um
unter Druck stehende Schmelze von der Düse 106 einer
Gießmaschine aufzunehmen.
Die hintere Düse 12 besitzt ebenfalls ein integrales
elektrisches Heizelement 108 und kann z.B. durch Verfahren
hergestellt werden, wie sie in den Veröffentlichungen des
Anmelders US-PS 44 03 405, ausgegeben 13.9.1983,
"Gießhülsen-Verbinderanordnung und Verfahren" sowie
kanadische Patentanmeldung 5 32 677, eingereicht 20.3.1987,
"Spritzgießdüse und Verfahren" dargestellt sind. Das
Heizelement 108 besitzt einen schraubenförmigen Abschnitt
110, der sich rund um die zentrale Schmelzebohrung 76
erstreckt, sowie einen hinteren Abschnitt, der sich radial
nach außen zu einem Kaltanschluß 112 erstreckt, der
elektrische Energie von einer äußeren Energiequelle
aufnimmt. Ein Thermoelement 114 mit einer sich nach außen
erstreckenden Leitung 116 ist vorgesehen, um die Temperatur
am Vorderende 92 der hinteren Düse 12 zu überwachen.
Die vordere Düse 10 wird von der zurückgezogenen
Offenstellung in die vorgeschobene Schließstellung durch
einen pneumatisch betätigten Ringkolben 118 angetrieben, der
rund um die hintere Düse 12 in der Formplatte 16 gelagert
ist. Der Kolben 118 hat einen Flanschabschnitt 120, der sich
nach innen erstreckt, um gegen das hintere Ende 22 der
vorderen Düse 10 anzuliegen. Eine gesteuerte Druckluftquelle
ist mit einer Luftleitung 122 verbunden, die sich erstreckt,
um pneumatischen Druck an das hintere Ende 124 des Kolbens
118 zu legen. Der Kolben 118 weist Kolbenringe 126, 127 auf,
die eine pneumatische Dichtung bilden, wenn der Kolben sich
hin- und herbewegt. Der einwärts geflanschte Abschnitt 120
besitzt kleine Durchgangsöffnungen, um den Luftdruck an
beiden Seiten zu vergleichmäßigen, wenn sich der Kolben hin
und herbewegt.
Bei der Anwendung wird, nachdem die Spritzgießeinrichtung,
wie gezeigt und oben erläutert, montiert worden ist,
elektrische Energie an die Heizelemente 44 und 108 gelegt,
um beide Düsen 10 und 12 auf eine bestimmte
Arbeitstemperatur zu erwärmen. Unter Druck stehende Schmelze
wird von der Gießmaschinendüse 106 zum Einlaß 88 der
Mittelbohrung 76 in der festen hinteren Düse 12 geführt und
strömt in das Mundstück 66 der Schmelzebohrung durch die
vordere Düse 10 in den Raum 74 um den Nasenabschnitt 24. Die
Kraft des Schmelzerückdruckes gegen die vordere Düse 10 in
der größeren Düsenbohrung 14 belastet die vordere Düse 10 in
die zurückgezogene Offenstellung und die Schmelze strömt
durch den Anguß 40 und füllt den Formhohlraum 42. Der Raum
74 bleibt mit Schmelze gefüllt, von der einige Teile an der
Formplatte 16 erstarren und sich in dem Gebiet verfestigen,
das durch Kühlwasser gekühlt wird, welches durch die
Kühlleitungen 130 fließt.
Nachdem der Formhohlraum gefüllt ist, wird der
Spritzgießdruck noch eine Zeitlang aufrechterhalten, um die
Schmelze im Formhohlraum zu verdichten und wird anschließend
entlastet. Anschließend wird Luftdruck von der äußeren
Quelle von ungefähr 100 psi (ca. 0,7 bar) durch eine
Lufteinlaßleitung 122 an den Kolben 118 gelegt. Der Kolben
liegt gegen das hintere Ende 22 der vorderen Düse 10 an und
treibt diese in die Schließstellung an, wobei die Spitze 28
des Nasenabschnittes 24 einen Sitz im Anguß 40 einnimmt.
Wegen einiger Schwierigkeiten, bestimmte Materialien, wie
z.B. hochkristalline Materialien, zu gießen, "brennt" die
Kombination der Schließkraft durch den Kolben 118 und der
Wärme, die durch den Längsabschnitt 48 des Heizelementes 44
an der Spitze 28 bereitgestellt wird, die Spitze 28 in eine
fest geschlossene Position in dem Anguß bzw. der
Eingießöffnung 40 ein, so daß ein guter, sauberer Anguß
gebildet wird. nach einer kurzen Abkühlperiode wird die Form
geöffnet, um das Produkt auszuwerfen. nach dem Auswerfen
wird die Form geschlossen und der Einspritzdruck von der
Spritzgießmaschinendüse 106 wieder angewandt. Dieser Zyklus
wird kontinuierlich mit einer Frequenz wiederholt, die von
der Größe und Form des Formhohlraumes und der Art des
spritzgegossenen Materiales abhängt.
Obwohl die Beschreibung der Spritzgießeinrichtung und ihre
Verwendung hier in Bezug auf ein bestimmtes, bevorzugtes
Ausführungsbeispiel gegeben wurde, ist dieses nicht in einem
begrenzenden Sinne zu verstehen. Veränderungen und
Modifikationen von diesem sind für den Fachmann möglich.
Z.B. kann anstelle des Umstandes, daß sich hier der
Hülsenabschnitt 64 vom hinteren Ende 22 der vorderen Düse 10
in die zentrale Schmelzebohrung 76 der hinteren Düse 12
erstreckt, ein Hülsenabschnitt vorgesehen sein, der sich vom
vorderen Ende 92 der hinteren Düse 12 in den Mittelabschnitt
70 der Schmelzebohrung 6, die sich durch die vordere Düse 10
erstreckt, erstrecken. Die Konfigurationen der Form und der
vorderen und hinteren Düse 10, 12 können in Abhängigkeit von
der speziellen Anwendung sich ändern bzw. variieren. Im
Bezug auf den Umfang der Erfindung wird auf die beigefügten
Ansprüche verwiesen.
Claims (3)
1. Spritzgießeinrichtung mit Düsenverschlußsystem,
gekennzeichnet durch:
- (a) eine vordere erste, langgestreckte, beheizte Düsen (10), gelagert in einer Bohrung (14) in einer Formhohlraumplatte (16) zur hin- und hergehenden Bewegung in axialer Richtung, wobei die erste Düse (10) ein hinteres Ende (22), einen Nasenabschnitt (24), der zu einer Spitze (28) am vorderen Ende (30) führt, die in axialer Ausrichtung mit einem Anguß (40) ist, der sich von der Bohrung (14) zu einem Formhohlraum (42) erstreckt, und mit einer Schmelzebohrung (68) versehen ist, die sich durch die erste Düse (10) hindurcherstreckt und die einen Mittelabschnitt (70) sowie einen diagonalen Abschnitt (27) aufweist, wobei sich der Mittelabschnitt (70) von einem Einlaß (66) am hinteren Ende aus erstreckt und der diagonale Abschnitt (72) sich von den Mittelabschnitt (70) zu einem abgedichteten Raum (74) erstreckt, der den Nasenabschnitt (24) umgibt und zu dem Anguß (40) führt, wobei die erste Düse (10) ein integrales Heizelement (44) aufweist, das sich mit einem Abschnitt in den Nasenabschnitt (24) der ersten Düse (10) erstreckt,
- (b) eine Kolbenbetätigungseinrichtung (18) an der ersten Düse (10), um die erste Düse (10) axial von der zurückgezogenen Offenstellung in die vorgeschobene Schließstellung anzutreiben, in der die Spitze (28) des Nasenabschnittes (24) in dem Anguß (40) sitzt, und
- (c) eine hintere, zweite langgestreckte, bezeizte Düse (12) mit einem hinteren Ende (90), einem vorderen Ende (92) und einer zentralen Schmelzebohrung (76), die sich durch die hintere Düse (12) von einem Einlaß (88) am hinteren Ende (90) der hinteren Düse (12) zum vorderen Ende (92) der hinteren Düse (12) erstreckt, wobei die zweite Düse (12) in einer Tragplatte (94) in einer ortsfesten Lage axial benachbart zu der ersten Düse (10) festgelegt ist, wobei die Mittelbohrung (76) der zweiten Düse (12) sich in axialer Ausrichtung mit dem Mittelabschnitt (70) der Schmelzebohrung durch die erste Düse (10) befindet und wobei entweder das hintere Ende (22) der vorderen Düse (10) oder das vordere Ende (92) der hinteren Düse (12) in einem jeweils gegenüberliegenden Gegenabschnitt der jeweils anderen Düse (10 bzw. 12) aufgenommen ist, wodurch der Mittelabschnitt (70) der Schmelzebohrung (68) durch die erste Düse (10) kontinuierlich übereinstimmt mit der zentralen Schmelzebohrung (76) durch die zweite Düse (12), wenn sich die erste Düse (10) hin- und hergehend zwischen der ersten und der zweiten Lage bewegt.
2. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hintere Ende (22) der vorderen Düse
(10) einen sich nach hinten erstreckenden Mittelabschnitt in
Form eines hohlen Hülsenabschnittes (64) aufweist, der ein
offenes Mundstück (66) besitzt, durch das sich der
Mittelabschnitt der Schmelzebohrung erstreckt, wobei der
Hülsenabschnitt (64) sich in die zentrale Bohrung (76) der
zweiten Düsen (12) vom vorderen Ende (92) her erstreckt und
in dieser gleitbar aufgenommen ist, um unter Druck stehende
Schmelze von der ersten Düse (10) auf die zweite Düse (12)
zu übertragen, ohne daß eine merkliche Leckage zwischen
diesen Düsen (10, 12) auftritt, wenn sich die erste Düse
(10) hin- und hergehend bewegt.
3. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl erster und zweite Düsen, die in einer
Hintereinanderanordnung bzw. Tandemanordnung jeweils
angeordnet sind, mit einem beheizten Verteiler, der einen
Schmelzekanal aufweist, der sich von einem Einlaß zu einer
Mehrzahl von Auslässen erstreckt, wobei der Verteiler am
hinteren Ende jeder der hinteren Düsen angeordnet ist,
derart, daß ein Auslaß in Übereinstimmung mit dem Einlaß
jeder hinteren Düse ist, um ein
Mehrfachform-Spritzgießsystem zu bilden.
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