DE3878312T2

DE3878312T2 - Behandlungsvorrichtung fuer die milchzaehne.

Info

Publication number: DE3878312T2
Application number: DE8888108059T
Authority: DE
Inventors: Earl Olaf Dr Bergersen
Original assignee: Individual
Current assignee: Ortho Tain Inc
Priority date: 1987-05-26
Filing date: 1988-05-19
Publication date: 1993-05-27
Anticipated expiration: 2008-05-20
Also published as: EP0293682B1; JPH01259856A; DE3878312D1; JPH0510944B2; US4830612A; CA1300933C; EP0293682A1

Description

Die Erfindung betrifft eine orthodontische Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Orthodontische Vorrichtungen werden ganz allgemein zur Korrektur von Gebißprobleinen wie einem Überbiß oder Kieferanomalien. Die Vorrichtungen weisen solche vom "aktiven" Typ auf wie Bänder und Drähte oder solche vom "passiven" Typ auf, wie orthodontische Positionierer auf, die in meinen früheren US-Patenten 3,898,736 und 4,139,944 beschrieben sind.
In der Vergangenheit wurde eine orthodontische Behandlung im allgemeinen ausgeführt, nachdem alle bleibenden Zähne die Milchzähne ersetzt haben oder aber, wie in meinem obengenannten zweiten Patent diskutiert, bei Vorhandensein eines Mischgebisses, nachdem einige der bleibenden Zähne ausgetreten sind, aber bevor alle bleibenden Zähne ausgetreten sind.
Es wurde in meinem zweiten, oben angegebenen Patent erkannt, daß einige Probleme festgestellt werden können, nachdem einige der bleibenden Zähne ausgetreten sind, jedoch bevor alle bleibenden Zähne ausgetreten sind.
Es wurde jedoch nicht erkannt, daß einige Probleme wahrgenommen oder behandelt werden können, bevor überhaupt bleibende Zähne ausgetreten sind, d. h. wenn nur Milchzähne in dem Mund des Patienten vorhanden sind.
Die FR-A-67 616 beschreibt einen orthodontischen Positionierer, der in einer Draufsicht im wesentlichen U-förmig ist und eine Zähne aufnehmende Mulde wenigstens in der oberen oder in der unteren Seite aufweist.
Die vorliegende Erfindung erkennt, daß einige Zahnprobleine dadurch vermieden werden können, daß eine Vorrichtung in einem sehr jungen Alter eingesetzt wird, in dem nur Milchzähne in dem Mund vorhanden sind und bevor bleibende Zähne ausgetreten sind.
Die Korrektur einer Kieferanomalie vor dem Austreten der bleibenden Schneidezähne kann die Entwicklung eines tiefen Überbisses verhindern und eine bessere Entwicklung der Kinnbacken bewirken, da der inhibitierende Effekt des Überbisses an der Vorderposition der Kinnbacken mit Gelenkwachstum vermieden wird. Die Grundüberlegung der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist die Erzeugung einer Umgebung für den maximalen anterioren Positionierungseffekt des Wachstums der Kinnbacken durch Entfernen aller Störungen frühzeitig in der Wachstumsperiode eines Kindes vor dem Austreten bleibender Zähne. Auf diese Weise werden die dauerhaften Zähne in einer normalen Umgebung austreten und ein normales Gebiß bilden, während der Unterkiefer noch mehrere Jahre wächst.
Die Vorrichtung ist ausgebildet, um verschiedene Größen von Milchgebissen von relativ kleinen Gebissen bis relativ großen Gebissen zu entsprechen. In dem posterioren Segment ist ein Schlitz vorgesehen, um den oberen und unteren ersten und zweiten Milchmolaren auf beiden Seiten zu entsprechen. Es sind individuelle Depressionen in dem Gerät für die oberen und unteren Milcheckzähne als auch für die unteren zentralen und lateralen Milchschneidezähne vorgesehen.
Der Bereich der oberen zentralen und lateralen Milchschneidezähne wird durch einen Schlitz dargestellt, der alle vier Zähne in einer Öffnung aufnimmt. Es ist nicht erforderlich, daß für die ersten bleibenden Molaren ein Raum gebildet wird.
Die Vorrichtung ist antero-posterior in einer fast Ende-an-Ende anterioren Position ausgebildet, so daß das Kind seinen oder ihren Unterkiefer nach vorne bewegen muß, um richtig in die Vorrichtung zu gelangen. Vertikal ist vorne mehr Material als hinten, um den Biß in dem posterioren Abschnitt zu öffnen und die oberen und unteren Schneidezähne daran zu hindern, in einem tiefen anterioren vertikalen Überbiß vorzustehen. Die kollagenen Fasern entwickeln und fixieren die Zähne dann in einer idealen überbiß-Beziehung, wenn die dauerhaften Schneidezähne voll ausbrechen. Die Vorrichtung ist zweckmäßigerweise posterior gekürzt, so daß sie nicht länger ist als die größte distale Erstreckung des unteren zweiten bleibenden Molars. Dies erlaubt ein Austreten der ersten dauerhaften Molare in dem Mund, als dies normalerweise der Fall ist und vergrößert die Bißöffnung. Wenn sie ausreichend ausgetreten sind und wegen der Gefahr einer zu weiten Öffnung des Bisses kein weiteres Austreten erwünscht ist, wird eine Vorrichtung aus der Serie für das nachfolgende Alter verwendet, die die okklusalen Flächen der oberen und unteren ersten bleibenden Molaren abdeckt. Wenn die Vorrichtung über das Alter von 6 Jahren hinaus getragen wird, beginnen die bleibenden Zähne auszutreten. Die Beziehung der Kiefer sollte innerhalb zwei Millimeter einer Klasse I-Beziehung anterior zu dem Zeitpunkt, wo die unteren und oberen dauerhaften mittleren Schneidezähne beginnen, in den Mund einzutreten, korrigiert werden. Auf diese Weise können diese weiter austreten und es wird daher ein tiefer vertikaler Überbiß verhindert. Die oberen und unteren lateralen Schneidezähne werden sodann auf ähnliche Weise in ihre Position kommen.
Die Vorrichtung muß von einem sehr jungen Kind (2 bis 6 Jahre alt) während des Schlafens passiv getragen werden, obwohl eine Verwendung in schwierigen oder hartnäckigen Fällen auch am Tag bis zu 4 Stunden erforderlich sein kann. Wenn die Vorrichtung im Alter von 2 bis 4 Jahren eingesetzt wird, kann die Verwendung vollständig eingestekkt werden oder aber die Vorrichtung als Erhaltungs-Vorrichtung getragen werden, bis die ersten dauerhaften Molare mit 6 Jahren zu Kommen beginnen und wiederum bis die dauerhaften Schneidezähne mit etwa 7 Jahren auszutreten beginnen. Nachdem die oberen und unteren Schneidezähne vollständig ausgetreten sind, kann die Vorrichtung als Erhaltungs-Vorrichtung getragen werden, um diese in Position zu halten, wenn eine Neigung zu einem Rückfallen besteht oder aber beendet werden, wenn die Zähne stabil erscheinen.
Die Vorrichtung selbst ist U-förmig mit unterschiedlichen Schlitzen oder Abständen für alle Zähne als individuelle Einheiten oder als Schlitze für Gruppen von Zähnen. Es sind ein Schlitz in dem posterioren Teil der Vorrichtung zur Aufnahme der ersten und zweiten bleibenden Molaren und gewöhnlich ein Schlitz für die anterioren oberen Schneidezähne (Milchzähne oder später die bleibenden Schneidezähne) vorgesehen. Gewöhnlich sind Schlitze für die einzelnen unteren Zähne vorgesehen, die in der Größe und ihrem Abstand für die bleibenden unteren Schneidezähne vorgesehen sind, die einen weiteren Raum schaffen in Fällen mit nahe beabstandeten bleibenden Schneidezähnen. Die oberen und unteren bleibenden Eckzähne werden gewöhnlich individuelle Schlitze haben. Das verwendete Material ist nachgiebig.
Die Lösung des aufgeworfenen Problems durch die Vorrichtung wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gegeben.

IN DEN ZEICHNUNGEN

Fig. 1 ist eine Draufsicht einer orthodontischen Vorrichtung mit den Prinzipien der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 ist eine Bodenansicht einer Vorrichtung von Fig. 1.
Fig. 3 ist eine Schnittansicht entlang der Linie III-III von Fig. 1.
Fig. 4 ist eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV von Fig. 1.
Fig. 5 ist eine Schnittansicht der Vorrichtung im wesentlichen entlang der Linie V-V von Fig. 1.
Ein Retainer ist in den Figuren gezeigt, der in der Draufsicht im wesentlichen U-förmig ist, um so der typischen Ausbildung des menschlichen Mundes zu entsprechen und ist in einem Querschnitt im wesentlichen H-förmig unter Bildung einer oberen oder superioren Zahnaufnahmemulde 12 und einer unteren oder inferioren Zahnaufnahmeinulde 14. Die Seiten der Mulden 12 und 14 sind durch einen lingualen Flansch 16, der die Rückseite der Zähne des oberen und unteren Bogens abdeckt und einen labialen und bukkalen Flansch 18 abgedeckt, der die Vorderseite der Zähne beider Bögen abdeckt.
Die superiore und die inferiore Zahnaufnahmeinulden 12 und 14 sind mit einer Mehrzahl von Zahnaufnahmedepressionen oder Schlitzen wie 12a, 12b, 12c und 12d unterschiedlicher Ausbildung versehen zur Aufnahme der unterschiedlichen Milchzähne des Mundes von den zentralen Schneidezähnen bis zu den ersten und zweiten Milchmolaren.
In den Fig. 3 bis 5 ist erkennbar, daß ein oberer Abschnitt 20 des lingualen Flansches 16, der die lingualen Zingulumbereiche der oberen anterioren Zähne und die lingualen Flächen der lingualen Spitzen der oberen posterioren Zähne sichert, weist eine nach innen gerichtete Rippe 21 auf und deckt einen Abschnitt des oberen lingualen gingivalen Bereichs 22 ab. Ein unterer Abschnitt 24 des lingualen Flansches 16 umgibt im wesentlichen den Zingulumbereich der unteren anterioren Zähne und die linguale Fläche der lingualen Spitzen der unteren posterioren Zähne und weist eine nach innen gerichtete Rippe 25 auf. Dieser Flansch erstreckt sich auch über einen Abschnitt des unteren lingualgingivalen Gewebes 26. Ein unterer Abschnitt 28 des labialen und bukkalen Flansches 18, der die labialen und bukkalen Flächen der unteren anterioren und posterioren Zähne überdeckt, weist eine nach innen gerichtete Rippe 29 auf und erstreckt sich weiter über einen Abschnitt des unteren labialen und bukkalen gingivalen Gewebes 30. Ein oberer Abschnitt 32 des labialen und bukkalen Flansches 18 hat eine nach innen gerichtete Rippe 33, die die gesamte labialen und bukkalen Flächen der oberen anterioren und posterioren Zähne abdeckt und einen kleinen Abschnitt des oberen gingivalen Gewebes 34 umgibt.
Die verschiedenen Taschen (wie bei 12a und 12b) in dem Retainer für die oberen und unteren Zähne sind in dem Retainer in einer Größe für die dauerhaften Zähne auszubilden, um eine laterale Spreizung des Kiefers zu bewirken, um ein späteres Überkronen durch die dauerhaften Zähne zu verhindern. Dies kann bei einem jungen Alter (2 bis 6 Jahre) durchgeführt werden, da der Mund in diesem Alter nachgiebiger ist als in einem späteren Alter, wenn einige oder alle bleibenden Zähne ausgebrochen sind. Ein Steg 36 verbindet die lingualen und bukkalen oder labialen Hälften des Positionierers und ist im allgemeinen dünn, obwohl er in der vertikalen Erstreckung oder Dicke zwischen dem posterioren Bereich und dem anterioren Bereich durch Vorsehung von mehr Material im allgemeinen im vorderen oder anterioren Bereich als im hinteren Bereich differiert, um den Biß in dem posterioren Abschnitt zu öffnen und die oberen und unteren Schneidezähne daran zu hindern, in einen tiefen anterioren vertikalen Überbiß auszutreten. Der Positionierer erlaubt so ein Austreten der Zähne auf einen bestimmten Punkt und stoppt dann das Austreten an dem Punkt, während er es den posterioren Zähnen erlaubt, um einen etwas größeren Abstand auszutreten.
Die Vorsehung der Mulden 12 und 14 zwingt das Kind dazu, seinen oder ihren Kiefer nach vorne zu bringen, um richtig in die Vorrichtung zu gelangen und bewirkt durch Ziehen des Kiefers nach vorn ein Wachstum in dem Mund des Kiefers und eine Annäherung des Kiefers in die Position, die zu einer besseren Gebißstellung führt.
Wie in meinen früheren Positioniervorrichtungen ist es erwünscht, den Zahnpositionierer aus einem halbnachgiebigen, transparenten Kunststoffmaterial zu fertigen. Die Transparenz ermöglicht es dem Zahnarzt, zu sehen, wo die Zahnbewegung stattfindet, durch Beobachten der Aufhellung des Gewebes um die Zähne und ermöglicht es ihm, mögliche Weichgewebewundpunkte aufgrund einer unnormalen Aufstoßen der Flansche des Zahnpositionierers zu erkennen.
Der Positionierer 10 hat vorzugsweise einen Schlitz 40 in dem posterioren Teil der Vorrichtung zur Aufnahme der ersten und der zweiten Milchmolare und einen durchgehenden Schlitz 42 für die interioren oberen Schneidezähne (Milchzähne und später die bleibenden Schneidezähne). Ein gesonderter Schlitz oder eine Depression 44 ist für die oberen Schneidezähne vorgesehen.
Die inferiore Zahnaufnahmemulde 14 weist einen Schlitz 46 für die ersten und die zweiten Milchmolare und gesonderte Schlitze oder Depressionen 48 für einzelne untere Zähne auf, die eine Größe für die bleibenden unteren Schneidezähne haben. Diese einzelnen Schlitze, deren Größe der der bleibenden unteren Schneidezähne entspricht, erzeugen einen zusätzlichen Raum in Fällen mit nahe beabstandeten Milchschneidezähnen. Weiter sind gesonderte untere Eckzahnschlitze 50 vorgesehen.
Der Positionierer 10 unterscheidet sich von den in meinen oben angegebenen beiden früheren Patenten darin, daß der posteriore Abschnitt des Positionierer kürzer ist und kurz vor der Position endet, an der der erste bleibende Molar austreten würde. Die Flansche in dem posterioren Bereich sind um ein größeres Ausmaß verjüngt ausgebildet, um einen Freiraum für das umgebende Gewebe zu schaffen. Auch der posteriore Abschnitt ist vorzugsweise geschlitzt, um die beiden Milchmolare gegenüberliegend aufzunehmen mit individuellen Schlitzen oder Depressionen zur Aufnahme einzelner Zähne.
Das Verfahren der Verwendung der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist die Vorsehung einer Vorrichtung, die eine Größe hat, die für ein Kind, das in dem Altersbereich von etwa 2 bis 6 Jahre ist, geeignet ist. Die Vorrichtung wird von dem Kind passiv getragen, während das Kind schläft, obwohl auch eine Verwendung am Tag in schwierigen oder hartnäckigen Fällen an einer bis zu vier Stunden täglich erforderlich sein kann. Die Vorrichtung wird auf diese Weise passiv verwendet, bis die ersten bleibenden Molaren im Alter von ungefähr 6 Jahren auszutreten beginnen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Verwendung der Vorrichtung vollständig beendet oder aber weiterhin als Retainer fortgesetzt. Nachdem die oberen und die unteren bleibenden Schneidezähne vollständig ausgebrochen sind, kann die Vorrichtung als Retainer verwendet werden, um diese in Position zu halten, wenn eine Neigung zum Zurückfallen besteht. Die Verwendung der Vorrichtung kann beendet werden, wenn die Zähne stabil erscheinen.

Claims

1. Orthodontischer Positionierer (10) von der Art, der in der Draufsicht im wesentlichen U-förmig ist und eine Zahnaufnahmemulde (12, 14), die durch Flansche (16, 18) in seinen oberen und unteren Seiten begrenzt ist, aufweist, wobei die Mulden Zahnaufnahmedepressionen (12a, ...) zur Aufnahme und Positionierung der Zähne aufweisen, wobei der Positionierer einzelne Depressionen (12a, 12b) aufnimmt, deren Größe zur Aufnahme der bleibenden Schneidezähne ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Positionierer (10) von einer Person in dem Entwicklungsstadium eines Milchgebisses getragen wird und wobei die Depressionen erste Depressionen (12a, 12b) zur Aufnahme der Milchschneidezähne der Person aufweisen, die in Form eines gestreckten Schlitzes (42, 48) sind, zweite Depressionen (12c) zur Aufnahme der Milcheckzähne der Person, die in Form eines einzelnen Schlitzes (44, 50) sind und dritte Depressionen (12d) zur Aufnahme der Milchmolaren der Person, die in Form eines gestreckten Schlitzes (40, 46) sind, wobei der Schlitz kurz vor einer Position, in der der erste bleibende Molar austreten würde, endet.

2. Orthodontischer Positionierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flansche (16, l8) derart verjüngt ausgebildet sind, daß der Positionierer (10) in dem Mund eines relativ kleinen Kindes bequem aufgenommen wird.

3. Orthodontischer Positionierer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steg (36) zwischen den Mulden (12, 14) vorgesehen ist, dessen vertikale Dicke in einem Abschnitt des Positionierers, der zur Aufnahme der Schneidezähne ausgebildet ist, größer ist als in einem Abschnitt, der zur Aufnahme der Milchmolaren ausgebildet ist.