DE3909124A1 - Messeinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung mit zumindest einem an
einer linear bewegbaren Pinole einsetzbaren Meßtaster.
Meßeinrichtungen der vorgenannten Art sind in einer Vielzahl von
Variationen seit langem bekannt. So zeigt beispielsweise die
DE 34 30 086 A1 eine Pinole für Koordinatenmeßmaschinen, die in
einem Führungskörper eingesetzt ist und am unteren Stirnende einen
Meßtaster trägt.
Bei der EP 00 27 060 A1 ist eine Koordinatenmeßmaschine offenbart,
bei welcher eine Pinole mit einem Meßtaster in der Längsachse be
wegbar angeordnet ist. Diese Meßeinrichtung besitzt ein optisches
Meßsystem für die Erfassung der Bewegung der Pinole, welches ein
Anzeigesignal erzeugt.
Aus der DE 31 09 856 C2 ist ein Höhenmeßgerät bekannt, bei dem ein
Schlitten mit einem Meßtaster durch einen Motorantrieb in der Höhe
verfahrbar ist. Um eine konstante Meßkraft bei Anlage an einer Meß
oberfläche zu erzeugen, ist dem Motor eine Magnetfeld-Kupplung nach
geschaltet. Der Motor erzeugt damit einerseits den Antrieb des Schlit
tens mit dem Meßtaster und andererseits die gewünschte konstante Meß
kraft.
Darüber hinaus gibt es auch bereits Laserinterferometer für die Län
genmeßung in Meßeinrichtungen, die jedoch im Regelfall einen großen
Platzbedarf haben und technisch relativ aufwendig aufgebaut sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Meßeinrichtung der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, mit welcher Werkstücke durch Berührung
eines mit Meßkraft anliegenden Meßtaster mit einer sehr großen Ge
nauigkeit und ohne wesentliche Störungen durch Umwelteinflüsse re
produzierbar meßbar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichen
teils von Patentanspruch 1 gelöst. Erfinderische Ausgestaltungen und
Weiterbildungen dieser Merkmale finden sich in den Unteransprüchen
2-8.
Mit dieser Meßeinrichtung können Werkstücke durch Berührung schnell,
sicher und präzis gemessen werden. Der Meßtaster ist an eine beweg
liche Pinole angebracht, auf deren Rückseite ein Spiegel vorgesehen
ist, der den Laserstrahl des Interferometers reflektiert. Die elek
tronische Regelung der Temperatur und des Stromes der Laserdiode be
findet sich im Steuer- und Anzeigegerät. Da die Stromversorgung viel
Abwärme produziert, ist in ein vom Steuergerät unabhängiges eigenes
Gehäuse eingesetzt worden, wodurch die Genauigkeit der Temperatur
regelung nicht beeinträchtigt wird.
Um eine lange Lebensdauer des Interferometers zu gewährleisten, ist
dieses erfindungsgemäß in ein luftdichtes und mit Stickstoff gefülltes
Gehäuse eingesetzt worden. Die Erzeugung der Meßkraft durch eine Elek
tromagnetkupplung bzw. durch eine Magnetfeldkupplung erlaubt eine in
den beiden Antastrichtungen nach oben und unten konstante und von der
Einbaulage des Meßtasters unabhängige Meßkraft. Das Drehmoment der
Kupplung besitzt dabei eine hohe Stabilität. Aufgrund dieser Bauweise
können unter Verwendung eines Sondermeßtasters auch Nuten, Bohrungen
und Wellen sehr genau gemessen werden.
Die neue Meßeinrichtung ist ferner auch für den Einbau in hochgenaue
Positioniertische geeignet, wie sie beispielsweise in der Halbleiter
industrie verwendet werden. Der maximale Meßweg des intergrierten Inter
ferometers beträgt etwa 300 mm bei einer Laserlichtleistung von 10 mW.
Die Verfahrgeschwindigkeit beträgt etwa 80 mm pro Sekunde und ist im
wesentlichen begrenzt nur durch die Bandbreite des Signalverstärkers.
Durch den Einsatz eines Laserinterferometers in dieser einfachen Bau
weise in eine Meßeinrichtung kann der für inkrementale Meßsysteme bis
her eingesetzte Glasmaßstab entfallen.
In der Zeichnung sind Beispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Meßeinrichtung in vereinfachter Darstellung in
der Seitenansicht
Fig. 2 die Meßeinrichtung in der Draufsicht gemäß dem Pfeil
II in Fig. 1
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung einer Meßeinrichtung
mit externem Anzeige- und Steuergerät.
Die Meßeinrichtung 1 besitzt einen Ständer 2, der auf einer Grundplatte
3 fest aufsteht. Gegenüber dem Ständer 2 befindet sich eine ebenfalls
auf der Grundplatte 3 aufstehende Gehäusewand 4. Zwischen dem Ständer 2
und der Gehäusewand 4 ist die Pinole 5 vorgesehen, die in einer Kugel
käfigführung 6 in der Grundplatte 3 geführt ist. Am unteren Ende nimmt
die Pinole 5 einen Kopf 7 auf, in den Meßtaster 8, 9, 10 einsetzbar
sind.
An ihrem den Meßtastern 8, 9, 10 entgegengesetzten Ende 11 besitzt die
Pinole 5 eine Abschlußscheibe 12, die gleichzeitig als Verdrehsicherung
für die Pinole 5 dient.
An der Gehäusewand 4 ist ein Antriebsmotor 13 mit einem Tragarm 14 an
geflanscht. Der Elektromotor 13 wird durch eine Energiequelle 15 mit
der notwendigen Energie versorgt. Mit dem Elektromotor 13 ist eine Mag
netfeldkupplung oder eine Elektromagnetkupplung 16 getriebeverbunden.
In dem Beispiel der Fig. 1 ist diese Getriebeverbindung durch ein An
triebsband 17 hergestellt, welches von der Motorantriebswelle 18 ange
trieben wird und auf ein Getrieberad 19 der Magnetfeldkupplung bzw.
der Elektromagnetkupplung 16 wirkt. Über ein weiteres Getrieberad 20
wird ein zweites Antriebsband oder ein Kabelzug 21 über eine obere Um
lenkrolle 22, die ebenfalls an der Gehäusewand 4 über einen Tragarm 23
gelagert ist, angetrieben. Der Kabelzug 21 ist mit der oberen Scheibe
12 der Pinole 5 fest verbunden, so daß bei einer Bewegung des Kabel
zugs 21 eine Auf- bzw. Abwärts Bewegung der Pinole erfolgt.
An dem Ständer 2 ist oberhalb der oberen Scheibe 12 der Pinole 5 ein
Laserinterferometer 24 ortsfest angeordnet. Dieses Laserinterferometer
24 besitzt eine Laserdiode 25 als Lichtquelle und ist mit einer Steue
rung 26, einer Stromversorgungseinrichtung 27, einer Meßwerterfassungs
einheit 28 und einer Meßwertanzeige 29 versehen. Das von der Laserdiode
25 des Laserinterferometers 24 ausgestrahlte Licht 30 trifft auf einen
Spiegel 31, der sich auf der oberen Scheibe 12 der Pinole 5 befindet.
Der Lichtstrahl 30 von der Laserdiode 25 zum Spiegel 31 verläuft in
der Längsachse 32 der Pinole 5 bzw. parallel zur Längsachse 32, d. h.,
in Bewegungsrichtung der Pinole 5. Der Lichtstrahl 30 wird von dem
Spiegel 31 auf der gleichen Achse und ohne Ablenkung reflektiert. Auf
grund der Verschiebung der Pinole 5 in die Pfeilrichtungen 33 werden
in dem Interferometer 24 bzw. in der Meßwerterfassungseinheit 28 Sinus
signale verarbeitet und in der Anzeige 29 vorzugsweise digital sicht
bar gemacht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist dem Elektromotor 13 eine
Magnetfeldkupplung 16 nachgeschaltet. Das von dieser Magnetfeldkupplung
16 maximal übertragbare Moment hängt wesentlich von der Lage der Dauer
magneten in der Dauermagnetanordnung ab. Handelsübliche Magnetfeldkupp
lungen weisen zur Verstellung des maximal übertragbaren Moments einen
Einstellring auf, wie dies in der DE 31 09 856 C2 näher beschrieben ist.
Bei einem Einsatz einer Elektromagnetkupplung für die Meßkrafterzeugung
wird die Meßkraftverstellung durch die Stromstärke herbeigeführt.
Der Meßtaster 8 an der Pinole 5 ist für die Antastung nach unten vorge
sehen, während der Meßtaster 9 für die Antastung nach unten und nach
oben eingerichtet ist. Das gleiche gilt für den Meßtaster 10, welcher
ebenfalls für eine Antastung an ein Werkstück nach unten und nach oben
vorgesehen ist.
Der Spiegel 31 auf der oberen Scheibe 12 ist vorzugsweise durch Kle
ben befestigt. Selbstverständlich sind auch andere Befestigungsarten
möglich.
In Fig. 3 ist ersichtlich, daß das Laserinterferometer in ein luft
dicht verschlossenes Gehäuse 34 eingesetzt ist, welches mit Stick
stoff gefüllt ist. In das Gehäuse ragt von der Unterseite die Pinole
5 mit dem stirnseitigen Spiegel 31 hinein, wobei der Durchtritt der
Pinole 5 durch den Gehäuseboden 35 durch einen Dichtring 36 abgedichtet
ist. Das Laserinterferometer 24 steht über eine Leitung 37 mit einer
Steuerungseinrichtung 26 und einer Anzeige 29 in Verbindung.
Claims (8)
1. Meßeinrichtung mit zumindest einem an einer linear bewegbaren
Pinole einsetzbaren Meßtaster,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pinole (5) durch einen Elektromotor (13) unter Zwischen
schaltung einer Meßkrafterzeugungseinrichtung (16) bewegbar ist
und an ihrem dem Meßtaster (8, 9, 10) entgegengesetzten Ende (11)
mit einem Laserinterferometer (24) zur Ermittlung der Antastposi
tion in Wirkverbindung steht.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkrafterzeugungseinrichtung (16) mit einer variablen
Meßkraftverstellung eingerichtet ist.
3. Meßeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkrafterzeugungseinrichtung (16) eine dem Elektromotor
(13) nachgeschaltete Magnetfeldkupplung ist, bei der das Schlupf
moment und die wirksame Meßkraft nach Vorgabe einer Steuerung mo
torisch einstellbar sind.
4. Meßeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkrafterzeugungseinrichtung (16) eine Elektromagnetkupp
lung mit einer über die Stromstärke variablen Meßkraftverstellung
ist.
5. Meßeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromotor (13) über die Meßkrafterzeugungseinrichtung
(16) auf ein Antriebsrad (20) wirkt mit dem ein über eine Umlenk
rolle (22) geführtes und mit der Pinode fest verbundenes Antriebs
element (21) antriebsverbunden ist.
6. Meßeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem vom Meßtaster (8, 9, 10) entgegengesetzten Ende der
Pinole (5) eine Verdrehungseinrichtung (12) für die Pinole (5)
vorgesehen ist, die gleichzeitig mit dem Antriebselement (21)
wirkverbunden ist und auf ihrer der Pinole (5) abgewandten Fläche
einen Spiegel (31) aufweist, der mit dem an einem Ständer (2) der
Meßeinrichtung (1) befestigten Laserinterferometer (24) in Wirkver
bindung steht.
7. Meßeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Laserinterferometer (24) ausgesandte und der vom Spie
gel (31) reflektierte Lichtstrahl (30) auf einer gemeinsamen Linie
verläuft, die parallel oder koaxial zur Längsachse (32) der Bewe
gungsrichtung der Pinole (5) angeordnet ist, und daß das Laserin
terferometer (24) mit einer Steuerung (26), einer Meßwerterfassung
(28) und einer Meßwertanzeige (29) sowie einer Stromversorgung (27)
verbunden ist.
8. Meßeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Laserinterferometer (24) und der Spiegel (31) in einem ge
schlossenen Gehäuse (34) eingesetzt sind, welches wahlweise luft
dicht verschlossen und mit Stickstoff oder einem anderen geeigneten
Gas gefüllt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8131 | Rejection |