DE3911469A1 - Bohranlage - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohranlage, im wesentlichen be
stehend aus Bohrlafette, Bohrgestänge, Bohrwerkzeug und mit
insbesondere Druckluft- oder hydraulisch betriebenen An
triebsaggregaten zur Erstellung von Erdbohrungen, insbeson
dere zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen wie
solche für Wasser, elektrische Energie, Telefon oder der
gleichen.
Aus der EP-A2-02 47 767 ist ein Horizontal-Bohrsystem der
eingangs genannten Gattung bekannt. Dieses Bohrsystem wird
mit Druckluft betrieben. An einem rotierenden Bohrgestänge
wird eine nach dem Tauchkolbenprinzip arbeitende Bodendurch
schlagrakete geführt, welche an ihrer Spitze einen abge
schrägten Leitkopf trägt, von dem die Bodendurchschlagrakete
und das nachgezogene bzw. gedrückte Bohrgestänge in einem
bestimmten Radius von der Tiefenlage der in das Erdreich
eingebrachten Erdbohrung an die Erdoberfläche gedrückt wird.
Die Druckluftversorgung der Bodendurchschlagrakete erfolgt
bei diesem Bohrsystem durch das Bohrgestänge hindurch, wobei
die Abluft der Bodendurchschlagrakete außen über das Bohr
gestänge nach hinten weggeht. Damit die Abluft am Ende der
Bodendurchschlagrakete über das Bohrgestänge abströmen kann,
ist es unbedingt erforderlich, daß das Bohrgestänge einen
geringeren Außendurchmesser hat als die eigentliche Boden
durchschlagrakete. Bei rolligen Böden besteht daher die
Gefahr, daß die Bohrung hinter der Bodendurchschlagrakete
einfällt und der Raum für den Abluftstrom der Bodendurch
schlagrakete verschlossen wird, wodurch die Maschine in
ihrer Leistung gemindert bzw. ganz zum Stillstand kommt. Man
hat zwar versucht, das Problem der einstürzenden Erdbohrun
gen hinter der Bodendurchschlagrakete dadurch zu lösen, daß
ein Absaugegerät zusätzlich eingesetzt wurde, um den Ring
spalt für die Abluft freizuhalten, damit insbesondere bei
wasserhaltigen Böden kein Schlamm durch die Abströmbohrungen
in das Innere der Bodendurchschlagrakete einströmen kann,
was insbesondere beim Stillstand der Rakete während des
Ankuppelvorganges eines neuen Bohrgestänges sehr leicht
geschehen kann. Außerdem stellt die Druckluftzufuhr in das
rotierende Bohrgestänge ein nicht zu übersehendes techni
sches Problem dar; so muß bspw. das hohle Bohrgestänge zum
Ende hin nach jedem Verlängerungsvorgang des Gestänges ver
schlossen werden, damit die Druckluft nicht entweichen kann.
Problembehaftet ist ferner das Anspringen der Bodendurch
schlagrakete, da eine solche Einheit besonders bei größeren
Distanzen, eingesetzt wird. Die Länge der Luftsäule führt zu
nicht kontrollierbaren Kompressionsvorgängen und gegebenen
falls zu Eigenschwingungen der Luftsäule, die das Anspringen
der Bodendurchschlagrakete erheblich erschweren. Ferner ist
das aus der EP-A2-02 47 767 bekannte Horizontal-Bohrsystem
apparativ aufwendig und daher teuer, da ein separater Luft
kompressor als Versorgungsgerät für die Bodendurchschlagra
kete und ein Hydraulikaggregat für den Rotationsantrieb und
die Vorschubeinheit des Bohrgestänges benötigt wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Bohranlage zu schaffen, die die Nachteile des aufgezeigten
Standes der Technik beseitigt und damit apparativ einfacher
gestaltet ist, kostengünstiger herzustellen ist, sowie keine
Anlaufschwierigkeiten kennt und sicher und problemlos mit
der notwendigen Energie zu versorgen ist. Die Lösung der
Erfindung gelingt mit den Maßnahmen der Patentansprüche 1
bis 17.
Die erfindungswesentliche Ausgestaltung der Bohranlage sieht
vor, daß an der Spitze des Bohrgestänges ein Schlag- und
Bohrgerät angeordnet ist. Der große Vorteil dieses konstruk
tiven Prinzips besteht darin, daß die Schlagimpulse und das
Drehmoment zur Erstellung der Erdbohrung unmittelbar dort
wirken, wo die Kräfte und Momente energetisch ungehindert
wirken müssen, nämlich am Verdrängungsgerät selbst. Das
Bohrgestänge muß im Gegensatz zum Stand der Technik nicht
mehr hohl ausgebildet sein; und falls ein Bohrgestänge mit
einer Innenbohrung verwendet wird, braucht dieses Bohrge
stänge nur noch translatorisch bewegt zu werden. Damit werden
die beim Stand der Technik auftretenden hohen Biege-Wechsel
beanspruchungen an den rotierenden hohlen Bohrgestängen,
insbesondere beim Fahren von engen Radien vermieden, die
erfahrungsgemäß zu Rissen im Rohrmantel und somit zu Druck
verlusten bis hin zum Stillstand der Bohranlage führen. Ein
Ringspalt zwischen Gerät und Bohrgestänge für die Abluft ist
nicht erforderlich. Die Druckluftaggregate bzw. die Hydrau
likaggregate können kleiner und kostengünstiger ausgelegt
werden. Da in dem Bohrgestänge keine kompressible Druckluft
strömt und sich keine schwingende Druckluftsäule ausbilden
kann, kommt es zu keinen Anlaufschwierigkeiten der Bohran
lage. Zweckmäßig ist, daß das Schlagbohrgerät einen an der
Vorderseite eines zylinderförmigen Gehäuses angeordneten,
mit Schlagimpulsen beaufschlagbaren und/oder rotierenden
Schlagkopf als Bohrwerkzeug aufweist. Ferner ist es zweck
mäßig, daß das Schlagbohrgerät, vorzugsweise dessen Schlag
kopf von einem rotierenden Rohrgestänge antreibbar ist,
wobei das Bohrgestänge vorteilhafterweise aus einem Voll
profil bestehen kann.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß der Schlagkopf des Schlagbohrgerätes bedarfs
weise drehbar ist, während das Gehäuse des Schlagbohrgerätes
translatorisch bewegbar ist. Dies ist insbesondere von Vor
teil bei leichten Böden, wo im Regelfall die Schlagimpulse
für den Vortrieb des Gerätes ausreichend sind und nur be
darfsweise bei aufkommenden Bodenverwachsungen der Schlag
kopf rotatorisch in Bewegung gesetzt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß der Schlagkopf von einem im Gehäuse des
Schlagbohrgerätes oder direkt hinter dem Schlagbohrgerät
angeordneten Drehantrieb, vorzugsweise von einem Hydraulik
antrieb, antreibbar ist. Zweckmäßig ist, daß der Schlagkopf
eine vordere, vorzugsweise dachförmige Schrägfläche auf
weist, die bei nicht rotierendem Kopf als drehbare Steuer
fläche dient. Bei dieser Einheit dreht sich lediglich der
abgeschrägte Kopf, während sich das Gehäuse des Schlaggerä
tes und das Rohrgestänge lediglich translatorisch bewegen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
das Bohrgestänge aus einem nicht rotierenden Hohlprofil
besteht und daß in dem Bohrgestänge die energetischen Ver
sorgungen, insbesondere die Hydraulikschläuche angeordnet
sind. Besonders zweckmäßig ist dabei, wenn das Bohrgestänge,
bspw. von einer Haspel, zu einem Coil aufgewickelt ist.
Dies hat den Vorteil, daß der Vortrieb nicht durch An
schraub- oder beim Rücklaufen durch Abschraubvorgänge an dem
Bohrgestänge unterbrochen werden muß. Beim Stand der Technik
müssen demgegenüber die einzelnen Bohrgestänge einzeln zu
sammengeschraubt werden.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vorteilhafter
weise vor, daß der Schlagkopf mit einer Schrägfläche im
Gehäuse um eine Rotationsachse drehbar gelagert ist und mit
dem Schlagkopf zusammenwirkende Mittel zur Umsetzung einer
jedem Schlag des Schlagkolbens folgenden translatorischen
Bewegung in eine graduelle Drehbewegung sowie pneumatisch
ansteuerbare Mittel zur Ingangsetzung oder zur Unterbrechung
der Drehbewegung vorgesehen sind und daß das Gehäuse des
Schlagbohrgerätes mit einem nicht rotierenden, hohlprofiligen
Bohrgestänge in Verbindung steht, wobei die pneumatischen
Versorgungsleitungen in dem Bohrgestänge verlaufen und das
Bohrgestänge als Abluftleitung dient. Die Rotation des
Schlagkopfes erfolgt also im Zyklus des Kolbenschlages und
kann nach Bedarf unterbunden werden, so daß je nach der
Stellung der Schrägfläche des Schlagkopfes relativ zum Ge
häuse das Schlagbohrgerät nach rechts, links oder nach oben
oder unten gesteuert werden kann. Es hat sich gezeigt, daß
dies besonders bei nicht homogenen Böden von Vorteil ist, da
es dort bei der Überwindung von längeren Strecken zu größe
ren Richtungsabweichungen kommt, falls nicht mit Hilfe der
Schrägfläche des Schlagkopfes dem entgegen gesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Ausbildung hat ferner den Vorteil, daß
das Bohrgestänge als hohlprofiliges, koaxial verlaufendes
Doppelrohr ausgebildet sein kann, und daß das Innenrohr den
pneumatischen Versorgungsleitungen und das Außenrohr als
pneumatische Entsorgungsleitung dient. Bei dieser Ausfüh
rungsform würde die Druckluftversorgung vorzugsweis über
einen durch das Coil laufende Durckluftschlauch erfolgen
können.
Als weitere Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Schlagbohrgerät eine Rücklauf-Umschaltung sowie eine
Vorrichtung zur Aufweitung der Pilotbohrung aufweist. Auf
diese Weise kann beim Zurückziehen eine größere Versorgungs
leitung ohne nennenswerten Aufwand eingebracht werden, da
die Pilotbohrung bereits besteht.
Um einen guten Vortrieb des Schlagbohrgerätes zu gewährlei
sten ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß das Schlagbohrgerät und das Bohrgestänge
mittels einer Kupplung derart miteinander verbunden sind,
daß das Schlagbohrgerät eine gewisse Wegstrecke eigenständig
vorläuft und erst anschließend das Bohrgestänge selbsttätig
vorzugsweise durch eine Federanordnung nachrückbar ist oder
von einer auf der Bohrlafette angeordneten Vorschubeinheit
nachdrückbar ist.
Zweckmäßigerweise kann die Ortung des Schlagbohrgerätes in
der Bohrung, dessen absolute Tieflage sowie die Winkelstel
lung des Schlagkopfes und dessen Schrägfläche mit Hilfe von
an sich bekannten, vorzugsweise elektronisch arbeitenden Or
tungseinrichtungen gemessen werden, so daß sich hierdurch
eine optimale Erfassung und Steuerung des Schlagbohrgerätes
ergibt.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Horizontal-Bohranlage bestehend aus Schlag
bohrgerät, rotierendem Bohrgestänge und Bohr
lafette.
Fig. 2 eine Horizontal-Bohranlage mit nicht rotierendem
Bohrgestänge zwischen Schlagbohrgerät und Bohr
lafette.
Fig. 3 eine Horizontal-Bohranlage mit einem zu einem
Coil aufgewickelten Bohrgestänge.
Fig. 4 ein Schlagbohrgerät mit einer Aufweitungsvor
richtung für die Pilotbohrung und einer Einzugs
einrichtung für eine Versorgungsleitung.
Fig. 5 eine Kupplung zwischen Schlagbohrgerät und Bohr
gestänge mit Endanschlag.
Fig. 6 ein druckluftbetriebenes und druckluftgesteuer
tes Schlagbohrgerät mit Ortungsgeräten.
Fig. 1 zeigt eine Horizontal-Bohranlage mit einer Bohrlafet
te 1, einem Bohrgestänge 2 und einem an der Spitze des Bohr
gestänges 2 angeordneten Schlag- und Bohrgerät 3 zum graben
losen Verlegen von Versorgungsleitungen wie Wasserleitungen,
Kabel, Telefonleitungen ect. Die Bohrlafette 2 besteht aus
einem Grundrahmen 4, der mit Hilfe von Verankerungen 5 in
einem Grubenaushub festgelegt ist. Über den Grundrahmen 4
ist ein Justierrahmen 6 gelegt, der in der Achse 7 drehbar
gelagert ist und an seiner anderen Seite mit einer Anstell
vorrichtung 8 festlegbar geführt ist. Auf dem Justierrahmen
6 befindet sich eine Vorschubeinheit 9 mit nicht näher dar
gestellten, im Innern der Einheit angeordneten hydraulischen
Antriebsaggregaten, deren Hydraulikanschlüsse mit der Be
zugsziffer 10 versehen sind. Das Bohrgestänge 2 ist durch
die Vorschubeinheit hindurchgeführt und wird von dem hydrau
lischen Antriebsaggregat in Roation versetzt. Mit Hilfe des
Justierrahmens 6 wird die Vorschubeinheit 9 und damit die
horizontale Lage des Bohrgestänges 2 zielgenau ausgerichtet.
Das Bohrgestänge hat einen vollen Querschnitt und weist eine
verschiebliche Verbindungs-Kupplung 12 auf, die in Fig. 5
näher dargestellt ist sowie eine Zwischenkupplung 11.
Das an der Spitze des Bohrgestänges 2 angeordnete Schlag
bohrgerät besteht aus einem Gehäuse 13 zur Aufnahme der die
Schlagimpulse erzeugenden und die Rotation des Schlagkopfes
bewirkenden mechanischen Elemente. Der Schlagkopf 14 sitzt
auf einer Schlagspitze 15 und hat eine Schrägfläche 16. Im
Innern des Gehäuses 13 wird ein Schlagkolben 17 von einer
mit der Verbindungskupplung 12 gekoppelten Antriebswelle 18
in Rotation versetzt. Zwischen dem Schlagkolben 17 und einem
Abschlußkörper 19 des Gehäuses 13 ist eine die Schlagimpulse
bewirkende Antriebsfeder 20 angeordnet. Der Schlagkolben 17
weist eine axiale Führungsnut 22 auf. In diese Führungsnut
greift ein an der Gehäuseinnenwand angeordneter Führungs
nocken 23 ein, so daß der Schlagkolben mit axialem Bewe
gungsfreigang undrehbar geführt ist. Der Schlagkolben weist
eine zentrale Bohrung 21 für die Antriebswelle 18 auf und
einen mit dieser in drehschlüssiger Verbindung stehenden,
drehbaren Stößel, der seinerseits die Schlagspitze 15 und
den Schlagkopf 14 trägt. Der drehbare Stößel 24 hat einen an
ihm angeordneten radial abstehenden Führungsnocken 25, der
mit einer helixförmigen Führungsfläche 26 des Schlagkolbens
17 sowie mit der vertikalen Rücklauffläche 27 ein Kurvenge
triebe bildet.
Wenn sich bei der in Fig. 1 gezeigten Horizontal-Bohranlage
das Bohrgestänge 2 dreht, wird von der Verbindungskupplung
12 die Antriebswelle 18 des Schlagbohrgerätes 3 und damit
der Schlagkolben 17 in Drehung versetzt. Mit Hilfe des aus
helixförmiger Führungsfläche 26, Führungsnocken 25 und ver
tikaler Rücklauffläche 27 bestehenden Kurvengetriebes wird
der Schlagkolben gegen die Antriebsfeder 20 bewegt und diese
dabei vorgespannt. Sobald der Führungsnocken 25 die verti
kale Rücklauffläche 27 des Kurvengetriebes erreicht hat,
wird der Rückstellweg der Antriebsfeder 20 freigegeben und
der Schlagkolben schlägt mit hohem Impuls gegen die Auf
schlagfläche 28 des Stößels 24. Der Schlagimpuls wirkt damit
direkt auf die Schlagspitze. Schlagspitze und Schlagkopf
üben folglich eine implusartige translatorische und zugleich
rotatorische Bewegung aus. Das Gehäuse selbst wird von dem
Schlagkopf nachgezogen. Zur zielgenauen Führung des Schlag
bohrgerätes 3 in der Erdbohrung weist das Gehäuse 13 Leit
flächen 29 auf. Diese Bohranlage kann nahezu kontinuierlich
betrieben werden, da das Bohrgestänge durch die Vorschubein
heit 9 hindurchgeführt ist und infolge des Vollquerschnitts
des Bohrgestänges lange Teilstücke verwendet werden können,
wodurch die Stillstandszeiten, die beim Ankuppeln der Ge
stänge entstehen, sehr gering gehalten werden können. Mit
Hilfe der Schrägfläche des Steuerkopfes können auch sehr
enge Radien durchfahren werden, ohne daß es zu schädlichen
Wechsel-Biegebeanspruchungen im Bohrgestänge kommt.
Fig. 2 zeigt eine Horizontal-Bohranlage, die in den wesent
lichen konstruktiven Ausgestaltungen derjenigen nach Fig. 1
entspricht. Der Unterschied besteht darin, daß am Ende des
Gehäuses 13 des Schlagbohrgerätes 3 ein hydraulischer An
triebsmotor 30 angeordnet ist, von dem der Schlagkolben 17
angetrieben wird. Das Bohrgestänge 2 ist in diesem Fall hohl
ausgeführt. In dem hohlen Bohrgestänge, welches nicht ro
tiert, sondern lediglich translatorisch von dem Schlagbohr
gerät 3 gezogen bzw. von der Vorschubeinheit 9 nachgedrückt
wird, sind die Hydraulikschläuche 31 geführt. Die lediglich
translatorische Bewegung des Rohrgestänges ergibt eine we
sentlich höhere Standfestigkeit desselben. Zur Verdrehsiche
rung ist das Schlagbohrgerät 3 ebenfalls mit Leitflächen 29
versehen.
In Fig. 3 ist eine Horizontal-Bohranlage mit einem an der
Spitze des Bohrgestänges angeordneten Schlagbohrgerät ent
sprechend der Ausgestaltung nach Fig. 2 zu sehen. Die Bohr
lafette 1 trägt in diesem Fall eine Haspel 32, auf der das
Bohrgestänge 2 zu einem Coil 33 aufgewickelt ist. Von der
Haspel 32 wird im Bohrbetrieb der Coil abgewickelt, das
Bohrgestänge wird in einer Führung 34 justiert und durch die
Vorschubeinheit 9 geführt und ist mit dem Abschlußkörper 19
des Gehäuses 13 des Schlagbohrgerätes 3 verbunden. In dem
hohlen, nicht rotierenden Bohrgestänge verlaufen die Hydrau
likschläuche zu dem Hydraulikmotor 30 des Schlagbohrgerätes
3. Wenn also anstatt der einzelnen zusammenzuschraubenden
Bohrgestänge ein auf einer Haspel angeordneter Coil einge
setzt wird, so hat das den Vorteil, daß der Vortrieb nicht
durch Anschraub- oder beim Rücklaufen durch Abschraubvor
gänge unterbrochen werden muß.
Fig. 4 zeigt das Schlagbohrgerät 3 und das Bohrgestänge 2 in
der Zielgrube, wobei die Pilotbohrung 35 im Erdreich verlegt
ist. Beim Zurückziehen kann, falls eine größere Versorgungs
leitung eingebracht werden soll, so verfahren werden, daß
ein im Außendurchmesser größeres Rammbohrgerät oder ein
größeres Schlagbohrgerät angekuppelt wird, um die Pilotboh
rung zu erweitern. Im vorliegenden Fall ist die Möglichkeit
gewählt worden, das Schlagbohrgerät auf Rücklauf umzuschal
ten, und zuvor die Aufweitevorrichtung 36 zur Vergrößerung
des Bohrungsquerschnittes aufzusetzen. Die Aufweitevorrich
tung 36 ist in einem vorderen Teil mit einem Aufweitekonus
37 versehen, der in eine zylinderförmige, das Schlagbohrge
rät 3 teilweise übergreifende Mantelfläche 38 übergeht. Auf
der Mantelfläche ist mit Verbindungselement 39 ein Produkt
rohr 40 befestigt. Wenn das umgesteuerte Schlagbohrgerät 3
in der Pilotbohrung 35 zurückläuft und diese mit der Aufwei
tevorrichtung im Durchmesser vergrößert, wird zugleich das
zu verlegende Produktrohr mit eingezogen.
In Fig. 5 ist die Verbindungskupplung 12 zwischen Schlag
bohrgerät 3 und Bohrgestänge 2 dargestellt, mit der verhin
dert wird, daß ausgekuppelt wird. Die Verbindungskupplung 12
hat ein Kupplungsgehäuse 41 und ein Kupplungsgestänge 42.
Das Kupplungsgehäuse 41 ist an dem Schlagbohrgerät 3 befe
stigt und das Kupplungsgestänge 42 an dem Bohrgestänge 2.
Der Gestängekopf 43 des Kupplungsgestänges ist in dem Kupp
lungsgehäuse verschiebbar geführt und schlägt gegen eine
Gehäusekante 44 mit zwischengeordneter Dämpfung 45 an. In
dem Kupplungsgehäuse 41 ist zwischen dem Abschlußkörper 19
des Schlagbohrgerätes 3 und dem Gestängekopf 43 des Kupp
lungsgestänges eine Spannfeder 46 angeordnet.
Eine druckluftbetriebene Horizontal-Bohranlage ist in Fig. 6
dargestellt. Das druckluftbetriebene Schlagbohrgerät 3 hat
einen rotierenden Schlagkopf 14 mit einer Schrägfläche 16
als Steuerfläche. Das Bohrgestänge 2 ist hohl ausgebildet
und rotiert nicht, so daß gegebenenfalls ein statischer
Schub von der auf der Bohrlafette 1 angeordneten Vorschub
einheit 9 auf das Bohrgestänge 2 übertragen werden kann. In
dem Bohrgestänge verläuft der Druckluftschlauch 47 für die
pneumatische Erzeugung der Schlagimpulse. Außerdem verläuft
in dem hohlen Bohrgestänge eine pneumatische Steuerleitung
48 zur Unterbrechung der Rotation des Schlagkopfes 14 des
Schlagbohrgerätes. Die anfallende Abluft kann durch das
hohle Bohrgestänge 2 zurückströmen. Ebenfalls ist es mög
lich, anstatt des Druckluftschlauches ein koaxiales Rohr,
ein Doppelrohr, zu verwenden. Bei dieser Ausführung würde es
so sein, daß durch das Innenrohr die Druckluftzufuhr und
durch den Ringkanal zwischen Innenrohr und Außenrohr die
Abluft geführt würde. Auch könnte das Bohrgestänge wie zuvor
dargestellt, zu einem Coil aufgerollt sein und je nach Be
darf in entsprechender Länge mit dem Vortrieb des Rammbohr
gerätes abgewickelt werden. Bei letzterer Ausführungsweise
würde die Druckluftversorgung vorzugsweise über durch das
Coil laufende Druckluftschläuche erfolgen. Zur Ortung der
Lage des Schlagbohrgerätes in der Pilotbohrung zur Ortung
seiner absoluten Tieflage sowie zur Messung der Winkelstel
lung des Schlagkopfes und dessen Schrägfläche ist eine Sen
de-Empfängereinrichtung 49 im Bereich des Schlagkopfes sowie
eine Sensoreinrichtung 50 vorgesehen. Infolge der gesteuer
ten Unterbrechung der Rotation des Schlagkopfes 14 bleibt
dieser in einer bestimmten Winkelstellung bezogen auf das
Gehäuse stehen, so daß die wirkenden Schlagimpulse des
Schlagbohrgerätes bzw. eine Vorschubkraft der Vorschubein
heit 9 eine Ablenkung des Gerätes in eine genau eingestellte
Richtung bewirken. Der hierzu erforderliche prinzipielle
Steuermechanismus ist im Schnitt dargestellt.
Zur pneumatisch ansteuerbaren Ingangsetzung bzw. zur Unter
brechung der Drehbewegung des Schlagkolbens 14 und seiner
Schrägfläche 16 ist dieser um eine Rotationsachse drehbar
gelagert. Mit dem Schlagkopf wirken zusammen die Maschinen
elemente 51, 52, 53 zur Umsetzung einer jedem Schlag des
Schlagkolbens folgenden translatorischen Bewegung in eine
graduelle Drehbewegung. Der Schlagkolben 14 ist mit einem
Steuerkolben 54 verbunden. Der Steuerkolben wirkt mit einer
im Gehäuse 13 angeordneten zylinderförmigen Hülse 55 als
Kolben/Zylinder-Einheit zusammen. In den Arbeitsraum 56 der
Kolben/Zylinder-Einheit wird die Steuerluft durch Druckluft
kanäle 57 im Gehäuse 13 geleitet. Der Schaftteil 58 des
Steuerkolbens 54 steht im Eingriff mit den Maschinenelemen
ten 51, 52, 53. Diese Maschinenelemente sind eine hülsenför
mige Schraube 51 mit steilgängigem Bewegungsgewinde, eine
mit entsprechendem Steilgewinde ausgebildete ringförmige
Mutter 52 sowie ein Freilauf 53. Das Zusammenwirken all
dieser Maschinenelemente bewirkt folgenden Bewegungsablauf.
Bei jedem Aufschlag des Schlagkolbens 59 bewegt sich der
komplette Schlagkopf 14 translatorisch nach vorne. Während
der Schlagkolben zurückläuft, wird über die Druckluftkanäle
57 komprimierte Luft in den Arbeitsraum 56 gegeben, wodurch
sich durch die Druckbeaufschlagung der Kolbenfläche 60 der
Steuerkolben in eine hintere Position bewegt. Die Bewegungs
schraube 51, die Bewegungsmutter 52 sowie der Freilauf 53
sorgen dafür, daß der Schlagkopf bei jedem Rückhub in eine
graduelle Drehbewegung versetzt wird und dadurch mit jedem
Kolbenschlag um seine Rotationsachse rotiert. Je schneller
der Schlagkolben pro Zeiteinheit schlägt, je öfter dreht
sich auch der komplette Schlagkopf pro Zeiteinheit. Der
Drehwinkel pro Hub ist abhängig von der Steigung des Bewe
gungsgewindes von Schraube 51 und Mutter 52. Die Freiläufe
sorgen dafür, daß sich der Schlagkopf fortlaufend nur in
einer Richtung und nur beim Rückhub dreht. Die Unterbindung
der Rotation erfolgt dadurch, daß der Arbeitsraum 56 druck
los gemacht wird, wodurch der komplette Schlagkopf in der
vorderen Position gehalten wird. Das Schlagbohrgerät wird
auf diese Weise über die Stellung der Schrägfläche des
Schlagkopfes in eine vorgegebene Richtung gesteuert. Liegt
die gewünschte Richtung fest, wird der Arbeitsraum 56 wieder
mit Steuerluft beaufschlagt, so daß der Schlagkolben in der
zuvor beschriebenen Art und Weise zu rotieren beginnt. Das
Schlagbohrgerät dringt nunmehr geradeaus in das Erdreich
ein. Auf diese Weise können mit dem pneumatischen Schlag
bohrgerät und der pneumatischen Ansteuerung bzw. Unterbre
chung der Rotation des Schlagkopfes des Schlagbohrgerätes
zielgenaue Erdbohrungen für alle in Rede stehenden Zwecke
erreicht werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist inhaltlich nicht auf die
dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern um
faßt auch andere innerhalb der Patentansprüche liegenden
Ausführungsarten.
Claims (17)
1. Bohranlage im wesentlichen bestehend aus Bohrlafette,
Bohrgestänge, Bohrwerkzeug und insbesondere druckluft-
oder hydraulisch betriebenen Antriebsaggregaten zur Er
stellung von Erdbohrungen, insbesondere zum grabenlosen
Verlegen von Versorgungsleitungen wie solche für Wasser,
Energie, Telefon oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Spitze des Bohrgestänges (2) ein Schlag- und
Bohrgerät (3) angeordnet ist.
2. Bohranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagbohrgerät (3) einen an der Vortriebsseite
eines zylinderförmigen Gehäuses (13) angeordneten, mit
Schlagimpulsen beaufschlagbaren und/oder rotierenden
Schlagkopf (14) als Bohrwerkzeug aufweist.
3. Bohranlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlagkopf (14) des Schlagbohrgerätes (3) be
darfsweise drehbar ist, während das Gehäuse (13) des
Schlagbohrgerätes (3) translatorisch bewegbar ist.
4. Bohranlage nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagbohrgerät (3) vorzugsweise dessen Schlag
kopf (14) von einem rotierenden Bohrgestänge (2) antreib
bar ist (Fig. 1).
5. Bohranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohrgestänge (2) aus einem Vollprofil besteht.
6. Bohranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlagkopf (14) bzw. das Bohrgestänge (2) von
einem auf der Bohrlafette (1) angeordneten Hydraulikan
trieb (9) antreibbar ist.
7. Bohranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlagkopf (14) von einem im Gehäuse (13) des
Schlagbohrgerätes (3) oder direkt hinter dem Schlagbohr
gerät (3) angeordneten Drehantrieb, vorzugsweise von
einem Hydraulikantrieb (30) antreibbar ist.
8. Bohranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlagkopf (14) eine vordere, vorzugsweise dach
förmige Schrägfläche (16) aufweist, die bei nicht rotie
rendem Kopf als drehbare Steuerfläche dient.
9. Bohranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohrgestänge (2) durch das auf der Bohrlafette
(1) angeordnete Rotations- oder Translations-Antriebs
aggregat (9) hindurchgeführt ist (Fig. 2).
10. Bohranlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohrgestänge (2) aus einem nichtrotierenden Hohl
profil besteht, und daß in dem Bohrgestänge (2) die ener
getischen Versorgungen, insbesondere die Hydraulikschläu
che (31) angeordnet sind (Fig. 2).
11. Bohranlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohrgestänge (2) zu einem Coil (33) vorzugsweise
auf eine Haspel (32) aufgewickelt ist (Fig. 3).
12. Bohranlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlagkopf (14) mit seiner Schrägfläche (16) im
Gehäuse (13) um eine Rotationsachse drehbar gelagert ist
und mit dem Schlagkopf zusammenwirkende Mittel (51, 52,
53) zur Umsetzung einer jedem Schlag des Schlagkolbens
(59) folgenden translatorischen Bewegung in eine graduel
le Drehbewegung sowie pneumatisch ansteuerbare Mittel
(54, 56) zur Ingangsetzung oder zur Unterbrechung der
Drehbewegung vorgesehen sind, und daß das Gehäuse (13)
des Schlagbohrgerätes (3) mit einem nichtrotierenden,
hohlprofiligen Bohrgestänge (2) in Verbindung steht,
wobei die pneumatischen Versorgungsleitungen (47, 48) in
dem Bohrgestänge verlaufen und das Bohrgestänge im übri
gen als Abluftleitung ausgelegt ist (Fig. 6).
13. Bohranlage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohrgestänge (2) als hohlprofiliges, koaxial
verlaufendes Doppelrohr ausgebildet ist, und daß das
Innenrohr den pneumatischen Versorgungsleitungen und das
Außenrohr als pneumatische Entsorgungsleitung dient.
14. Bohranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagbohrgerät (3) eine Rücklauf-Umschaltung
sowie eine Vorrichtung (36) zur Aufweitung der Pilotboh
rung (35) aufweist.
15. Bohranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagbohrgerät (3) und das Bohrgestänge (2)
mittels einer Kupplung derart miteinander verbunden sind,
daß das Schlagbohrgerät (3) eine gewisse Wegstrecke
eigenständig vorläuft und erst anschließend das Bohrge
stänge selbsttätig, vorzugsweise durch eine Federanord
nung nachrückbar ist oder von einer auf der Bohrlafette
angeordneten Vorschubeinheit (9) nachdrückbar ist.
16. Bohranlage nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung derart ausgebildet ist, daß der Antrieb
des Schlagbohrgerätes (3) beim Unterbrechen des Gestän
gevorschubs vorzugsweise automatisch auskuppelbar ist.
17. Bohranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagbohrgerät (3) mit an sich bekannten Ein
richtungen (49) zur Ortung seiner Lage in der Bohrung,
seiner absoluten Tiefenlage sowie mit einer Sensorein
richtung (50) für die Winkelstellung des Schlagkopfes
(14) und dessen Schrägfläche (16) ausgerüstet ist (Fig.
6).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911469A DE3911469A1 (de) | 1989-04-08 | 1989-04-08 | Bohranlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911469A DE3911469A1 (de) | 1989-04-08 | 1989-04-08 | Bohranlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911469A1 true DE3911469A1 (de) | 1990-10-11 |
Family
ID=6378182
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3911469A Withdrawn DE3911469A1 (de) | 1989-04-08 | 1989-04-08 | Bohranlage |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3911469A1 (de) |
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