[Technisches Gebiet]
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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von
Leukozyten aus Leukozyten und Erythrozyten enthaltendem
Blut. Insbesondere betrifft sie die Abtrennung von
Leukozyten mit Hilfe eines Filters mit der stabilen Fähigkeit zum
Festhalten von Leukozyten ohne die Möglichkeit einer
Verunreinigung durch Fremdmaterial.
[Stand der Technik]
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Es ist lange her, daß sich die Art und Weise einer
Blutübertragung von der üblichen Vollblutübertragung auf eine
Blutkomponentenübertragung, bei der lediglich die von einem
gegebenen Patienten benötigte spezielle Blutkomponente
übertragen wird, geändert hat. Die für diese
Blutkomponentenübertragung anstehende Aufgabe besteht in der Suche nach
einer Möglichkeit zur Erhöhung der Reinheit, in der jede der
auf zutrennenden Blutkomponenten erhältlich ist.
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Bei Spenderblut war es üblich, dieses durch Zentrifugieren
in ein Konzentrat roter Blutkörperchen (CRC), in ein
Plättchenkonzentrat (PC) und ein plättchenarmes Plasma (PPP)
aufzutrennen. Das derart aus dem Blut abgetrennte Konzentrat
roter Blutkörperchen wird zu einem aus roten Blutkörperchen
bestehenden Komponentenarzneimittel verarbeitet und in
großem Umfang zur Blutkomponentenübertragung an Patienten,
die die rote Blutkörperchenkomponente benötigen, benutzt.
Die Tatsache, daß das rote Blutkörperchen-Konzentrat
Leukozyten und Plättchen in großer Menge enthält und das
sogenannte Vollkomponentenblut bildet, ist allgemein anerkannt.
Folglich zwingt die Übertragung dieses Konzentrats aus roten
Blutkörperchen einen Patienten, der lediglich rote
Blutkörperchen
benötigt, unvermeidlich zur unfreiwilligen Aufnahme
großer Volumina an Leukozyten und Plättchen. Dies führt zu
großen Unsicherheiten bezüglich der Zweckmäßigkeit der
Übertragung. Die in der roten Blutfraktion, z. B. in diesen
Konzentraten aus roten Blutkörperchen, enthaltenen Leukozyten
und Plättchen müssen auch zum Zwecke eines Ausschlusses
eines ansonsten möglichen Auftretens einer
Nachübertragungsreaktion weitestgehend entfernt werden. Zu diesem Zweck
wurden bereits die verschiedensten Verfahren bzw. Geräte
entwickelt.
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Zur Erhöhung der Reinheit eines Arzneimittels aus roten
Blutkörperchen gibt es das Zentrifugentrennverfahren, das
Änderungen im spezifischen Gewicht zwischen
unterschiedlichen Arten von Blutkörperchen ausnutzt, das mit Hilfe eines
Sequestriermaterials arbeitende Verfahren, bei dem das
Phänomen der Haftung von Blutkörperchen ausgenutzt wird, und
das unter Verwendung eines Agglutinationsmittels für rote
Blutkörperchen arbeitende Trennverfahren.
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Von den genannten Verfahren hat das mit dem
Sequestriermaterial arbeitende Verfahren im Hinblick auf seinen hohen
Wirkungsgrad bei der Entfernung von Leukozyten und seine
bequeme Ausführbarkeit besondere Popularität gewonnen. Als
Sequestriermittel wurden Fasern aus beispielsweise natürlicher
Cellulose, Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril und
Glasfasern extrem geringer Durchmesser in den meisten Fällen in
unmodifizierter Packungsform oder in beispielsweise zu
Vliesen weiter verarbeiteter Form benutzt.
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Wenn die Fasern zur Verwendung im Rahmen des geschilderten
Verfahrens in unmodifizierter Form in eine Säule gepackt
werden sollen, erfordert die Herstellung der gepackten Säule
viel Zeit und Arbeitsaufwand, da es Schwierigkeiten
bereitet, die Fasern gleichförmig in der Säule unterzubringen. Je
nach der Art und Weise, in der die Fasern in der Säule
gepackt sind, besteht darüber hinaus in erheblichem Maß die
Möglichkeit, daß es in der gepackten Säule während ihres
Betriebs zu einer Kanalbildung kommt. Wenn die Packungsdichte
der Fasern erhöht wird, um ein vollständiges Festhalten von
Leukozyten sicherzustellen, erhöht sich die Filtrationszeit
merklich. Da die derart mit erhöhter Dichte gepackten
Einzelfasern sich nicht in großem Umfang miteinander verwinden
können, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, daß sie sich
während des Betriebs der Säule lösen und die Säule
verlassen. Wenn die Fasern in beispielsweise zu einem Vlies
weiterverarbeiteter Form verwendet werden, tritt zwar das
geschilderte Problem nicht ohne weiteres auf, nachteilig
hieran ist jedoch, daß die auf dem Vlies festgehaltenen
Blutkörperchen dazu neigen, das Vlies zuzusetzen.
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Bislang wurde noch kein Sequestriermaterial, das in
genügender und stabiler Weise als Filter für die Entfernung von
Leukozyten zu dienen vermag, entwickelt. Dies ist der
gegenwärtige Zustand.
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Der Erfindung lag folglich die Aufgabe zugrunde, ein neues
Verfahren zur Abtrennung von Leukozyten aus Leukozyten und
Erythrozyten enthaltendem Blut anzugeben. Eine weitere
Aufgabe dieser Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens,
bei dem ein Filter verwendet wird, der eine ausgeprägte und
stabile Fähigkeit zum Einfangen bzw. Festhalten von
Leukozyten besitzt und wirksam Leukozyten aus Blut abzutrennen
vermag. Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der
Entwicklung eines Verfahrens unter Verwendung eines Filters
mit der Fähigkeit zur sicheren Entfernung von Leukozyten
ohne das sonst mögliche Durchsickern von Fremdmaterial.
Ferner ist es Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren unter
Verwendung eines Filters zur Entfernung von Leukozyten
anzugeben, der auf einfache Weise ohne merkliche
Produktqualitätsstreuung
herstellbar ist.
[Beschreibung der Erfindung]
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Die geschilderten Aufgaben lassen sich im Rahmen eines
Verfahrens zum Abtrennen von Leukozyten aus Leukozyten und
Erythrozyten enthaltendem Blut gemäß dem unabhängigen Anspruch
1 lösen.
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Die abhängigen Ansprüche 2 bis 4 spiegeln bevorzugte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wider.
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Es sei darauf hingewiesen, daß ein Filter in Form eines
porösen Polyvinylformalschwamms bereits aus der SE-A-441 894
(und JP-A-59 180425) zum Filtrieren von konserviertem Blut
(zur Entfernung von feinem Blutkoagulat) bekannt ist.
[Kurze Beschreibung der Zeichnungen]
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Fig. 1 ist ein Querschnitt eines typischen Filters zur
Abtrennung von Leukozyten, wie er im Rahmen einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt wird. Fig. 2
ist ein Kreislaufdiagramm, das einen Kreislauf zur
Blutbehandlung mit dem typischen zuvor genannten Filter
veranschaulicht. Fig. 3 ist eine elektronenmikroskopische
Aufnahme, die eine typische Mikrostruktur eines in dem Filter
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abtrennung von
Leukozyten verwendeten porösen Polyvinylformalformlings zeigt.
[Beste Art und Weise zur Ausführung der Erfindung]
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Der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Entfernung von Leukozyten verwendete Filter ist dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem porösen Polyvinylformalformling
dreidimensionaler netzartiger fortlaufender Struktur mit
fortlaufenden offenen Poren eines durchschnittlichen
Durchmessers von 5-30 um besteht. Wenn der poröse
Polyvinylformalformling mit einem dreidimensionalen netzartigen
fortlaufenden
Gefüge mit Poren eines Durchmessers innerhalb des
beschriebenen vorgegebenen Bereichs als seiner Matrix zur
Behandlung einer Leukozytensuspension, z. B. von Blut oder
eines Konzentrats roter Blutkörperchen, verwendet wird,
werden die in der Leukozytensuspension enthaltenen Leukozyten
höchst wirksam durch die Poreninnenflächen adsorbiert und
festgehalten, während die Suspension durch in der Matrix des
porösen Formlings durch die fortlaufenden offenen Poren
gebildete komplizierte Strömungswege hindurchströmt. Die
Strömungswege des Filters werden durch das dreidimensionale
netzartige fortlaufende Gefüge des porösen Formlings,
nämlich durch die in der Matrix des porösen Formlings
gebildeten fortlaufenden offenen Poren, gebildet. Da die
Strömungswege des Filters während seiner Herstellung gebildet werden,
sind die bei der Herstellung eines Filters zur Entfernung
von Leukozyten mit Hilfe des porösen Formlings
einzuhaltenden Maßnahmen extrem einfach, wobei auch eine mögliche
Streuung der Produktqualität ohne Bedeutung ist. Da die
Matrix des porösen Formlings aus einer fortlaufenden Struktur
besteht, ist sie stabil und im wesentlichen frei von
Nachteilen, z. B. eines Durchtritts von Fremdmaterial aus dem
porösen Formling oder einer Kanalbildung des Strömungswegs
während des Betriebs des Filters.
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Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von
Ausführungsformen derselben näher erläutert.
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Der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Entfernung von Leukozyten verwendete Filter besteht aus einem
porösen Polyvinylformalformling einer dreidimensionalen
netzartigen fortlaufenden Struktur mit fortlaufenden offenen
Poren, wie sie beispielsweise aus Fig. 3 ersichtlich ist.
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Bei dem eine derartige Struktur aufweisenden porösen
Polyvinylformalformling müssen die fortlaufenden offenen Poren
einen durchschnittlichen Durchmesser im Bereich von 5-30,
zweckmäßigerweise 8-30 und vorzugsweise 10-25 um
aufweisen. Wenn der durchschnittliche Porendurchmesser 5 um
unterschreitet, werden im Laufe der Leukozytenentfernung
unbeabsichtigterweise auch in der Leukozytensuspension, z. B. dem
zu behandelnden Blut oder Konzentrat roter Blutkörperchen,
enthaltene rote Blutkörperchen festgehalten. Dies führt
dazu, daß der Anteil an aufgefangenen roten Blutkörperchen
sinkt und der poröse Formling als Konsequenz des Festhaltens
einer übergroßen Zahl roter Blutkörperchen möglicherweise
verstopft. Wenn umgekehrt der durchschnittliche
Porendurchmesser 30 um übersteigt, sinkt die Häufigkeit des Kontakts
des porösen Formlings mit der zu behandelnden
Leukozytensuspension möglicherweise so weit, daß der Anteil an
festgehaltenen Leukozyten (ebenfalls) sinkt. Der Ausdruck
"durchschnittlicher Porendurchmesser" bedeutet hier und im
folgenden etwas, was man durch Führen eines Querschnitts
willkürlich durch einen gegebenen porösen Formling, Messen
der Durchmesser sämtlicher der über die Gesamtfläche des
Querschnitts freiliegenden Poren, Gruppieren dieser Poren
nach dem Durchmesser, Vermindern der Poren in der größten
der Gruppen zu Kreisen und Berechnen des durchschnittlichen
Durchmessers der Kreise erhält. Insbesondere variieren die
in einem gegebenen Querschnitt über den porösen Formling
verteilten Poren sowohl hinsichtlich Form als auch
Durchmesser in weitem Maße.
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Die einzelnen Poren werden zu Kreisen gleicher Oberfläche
verkleinert. Die Ergebnisse der Verkleinerung werden
graphisch dargestellt, wobei deren Querachse als Maßstab für
den Durchmesser und deren senkrechte Achse als Maßstab für
die Porenzahl dienen. In der Regel umschreiben die
Ergebnisse eine Kurve, die der Normalverteilung stark angenähert
ist. Zweckmäßigerweise sollen die Ergebnisse aus mindestens
1000 willkürlich im Querschnitt ausgewählten Poren gewonnen
werden. Der auf den Kurvenpeak fallende Durchmesser wird in
der Beschreibung als durchschnittlicher Porendurchmesser
angegeben. Wenn der aus diesem porösen Formling hergestellte
Filter zum Sieben einer Teilchen unterschiedlicher Größe
enthaltenden Flüssigkeit verwendet wird, passieren folglich
Teilchen mit den durchschnittlichen Porendurchmesser
übersteigenden Durchmessern lediglich unter Schwierigkeiten den
Filter. Der Ausdruck bedeutet nicht, daß Teilchen größerer
Durchmesser den Filter niemals passieren.
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Obwohl die Porosität des porösen Polyvinylformalformlings
von Faktoren, z. B. dem durchschnittlichen Porendurchmesser,
abhängt, sollte sie im Bereich von zweckmäßigerweise 75-
95%, vorzugsweise 80-90%, liegen. Dieser Porositätsbereich
ist insoweit bedeutsam, als der Filter Leukozyten recht
rasch zu entfernen vermag, wenn die Porosität nicht weniger
als 75% beträgt und daß der Filter ausreichend fest ist,
wenn die Porosität 95% nicht übersteigt. Die Dicke des
porösen Polyvinylformalformlings kann durch Faktoren, z. B. dem
durchschnittlichen Porendurchmesser, die Porosität und die
mikrofeine Struktur des dreidimensionalen netzartigen
fortlaufenden Gefüges der Matrix beeinflußt sein. Sie beträgt in
der Regel 0,5-5,0 mm, vorzugsweise 0,5-3,0 mm. Der Grund
für diesen Dickebereich ist, daß der Filter ausreichend fest
ist, wenn die Dicke nicht weniger als 0,5 mm beträgt und daß
die Tiefe der Filtrationsschicht im Filter nicht sehr groß
und die Möglichkeit, daß der Filter durch gröbere Teilchen
verstopft wird, nur gering ist, wenn die Dicke 5,0 mm nicht
übersteigt.
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Der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete
poröse Polyvinylformalformling läßt sich im wesentlichen in
beliebiger Weise herstellen, sofern nur sichergestellt ist,
daß der (letztlich) erhaltene poröse Formling die spezielle
Struktur erhält. Neben anderen Verfahren hat sich das
Lösungsverfahren, bei dem eine wäßrige
Polyvinylalkohollösung mit einem Porenbildner, ausgewählt aus amylosehaltigen
Polysacchariden, wie Stärke und Dextrin, Derivaten
derselben, säurefesten anionischen Netzmitteln und nicht-ionischen
Netzmitteln, hergestellt und die wäßrige
Polyvinylalkohollösung mit Hilfe eines Säurekatalysators gegebenenfalls in
Gegenwart eines anorganischen Salzes, wie Natriumsulfat,
Natriumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Kaliumsulfat
oder Natriumjodid (japanische Patentveröffentlichungen SHO
47(1972)-46455 und SHO 48(1973)-20019) mit
Formaldehydacetalisiert wird, als besonders zweckmäßig erwiesen, da
hierbei der herzustellende poröse Polyvinylformalformling aus
Gründen seiner großen Porosität eine mechanisch stabile
Struktur erhält.
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Fig. 1 ist eine Querschnittdarstellung einer typischen
Ausführungsform eines im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Abtrennung von Leukozyten verwendeten Filters. In
dieser Ausführungsform besteht ein Filter 1 zur Abtrennung
von Leukozyten aus einem Gehäuse 4 mit einem Bluteinlaß 2
und einem Blutauslaß 3 und einem quer zur Innenfläche des
Gehäuses 4 angeordneten und die zuvor geschilderte Struktur
aufweisenden porösen Polyvinylformalformling 5. In dem
derart aufgebauten Leukozytentrennfilter 1 können
gegebenenfalls zum Festhalten des porösen Polyvinylformalformlings 5
an einer Stelle im Inneren des Gehäuses 4 angrenzend an
gegenüberliegende Seiten des porösen Polyvinylformalformlings
5 flüssigkeitsdurchlässige Trageglieder 6a, 6b vorgesehen
sein, um den porösen Polyvinylformalformling 5 in den Spalt
zwischen die Trageglieder 6a, 6b einzubetten.
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Dieser Leukozytentrennfilter 1 wird in der Praxis in einen
aus Fig. 2 ersichtlichen Kreislauf eingefügt. In dem
Kreislauf gemäß Fig. 2 werden ein das zu behandelnde Blut
enthaltender Blutbeutel 7 und ein eine physiologische
Kochsalzlösung
enthaltender Lösungsbeutel 8 an einer Stelle oberhalb
des Leukozytentrennfilters 1 angeordnet und mit Hilfe von
mit Klemmen 9a, 9b versehenen Flüssigkeitsschläuchen 10a,
10b mit dem Bluteinlaß 2 des Leukozytentrennfilters 1
verbunden. Unterhalb des Leukozytentrennfilters 1 befindet
sich ein Auffangbeutel 11 für die physiologische
Kochsalzlösung und ein Blutauffangbeutel 12 zur Aufnahme des
behandelten Bluts. Diese Aufnahmebeutel stehen über mit Klemmen 9c,
9d versehene Flüssigkeitsschläuche 10c, 10d mit dem
Blutauslaß 3 des Leukozytentrennfilters 1 in Verbindung. Der
Betrieb des Leukozytentrennkreislaufs wird gestartet, indem
man die physiologische Kochsalzlösung aus dem dafür
vorgesehenen Beutel 8 bei offenen Klemmen 9b, 9c und geschlossenen
Klemmen 9a, 9d zum Leukozytentrennfilter 1 fließen läßt, um
das Innere des Leukozytentrennfilters 1 vorzufüllen. Der zum
Vorfüllen verwendete Teil der physiologischen Kochsalzlösung
wird in dem dafür vorgesehenen Auffangbeutel 11 aufgefangen.
Nach beendetem Vorfüllen wird das Blut bei geschlossenen
Klemmen 9b, 9c und geöffneten Klemmen 9a, 9d aus dem
Blutbeutel 7 in den Leukozytentrennfilter 1 fließen gelassen.
Während das Blut den die genannte Struktur aufweisenden
porösen Polyvinylformalformling 5 passiert, fängt im Inneren
des Leukozytentrennfilters 1 der betreffende poröse
Polyvinylformalformling 5 durch Adsorption Leukozyten ein.
Somit wird das sich von dem porösen Formling 5 entfernende
Blut leukozytenfrei. Das derart von Leukozyten befreite Blut
wird in dem mit dem Filter 1 in Verbindungen stehenden
Blutauffangbeutel 12 aufgefangen. Nachdem der Blutbeutel 7
vollständig von Blut geleert ist, wird zur Rückgewinnung des
im Inneren des Leukozytentrennfilters 1 verbliebenen
restlichen Bluts physiologische Kochsalzlösung durch Öffnen der
Klemme 9b nach Schließen der Klemme 9a in den
Leukozytentrennfilter 1 fließen gelassen. Hierbei wird das Restblut
aus dem Leukozytentrennfilter 1 ausgetrieben und in dem
Blutauffangbeutel 12 aufgefangen. Nachdem die Rückgewinnung
des Bluts im wesentlichen beendet ist, wird die Klemme 9d
geschlossen und die Klemme 9c geöffnet, um in dem
Auffangbeutel 11 für die physiologische Kochsalzlösung den zur
Rückgewinnung des Bluts verwendeten Teil der physiologischen
Kochsalzlösung aufzufangen. Diese Stufe beendet den Betrieb
des Leukozytentrennkreislaufs.
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Die folgenden Ausführungsbeispiele sollen die vorliegende
Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1
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Ein Polyvinylformalschwamm eines durchschnittlichen
Porendurchmessers von 8 um und einer Porosität von 86%
(hergestellt von Kanebo Ltd. und unter der
Produktbezeichnung "A-3140" vertrieben) wurde auf eine Dicke von 1 mm und
eine Querschnittsfläche von 100 cm² beschnitten und zur
Herstellung eines entsprechend Fig. 1 aufgebauten
Leukozytentrennfilters verwendet. Dieser Leukozytentrennfilter wurde
in einen Kreislauf entsprechend Fig. 2 eingefügt. Durch den
Filter wurden 400 ml von mit CPD versetzten konzentrierten
menschlichen roten Blutkörperchen (CRC), die zuvor durch
Zusatz einer physiologischen Kochsalzlösung auf einen
Hämatokritwert von 50% eingestellt worden waren, geleitet. Die
erforderliche Behandlungsdauer betrug 6 min. Die Zellenzahl in
dem CRC vor und nach der Behandlung wurde mit Hilfe eines
automatischen Blutkörperchenzählgeräts (hergestellt von
Ortho-Diagnostic Systems Co. und unter der
Produktbezeichnung "ELT-8" vertrieben) bestimmt. Danach wurden auf der
Basis der Flüssigkeitsvolumina die absoluten Mengen der
Blutkomponenten berechnet. Hierbei wurde gefunden, daß der
Leukozytenentfernungsgrad 100%, der Rückgewinnungsgrad für die
roten Blutkörperchen 96% und der Plättchenentfernungsgrad
82% betrugen.
Beispiel 2
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Ein Polyvinylformalschwamm eines durchschnittlichen
Porendurchmessers von 30 um und einer Porosität von 91%
(hergestellt von Kanebo Ltd. und unter der
Produktbezeichnung "A-3160" vertrieben) wurde auf eine Dicke von 4 mm und
eine Querschnittsfläche von 100 cm² beschnitten und zur
Herstellung eines gemäß Fig. 1 aufgebauten
Leukozytentrennfilters verwendet. Dieser Filter wurde in einen Kreislauf
entsprechend Fig. 2 eingefügt. Durch diesen Filter wurden 400
ml von mit CPD versetzten konzentrierten menschlichen roten
Blutkörperchen (CRC), die zuvor durch Zusatz einer
physiologischen Kochsalzlösung auf einen Hämatokritwert von 50%
eingestellt worden waren, geleitet. Die erforderliche
Behandlungsdauer betrug 4 min. Aufgrund derselben Analyse - wie in
Beispiel 1 durchgeführt - zeigte es sich, daß der
Leukozytenentfernungsgrad 98%, der Rückgewinnungsgrad für die roten
Blutkörperchen 95% und der Plättchenentfernungsgrad 74%
betrugen.
Vergleichsbeispiel 1
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Ein poröser Formling aus einem Polyurethanharz eines
durchschnittlichen Porendurchmessers von 30 um und einer
Porosität von 75% (hergestellt von Toyo Polymer K.K. und unter dem
Warenzeichen "RUBYCELL" vertrieben), wurde auf eine Dicke
von 4 mm und eine Querschnittsfläche von 100 cm² beschnitten
und zur Herstellung eines Leukozytentrennfilters ähnlich
demjenigen des Beispiels 1 verwendet. Dieser Filter wurde in
einen Kreislauf entsprechend Fig. 2 eingefügt. Durch diesen
Filter wurden 400 ml von mit CPD versetzten konzentrierten
menschlichen roten Blutkörperchen (CRC), die zuvor durch
Zusatz einer physiologischen Kochsalzlösung auf einen
Hämatokritwert von 50% eingestellt worden waren, geleitet. Die
erforderliche Behandlungsdauer betrug 5 min. Bei einer
entsprechenden Analyse wie in Beispiel 1 zeigte es sich, daß
der Leukozytenentfernungsgrad 35,6%, der Rückgewinnungsgrad
für die roten Blutkörperchen 95% und der
Plättchenentfernungsgrad 35% betrugen.
Vergleichsbeispiel 2
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Ein poröser Formling aus einem Polyurethanharz eines
durchschnittlichen Porendurchmessers von 10 um und einer
Porosität von 80% (hergestellt von Toyo Polymer K.K. und unter dem
Warenzeichen "RUBYCELL" vertrieben), wurde auf eine Dicke
von 4 mm und eine Querschnittsfläche von 100 cm² beschnitten
und zur Herstellung eines Leukozytentrennfilters ähnlich
demjenigen des Beispiels 1 verwendet. Dieser Filter wurde in
einen Kreislauf entsprechend Fig. 2 eingefügt. Durch diesen
Filter wurden 400 ml von mit CPD versetzten konzentrierten
menschlichen roten Blutkörperchen (CRC), die zuvor durch
Zusatz einer physiologischen Kochsalzlösung auf einen
Hämatokritwert von 50% eingestellt worden waren, geleitet. Die
erforderliche Behandlungsdauer betrug 6 min. Bei einer
entsprechenden Analyse wie in Beispiel 1 zeigte es sich, daß
der Leukozytenentfernungsgrad 51,7%, der Rückgewinnungsgrad
für die roten Blutkörperchen 95% und der
Plättchenentfernungsgrad 42% betrugen.
[Industrielle Anwendbarkeit]
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Wie beschrieben, betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Abtrennung von Leukozyten aus Leukozyten und
Erythrozyten enthaltendem Blut, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß mit Hilfe eines Filters aus einem porösen
Polyvinylformalformling einer dreidimensionalen netzartigen
fortlaufenden Struktur mit fortlaufenden offenen Poren eines
durchschnittlichen Durchmessers von 5-30 um Leukozyten
eingefangen bzw. festgehalten und adsorbiert werden. Somit
besitzt der Filter eine hochstabile Fähigkeit zum Einfangen
bzw. Festhalten von Leukozyten und (ferner) die Fähigkeit
zur wirksamen Abtrennung von Leukozyten aus der
Leukozytensuspension, z. B. dem Blut oder einem Konzentrat roter
Blutkörperchen.
Da dieses Leukozytentrennfilter während seines
Betriebs keinen Gebrauch von irgendeinem Filterhilfsmittel
macht, vermag es ohne ansonsten mögliche Verunreinigung mit
Fremdmaterial wirksam Leukozyten zu entfernen. Es ermöglicht
folglich die Gewinnung der rote Blutkörperchen-Fraktion zur
Verwendung bei der Blutkomponentenübertragung in hochreinem
und -sicherem Zustand. Diese Erfindung leistet in hohem Maß
einen Beitrag auf wissenschaftlichen Gebieten, z. B. für die
Medizin und Therapie.
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Darüber hinaus zeigt der erfindungsgemäß eingesetzte
Leukozytentrennfilter einen hervorragenden Betriebswirkungsgrad
bei der adsorptiven Entfernung von Leukozyten, wenn der
poröse Polyvinylformalformling eine Porosität im Bereich von
75-95% und eine Wandstärke im Bereich von 0,5-5,0 mm
aufweist und der durchschnittliche Durchmesser der
fortlaufenden offenen Poren im Bereich von 8-30 um liegt.