DE387595C

DE387595C - Vorrichtung zur regelbaren Anspannung eines Zugmittels fuer orthopaedische Zwecke

Info

Publication number: DE387595C
Application number: DEK83639D
Authority: DE
Original assignee: ALFONS MARIA KORTZEBORN DR
Current assignee: ALFONS MARIA KORTZEBORN DR
Priority date: 1922-10-18
Filing date: 1922-10-18
Publication date: 1924-01-04

Description

Vorrichtung zur regelbaren Anspannung eines Zugmittels für orthopädische Zwecke. In einer allseitig bis auf die für die Schnur a bestimmte Durchtrittsstelle geschlossenen Kapsel 2 ist eine drehbare Achse q. angebracht, auf der eine an den Rändern mit Zahnradeinteilung 5 versehene Seiltrommel 6 sitzt. Auf der Seilscheibe 6 wird das Zugorgan r (Band, Seil, Schnur o. dgl.) durch Drehung- der 'Achse q. aufgewickelt oder von ihr abgewickelt. In die Zähne 5 der Seilscheibe 6 paßt eine auf der Achse 8 angebrachte Sperrklinke 9. Das eine Ende der Achse q. ist mit einem geeignet gestalteten Schlitz 3 versehen, in welchen, ein entsprechender Steckschlüssel einfuhrbar ist, durch den die Seiltrommel in einer Richtung in Drehung versetzt werden kann.
Auf der Achse der Sperrklinkenwelle 8 ist ebenfalls ein geeignet gestalteter Schlitz 7 angebracht, in welchen ein entsprechender Steckschlüssel paßt, durch dessen Eingriff und Drehung die Sperrklinke 9 außer Eingriff mit dem Zahnrad 5 gebracht werden kann, so daß die Seiltrommel 6 in der anderen Richtung drehbar ist. Die Sperrklinke 9 gestattet ein selbsttätiges Einstellen des durch das Aufwickeln der die Spannung bewirkenden Schnur a verursachten Zuges. Die Teilung der Zähne des Zahnkranzes 5 kann so gewählt werden, daß eine beliebig fein abstufbare Spannung dauernd eingestellt und geregelt werden kann. ZurBehandlung versteifter Gelenke oder zur Dehnung verkürzter Weichteile werden Vorrichtungen benutzt, die so beschaffen sind, daß von einem festen, außerhalb der zu bewegenden Gliedmaßen oder der zu dehnenden Weichteile gelegenen Punkte aus Züge gehen, die durch behelfsmäßige Gegenstände, z. B. durch Holzspatel; . durch: Aufquengeln in dauernde Spannung versetzt werden (Quengelmethode). Die spannenden Mittel sind so angeordnet, daß auch unbefugte Personen absichtlich oder zufällig oder Gegenstände, z. B. die Bettdecke, zufällig die Spannung vermehren, vermindern oder beseitigen können. Bei der bekannten Quengelmethode kann die Spannung nicht genau geregelt werden, und der durch die Spannung bewirkte Effekt kann nur auf umständlichem Wege gemessen werden. Ferner sind Hilfsvorrichtungen für orthopädische Geräte bekannt, bei denen ein Zugorgan auf eine Trommel aufgewickelt und diese letztere durch eine Iösbare Sperrklinke in ihrer jeweiligen Stellung gehalten wird.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Abb. z einen Grundriß bei abgehobenem Gehäusedeckel, Abb. 2 eine Seitenansicht mit geschnittenem Gehäuse. . Dadurch, daß die Einstellung der Spannung durch Steckschlüssel erfolgt, kann die Einstellung oder Veränderung des Zuges nur durch befugte Personen' erfolgen und eine Veränderung der Spannung durch unbefugte Personen oder zufällig durch Berührung von Gegenständen ist unmöglich. Die Kapsel kann mit einem Glied, z. B. dem Haken to, versehen sein, so daß sie in einem vorhandenen konstanten Zug r r als Zusatzglied eingeschaltet werden kann, oder es können an dem Gehäuse zwei Augen zur Aufnahme von Schraubenbolzen angebracht sein, durch welche die Anordnung auf Unterlagen befestigt wird. Schließlich kann der durch die Spannung bewirkte Effekt an gewonnener Wegstrecke durch die an der Schnur r an ihrer Austrittsstelle aus der Kapsel e beginnende Zentimetereinteilung abgelesen werden. Die Drehung der Seilscheibenachse 4 kann auch durch ein in der Kapsel a angebrachtes Uhrwerk bewirkt werden, durch welches die Stärke des Zuges und die Zeitdauer seiner Einwirkung von vornherein für eine Behandlungszeit festgelegt «-erden kann.

Claims

PATENT-ANSpRUcH: Vorrichtung zur regelbaren Anspannung eines Zugmittels für orthopädische Zwecke, gekennzeichnet durch eine selbständige, in den Zug beliebig einschaltbare, mit Sperrad und Trommel in an sich bekannter Weise ausgestaltete Trommelwinde, zu deren Drehung - gegebenenfalls auch für die Auslösung der Sperrklinke - geeignete Steckschlüssel oder ein Uhrwerk oder beides gleichzeitig vorgesehen sind, so daß sich ein unbefugtes Handhaben dieser Vorrichtung vermeiden läßt.