DE3904170A1

DE3904170A1 - Verfahren zum schutz von rauchgasentschwefelungsanlagen vor korrosion

Info

Publication number: DE3904170A1
Application number: DE3904170A
Authority: DE
Inventors: Georg Dr Rer Nat Gebhard; Ernst-Peter Dr Rer Na Uerpmann
Original assignee: UERPMANN ERNST PETER DR RER NA
Current assignee: UERPMANN ERNST PETER DR RER NA
Priority date: 1989-02-11
Filing date: 1989-02-11
Publication date: 1990-08-16

Description

Bei nassen Rauchgasentschwefelungsverfahren sind die mit den verschiedenen gasförmigen, flüssigen und festen Stoffen in Berührung kommenden Bauteile zuverlässig gegen Korrosion zu schützen. Insbesondere wächst der korrosive Angriff auf Bauteile, welche aus Kostengründen aus Kohlenstoffstahl her gestellt werden, mit steigenden Betriebstemperaturen.

Bei Rauchgasentschwefelungsanlagen, deren Betriebstempera turen bei etwa 45 bis 50°C lagen, reichten nach dem bisherigen Stand der Kenntnisse Auskleidungen aus Elastomeren oder Beschichtungen aus Kunstharzen, welche mit Glasfasern oder Glasflocken versetzt sind aus, einen langfristig sicheren Korrosionsschutz zu gewährleisten.

In jüngster Zeit sind jedoch an Rauchgasentschwefelungsan lagen, welche bei ca. 65 bis 72°C betrieben werden, Schäden an dem herkömmlichen Korrosionsschutzmaterial, welches dem Stand der Technik entspricht, aufgetreten.

Eine Auskleidung der Bauteile mit metallischen Werkstoffen wird ebenfalls angewandt, wobei aus Kostengründen nur auf der den aggressiven Medien zugewandten Seite ein Auftrag durch Plattierung oder Schweißen erfolgt. Besonders die Schweiß nähte bilden einen Angriffspunkt für Korrosion. Eine Plattierung ist nur an dem unverarbeiteten Werkstoff möglich.

Arbeiten auf der Baustelle oder im Laufe des Betriebes notwendige Reparaturen oder Änderungen erfordern schwierige Schweißarbeiten mit langwieriger Vorbereitung. Das metallische Korrosionsschutzmaterial muß in einer Mindestwandstärke von ca. 2 mm eingesetzt werden, damit es verschweißt werden kann.

Die erfindungsgemäße Aufgabe besteht in der Schaffung eines widerstandsfähigen Korrosionsschutzsystems, welches die an sich bekannten Werkstoffe Edelstahl oder Nickelbasislegierun gen oder Titan oder dessen Legierungen einerseits verbindet mit leicht zu verarbeitenden Elastomeren andererseits.

Je nach Erfordernis kann als weitere Erleichterung der Umgang mit lösungsmittelhaltigen Klebersystemen vermieden werden, wenn das Elastomer mit einer selbstklebenden Schicht z. B. aus Acrylkleber ausgerüstet ist.

Zur Erhöhung der Sicherheit kann die metallische Schicht mit einer Schleißschicht aus einem widerstandsfähigen Elastomer beschichtet sein. Hierdurch läßt sich eine Kontaktkorrosion durch Flugrost vermeiden. Weiterhin wird dadurch die Abdichtung von Nähten auf der Baustelle er leichtert. Reparaturen sind durch Verkleben von Elastomer mit Elastomer möglich.

An besonders stark beanspruchten Stellen können die metallischen Schichten bei Bedarf mehrfach vorhanden sein.

Da die erfindungsgemäßen Korrosionsschutzsysteme unter gleichbleibenden Bedingungen mit definierten Eigenschaften hergestellt werden können, entfällt ein großer Teil der sonst auf den Baustellen notwendigen Qualitätssicherungs arbeiten und kann in die Fertigung verlegt werden, wo sie einfacher, billiger und besser erfolgen können.

Ausführungsbeispiel

Die Fig. A, B, C und D stellen verschiedene Varianten der erfindungsgemäßen Korrosionsschutzbeschichtung dar.

Die Fig. A zeigt eine einfache Ausführung, bei der die metallische Schicht 1 mit einer Elastomerschicht 2 zusammen gefügt ist. 3 stellt die klebende Schicht dar.

Die Fig. B zeigt eine Ausführung wie A, wobei die metallische Schicht 1 mit einer Schleißschicht 4 versehen ist.

Die Fig. C zeigt eine Ausführung für hohe thermische und chemische Belastungen, bei der zwei metallische Schichten 1 mit zwei Elastomerschichten 2 zusammengefügt sind. 3 stellt wiederum die klebende Schicht dar.

Die Fig. D ist wie Fig. C, jedoch mit einer zusätzlichen Schleißschicht 4 aufgebaut. Je nach der korrosiven Belastung können die metallischen Schichten 1 und die Elastomer schichten 2 verschiedene Eigenschaften hinsichtlich der Materialzusammensetzung und/oder der Dicke aufweisen.
1. metallische Schicht
2. Elastomerschicht
3. klebende Schicht
4. Schleißschicht.

Claims

1. Verfahren zum Schutz von Rauchgasentschwefelungs anlagen vor Korrosion, dadurch gekenn zeichnet, daß eine diffusionsdichte Schicht aus Metall mit einer Schicht aus einem Elastomer zusammengefügt wird, wobei das entstehende Verbund system durch Aufkleben auf die zu schützenden Bauteile einer Rauchgasentschwefelungsanlage als Korrosions schutz eingesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die metallische Schicht eine Legierung ist, in welcher Nickel zu 8 bis 68 von Hundert, vorzugsweise 50 bis 60 von Hundert, enthalten ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Schicht 0 bis 28 von Hundert Teile, vorzugsweise 14 bis 18 von Hundert Teile, Chrom enthält.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die metallische Schicht aus Titan oder einer Titanlegierung mit einem Zusatz bis 0,2 von Hundert Palladium, vorzugsweise 0,12 bis 0,15 von Hundert, besteht.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Schicht eine Dicke von 20 bis 1000 µm aufweist.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen der diffusionsdichten Schicht aus Metall und dem zu schützenden Bauteil befindliche Elastomer eine Dicke von 50 bis 5000 µm, vorzugsweise 1000 bis 4000 µm, aufweist.

7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Elastomer nach Anspruch 1 und 6 mit einer selbstklebenden Schicht zum einfachen Anbringen an das zu schützende Bauteil versehen ist.

8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Schicht nach Anspruch 1 bis 5 auf der den aggressiven Medien zugewandten Seite mit einer Schleißschicht aus einem Elastomer ausgerüstet ist, deren Dicke sich nach der Beanspruchung richtet.

9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das erfindungsgemäße Korrosionsschutzsystem im Bereich der Reingaskanäle und im Bereich der Absorber eingesetzt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere metallische Schichten nach Anspruch 2 bis 5 in dem Korrosions schutzsystem zusammengefügt werden, wobei Materialart und Schichtdicken nach Art und Stärke des korrosiven Angriffes festgelegt werden.