DE3904122C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik, wie er
z.B. in dem Artikel "Recent Developments in the Use of
Infrared for Nondestructive Tire Testing" in Materials Evalution",
July 1974, S. 147-152 offenbart ist. Danach ist es bekannt,
mit einer parallel zur Rotationsachse des Reifens verschiebbaren
Meßeinrichtung die Reifenoberfläche abzuscannen,
wobei über eine Spiegelanordnung auch die Reifenwände
erfaßt werden können. Ein mit der Rotationsachse verbundener
Winkelgeber läßt dabei die jeweilige Winkelstellung des
Reifens erkennen.
Ferner wird der Stand der Entwicklung auf diesem Gebiet der
Technik noch dokumentiert durch die entsprechenden Abschnitte
in "Infrarottechnik", Hüthig Verlag Heidelberg, 1980, S. 140-149,
sowie den Aufsatz "TYRE TESTING, An infrared scanning System"
in "Automobile Engineer", August 1971, S. 25.
Gemäß diesem Stand der Technik ist es möglich, die Oberfläche
eines rotierenden Reifens zu scannen und über die Reifentemperatur
Diagramme zu zeichnen und Meßdaten festzuhalten.
Aus der seitlichen Verschiebung der Meßeinrichtung und der
Winkelstellung des Reifens läßt sich nach Diagrammauswertung
auch eine eventuelle Heißstelle am Reifen wiederfinden;
jedoch ist dieses Wiederfinden wegen der erforderlichen
Diagrammauswertung sehr zeitaufwendig und allenfalls im
Laborbetrieb zu realisieren. Für eine Anwendung in der
Werkstatt sind derartige Meßvorrichtungen nicht geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem eingangs
genannten Stand der Technik, eine Meßanordnung zu schaffen,
durch die das Wiederauffinden eines Heißpunktes wesentlich
vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im
Anspruch 1 gelöst.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem auf einen Automobil
reifen bezogenen Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau der Anordnung,
Fig. 2 eine teilweise Draufsicht auf die Fig. 1 in
Pfeilrichtung A,
Fig. 3 schematisch die Meßeinheit mit Infrarotsensor,
Lichtzeiger und Kalibrier-Referenzelement,
Fig. 4 eine Reifenabwicklung mit Temperaturmeßpunkten,
Fig. 5 die Oszilloskopaufnahme eines Meßlaufes
in einer Spur.
In Fig. 1 ist mit 1 der zu prüfende Reifen bezeichnet,
der auf einer Rotationswelle (Welle) 2 angeordnet ist und von einem Antriebs
rad 3 angetrieben wird. Andere Antriebsarten des Reifens 1
sind ebenfalls möglich, z.B. durch ein am Reifen 1 anlie
gendes Band, das geeignet ist, die Straße zu simulieren.
Mit der Welle 2 ist ein Winkelgeber 4 fest verbunden. Als
solcher Winkelgeber 4 kann jeder konventionelle Winkelgeber
verwandt werden, der einen Null-Impuls und eine der jeweils
geforderten Auflösung entsprechende Anzahl von Impulsen
pro Umdrehung ausgibt.
Neben den Reifenwänden stehen unter 45° zur Welle 2 geneigt
je ein Meßspiegel 7, deren Lage und Stellung insbesondere
aus Fig. 2 erkennbar ist.
Vor dem Reifen 1 ist eine Meßeinheit 5 auf einer mecha
nischen Scaneinrichtung (Traversiereinrichtung) 6 mit Wegsensor 6a angeordnet
und durch diese parallel zur Welle 2 verschiebbar.
Zur Spannungsversorgung der Traversiereinrichtung 6 mit
Wegsensor 6a, des Winkelgebers 4, der in der Meßeinheit 5
integrierten und noch zu beschreibenden Infrarot-Sensorik, sowie
eines Lichtzeigers, und ferner zur Ansteuerung eines eben
falls noch zu beschreibenden Schrittmotors für eine Chopper
scheibe und der Traversiereinrichtung 6 mit Wegsensor 6a,
und zur Kühlerregelung eines Infrarot-Sensors und zur Regelung
des in der Meßeinheit enthaltenen Referenzelementes ist
eine Analog-Hardware 8 vorgesehen, die aus konventionellen
Bauelementen aufgebaut und daher hier nur in Kastenform
wiedergegeben ist.
Die Auswertung der von der Meßeinheit 5 und von den anderen
Baueinheiten ausgegebenen Signale erfolgt mittels eines Aus
wertecomputers 9. Als solcher kann jeder geeignete Prozeß
rechner dienen, z.B. auch ein Industrie-PC. In ihm geschieht
die Analog/Digital-Wandlung der Meßdaten, die Erfassung
der Winkelgeberimpulse und deren Synchronisation mit den
Positionsangaben des Wegsensors 6a der Traversiereinrichtung.
Ferner wird hier die Zuordnung der Meß- zu den Positions
werten vorgenommen, sowie die Ablaufsteuerung und die
Normierung und Linearisierung der Meßwerte. Außerdem erfolgt auch
die Auswertung und geeignete Darstellung der Meßwerte
und die Ermittlung der Abschalttemperatur und die Abschal
tung des Reifenantriebes beim Übersteigen einer vorgegebenen
absoluten oder relativen Temperatur oder eines Tempe
raturgradienten.
An den Auswertecomputer (Computer) 9 sind Peripherie-Geräte zur
Darstellung der Meßwerte in optisch wahrnehmbarer Form
angeschlossen, z.B. ein Drucker 10 und ein Plotter 11;
außerdem noch ein Terminal 12 mit Tastatur 13 zur Pro
grammierung des Computers 9.
Der Aufbau der Meßeinheit 5 ist aus Fig. 3 erkennbar.
In einem Gehäuse 13 ist hinter einer Optik 14 der Infrarot-Sensor
15 angeordnet, dessen Ausgangssignal über einen Vorver
stärker 15a auf den Computer 9 gegeben wird. Durch diese
Elemente wird eine Meßachse 16 definiert.
Zwischen der Optik 14 und dem Infrarot-Sensor 15 steht außerdem noch
eine Chopperscheibe 17, die von einem Schrittmotor 18 ange
trieben wird. Die Chopperscheibe 17 dient zur Erzeugung einer
Abtastfrequenz von z.B. 30 KHz.
In dem Gehäuse 13 ist ferner noch ein Schieber 19 ange
ordnet, der senkrecht zur Meßachse 16 verschiebbar ist,
und zwar mittels eines außerhalb des Gehäuses 13 zugäng
lichen Schieberteiles 19a. Auf diesem Schieber 19 sitzen
ein Kalibrier-Referenzelement 20 und ein Lichtzeiger 21.
Letzterer besteht aus einer Lichtquelle im Focus einer
vorgeschalteten Sammellinse und einer vorgeschalteten
Blende, durch die ein eng begrenzter Lichtstrahl parallel
zur Meßachse 16 austritt. Außerdem enthält der Schieber 19
ein Loch 22 durch das der Meßstrahl frei auf den Infrarot-Sensor 15
fallen kann, sofern dieses Loch 22 in der Meßachse 16 steht.
Statt auf einem Schieber 19 können das Kalibrier-Referenz
element 20 und der Lichtzeiger 21 z.B. auch auf einer drehbaren
Scheibe mit Loch angeordnet sein. Es kommt lediglich
darauf an, daß das Kalibrier-Referenz-Element 20, der Lichtzeiger 21 und das Loch 22
in irgendeiner zweckentsprechenden Weise in die Meßachse
16 bringbar sind. Hinsichtlich des Lichtzeigers 21 kann dies
z.B. auch dadurch geschehen, daß die optische Einrichtung
(Lichtquelle, Linse, Blende) stationär gehalten wird
und der Lichtstrahl des Lichtzeigers 21 durch einschwenkbare Spiegel oder durch
stationäre dichroitische Spiegel in die Meßachse 16 gebracht wird.
Die vorbeschriebene Anordnung der Bauteile funktioniert
in der folgenden Weise:
Zunächst wird der Schieber 19 in die Stellung "Kalibrieren"
geschoben, in der das Kalibrier-Referenzelement 20 in der
Meßachse 16 steht. In dieser Stellung wird der Gesamt-
Meßweg durchfahren und eine Referenz-Temperaturspanne
ermittelt, die im Auswertecomputer 9 in Form einer Kali
briertabelle abgelegt wird.
Danach wird die gesamte Anordnung eingerichtet. Zu diesem
Zwecke wird der Schieber 19 in die Stellung "Lokalisieren"
geschoben, in welcher der Lichtzeiger 21 in der Meßachse
16 steht. Mittels des Lichtstrahles des Lichtzeigers 21 erfolgt die Feinju
stierung der Meßspiegel 7 für die Messung der Reifenwände und nach
Einschalten der Traversiereinrichtung 6 auch das Setzen
der Rand- und Umkehrmarken der Reifenlauffläche und der
Reifenwände.
Für den nachfolgenden Meßlauf wird der Schieber 19 in die
Stellung "Messen" geschoben, in der das Loch 22 in der
Meßachse 16 steht und mithin die vom Reifen 1 ausgehenden
Infrarot-Strahlen frei zum Infrarot-Sensor 15 gelangen können.
Während des Meßlaufes kann der momentane Meßort durch den
Lichtzeiger 21, der definiert parallel nach oben zum Meß
strahl versetzt ist, beobachtet werden.
Die einzelnen Meßpunkte werden eingelesen und im Computer 9
den ortsbestimmenden Werten des Winkelgebers 4 und den
Linearpositionswerten des Wegsensors 6a der Traver
siereinrichtung 6 zugeordnet. Nach erfolgter Auswertung
(je nach Betriebsart) werden die Meßwerte in einem geeig
neten Speichermedium des Computers 9 abgelegt. Damit ist
neben einer quasi On-Line-Darstellung auch die Darstellung
zeitlich zurückliegender Meßwerte, z.B. in Form von
Temperaturbildern, möglich.
Zur Ermittlung eines Heißpunktes (Hot-Spot-Ermittlung),
die als eine weitere Betriebsart der Anordnung anzusehen ist,
muß nach Abschaltung des Meßlaufes (Freischaltung des Reifens 1)
die örtliche Lage des Heißpunktes zur Kennzeichnung für
weitere Maßnahmen schnell aufgefunden werden.
Hierzu wird der Computer 9 in die Betriebsart "Lokali
sieren" gebracht und auch der Schieber 19 in die Stellung
"Lokalisieren" gestellt, in welcher der Lichtstrahl des Lichtzeigers 21 ohne
parallelen Versatz in der Meßachse 16 steht. Die Traversierein
richtung 6 verfährt daraufhin die Meßeinheit 5 in die bei
der Messung des Heißpunktes ermittelte "Spur". Danach wird
durch Drehen des Reifens 1 die Winkellage des Heißpunktes
geortet. Die richtige Lage kann dabei durch eine optische
Kennzeichnung, z.B. durch Blinken des Lichtstrahles,
markiert werden.
Fig. 4 zeigt schematisch die Anordnung der Meßpunkte 23
auf einer abgewickelten Reifenfläche des Umfanges U.
Nach den bisherigen Erläuterungen ist es verständlich,
daß die Auflösung der Reifenumfangs- und Seitenflächen
in die einzelnen Meßpunkte 23 zustandekommt durch das
Zusammenwirken der Rotationsgeschwindigkeit des
Reifens 1, der Chopperfrequenz, und dem Seitenver
satz der Meßeinheit 5, letztere ist bewirkt durch den Wegsensor
6a der Traversiereinrichtung 6.
Unterhalb der abgewickelten Flächen des Reifens 1 sind Schalter 24
gezeigt. Diese stehen sinnbildlich für die Rand- und
Umkehrmarken, die während des Vorganges "Lokalisieren"
in den Computer 9 einprogrammiert werden.
In Fig. 5 ist schematisch eine Oszilloskop-Aufnahme eines
Meßvorganges wiedergegeben. Die Abszisse stellt dabei
den vollen Reifenumfang 21 dar, d.h. eine 360°-Drehung des
Reifens 1. In der Ordinate ist die Temperatur aufgetragen.
Die Kurve 25 ist aufgenommen bei abgeschalteter Traver
siereinrichtung 6 und zeigt mithin die Temperatur einer
einzigen "Spur" auf dem Reifenumfang 21. Bei eingeschalteter
Traversiereinrichtung 6, welche die Meßeinheit 5 z.B. um
jeweils 3 mm pro Schritt weiterschaltet, erhält man somit
pro 3 mm-Schritt eine solche Kurve 25.
Die Kurve 25 läßt mehrere Heißpunkte 26 in dieser einen
abgefahrenen "Spur" erkennen, insbesondere einen solchen
Heißpunkt nach einer Drehung des Reifens 1 von knapp 60°.
Dieser Heißpunkt führte bei der weiteren Messung zur Zer
störung des Reifens 1.
Die Punkte B und C stellen den Anfangs- und den Endpunkt
der Umdrehung dar; sie sind auf dem Reifen 1 somit die
gleichen Punkte, woraus sich erklärt, daß an ihnen die
gleiche Temperatur gemessen wird, abgesehen von geringen
Meßungenauigkeiten.
Als Abschaltkriterium für die Freischaltung des Reifens 1
kann in den Computer 9 eine absolute Temperatur einge
geben werden, so daß der Reifenantrieb 3 immer dann unter
brochen wird, wenn die Oberflächentemperatur diese
absolute Temperatur übersteigt.
Es kann aber auch zunächst eine mittlere Reifentemperatur
ermittelt und die Antriebsabschaltung derart gesteuert
werden, daß diese erfolgt, wenn die Oberflächentemperatur
die mittlere Reifentemperatur um einen vorgegebenen
Prozentsatz überschreitet.
Schließlich kann auch noch die Geschwindigkeit, mit
welcher die Oberflächentemperatur ansteigt, als Kriterium
für die Freischaltung des Reifens 1 gewählt werden.
Zu diesem Zwecke kann in den Computer 9 ein Temperaturgra
dient einprogrammiert werden, und wenn dieser über
schritten wird, so wird der Reifenantrieb 3 unterbrochen.
Claims (1)
- Anordnung zur Messung, Überwachung und Darstellung der Oberflächentemperatur von rotierenden Automobilreifen (Reifen) und zur Entdeckung von Heißpunkten an deren Reifenlauffläche und Reifenwänden, unter Verwendung eines hinter einer eine Meßachse definierenden Optik angeordneten Infrarotsensors (Optik + Sensor = Meßeinheit) und einer nachgeordneten Auswerteelektronik, wobei die Meßeinheit durch eine Scaneinrichtung parallel zur Rotationswelle des Reifens über eine Meßstrecke verschiebbar ist, die einer Breite der Reifenlauffläche plus zwei Breiten der Reifenwand entspricht, und bei der in der Meßeinheit zwischen dem Infrarotsensor und der Optik eine von einem Schrittmotor angetriebene Chopperscheibe angeordnet ist, die einen in die Meßeinheit einfallenden Meßstrahl in definierten zeitlichen Abständen periodisch unterbricht, gekennzeichnet durch durch die Kombination folgender Merkmale:
- a) mit der Rotationswelle (2) des Reifens (1) ist ein Winkelgeber (4) fest verbunden, der einen Null-Impuls und pro Reifenumdrehung eine vorbestimmte Anzahl von Impulsen ausgibt,
- b) neben den beiden Reifenwänden ist unter etwa 45° zur Rotationswelle (2) je ein Meßspiegel (7) angeordnet, welche die von den Reifenwänden ausgehenden Infrarot-Strahlen parallel zur Meßachse (16) hin umleiten,
- c) die Meßeinheit (5) enthält eine Lichtzeigereinrichtung (21), die einen eng begrenzten Lichtstrahl parallel zur oder mit der Meßachse (16) zusammenfallend aussendet, und
- d) zur Auswertung der Meßwerte der Meßeinheit (5), sowie der Signale des Winkelgebers (4) und der Scaneinrichtung (6) mit Wegsensor (6a) ist ein Auswertecomputer (9) vorgesehen, durch den die Meßeinheit (5) nach Beendigung der Messung automatisch in eine solche Position verfahrbar und der Reifen (1) in eine solche Winkelstellung drehbar ist, daß der Lichtstrahl der Lichtzeigereinrichtung (21) unmittelbar auf den Heißpunkt des Reifens (1) zeigt.
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Publications (2)
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DE3904122C2 true DE3904122C2 (de) | 1991-05-16 |
Family
ID=6373884
Family Applications (1)
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