DE3905847A1 - Magnetresonanz-abbildungsverfahren - Google Patents
Magnetresonanz-abbildungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetresonanz-Abbildungsverfahren
nach den Oberbegriffen der nebengeordneten Patentan
sprüche 1, 4, 9 und 11 und insbesondere ein Magnetresonanz-
Abbildungsverfahren, das geeignet ist, Artefakte zu besei
tigen, die auf Grund der Atembewegung bei der Abbildung des
Unterleibsbereichs eines Patienten entstehen.
Ein kernmagnetisches Resonanzsignal S(t, n), das nachfol
gend als NMR-Signal bezeichnet wird (nuclear magnetic
resonance signal) und das von einer bewegbaren Probe erhal
ten wird, läßt sich durch die nachstehende Gleichung be
schreiben, wie noch im einzelnen zu erläutern ist:
S(t,n) = S₀(t,n) exp (j ΔR (n)) (1)
Im vorliegenden Fall ist S₀ (t, n) das NMR-Signal von der
Probe bei Stillstand, während ΔR (n) die Phasenverschiebung
des NMR-Signals ist, die sich auf Grund der Bewegung ergibt.
Oszilliert die Probe periodisch, so wird der Ausdruck ΔR (n)
eine periodische Funktion, so daß er zu Bewegungsartefakten
führt. Es existiert bereits eine Technik zur Beseitigung
der Bewegungsartefakte unter Verarbeitung dieses Ausdrucks
ΔR (n). Diese Technik wurde seit 1984 bis heute laufend ver
bessert, wobei vier Stufen hervorzuheben sind.
Die Technik gemäß der ersten Stufe detektiert die Atem-
und die Körperbewegung unter Zuhilfenahme eines Luftsacks,
eines Faltbalgs oder dergleichen, und führt eine Abbildung
synchron mit der Bewegung durch, wie z. B. in den of
fengelegten japanischen Patentpublikationen Nr. 77747/1985,
25542/1986 und 154655/1986 beschrieben ist. Dieses System
hält den Wert ΔR (n) in der Gleichung (1) immer konstant und
zeigt das Auftreten von Artefakten an. Problematisch bei
diesem System ist jedoch die lange Abbildungszeit und die
Tatsache, daß eine spezielle Vorrichtung an die zu untersu
chende Probe oder das zu untersuchende Objekt angepaßt werden
muß.
Es wurde daher eine Technik gemäß der zweiten Stufe entwickelt,
nach der die Größe der Phasencodierung in Überein
stimmung mit der detektierten Körperbewegung ausgewählt
wird, und die Signaldaten sammelt und später diese Daten um
ordnet ("NMR Medical Science", Vol. 6, S. 1, p. 183
(1986)). Das bedeutet, daß der Ausdruck ΔR (n) in der Glei
chung (1) nicht mehr eine periodische Funktion der Atem-pe
riode ist. Er wurde vielmehr in eine andere geeignete Form
transformiert. Mittels dieser Technik läßt sich gegenüber
der Technik der ersten Stufe die Abbildungszeit erheblich
reduzieren. Jedoch bleibt nach wie vor das ungelöste Pro
blem der Anpassung einer speziellen Vorrichtung an den zu
untersuchenden Körper. Diese Anpassung der speziellen Vor
richtung an den Körper des Patienten führt zu einer gewissen
Abwehrhaltung des Patienten, so daß nach einem System
gesucht wurde, das nicht mehr den Einsatz eines derartigen
Detektors erfordert.
Es wurde kürzlich ein System gemäß der dritten Stufe vorge
schlagen, bei dem es nicht mehr erforderlich ist, einen De
tektor zur Erfassung der Atem- und Körperbewegung eines Pa
tienten zu verwenden. Dieses System der dritten Stufe ent
hält die folgenden Einrichtungen:
- (3-1) Eine Einrichtung, mit deren Hilfe die Sequenz des Einflusses der Phasencodierungen nicht-monoton gemacht wird, wobei eine Umordnung nach der Signaldatensammlung er folgt, um Periodizitäten der Körperbewegung zu eliminieren und Artefakte zu beseitigen. Mit anderen Worten eliminiert diese Einrichtung Periodizitäten von ΔR (n) und wandelt diese in sogenanntes Rauschen um (offengelegte japanische Pa tentpublikationen Nr. 124855/1986 und 155740/1986).
- (3-2) Eine Einrichtung, in der die Wiederholzeit der Pulssequenz auf einige Vielfache durch eine ungeradzahlige Anzahl von 1/4 der Oszillationsperiode gesetzt wird, so daß die Einflüsse der Körperbewegung in Bereichen abgebildet werden, in denen sie das Originalbild nicht stören, also an beiden Enden des Beobachtungsfeldes. Diese Einrichtung stellt mit anderen Worten die Wiederholzeit so ein, daß der Ausdruck ΔR (n) eine geeignete Form aufweist (offengelegte japanische Patentpublikation Nr. 128953/1986).
- (3-3) Eine Einrichtung, die durch einige Kunstgriffe die Pulssequenz so ändert, daß Geschwindigkeit und Beschleuni gung der Probe nicht mehr die Phasenkomponente des NMR-Si gnals beeinflussen. Hierdurch lassen sich die Artefakte be seitigen. Mit anderen Worten hält diese Einrichtung den Ausdruck ΔR (n) auf dem Wert Null durch geeignete Beeinflus sung der Pulssequenz ("NMR Medical Science", Vol. 7, S. 1, p. 73 (1987)).
Darüber hinaus wurde die Idee eines Systems der vierten
Stufe vorgeschlagen. Dieses System tastet nur den Ausdruck
ΔR (n) wie ein separates Signal ab und korrigiert diese Si
gnale für die Bilddarstellung (veröffentlichte japanische
Patentpublikationen Nr. 133850/1986 und 20541/1986)).
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Techniken nach der
ersten und zweiten Stufe ausgesprochen ungeeignet sind, da
auf Grund der Anpassung der speziellen Vorrichtung an den
Körper des Patienten letzterer eine Abwehrhaltung einnimmt
und sich unwohl fühlt. Die Technik gemäß der vierten Stufe
soll hier nicht weiter diskutiert werden, da der Effekt ge
genüber der Technik nach der dritten Stufe quantitativ
nicht bewertet werden kann.
Nachfolgend wird die Technik nach der dritten Stufe näher
beleuchtet. Auf Grund der Einrichtung (3-1) wird das sicht
bare Auftreten von Artefakten geringer, ihr Einfluß aber
als Rauschen über das Bild verteilt, da der Ausdruck ΔR (n)
als Rauschgröße angesehen wird.
Die Einrichtung (3-2) führt zu einer Begrenzung der Wieder
holzeit infolge der Atemperiode des Patienten bzw. der Pro
be. Die Wiederholzeit ist einer der wichtigen Abbildungs
parameter und irgendeine Begrenzung dieses Faktors wird
nicht gewünscht.
Die Einrichtung (3-3) führt zu einer relativ komplizierten
Pulssequenz, so daß die zu erreichende minimale Echozeit
relativ lang wird. Auch diese Echozeit ist ein anderer
wichtiger Abbildungsparameter, der ebenfalls keinen Ein
schränkungen unterworfen werden sollte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Magnetre
sonanz-Abbildungsverfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe
Artefakte eliminiert werden können, die sich auf Grund der
Schwingung einer zu untersuchenden Probe oder eines zu un
tersuchenden Objekts ergeben.
Ziel der Erfindung ist es ferner, ein Magnetresonanz-Abbil
dungsverfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe sich Artefakte
eliminieren lassen, die sich auf Grund der Schwingung eines
zu untersuchenden Objekts oder einer zu untersuchenden Pro
be ergeben, ohne daß dabei das Signal-/Rausch-Verhältnis
(S/N-Verhältnis) vermindert wird.
Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Magnetresonanz-
Abbildungsverfahren anzugeben, mit dessen Hilfe sich Arte
fakte eliminieren lassen, die sich auf Grund der Schwingung
einer zu untersuchenden Probe oder eines zu untersuchenden
Objekts ergeben, ohne daß es erforderlich ist, irgendwelche
Einschränkungen insbesondere hinsichtlich der Abbildungsbe
dingungen in Kauf nehmen zu müssen.
Lösungen der gestellten Aufgaben finden sich in den kenn
zeichnenden Teilen der nebengeordneten Patentansprüche 1,
4, 9 und 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind den jeweils nachgeordneten Unteransprüchen zu entnehmen.
In Übereinstimmung mit der Erfindung wird ein Radiofrequenz-
Magnetfeld an einen zu untersuchenden Körper (Probe, Ob
jekt) gelegt, der sich in einem statischen Magnetfeld be
findet und periodisch oszilliert. Der Körper liefert dabei
durch geeignete Maßnahmen ein kernmagnetisches Resonanzsignal
(NMR-Signal). Sodann wird ein Bildrekonstruktionsver
fahren unter Verwendung des NMR-Signals durchgeführt, um
ein Bild des Körpers zu erzeugen.
Das NMR-Signal wird in ein solches Signal transformiert, in
welchem eine ruhende Bildkomponente und eine infolge der
periodischen Oszillation des Körpers erzeugte Artefaktkom
ponente, die im kernmagnetischen Resonanzsignal vorhanden
sind, gegenseitig voneinander getrennt sind. Aus dem so um
gewandelten Signal wird dann die Artefaktkomponete ent
fernt. Anschließend erfolgt eine Umwandlung des auf diese
Weise erhaltenen Signals in umgekehrter Richtung zur oben
beschriebenen Transformation.
Ein derartiger Prozeß kann entweder während oder nach Been
digung des Bildrekonstruktionsverfahrens durchgeführt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Magnetreso
nanz-Abbildungsgeräts zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 ein Diagramm zur Erläuterung der Pulssequenz in
nerhalb des Geräts nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockdiagramm eines Beispiels eines Bildverar
beitungsflusses nach der Erfindung,
Fig. 4 ein Blockdiagramm eines anderen Beispiels eines
Bildverarbeitungsflusses nach der Erfindung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer abzubildenden
Probe oder eines abzubildenden Objekts, und
Fig. 6 ein Signalprofil bezüglich der Probe oder des Ob
jekts in Fig. 5.
Entsprechend der Fig. 1 befindet sich eine zu untersuchende
Probe oder ein zu untersuchendes Objekt 102 innerhalb eines
Magneten 101, der ein gleichförmiges Magnetfeld erzeugt.
Mittels eines Sende- und Empfangssystems 106 wird eine Ra
diofrequenz abgestrahlt, um eine kernmagnetische Resonanz
bezüglich des Protons (¹H) innerhalb der Probe bzw. des Ob
jekts hervorzurufen. Diese Radiofrequenz wird über eine
Sendespule 104 an die Probe 102 bzw. das Objekt angelegt.
Nachdem eine Bestrahlung über eine vorbestimmte Periode
durchgeführt worden ist, wird das kernmagnetische Resonanz
signal (NMR-Signal), das innerhalb des bestrahlten Teils
der Probe erzeugt worden ist, mittels einer Empangsspule
105 detektiert. Das resultierende Resonanzsignal wird mit
Hilfe des Sende- und Empfangssystems 106 in den Audiofre
quenzbereich umgewandelt und anschließend mit Hilfe eines
Analog/Digital-Wandlers 107 in ein digitales Signal über
führt. Ein Computer 109 führt die erforderliche Verarbei
tung dieses Signals durch und zeigt das resultierende Bild
auf einer Anzeigeeinrichtung 110 an. Das Gradientenmagnet
feld zur Lieferung der Feldgradienten in X-, Y- und Z-Rich
tung wird mittels einer durch den Computer 109 gesteuerten
Versorgungsquelle 108 für die Gradienten-Magnetfelder er
zeugt, wobei die Versorgungsquelle 108 durch den Computer
109 so angesteuert wird, daß eine vorbestimmte Bedingung
erfüllt wird, sowie durch eine Gradientenfeld-Spulenein
richtung 103 in X-, Y- und Z-Richtung, die mit der Versor
gungsquelle 108 für die Gradienten-Magnetfelder verbunden
ist. Die Feldgradienten in X-, Y- und Z-Richtung sind zur
Unterscheidung räumlicher Information erforderlich, wenn
das Bild in das entsprechende Signal umgewandelt werden
soll. Das Sende- und Empfangssystem 106 wird ebenfalls
durch den Computer 109 gesteuert.
Entsprechend der Fig. 2 wird ein selektiver 90° Radiofre
quenzpuls 201 zur Lieferung des Radiofrequenz-Magnetfelds
an die Probe angelegt, und zwar in Gegenwart des Feldgra
dienten G Z, der durch das Bezugszeichen 203 dargestellt
ist. Demzufolge wird eine senkrecht zur Z-Achse liegende
Scheibe selektiv angeregt. Mit anderen Worten werden die
Kernspins in dieser Scheibe um 90° gekippt, wobei sich die
gekippten Spins sequentiell auflösen bzw. zerstreuen.
Nach Ablauf einer Zeit τ werden der durch das Bezugszeichen
204 dargestellte Feldgradient G Z und ein selektiver 180°
Radiofrequenzpuls 202 zur Lieferung des Radiofrequenz-Ma
gnetfelds so angelegt, daß die Kernspins in der selektiv
angeregten Scheibe invertiert werden. Dadurch werden die
zerstreuten Spins graduell fokussiert, so daß nach einer
weiteren Zeitspanne τ gegenüber dem selektiven 180° Radio
frequenzpuls 202 ein kernmagnetisches Resonanzsignal 208,
das als "Echosignal" bezeichnet wird, von der Scheibe als
Ganzes erzeugt wird.
Der durch das Bezugszeichen 205 dargestellte Feldgradient
G Y wird zwischen dem selektiven 90° Radiofrequenzpuls 201
und dem selektiven 180° Radiofrequenzpuls 202 angelegt,
während der mit dem Bezugszeichen 207 versehene Feldgra
dient G X nach dem selektiven 180° Radiofrequenzpuls 202 an
gelegt wird. Das NMR-Signal 208 wird während des Vorhanden
seins des Feldgradienten G X ausgelesen.
Die oben beschriebenen Schritte werden in einem Zeitinter
vall T R N-mal wiederholt, um N NMR-Signale zu erzeugen. Al
lerdings wird die Größe des Feldgradienten G Y jedesmal ge
ändert, so daß sich sein Zeitintegrationswert um eine kon
stante Größe ändert. Eine Abtastung erfolgt N-mal (sampl
ing) für jedes der N NMR-Signale, wobei eine zweidimensionale
Fourier-Tranformation auf die N NMR-Signale, von denen
jedes N gesampelte bzw. abgetastete Signale enthält,
angewendet wird, um ein NMR-Bild zu erhalten, das aus N×N
Bildelementen besteht. Auf diese Weise wird ein zweidimen
sionales Bild der X-Y-Ebene der Scheibe erhalten.
Die oben beschriebene Bildrekonstruktion wird durch den
Computer 109 ausgeführt.
Der durch das Bezugszeichen 206 dargestellte Feldgradient
G X wird zwischen dem selektiven 90° Radiofrequenzpuls 201
und dem selektiven 180° Radiofrequenzpuls 202 angelegt.
Dieses Feld wird angelegt, um ein Abklingen der Kernspins
innerhalb der Scheibe auf Grund des durch das Bezugszeichen
207 dargestellten Feldgradienten G X zu kompensieren.
Da dieser Feldgradient G X 207 dazu verwendet wird, die
Übereinstimmung zwischen der Frequenz des NMR-Signals und
seiner Resonanzsignal-Entstehungsposition herzustellen,
wird er auch als Frequenzcodier-Feldgradient bezeichnet.
Der Grund, warum die Amplitude des Feldgradienten G Y immer
dann geändert wird, wenn die Sequenz im Zeitintervall TR
wiederholt wird, liegt darin, daß auf diese Weise die Über
einstimmung zwischen der Änderung der Phase des NMR-Signals
und seiner Signalentstehungsposition hergestellt werden
kann. Daher wird der Feldgradient G Y auch als Phasencodier-
Feldgradient bezeichnet.
Existiert ein stationäres Wasserstoffatom mit einer Dichte
ρ im Bereich eines Pixels bzw. Bildelements in der Schei
benebene, und ist seine Position in eine Frequenz ω k sowie
in eine Phasenänderung R l durch den Frequenzcodier-Feldgra
dienten G X und durch den Phasencodier-Feldgradienten G Y co
diert, so läßt sich das NMR-Signal S₀ (t, n) wie folgt
ausdrücken:
S₀ (t, n) = ρ exp (j ω k t) exp (j R l n) (2)
Wird das Signal der Gleichung (2) einer Fourier-Transformation
unterworfen, und zwar bezüglich t x und G X, wobei t x
die Anwendungszeit des Gradientenfeldes 207 repräsentiert,
so werden die folgenden Gleichungen (3) und (4) erhalten.
Es kann gesagt werden, daß dabei die Fourier-Transformation
in Richtung der Zeitachse bezüglich der Gleichung (3) und
in Richtung der Phasenachse bezüglich der Gleichung (4)
ausgführt wird.
S₀ (ω, n) = ρ δ (ω - ω k ) exp (j R l n) (3)
S₀ (ω, R) = ρ δ (ω - ω k ) δ (R - R l ) (4)
Auf diese Weise läßt sich das NMR-Signal in ein Bildsignal
umwandeln, das eine Intensität ρ am Punkt (ω k , R l ) in der
ωR-Ebene aufweist.
Als nächstes wird die Ursache für das Auftreten von Arte
fakten näher beschrieben. Wie bereits oben erwähnt, ist es
der Phasencodier-Feldgradient, der die Phasenänderung des
NMR-Signals vom stationären Objekt liefert, während die an
deren Feldgradienten nichts zu dieser Phasenänderung bei
tragen. Existiert jedoch irgendeine Bewegung, so wird die
Phasenverschiebung in Übereinstimmung mit ihrer Geschwin
digkeit und Beschleunigung durch die anderen Feldgradienten
erzeugt. In einem solchen Fall läßt sich das NMR-Signal ge
mäß Gleichung (2) wie folgt ausdrücken:
S (t, n) = ρ exp {j( ω k + Δω k(n) ) t} exp {j(R l n + ΔR (n) )} (5)
Der Ausdruck Δω k (n) ist die Frequenzverschiebung auf Grund
der Positionsverschiebung, während der Ausdruck R (n) die
Phasenverschiebung auf Grund der Geschwindigkeit und Be
schleunigung ist. Der Ausdruck Δω k (n) führt zu einer Unbe
stimmtheit bzw. Zweideutigkeit des Bildes, wodurch die Ar
tefakte im Bild entstehen, wenn der Ausdruck ΔR (n) eine
periodische Funktion ist. Wird der Einfluß der Mehrdeutigkeit
vernachlässigt, so ergibt sich:
S (t, n) = S₀ (t, n) exp (j ΔR (n) ) (6)
Wird dieser Ausdruck einer Fourier-Transformation bezüglich
der Richtungen der Zeitachse und der Phasenachse unterworfen,
so wird die folgende Gleichung erhalten:
S (ω, R = S₀ (ω, R) F [exp(j ΔR (n) )] (7)
Der Ausdruck () bedeutet eine Faltung (convolution), während
S₀ (ω, R) die ruhende Bildkomponente gemäß Formel (4)
ist. Der Ausdruck F [,] repräsentiert die Fourier-Trans
formation in Richtung der Phasenachse.
Da ΔR (n) eine periodische Funktion ist, trifft dies auch
für den Ausdruck exp (j ΔR (n)) zu, so daß dieser Ausdruck in
eine Fourier-Reihe entwickelt werden kann. Er läßt sich wie
folgt darstellen:
Hierbei ist mit T die Periode bezeichnet. Somit ergibt
sich:
Mit anderen Worten läßt sich der Ausdruck S (ω, R) durch
das Bildsignal im Ruhestand und durch Entwicklung des Im
pulszugs in Richtung der Phasenachse darstellen. Die Terme
nach dem Term
stellen die Artefaktkomponenten
dar.
Ein Prozeß D zum Umwandeln der ruhenden Bildkomponente S₀
(t, n) und der Artefaktkomponente exp (j ΔR (n) ) in eine ge
genseitig getrennte Form, ein Prozeß L zur Entfernung der
Artefakte in einem solchen Zustand und ein Prozeß D -1 zur
Umkehr des Prozesses D werden im Hinblick auf die Artefakt
entstehung auf Grund der oben beschriebenen Mechanismen während
oder nach der Bildrekonstruktion durchgeführt, so daß
ein artefaktfreies rekonstruiertes Bild erhalten wird.
Selbstverständlich läßt sich eine solche Bildrekonstruktion
mit Hilfe des Computers 109 durchführen.
Die Fig. 3 zeigt den Verarbeitungsfluß, wenn die oben be
schriebenen Prozesse im Rekonstruktionsverfahren enthalten
sind. Werden die NMR-Signale S(t,n), die von einer perio
disch oszillierenden Probe erhalten werden, einer Fourier-
Transformation in Richtung der Zeitachse unterzogen, so er
gibt sich folgender Ausdruck:
S (ω, n) = ρ δ (ω - ω k ) exp {j (R l n + Δ R (n) )}
= ρ δ (ω - ω k ) exp (j (R l n) exp (n Δ R (n) ) (10)
= ρ δ (ω - ω k ) exp (j (R l n) exp (n Δ R (n) ) (10)
Dieser Ausdruck wird dem Prozeß D unterworfen. Zuerst wird
die multiplikative Kopplung in eine summenmäßige Kopplung
transformiert, und zwar durch eine komplexe logarithmische
Transformation. Dabei ergibt sich:
l og[S(ω, n)] = l og[ρ δ (ω - ω k ) · exp (j R l n)] + l og[exp (ΔR (n) )] (11)
Die hintere Hälfte der Gleichung (11) wird dann entwickelt.
Dabei wird, wie bereits erwähnt, folgender Ausdruck erhal
ten:
Wird dieser Ausdruck in eine Taylor-Reihe überführt, so er
gibt sich ebenfalls eine periodische Funktion:
Das Ergebnis der Fourier-Transformation der Gleichung (11)
läßt sich also wie folgt darstellen:
Der Ausdruck ₀ (ω, n) repräsentiert jedoch die Anwendung
des Prozesses D auf die erste Hälfte der Gleichung (11),
also auf die ruhende Bildkomponente.
Wie durch die Gleichung (14) beschrieben, erscheint die Ar
tefaktkomponente als Spitze jeweils nach 2π/T. Andererseits
erscheint ₀ (ω, n) in der Nähe des Nullpunkts der Abszisse.
Die komplexe logarithmische Transformation besitzt jedoch
die Eigenschaft, daß sie die Funktion neben den oben
beschriebenen Funktionen komprimiert. Erfolgt beispielsweise
eine logarithmische Transformation, so lassen sich große
Werte in kleine Werte komprimieren, wie nachfolgend angegeben:
log(e²) = log (7.389) = 2
log(e¹⁰) = log (22026) = 10
log(e¹⁰) = log (22026) = 10
Selbst wenn daher die ruhende Bildkomponente, die keine
periodische Funktion ist, vor der logarithmischen Transfor
mation eine starke Änderung zeigt, weist diese nach der lo
garithmischen Transformation nur noch eine schache Ände
rung auf. Wird andererseits die periodische Artefaktkompo
nente der logarithmischen Transformation unterworfen, so
wird diese Komponente in dieselbe periodische Funktion
transformiert. Daher lassen sich die ruhende Bildkomponente
und die Artefaktkomponente durch die Fourier-Transformation
separieren.
Im vorliegenden Fall der Prozeß L angewendet. Dieser Prozeß
L stellt eine lineare Filterung dar, durch die nur die Ar
tefaktkomponente beseitigt wird.
Anschließend wird der Prozeß D -1 ausgeführt, und zwar im
Hinblick auf die verbleibende ruhende Bildkomponente. Mit
anderen Worten erfolgt eine inverse Fourier-Transformation
in Richtung der Phasenachse, wobei anschließend eine Über
führung des komplexen Exponenten erfolgt. Es wird somit ein
Zustand hergestellt, der der Zwischenstufe bei der üblichen
Bildrekonstruktion entspricht. Sodann erfolgt eine Fourier-
Transformation in Richtung der Phasenachse, um das Bild zu
erhalten. Auf diese Weise wird also das ruhende Bild erzeugt.
Die Probenverarbeitung (sample processing) kann auch im
Hinblick auf reelle Zahlenwerte des Bildes erfolgen, das
bereits rekonstruiert worden ist und Artefakte enthält, um
die Artefakte zu beseitigen. Ein derartiger Verfahrensab
lauf ist in Fig. 4 gezeigt. Im Gegensatz zu Fig. 3 erfolgt
die Verarbeitung dadurch, daß nur die Fourier-Transformation
in Richtung der Zeitachse in eine inverse Fourier-
Transformation in Richtung der Phasenachse geändert wird.
Im folgenden wird ein Verfahren zur Reduzierung der Verar
beitungszeit näher beschrieben. Soll die in Fig. 5 darge
stellte Probe abgebildet werden, so nimmt z. B. das Signal
die in Fig. 6 gezeigte Form bei der Verarbeitung gemäß den
Fig. 3 und 4 vor Durchführung des Prozesses D an. In diesem
Zustand wird ein bestimmter Schwellenwert eingestellt, so
daß sich die Teile mit geringer Signalintensität, wie z. B.
(1), (3) und (5), und die Teile mit hoher Signalintensität,
wie z. B. (2) und (4), voneinander unterscheiden, wie in
Fig. 5 gezeigt ist. Die Verarbeitungszeit läßt sich dadurch
reduzieren, daß die Prozesse D, L und D -1 nur auf die Teile
angewendet werden, die eine hohe Signalintensität aufweisen,
also auf die Teile (2) und (4).
Claims (13)
1. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren zur Erzeugung eines
Bildes eines zu untersuchenden Körpers (102) durch An
legen eines Radiofrequenz-Magnetfeldes an den in einem sta
tischen Magnetfeld liegenden und periodisch oszillierenden
Körper sowie unter Durchführung eines Bildrekonstruktions
verfahrens unter Verwendung eines im Körper erzeugten kern
magnetischen Resonanzsignals, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- (1) Transformation des kernmagnetischen Resonanzsignals in ein solches Signal, in welchem eine ruhende Bildkompo nente und eine infolge der periodischen Oszillation er zeugte Artefaktkomponente, die im kernmagnetischen Re sonanzsignal vorhanden sind, gegenseitig voneinander getrennt sind,
- (2) Transformation des transformierten Signals in ein Signal, in welchem die Artefaktkomponente entfernt ist und
- (3) Durchführung einer zur Transformation nach (1) umge kehrten Transformation bezüglich des Signals, von dem die Artefaktkomponente entfernt worden ist.
2. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsprozesse der
Schritte (1), (2) und (3) während des Bildrekonstruktions
verfahrens ausgeführt werden.
3. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsprozesse der
Schritte (1), (2) und (3) nach dem Bildrekonstruktionsver
fahren ausgeführt werden.
4. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren zur Erzeugung eines
Bildes eines zu untersuchenden Körpers (102) durch wie
derholtes Anlegen eines Radiofrequenz-Magnetfeldes an den
in einem statischen Magnetfeld liegenden und periodisch os
zillierenden Körper in Gegenwart eines Feldgradienten und
bei Änderung der Amplitude des Feldgradienten sowie unter
Durchführung eines Bildrekonstruktionsverfahrens unter Ver
wendung einer Mehrzahl von auf diese Weise erzeugten kern
magnetischen Resonanzsignalen, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- (1) Transformation eines jeden kernmagnetischen Resonanzsignals in ein solches Signal, in welchem eine ruhende Bildkomponente und eine infolge der periodischen Oszillation erzeugte Artefaktkomponente, die im kernmagnetischen Resonanzsignal vorhanden sind, gegenseitig von einander getrennt sind,
- (2) Transformation des transformierten Signals in ein Signal, in welchem die Artefaktkomponente entfernt ist und
- (3) Durchführung einer zur Transformation nach (1) umge kehrten Transformation bezüglich des Signals, von dem die Artefaktkomponente entfernt worden ist.
5. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsprozesse der
Schritte (1), (2) und (3) für solche kernmagnetischen Re
sonanzsignale durchgeführt werden, die einen vorbestimmten
Schwellenwert überschreiten.
6. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsprozesse der
Schritte (1), (2) und (3) während des Bildrekonstruktions
verfahrens ausgeführt werden.
7. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsprozesse der
Schritte (1), (2) und (3) nach dem Bildrekonstruktionsver
fahren ausgeführt werden.
8. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsprozesse der
Schritte (1), (2) und (3) wenigstens während oder nach dem
Bildrekonstuktionsverfahren ausgeführt werden.
9. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren zur Erzeugung eines
Bildes eines zu untersuchenden Körpers (102) durch An
legen eines Radiofrequenz-Magnetfeldes an den in einem sta
tischen Magnetfeld liegenden und periodisch oszillierenden
Körper sowie unter Durchführung eines Bildrekonstruktions
verfahrens unter Verwendung eines im Körper erzeugten kern
magnetischen Resonanzsignals, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- (1) Anwendung einer Fourier-Transformation auf das kernma gnetische Resonanzsignal in Richtung der Zeitachse,
- (2) Anwendung einer komplexen logarithmischen Transformation auf das der Fourier-Transformation unterworfene Signal,
- (3) Anwendung einer Fourier-Transformation auf das der kom plexen logarithmischen Transformation unterworfene Signal in Richtung der Phasenachse zur Erzeugung eines Signals mit einer ruhenden Bildkomponente und einer Ar tefaktkomponente, die von der ruhenden Bildkomponente getrennt und infolge der periodischen Oszillation ent standen ist,
- (4) Transformation des resultierenden Signals in ein Signal, das durch Entfernung der Artefaktkomponente aus dem resultierenden Signal erhalten wird,
- (5) Anwendung einer inversen Fourier-Transformation auf das so transformierte Signal in Richtung der Phasenachse und
- (6) Anwendung einer Komplexexponenten-Transformation auf das der inversen Fourier-Transformation unterworfene Signal.
10. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte (1) bis (6) wenig
stens während oder nach dem Bildrekonstruktionsverfahren
ausgeführt werden.
11. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren zur Erzeugung eines
Bildes eines zu untersuchenden Körpers (102) durch wie
derholtes Anlegen eines Radiofrequenz-Magnetfeldes an den
in einem statischen Magnetfeld liegenden und periodisch os
zillierenden Körper in Gegenwart eines Feldgradienten und
bei Änderung der Amplitude des Feldgradienten sowie unter
Durchführung eines Bildrekonstruktionsverfahrens unter Ver
wendung einer Mehrzahl von auf diese Weise erzeugten kern
magnetischen Resonanzsignalen, gekennzeichnet durch folgen
de Schritte:
- (1) Anwendung einer Fourier-Transformation auf jedes der kernmagnetischen Resonanzsignale in Richtung der Zeit achse,
- (2) Anwendung einer komplexen logarithmischen Transforma tion auf das der Fourier-Transformation unterworfene Signal,
- (3) Anwendung einer Fourier-Transformation auf das der kom plexen logarithmischen Transformation unterworfene Signal in Richtung der Phasenachse zur Erzeugung eines Signals mit einer ruhenden Bildkomponente und einer Ar tefaktkomponente, die von der ruhenden Bildkomponente getrennt und infolge der periodischen Oszillation ent standen ist,
- (4) Transformation des resultierenden Signals in ein Signal, das durch Entfernung der Artefaktkomponete aus dem resultierenden Signal erhalten wird,
- (5) Anwendung einer inversen Fourier-Transformation auf das so transformierte Signal in Richtung der Phasenachse und
- (6) Anwendung einer Komplexexponenten-Transformation auf das der inversen Fourier-Transformation unterworfene Signal.
12. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte (1) bis (6) wenig
stens während oder nach dem Bildrekonstruktionsverfahren
ausgeführt werden.
13. Magnetresonanz-Abbildungsverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte (1) bis (6) für
solche kernmagnetischen Resonanzsignale ausgeführt werden,
die einen vorbestimmten Schwellenwert überschreiten.
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