DE3910590A1 - Kaltgasbearbeitungsgeraet - Google Patents
KaltgasbearbeitungsgeraetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät der im Ober
begriff des ersten Anspruches angegebenen Art.
Gemäß der DE-PS 38 19 973 ist ein Verfahren zum Ausbes
sern von Lackierfehlern bekannt, bei dem nach dem
Schleifen die Fehlstelle von einem Schaumstoffring um
geben und die vom Ring begrenzte Fläche mittels gas
förmigen Stickstoffs von ca. -160°C auf ca. -40°C
abgekühlt wird. Nach Erreichen dieser Temperatur wird
mit dem Polieren begonnen. Sobald sich die gekühlte
Stelle auf eine Temperatur von ca. -10°C erwärmt hat,
wird der Poliervorgang unterbrochen und es findet eine
erneute Abkühlung statt.
Zu diesem diskontinuierlich arbeitenden Verfahren ist
zur Verbesserung vorgeschlagen worden, daß das Abkühlen
und Polieren gleichzeitig erfolgt. Wie dies durchge
führt werden soll, wurde allerdings nicht geoffenbart.
Dieses diskontinuierliche Verfahren hat den Nachteil,
daß es geräte- und zeitmäßig aufwendig ist. Es wird
ein Ring zur Abschirmung der Fehlstelle benötigt, es
ist ein mehrfaches Abkühlen notwendig und zum Aufbrin
gen des Poliermittels muß die Polierscheibe aus dem
Ring herausgenommen werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines leicht
handhabbaren Gerätes, mit dem in kontinuierlicher Wei
se und ohne Warten auf eine ausreichende Kühlung der
Arbeitsstelle gearbeitet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Es wurde über
raschenderweise festgestellt, daß bei Zufuhr von Kalt
gas zu dem sich bewegenden Bearbeitungswerkzeug, und
zwar zwischen dessen Arbeitsfläche bzw. Arbeitszone
und der zu bearbeitenden Stelle, eine gute Verteilung
des Kaltgases erreicht wird bei gleichzeitiger Kühlung
von Werkzeug und Arbeitsstelle. Diese Kühlung erlaubt
eine sofortige Bearbeitung ohne Vorkühlung und auch
ohne Zwischenkühlung, wie Versuche gezeigt haben.
Unter Arbeitsfläche wird hierbei z. B. die Oberfläche
einer Schleifscheibe verstanden und unter Arbeitszone
z. B. der Haarbereich einer Lammfell-Polierscheibe.
Eine günstige Möglichkeit der Kaltgaszufuhr besteht
darin, daß die Zuführung zentral durch die Antriebswel
le des Werkzeugs hindurch, z. B. durch eine Zentral
bohrung, erfolgt.
Eine andere einfache Zufuhr für das Kaltgas besteht
darin, daß die Antriebswelle von einem feststehenden
Ring umgeben ist und das Kaltgas in den Ringraum zwi
schen Welle und Ring geleitet wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin,
daß auf die Arbeitsfläche oder Arbeitszone von außen
eine Düse gerichtet ist, durch die das Kaltgas in den
Bereich zwischen Bearbeitungswerkzeug und Werkstück
strömt.
Die Erfindung bezieht sich auf Bearbeitungsgeräte, bei
denen eine Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werk
stück stattfindet. Diese Relativbewegung kann in einer
Rotation bestehen oder in einer Schwingbewegung, bei
der das Werkzeug über das Werkstück hin- und herbewegt
wird. Die Erfindung ist in gleicher Weise auf Einrich
tungen anwendbar, bei denen das Werkzeug feststeht und
das Werkstück eine Relativbewegung gegenüber dem Werk
zeug ausführt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung umfaßt
die Anwendung bei scheibenförmigen rotierenden Bear
beitungswerkzeugen und ist gekennzeichnet durch die
Anordnung von mindestens einer Öffnung für den Austritt
des Kaltgases in der Arbeitsfläche oder Arbeitszone des
Werkzeuges. Vorteilhafterweise sind mehrere Öffnungen
auf einem Kreis angeordnet.
Eine besonders gute Verteilung der Kaltluft im Bearbei
tungsbereich erreicht man, wenn die Öffnungen schräg
nach außen gerichtet sind.
Die Öffnungen bestehen vorteilhafterweise aus leicht
herstellbaren Bohrungen. Aber auch eine Ausführung in
Form von Schlitzen wird von der Erfindung mit umfaßt.
Eine sehr gleichmäßige Verteilung der Kaltluft wird
erreicht, wenn die Öffnungen im Bereich der Nabe des
rotierenden Bearbeitungswerkzeuges angeordnet sind.
Hierbei besteht eine besonders einfache Ausführung da
rin, die Öffnungen in dem Element anzuordnen, mit dem
das Bearbeitungswerkzeug auf der Antriebswelle befestigt
wird. Wichtig ist, daß die Umlenkung des Kaltgases
aus der Öffnung in den Bereich der Arbeitsfläche bzw.
Arbeitszone derart erfolgt, daß das Kaltgas möglichst
die gesamte Scheibenfläche beaufschlagt.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, um die Scheibe eine Haube derart anzuordnen,
daß zwischen Haube und Scheibe ein schlitzförmiger
Ring entsteht, durch den das Kaltgas in den Bereich
der Arbeitsfläche oder Arbeitszone geleitet wird.
Der hier verwendete Begriff Kaltgas umfaßt kalte Luft,
die in geeigneter Weise auf Temperaturen wesentlich
tiefer als -20°C abgekühlt wird. Vorteilhafterweise
wird aber Flüssiggas verwendet, z. B. Flüssigstick
stoff mit einer Siedetemperatur von -196°C oder CO2
mit einer Siedetemperatur von -79°C. Auch die Ver
wendung anderer Flüssiggase ist möglich aber teurer.
Vorteilhaft ist die Verwendung eines Gemisches aus
Flüssiggas und Druckluft wobei das Flüssiggas die er
forderliche Kälte und die Druckluft den notwendigen
Druck enthält.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung dargestellt.
Fig. 1 zeigt das Bearbeitungswerkzeug oberhalb des
Werkstückes,
Fig. 2 im Ausschnitt die Kaltgaszufuhr.
Der Druckluftlamellenmotor 1 ist mit einem Winkelkopf 2
versehen, an dessen Abtriebswelle 3 ein Polierteller 4
mit Lammfellhaube 5 befestigt ist. Die Befestigung er
folgt durch eine Mutter 6, die an der Nabe 7 anliegt.
Die Kaltgaszufuhr erfolgt über einen isolierten
Schlauch 8 und den Winkelkopf 2 in die hohle Welle 3.
Von dort gelangt das Kaltgas durch die Bohrungen 9 in
die Arbeitszone der Polierscheibe. Die rotierende Lamm
fellhaube 5 wirkt wie eine einseitig offene Kreisel
pumpe durch Schaufelwirkung und Gasreibung. Dadurch
wird ständig Gas aus der Arbeitszone herausgefördert
und durch neues Kaltgas ersetzt. Dieser Effekt führt
überraschenderweise zu einer permanenten Kühlung der
Polierscheibe, so daß ohne vorherige Abkühlung des
Werkstückes 10 sofort mit dem Polieren begonnen werden
kann.
Der Kühleffekt wird noch dadurch unterstützt, daß zum
Polieren die Polierscheibe schräg auf die Oberfläche
des Werkstückes aufgesetzt wird. Hierdurch wird aus
der offenen Kreiselpumpe eine annähernd geschlossene
Kreiselpumpe mit verstärktem Anlegeeffekt des Kaltgases
in der Arbeitszone. Die zu polierende Oberfläche und
die gesamte Polierscheibe werden so ständig gekühlt.
Die Kühlung ist dabei völlig ausreichend und eine Unter
brechung des Polierens zum Zwecke erneuter Kühlung des
Werkstückes nicht erforderlich.
Ein weitere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
hierbei das Lammfell der Polierscheibe mit Poliermasse
getränkt werden kann. Es ist nicht mehr notwendig, die
zu polierende Oberfläche mit Poliermasse zu benetzen.
Zu beachten ist bei der Auslegung des Bearbeitungswerk
zeuges, daß die Ausströmungsgeschwindigkeit des Kalt
gases nicht größer ist als die Saugwirkung der rotie
renden Polierscheibe.
Claims (15)
1. Kaltgasbearbeitungsgerät, insbesondere zum Polieren
und/oder Schleifen, mit einem eine Relativbewegung
gegenuber dem Werkstück ausführenden Bearbeitungs
werkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bearbeitungswerkzeug eine Zuführung für
einen Kaltgasstrom zugeordnet ist, wobei die Zu
führung in den Bereich der Arbeitsfläche oder Ar
beitszone des Werkzeuges gerichtet ist.
2. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung zentral durch die Antriebswelle (3)
des Werkzeuges erfolgt.
3. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung konzentrisch um die Antriebswelle
(3) des Werkzeuges angeordnet ist.
4. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung aus mindestens einer auf die
Arbeitsfläche oder Arbeitszone gerichteten Düse be
steht.
5. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 mit einem
scheibenförmigen rotierendem Bearbeitungswerkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsfläche des Werkzeuges mindestens eine
Öffnung für den Austritt des Kaltgases aufweist.
6. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 mit einem
scheibenförmigen rotierenden Bearbeitungswerkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Arbeitszone des Werkzeuges mindestens
eine Öffnung (6) für den Austritt des Kaltgases
gerichtet ist.
7. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 5 oder 6 mit
mehreren Öffnungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (6) auf mindestens einem Kreis
angeordnet sind.
8. Kaltgasbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 5
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (6) schräg nach außen gerichtet
sind.
9. Kaltgasbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 5
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (6) aus Bohrungen oder Schlitzen
bestehen.
10. Kaltgasbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 6
bis 9 mit einem eine Nabe aufweisenden Bearbeitungs
werkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (6) im Bereich der Nabe (7)
angeordnet sind.
11. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (6) in der Befestigung des
Bearbeitungswerkzeuges auf der Antriebswelle (3)
angeordnet sind.
12. Kaltgasbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 1
bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bearbeitungswerkzeug eine vorzugsweise mit
Lammfell bestückte Polierscheibe ist.
13. Kaltgasbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 1
bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bearbeitungswerkzeug eine Schleifscheibe
ist.
14. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 2 mit einem
scheibenförmigen rotierenden Bearbeitungswerkzeug,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung als kreis
förmiger Schlitz ausgebildet ist, der das Bearbei
tungswerkzeug umgibt.
15. Kaltgasbearbeitungsgerät nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kreisförmige Schlitz schräg nach innen ge
richtet ist.
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |