DE3908575C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
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Description
Die Erfindung betrifft ein Unterwasserfahrzeug mit einem
passiven optischen Beobachtungsgerät, mit einem Beobachtungs
fenster im Druckkörper des Unterwasserfahrzeugs, das eine
gekrümmte Oberfläche aufweist und als Teil des Beobachtungs
gerätes einsetzbar ist.
Ein Unterwasserfahrzeuge der vorstehend genannten Art ist aus
der FR-PS 12 67 959 bekannt.
Bei dem bekannten Unterwasserfahrzeug befindet sich innerhalb
einer paraboloidförmigen Frontpartie eines Druckkörpers ein
Beobachtungs- und Fahrstand für einen Fahrer des Unterwasser
fahrzeuges. Mittels einer Halterung ist von der Decke des
Druckkörpers ein Teleskop abgehängt, das im wesentlichen aus
einem langgestreckten Rohr von ca. 1,5 m Länge besteht. Am
hinteren Ende des Rohres ist ein Binokular für den Fahrer
angeordnet. Das vordere Ende des Rohres ist verdickt und in
eine Steckfassung in der vorderen Spitze des Druckkörpers
eingesetzt. Diese Steckfassung geht zur Außenseite des Druck
körpers in ein Beobachtungsfenster aus Plexiglas über, dessen
innere Oberfläche plan und dessen äußere Oberfläche entsprechend
der paraboloidförmigen Kontur der Vorderkante des Druckkörpers
gewölbt ist. Das Beobachtungsfenster ist damit Teil des durch
das Teleskop gebildeten optischen Beobachtungsgerätes. Das
Beobachtungsfenster ist dabei in eine konische Aussparung
eingesetzt, die sich mit einem Öffnungswinkel von etwa 100°
von der Außenseite des Druckkörpers nach innen hin verjüngt.
Aus der FR-PS 4 92 335 ist ein Beobachtungsgerät für ein Unter
wasserfahrzeug bekannt, bei dem in einen Druckkörper des
Unterwasserfahrzeugs mehrere Beobachtungsfenster eingesetzt
sind. Die Beobachtungsfenster sind als Bullaugen ausgebildet,
haben jedoch eine nicht-konstante Dicke, die nämlich vom Zentrum
nach außen abnimmt. An die Innenseite der Bullaugen sind
zylindrische, druckdichte Gehäuse angeformt. Innerhalb dieser
Gehäuse erstrecken sich in Längsrichtung zwei Rohre in feld
stecherartiger Anordnung, die jeweils an der Rückseite des
Gehäuses mit einer Feldstecheroptik versehen sind. Auf diese
Weise kann durch entsprechende Durchbrechungen in der Rückwand
eines jeden Gehäuses eine Beobachtung durch das Beobachtungs
fenster hindurch vorgenommen werden.
Bei dieser bekannten Anordnung beträgt der Durchmesser des
Beobachtungsfensters nur etwa 10 bis 12 cm. Da die beiden
Rohre der feldstecherartigen Anordnung bis unmittelbar an die
Innenseite des Beobachtungsfensters herangeführt sind, wird
vom Beobachtungsgerät nur jeweils ein sehr kleiner Bereich
des Beobachtungsfensters optisch genutzt, nämlich ein kreis
förmiger Bereich jeweils unmittelbar vor den feldstecherartigen
Rohren, der nur einen sehr kleinen Bruchteil der gesamten
Fensterfläche einnimmt. Der Grund, warum das Beobachtungsfenster
wesentlich größer ausgebildet ist, liegt darin, daß in dem
druckdichten Gehäuse zusätzlich Beleuchtungseinrichtungen
vorgesehen sind, um eine Beleuchtung des Außenraumes von innen
her vorzunehmen.
Dadurch, daß durch die feldstecherartigen Rohre nur ein äußerst
kleiner Bereich der Beobachtungsfenster optisch genutzt wird,
tritt eine möglicherweise vorhandene Linsenwirkung des Beobach
tungsfenster im Beobachtungsgerät nicht in Erscheinung. Das
Beobachtungsfenster hat damit für das Beobachtungsgerät keine
optische Funktion im Sinne einer Maßstabsveränderung.
Es ist ferner bekannt, Unterseeboote verschiedenster Art mit
Beobachtungsfenstern zu versehen, durch die hindurch eine
visuelle Beobachtung der Umgebung des Unterseebootes mit
unbewaffnetem Auge möglich ist. Wenn der Durchmesser des
Beobachtungsfensters in Relation zur möglichen Tauchtiefe
klein ist, bspw. weniger als 20 cm bei einer Tauchtiefe von
300 m beträgt, so verwendet man für die Beobachtungsfenster
in der Regel ebene Glasplatten entsprechender Dicke. Derartige
kleine Beobachtungsfenster sind jedoch für Beobachtungsaufgaben
verschiedenster Art sowie beim Manövrieren von Arbeits-Unter
seebooten zu klein. Es ist daher ebenfalls bekannt, großflächige
Panorama-Beobachtungsfenster aus Acrylglas vorzusehen, die
die Gestalt eines Kugelschalen-Abschnittes aufweisen. Bei
Arbeits-Unterseebooten mit einer Nenn-Tauchtiefe von ca. 300 m
sind derartige Beobachtungsfenster mit einem Durchmesser von
1 bis 2 m bekannt, wobei der durch das Fenster gebildete
Kugelschalen-Abschnitt einem Zentrum-Öffnungswinkel von
beispielsweise 120° entspricht. Im genannten Tauchtiefenbereich
sind auch kleinere Glas-Beobachtungskuppeln bekannt, deren
Zentrums-Öffnungswinkel über 300° beträgt und die so groß
bemessen sind, daß sie den Kopf eines Beobachters aufnehmen
können, der auf diese Weise eine 180°-Rundumsicht mit einem
Azimut von mehr als 90° zur Verfügung hat.
Unterwasserfahrzeuge der vorstehend genannten Art sind bekannt,
z. B. als sogenannte Arbeits-Unterseeboote. Ein derartiges
Arbeits-Unterseeboot wird unter der Typenbezeichnung "Seahorse"
von der Bruker Meerestechnik GmbH hergestellt. Die Erfindung
betrifft aber auch andere Unterwasserfahrzeuge, z. B. Taucher
glocken, geschleppte Fahrzeuge oder auch stationäre Einrich
tungen.
Bei den vorstehend genannten Panorama-Beobachtungsfenstern
legt man großen Wert darauf, daß sie mit konstanter Wanddicke
ausgeführt sind, um optische Beobachtungsfehler zu vermeiden.
Bei den bekannten Beobachtungssystemen werden nämlich passive
optische Beobachtungssysteme eingesetzt, im einfachsten Falle
das unbewaffnete Auge des Beobachters. Es ist aber auch bekannt,
durch die erläuterten Beobachtungsfenster hindurch mit Hilfe
technischer optischer Systeme zu beobachten, beispielsweise
mittels einer Videokamera.
Bei den bekannten Anordnungen läßt das Beobachtungsvermögen
sehr schnell nach, und zwar vor allem dann, wenn Trübungen im
umgebenden Wasser vorhanden sind, aber auch bei klarem Wasser
und hereinbrechender Dunkelheit oder großer Tauchtiefe.
Bei Unterseebooten mit zivilem oder militärischem Einsatzbereich
sind daher auch aktive optische Beobachtungssysteme bekannt,
bei denen üblicherweise Scheinwerfer verwendet werden, die an
der Außenhülle des Unterseebootes befestigt sind und die den
zu beobachtenden Bereich mit sichtbarem Licht ausleuchten.
Bei zivilen Einsätzen ergeben sich daraus mitunter Schwierig
keiten infolge von Rückstreuungen und damit einer Blendung
bei trübem Wasser, es werden jedoch derartige aktive optische
Beobachtungssysteme in großen Tauchtiefen, bei trübem Wasser
oder bei nachlassendem Tageslicht in großem Umfange eingesetzt,
obwohl die Verwendung von Lichtquellen zu der Rückstreuung
an Schwebeteilchen im Wasser führt.
Bei militärischen Anwendungen hingegen haben aktive
optische Beobachtungssysteme, ebenso wie alle anderen
aktiven Beobachtungs- und Ortungssysteme den Nachteil,
daß die aussendende Strahlungsquelle (Scheinwerfer)
wiederum eine Ortung des beobachtenden Unterseebootes
zuläßt. Gerade bei Unterseebooten, deren praktischer Vorteil
in ihrer schlechten Ortbarkeit liegt, aber auch bei stationären
Einrichtungen, z.B. zur Überwachung von Küstenbereichen,
ist man jedoch bestrebt, die Möglichkeiten einer Ortung durch
feindliche Fahrzeuge oder stationäre Einrichtungen, beispiels
weise Fregatten, herabzusetzen.
Aus der DE-OS 34 32 423 ist eine Periskop-Fernrohr-Afokalglas-
Kombination zur Vergrößerung des Gesichtsfeldes bekannt. Die
Vergrößerung des Gesichtsfeldes soll dabei durch eine Kombi
nation eines üblichen Periskop-Fernrohres mit einem Afokalglas
erreicht werden.
Ein Einsatz bei Unterseebooten und eine Anwendung bei optischen
Beobachtungsgeräten mit Linsen der hier interessierenden Größe
(Durchmessern im Bereich von Metern) ist dabei weder ange
sprochen noch möglich.
Aus der WO 87/00 501 sind verschiedene Bauformen von Kunststoff-
Panorama-Fenstern für Unterwasserfahrzeuge bekannt. Diese
Fenster können zur Vergrößerung des Gesichtsfeldes auch als
Ring ausgebildet sein, um eine Rundumsicht über 360° Umfangs
winkel zu erreichen. Eine Einbeziehung der Panoramafenster in
ein optisches Beobachtungsgerät ist dabei nicht vorgesehen.
Aus der DE-OS 28 37 134 ist eine Anordnung für Unterwasser
fahrzeuge zur Erkennung, Identifizierung und Sichtbarmachung
von Überwasserfahrzeugen und/oder Flugkörpern bekannt. Die
bekannte Anordnung besteht aus einer Boje, die an der Meeres
oberfläche schwimmt und über ein Kabel mit einem Unterwasser
fahrzeug verbunden ist. Die Boje ist an ihrer Oberseite mit
einem kugelkappenförmigen Fenster versehen, um einen möglichst
fischaugenartigen Sichtbereich zu erhalten.
Eine ähnliche Anordnung ist auch aus der DE-PS 7 58 461 bekannt.
Schließlich ist in der DE-OS 28 53 214 noch eine Anzeigevor
richtung für einen Simulator zum Abbilden einer Szene mit
Zielen und Umgebung, wie sie sich durch ein Sehrohr eines
Unterseeboots darbietet, beschrieben. Die Besonderheit dieser
bekannten Vorrichtung besteht darin, daß ein Monitor mit
Rasterung zur Erstellung des Bildes verwendet wird. Die bekannte
Anordnung dient jedoch nicht dazu, um an Bord eines Unter
seebootes eingesetzt zu werden, sie ist vielmehr ausdrücklich
als Simulator konzipiert, d. h. als Einrichtung an Land, mit
der lediglich Beobachtungssituationen nachgestellt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Unterseeboot der eingangs genannten Art dahingehend weiterzu
bilden, daß ein passives optisches Beobachtungssystem zur
Verfügung gestellt wird, das vor allem bei militärischen
Anwendungen ein größeres Detektionsvermögen auch bei ungünstigen
Sichtverhältnissen zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Beobachtungsfenster einen Durchmesser zwischen einem und drei Metern aufweist,
daß das Beobachtungsgerät mit einer Eintrittspupille von mehr
als 0,3 und weniger als drei Metern
Durchmesser versehen ist, daß
das Beobachtungsfenster eine konstante Dicke
aufweist, daß das Beobachtungsgerät mit einer
gegenüber dem Beobachtungsfenster kleineren Linse
an der inneren Oberfläche des Beobachtungsfensters
angeordnet und an dieser entlang verfahrbar
ist.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Anordnungen mit Panorama-Beobach
tungsfenstern dient das Beobachtungsfenster entsprechend der
vorliegenden Erfindung über einen nennenswerten
Teil seiner Oberfläche, nicht einer optisch transparenten
Trennung zwischen dem umgebenden Wasser und dem Innenraum des
Unterseebootes, das Beobachtungsfenster wird vielmehr selbst
Teil des optischen Systems, das folglich eine Eintrittsblende
erhalten kann, die im Extremfall der Gesamtöffnung des Beobach
tungsfenster entspricht.
Auf diese Weise können extrem lichtstarke passive Beobachtungen,
insbesondere im Fernbereich des Unterseebootes, in ausschließ
lich passiver Beobachtung durchgeführt werden, so daß das
Unterseeboot keinerlei Eigenstrahlung aussendet, die von
feindlichen Fahrzeugen oder stationären Einrichtungen erkannt
und zur Ortung des Unterseebootes verwendet werden könnten.
Bedenkt man, daß bei Fernrohren die sogenannte "Dämmerungs
zahl" Z gemäß DIN 58 386 T.1 als die Wurzel aus dem Produkt
der Fernrohrvergrößerung und des Durchmessers der Eintritts
pupille definiert ist, so wird deutlich, daß eine Vergrößerung
der Eintrittspupille von z.B. 0,05 m bei herkömmlichen Sicht
geräten auf z.B. 2,0 m, d.h. um den Faktor 40 zu einer Erhöhung
der Dämmerungszahl um einen Faktor 6 und mehr führt.
Im Rahmen der Erfindung verwendete Linsen haben einen
großen Durchmesser der zu entsprechend großen Brennweiten
und damit bei Austrittspupillen im Zentimeterbereich zu sehr
kleinen Öffnungswinkeln führt.
Gemäß der Erfindung
wird daher ein Linsensystem mit einer Eintrittspupille verwen
det, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Beobach
tungsfensters ist, wobei das Linsensystem an einer Innenober
fläche des Beobachtungsfensters entlang bewegbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der effektive Öffnungswinkel
des passiven optischen Beobachtungssystems erheblich vergrößert
wird, weil das in z.B. zwei Koordinaten schwenkbare Linsensystem
praktisch denselben Raumwinkel überstreicht, wie dies bei
einer Beobachtung mit unbewaffnetem Auge möglich ist. Anderer
seits bleibt das Beobachtungsfenster herkömmlicher Art im
übrigen erhalten.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieses Ausführungsbeispiels
ist das Linsensystem kardanisch an einem Druckkörper des
Unterseebootes aufgehängt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß insbesondere bei kleinen
Öffnungswinkeln des Linsensystems eine Störung durch Eigen
bewegungen des Unterseebootes vermieden wird.
Dies gilt in noch größerem Maße dann, wenn das Linsensystem
mittels eines Kreisels achsstabilisiert ist.
Auf diese Weise entsteht nämlich ein Beobachtungssystem, dessen
optische Achse stabil ausgerichtet ist, unabhängig davon,
welche Eigenbewegungen das Unterseeboot ausführt.
Eine weitere Gruppe von Ausführungsbeispielen zeichnet sich
dadurch aus, daß das optische Beobachtungssystem afokal einge
stellt ist und daß in einer durch einen Brennpunkt und senkrecht
zu einer optischen Achse verlaufenden Ebene ein Bild-Empfänger
angeordnet ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß gesonderte Scharfstellein
richtungen nicht erforderlich sind, weil bekanntlich bei afokal
eingestellten optischen Systemen die Abbildungsebene in einer
Brennebene liegt.
Bei bevorzugten Weiterbildungen dieses Ausführungsbeispiels
ist der Bild-Empfänger entweder als Okular oder als CCD-Bild
wandler oder als Fotozellen-Array ausgebildet.
Die Ausbildung als Okular hat den Vorteil, daß eine unmittelbare
Beobachtung durch eine Beobachtungsperson möglich ist und daß
zusätzlicher apparativer Aufwand nicht erforderlich ist.
Die Verwendung eines CCD-Bildwandlers hat den Vorteil, daß
ein video-kompatibles, preiswertes Bauelement eingesetzt werden
kann, wie es in modernen Video-Kameras Verwendung findet.
Die Verwendung eines Fotozellen-Arrays hat schließlich den
Vorteil, daß zusätzlich lichtverstärkende Elemente eingesetzt
werden können. Derartige Elemente sind von Nachtsichtgeräten
aus dem militärischen Einsatzbereich bekannt und weisen Schalt
mittel auf, um Licht im sichtbaren oder im nicht-sichtbaren,
insbesondere infraroten Bereich über die Empfindlichkeit des
menschlichen Auges hinaus zu verstärken.
Besonders bevorzugt ist weiterhin, wenn in diesen Fällen der
Bild-Empfänger ein elektronisches Signal, vorzugsweise für
gerasterte Bilder, erzeugt und das Signal in einer Auswertein
heit aufgearbeitet wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bekannte oder neuartige
Bilderkennungsverfahren eingesetzt werden können, um aus einem
mit dem bloßen Auge nicht-erkennbaren Hintergrund ein sig
nifikantes Muster herauszuarbeiten. Auf diese Weise läßt sich
also die Detektionsschwelle noch weiter herabsetzen.
Bevorzugt ist weiterhin eine Ausbildung dieses Ausführungsbei
spiels, bei der die Auswerteinheit an einen Sensor zum mehr
dimensionalen Erfassen von auf das Beobachtungssystem einwir
kenden Beschleunigungen oder von Bewegungen des Beobachtungs
systems angeschlossen ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Störungen vermindert werden
können, wie sie vor allem bei sehr kleinen Öffnungswinkeln
des Beobachtungssystems dann auftreten können, wenn das System
insgesamt einer Bewegung unterworfen wird. Sind nämlich die
auf das Unterseeboot einwirkenden Beschleunigungen oder dessen
Bewegungen in den drei Raum-Koordinatenrichtungen bekannt,
kann ein entsprechend programmiertes Auswertsystem diejenigen
Störungen herausrechnen, die durch die effektive Beschleunigung
auf das Unterseeboot bzw. dessen Bewegung hervorgerufen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Unter
seebootes;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch ein Beobachtungs
fenster des in Fig. 1 dargestellten Unterseebootes;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung, in vergrößertem
Maßstabe, zur Erläuterung eines Ausfüh
rungsbeispiels der Erfindung.
In Fig. 1 bezeichnet 10 ein Unterseeboot in Seitenansicht. Ein
Druckkörper 11 ist von liegend-zylindrischer Gestalt und an
seinen Enden mit halbkugelförmigen Böden oder mit Klöpperböden
abgeschlossen. Zum Antrieb des Unterseebootes 10 sind eine
heckseitige Antriebsschraube 12 sowie seitwärts gerichtete
Manövrierschrauben 13 und 14 am Heck bzw. Bug vorgesehen. Zum
dynamischen Manövrieren dienen Seiten-/Höhenruder 15. Das
Unterseeboot 10 ist teilweise mit einer Kunststoff-Verkleidung
16 versehen, um eine hydrodynamisch optimale Außenkontur zu
erzielen.
Ein erstes Beobachtungsfenster 17 ist in den Bug des Druck
körpers 11 eingelassen. Das erste Beobachtungsfenster 17
befindet sich hinter einer Acrylglas-Verkleidung 18, die selbst
keine drucktrennende Funktion ausübt.
Das erste Beobachtungsfenster 17 hat die Gestalt eines Kugel
schalen-Ausschnitts und kann als Linse oder mit gleichmäßiger
Dicke ausgeformt sein, wie dies weiter unten anhand der Fig. 2
und 3 noch näher erläutert werden wird.
Ein zweites Beobachtungsfenster 19 ist im Turm 20 angeordnet.
Das zweite Beobachtungsfenster 19 hat im wesentlichen die
Gestalt einer transparenten Hohlkugel und ist so groß bemessen,
daß es den Kopf eines Beobachters aufzunehmen vermag.
Fig. 2 dient lediglich einiger für das Verständnis der Erfindung wichtiger
optischer Begriffe. Das in Fig. 2 dargestellte Fenster 17, das
als Linse ausgebildet ist, stellt keinen Teil der Erfindung
dar.
Mit 29 ist die optisch wirksame Eintrittspupille bezeichnet,
die durch eine umlaufende Halterung 30 des Beobachtungsfensters
17 gebildet wird. Die Eintrittspupille 29 hat einen Durchmesser
D, der vorzugsweise zwischen 0,3 und 3,0 m liegt.
Mit 31 ist eine Symmetrieachse bezeichnet, die gleichzeitig
die optische Achse des als Linse ausgeformten Beobachtungs
fensters 17 ist. Das Beobachtungsfenster 17 ist nämlich mit
einer äußeren, konvexen Oberfläche 32 und mit einer inneren,
konkaven Oberfläche 33 versehen, wobei der Krümmungsradius
der konvexen Oberfläche 32 kleiner ist als derjenige der
konkaven Oberfläche 33. Das Beobachtungsfenster 17 wirkt somit
als Sammellinse, deren Brennpunkt 34 im Abstand der Brennweite
f von dem Beobachtungsfenster 17 auf der optischen Achse 31
liegt. Die Brennweite f ist von derselben Größenordnung wie
der Durchmesser D der Eintrittspupille 29. Es versteht sich,
daß bei der Berechnung der Linse der Brechungsindex des Wassers
berücksichtigt werden muß.
In einer Brennebene, d.h. einer durch den Brennpunkt 34 laufen
den und senkrecht auf der optischen Achse 31 stehenden Ebene
ist ein Bild-Empfänger 35 angeordnet, der vorzugsweise elektro
nische bildwandelnde Elemente enthält. Der Bild-Empfänger 35
kann z.B. ein ladungsverschiebendes Element (CCD-Element)
sein, der Bild-Empfänger 35 kann aber auch ein Fotozellen-
Array hoher Empfindlichkeit sein, und man kann schließlich als
Bild-Empfänger 35 auch ein übliches Okular einsetzen, das
eine unmittelbare visuelle Beobachtung gestattet.
Wenn der Bild-Empfänger 35 ein optisch-elektrischer Wandler
ist, so ist er bevorzugt an eine elektronische Auswerteinheit
36 angeschlossen, die ihrerseits einen Monitor 37 steuert. An
die elektronische Auswerteinheit 36 ist bevorzugt ein Drei-
Koordinaten-Beschleunigungs- oder Geschwindigkeitssensor 38
angeschlossen, auf den Beschleunigungen gx und gy oder Geschwin
digkeiten vx und vy in der Zeichenebene der Fig. 2 einwirken.
Das optische System, das durch das als Linse ausgebildete
Beobachtungsfenster 17 dargestellt wird, sei afokal eingestellt.
Dies bedeutet, daß auf dem Bild-Empfänger 35 diejenigen Dinge
scharf abgebildet werden, die sich im unendlichen Abstande
vom Beobachtungsfenster 17 befinden, in der Praxis im Abstande
mehrerer Brennweiten von der konvexen Oberfläche 32.
In Fig. 2 ist in der bekannten Weise der Strahlengang für
Randpunkte 40 und 40′ des Bild-Empfängers 35 dargestellt, und
man erkennt, daß das optische System einen Öffnungswinkel u
aufweist, der gleich dem arctan des Verhältnisses der halben
Breite a des Bild-Empfängers 35 zur Brennweite f ist. Bei den
hier interessierenden Größenordnungen von Brennweiten im
Meterbereich und Abmessungen des Bild-Empfängers 35 im Milli
meter- oder Zentimeterbereich bedeutet dies, daß der Öffnungs
winkel u des optischen Systems im Bereich von Winkelgraden
oder Bruchteilen davon liegt. Entsprechend groß ist jedoch
die optische Verstärkung des Systems, und auch die sogenannte
Dämmerungszahl Z, die der Wurzel aus dem Produkt von optischer
Verstärkung und Durchmesser der Eintrittspupille in Millimetern
entspricht, ist entsprechend hoch. In einem praktischen Falle
können z.B. betragen:
D = 100 cm
f = 100 cm
a = 1 cm.
f = 100 cm
a = 1 cm.
Dann ergibt sich für die übrigen Größen:
U = 0,57°
V = 50
Z = 224.
V = 50
Z = 224.
Es versteht sich, daß diese Werte nur beispielhaft zu verstehen
sind und daß selbstverständlich auch andere Wertekombinationen,
mehrlinsige Systeme u. dgl. verwendet werden können, um den
Erfordernissen des jeweiligen Einzelfalles gerecht zu werden.
Angesichts der sehr kleinen Öffnungswinkel u der hier interes
sierenden optischen Systeme ist erforderlich, daß sich das
System mechanisch möglichst in Ruhe befindet.
Bei einem militärischen Einsatz kann dies beispielsweise dadurch
geschehen, daß das Unterseeboot 10 in einer geeigneten Beobach
tungsposition auf den Grund setzt und von dieser Beobachtungs
position aus die Umgebung beobachtet. Es können nun die im
Abstand vorbeifahrenden Objekte mit ausschließlich passiven
Mitteln beobachtet werden, ohne daß das Unterseeboot selbst
durch Eigenstrahlung geortet werden kann.
Entsprechendes gilt, wenn das Unterseeboot sich in Schleichfahrt
unbekannten Objekten nähert, beispielsweise Seeminen, die
schwebend im Wasser angeordnet sind. In diesem Falle kann das
Unterseeboot aus hinreichendem Abstand das Objekt identifizie
ren, ohne in eine gefährliche Nähe zu dem Objekt fahren zu
müssen, die ggf. zum Ansprechen von Näherungssensoren führen
würde.
Wenn in diesem oder in anderen Einzelfällen eine optische
Beobachtung während der Fahrt des Unterseebootes erforderlich
ist, können die auf das Unterseeboot einwirkenden Beschleuni
gungen bzw. dessen Geschwindigkeit oder Position in mehreren
Koordinaten durch den Sensor 38 erfaßt werden. In der Auswert
einheit 36 werden die Sensorsignale dann in entsprechende
Korrekturwerte umgerechnet, um die Einflüsse der Bewegung des
Unterseebootes aus den empfangenen Bildern herauszurechnen.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ein Beobachtungsfenster 17d weist eine äußere, konvexe
Oberfläche 70 sowie eine innere, konkave Oberfläche 71 derart
auf, daß die Dicke d des Beobachtungsfensters 17d konstant
ist.
In einem schwenkbaren ersten Rahmen 72 ist eine Linse 73
angeordnet, deren äußere, konvexe Oberfläche 74 in ihrem
Krümmungsradius bevorzugt an den Krümmungsradius der inneren,
konkaven Oberfläche 71 des Beobachtungsfensters 17d angeglichen
ist. Die innere, ebenfalls konvexe Oberfläche 75 der Linse 73
macht diese zu einer bikonvexen Linse.
Der erste Rahmen 72 ist um eine Achse schwenkbar, die durch
den Brennpunkt 34d der Linse 73 senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 3 verläuft. Auf der Rückseite des ersten Rahmens 72,
in der linken Hälfte der Fig. 3, ist ein Gegengewicht 76
angeordnet, um den ersten Rahmen 72 im indifferenten Gleich
gewicht zu halten. Als Teil des Gegengewichtes 76 wird ein
nur schematisch angedeuteter Kreisel 77, dessen Rotationsachse
mit der optischen Achse 31d′ der Linse 73 zusammenfällt.
Die optische Achse 31d′ kann durch Verschwenken des ersten
Rahmens 72 in weiten Bereichen um einen Winkel u′ gegenüber
der Symmetrieachse 31d des Beobachtungsfensters 17d angestellt
werden. Beträgt der Öffnungswinkel des durch die Linse 73
gebildeten optischen Systems u, so wie dies weiter oben zu
Fig. 2 erläutert wurde, ergibt sich damit ein optisches System,
dessen Eigenöffnung u durch Verschwenken des ersten Rahmens
72 erheblich vergrößert werden kann. Die Ausrichtung der
optischen Achse 31d′ der Linse 73 wird dabei mittels des
Kreisels 77 stabilisiert, der sich in Richtung des Pfeiles 78
um die optische Achse 31d′ dreht.
Die Linse 73 ist dadurch kardanisch aufgehängt, daß der erste
Rahmen 72 wiederum in einem zweiten Rahmen 80 gelagert ist,
der sich senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 3 erstreckt. Der
erste Rahmen 72 ist dabei mit einer Achse im zweiten Rahmen
80 schwenkbar gehalten, die durch den Brennpunkt 34d senkrecht
zur Zeichenebene der Fig. 3 verläuft. Die Schwenkbewegung des
ersten Rahmens 72 ist in Fig. 3 durch Pfeile 81 angedeutet.
Der zweite Rahmen 80 ist wiederum um eine Hochachse 84 drehbar,
wie mit Pfeilen 82 angedeutet.
Die Achse 84 verläuft wiederum durch Lagerpunkte, die starr
mit dem Druckkörper 11d verbunden sind.
Schließlich ist noch eine Verdreheinheit 83 vorgesehen, die
ebenfalls starr mit dem Druckkörper 11d verbunden ist und
über in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnete Wirkverbindungen
eine Verdrehung des zweiten Rahmens 80 um die Achse 84 in
Richtung der Pfeile 82 und andererseits eine Verdrehung des
ersten Rahmens 72 um die durch den Brennpunkt 34d verlaufende
Achse in Richtung der Pfeile 81 gestattet.
Im Ergebnis bedeutet dies, daß die Linse 73 in eine beliebige
Position an der Innenoberfläche 71 des Beobachtungsfensters
17d gefahren werden kann und dort infolge der Trägheit des
Kreisels 77 stehen bleibt, auch wenn das Unterseeboot sich im
Raum bewegt. Die optische Achse 31d′ bleibt in diesem Falle
stabil auf einen Zielpunkt gerichtet, auch wenn sich der
Druckkörper 11d in den Raumkoordinaten bewegen sollte. Eine
Zielverfolgung bei sich bewegendem Zielobjekt ist durch geziel
tes Bewegen der Linse 73 ebenfalls möglich.
Die Eintrittspupille 29d der Linse 73 ist zwar kleiner als
die Eintrittspupille des Beobachtungsfensters 17d insgesamt,
man gewinnt jedoch mit der Anordnung gemäß Fig. 3 ein um mehrere
Größenordnungen vergrößertes Sichtfeld, weil in der Zeichenebene
der Fig. 3 der Öffnungswinkel u in der Größenordnung von
mehreren Grad liegt, während der Verschwenkwinkel u′ z.B. 40°
betragen kann.
Die vorliegende Anmeldung hängt zusammen mit der folgenden
Anmeldung desselben Anmelders vom selben Tage und der Offen
barungsgehalt jener Anmeldung wird durch diesen Verweis
auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht:
Patentanmeldung P 39 08 577.5-22
"Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Schall emission getauchter Unterseeboote".
"Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Schall emission getauchter Unterseeboote".
Claims (10)
1. Unterwasserfahrzeug mit einem passiven optischen Beobach
tungsgerät, mit einem Beobachtungsfenster (17, 19) im
Druckkörper (11) des Unterwasserfahrzeugs (10), das
eine gekrümmte Oberfläche (32; 50; 52, 70) aufweist
und als Teil des Beobachtungsgeräts einsetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Beobachtungsfenster
(17, 19) einen Durchmesser (D) zwischen einem und drei Metern
aufweist, daß das Beobachtungsgerät mit einer Eintritts
pupille von mehr als 0,3 und weniger als drei Metern Durchmesser versehen
ist, daß das Beobachtungsfenster (17d) eine konstante
Dicke (d) aufweist, daß das Beobachtungsge
rät mit einer gegenüber dem Beobachtungs
fenster (17d) kleineren Linse (73) an der
inneren Oberfläche (71) des Beobachtungs
fensters (17d) angeordnet und an diesem
entlang verfahrbar ist.
2. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Beobachtungsgerät kardanisch an dem
Druckkörper (11d) des Unterwasserfahrzeuges (10) auf
gehängt ist.
3. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Beobachtungsgerät mittels eines Kreisels
(77) achsstabilisiert ist.
4. Unterwasserfahrzeug nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Beobachtungsgerät afokal eingestellt ist und
daß in einer durch einen Brennpunkt (34) und senkrecht
zu einer optischen Achse (31) verlaufenden Ebene ein
Bild-Empfänger (35) angeordnet ist.
5. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bild-Empfänger (35) ein Okular ist.
6. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bild-Empfänger (35) ein CCD-Bildwandler
ist.
7. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bild-Empfänger (35) ein Fotozellen-
Array ist.
8. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bild-Empfänger (35) ein elektronisches
Signal, vorzugsweise für gerasterte Bilder, erzeugt,
und daß das Signal in einer Auswerteinheit (36) aufge
arbeitet wird.
9. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswerteinheit (36) an einen Sensor
(38) zum mehrdimensionalen Erfassen von auf das Beobach
tungsgerät einwirkenden Beschleunigungen (gx, gy)
bzw. Bewegungen angeschlossen ist.
10. Unterwasserfahrzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteinheit (36) an einen
Sensor (38) zur mehrdimensionalen Erfassung von Bewe
gungen des Beobachtungsgerätes (vx, vy) angeschlossen
ist.
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