DE389445C

DE389445C - Verfahren zur fortlaufenden Analyse von Gasgemischen unter Benutzung der Waermeabgabe eines durch eine konstante Waermequelle geheizten Koerpers an das zu untersuchende Gas

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Publication number: DE389445C
Application number: DED43813D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-06-15
Filing date: 1923-06-15
Publication date: 1924-02-01

Description

Verfahren zur fortlaufenden Analyse von Gasgemischen unter Benutzung der Wärmeabgabe eines durch eine konstante Wärmequelle geheizten Körpers . an das zu untersuchende Gas. Es ist bekannt, bestimmte Gasbestandteile (Gasarten) in Gasgemischen dadurch zu ermitteln, daß die Abkühlung gemessen wird, welche ein von einer konstanten Wärmequelle erwärmter und in einem Gas von wechselnder Zusammensetzung befindlicher Körper infolge der verschieden großen Wärmeaufnahme von Gas mit wechselnder Zusammensetzung erfährt. Soll dabei ,eine kontinuierliche Destimmung erfolgen, so werden die zu untersuchenden Gase auch in kontinuierlichem Strom durch die Vorrichtung geleitet, worin sich der erwärmte Körper befindet.
Voraussetzung für richtige Angaben nach diesem Verfahren ist, daß das zu untersuchende Gas in ganz langsamem; vollkommen gleichmäßigem Strom an dein erwärmten Körper vorbeigeführt wird, damit die infolge einer verschiedenen Geschwindigkeit des Gasstromes ausgeübte, mehr oder weniger abkühleilde Wirkung nicht etwa Fälschungen der abgelesenen Meßergebnisse herbeiführt. Die Beseitigung dieser unerwünschten Wirkung begegnet jedoch praktisch nicht unerheblichen Schwierigkeiten und verhindert auch durch Einhalten einer zu langsamen Strömung des Gases eine rasche Angabe des gesuchten Gasbestandteiles.
Zur Behebung dieser-Schwierigkeiten tuid um eine rasche Angabe der Analyse mit einer ununterbrochenen Bestimmung zu erreichen, soll nach vorliegendem Verfahren der Strom der zu untersuchenden Gase an sich ebeilfalls ktrntinuierlich durch die Meßeinrichtung geführt werden, jedoch derart, daß' der Gasstroni im Augenblick der Messung für kurze Zeit unterbrochen wird, so daß die eigentliche Messung in einem in Ruhe befindlichen Gase ausgeführt wird. Es ist dabei belanglos, mit welcher Schnelligkeit der Gasstrom an dem erwärmten Körper vorbeigeführt wird und ob dieser Körper im Hauptgasstrom oder in einer dazu angeordneten @gb(2nleitiing sich befindet. Im ersteren Falle ist es selbstverständlich erforderlich, den Hauptstrom während der 'Messung zu unterbrechen, im anderen Falle ist dies nur hinsichtlich des Gasdurchflusses durch die Nebenleitung erforderlich, während der Hauptstrom bestehen bleiben kann.
Um die fortlaufende Angabe der Gaszusammensetzung zu wahren, soll bei Ausführung des Verfahrens selbstverständlich die zeitweilige Unterbrechung des .Durchflusses des zu untersuchenden Gasstromes durch die Meßeinrichtung hindurch iinmer_nur für möglichst kurze Zeit erfolgen, die zweckmäßig nur so lang bemessen wird, bis sich die Wärmeübergangsverhältnisse des erwärmten Körpers für die ruhende Gassäule eingestellt haben, also der angezeigteWert bei konstanter Wärmezufuhr konstant bleibt. Bei richtiger Anordnung genügen dafür wenige Sekunden.
Die nach vorliegendem Verfahren auszuführende Unterbrechung des Gasstromes kann in der verschiedensten Weise erfolgen.
Ani einfachsten -wird die abwechselnde Unterbrechung und Freigabe des Durchflusses des Gasstromes durch die Meßeinrichtung hindurch und damit gleichlaufend die Ausführung der Messung bzw. bei elektrischer Übertragung die Verbindung des Anzeige- oder Registrierapparates mit der Meßeinrichtung am erwärmten Körper erreicht durch selbsttätig arbeitende Schaltapparate und Absperrvorrichtungen (Hähne, Ventile, Klappen u. dgl.) in den ,Gaszuleitungen. Der Antrieb dieser Absperrorgane kann in geeigneter selbsttätiger Weise mechanisch, elektrisch, durch Druckwasserbetrieb usw. erfolgen. Da die Gase vielfach nicht unter genügend hohem Überdruck stehen, sondern durch eine besondere Ansaugevorrichtung von der Gasentnahmestelle her angesaugt werden müssen, so kann auch diese Ansaugevorrichtung gleichzeitig zur Betätigung der Absperrorgane Verwendung finden.
Wird zurBeheizung des erwärmtenKörpers elektrischer Strom verwendet, so kann dieser Heizstrom sowohl ständig eingeschaltet sein oder immer nur so lange als die eigentliche Messung stattfindet, so daß in diesem letzteren Falle auch der Heizstrom in kurzen Perioden ein- und ausgeschaltet würde. Alsdann sind naturgemäß die Zeiten des Messens entsprechend ebenfalls so lang zu bemessen, bis sich der Beharrungszustand für die ruhende Gassäule ergibt. -Bildet der erwärmte Körper gleichzeitig den Zweig einerWheatstoneschen Brücke oder den Stromzweig einer ähnlichen Schaltung, so daß an einer von der Meßstelle entfernten Zentralstelle, etwa durch Umstellen eines Schalters an einem angeschlossenen Galvanometer, der gemessene Wert angezeigt wird, so kann die Unterbrechung des durch die Meßeinrichtung fließenden Gasstromes auch mittels eines elektrischen Stromes oder Stromimpulses erfolgen, der gleichzeitig durch den Schalter für die Meßeinrichtung betätigt oder ausgelöst wird und eine geeignete Absperrvorrichtung auf elektrischem Wege betätigt. Auch der Meßstrom selbst kann dazu in geeigneter Weise benutzt werden. Auch hier kann die Einstellung des Schalters von Hand oder selbsttätig erfolgen.
In allen Fällen soll während der Zeit, während welcher die eigentliche Messung stattfindet, mögen nun die die Gasströmung unterbrechenden Einrichtungen von Hand oder vollkommen selbsttätig gestellt werden, der kontinuierlich durch die Meßeinrichtung geführte Gasstrom zeitweilig für kurze Zeiten unterbrochen sein, damit die tatsächliche Messung in ruhendem Gas erfolgt.

Claims

PATENT-ANSPRÜcHE: i. Verfahren zur fortlaufenden Analyse von Gasgemischen unter Benutzung der Wärmeabgabe eines durch eine konstante Wärmequelle geheizten Körpers an das zu untersuchende Gas, wobei ein kontinuierlicher Gasstrom an dem erwärmten Körper vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasvorbeigang an dem erwärmten Körper während der Messung durch geeignete Einrichtungen von Hand oder selbsttätig für kurze Zeit unterbrochen wird, damit die Messung in ruhendem Gas erfolgt.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Ansaugen des Gasstromes durch die Meßeinrichtung hindurch gleichzeitig für das abwechselnde Ein- und Ausschalten des Gasstromes benutzt wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, wobei der erwärmte Körper in den elektrischen Stromkreis eines Galvanometers nach Art einer Wheatstoneschen Brücke eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den einen Zweig dieser Schaltung eine besondere Vorrichtung zur Betätigung des Absperrorganes für den Gasstrom eingeschaltet ist und somit gleichzeitig mit dem Meßstrom betätigt wird.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, wobei der erwärmte Körper den Zweig einer Wheatstoneschen Brücke oder einer ähnlichen Schaltung darstellt, - dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig und selbsttätig mit dem Meßstrom ein besonderer Stromkreis eingeschaltet wird, der eine Absperrvorrichtung für den Gasstrom betätigt.