DE3852463T2 - Trokarbesteck. - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument und betrifft insbesondere eine Trokareinheit.
• Trokare sind im Grunde scharf zugespitzte chirurgische Instrumente, die zum Einstechen in eine Körperhöhle verwendet werden. Dieser Vorgang wird häufig durchgeführt, so daß unter Verwendung einer in die Einstichöffnung eingeführten Kanüle Fluide aus der Körperhöhle abgeführt werden können, oder daß die Körperhöhle unter Verwendung eines endoskopischen Instruments entsprechend chirurgischen Insufflationstechniken untersucht werden kann.
• Eine herkömmliche Trokareinheit ist in dem Frederic Moll et al. erteilten U.S. Patent Nr. 4,654,030 offenbart. Die in dem Patent von Moll et al. offenbarte Trokareinheit schließt einen Obturator ein, der an einem Ende eine geschärfte Spitze zum Eindringen in eine Körperhöhle und einen am anderen Ende des Obturators angebrachtes Handgriffteil aufweist, das der Chirurg in seiner Handfläche ergreift.
• Bei herkömmlichen Trokaren ist der Obturator so am Handgriff befestigt, daß sich der Obturator nicht getrennt vom Handgriff drehen kann. Zum Beispiel weist die in dem Patent von Moll et al. offenbarte Trokareinheit eine im Handgriff 14 ausgebildete dreieckförmige Vertiefung 32 auf, wobei diese Vertiefung das dreieckförmige Ende des Obturators aufnimmt, um zu verhindern, daß sich der Obturator während des Gebrauchs relativ zum Handgriff dreht.
• Man hat herausgefunden, daß die Verwendung einer Trokareinheit, bei der sich der Obturator nicht unabhängig vom Handgriff drehen kann, ein unnötiges Trauma des Körperhöhlengewebes verursachen kann, welches vermeidbar wäre, falls der Obturator drehbar am Handgriff angebracht wäre. Dies ist so, weil gewöhnlich eine beträchtliche Kraft erforderlich ist, um den Trokar durch die Wand der Körperhöhle zu stoßen. Beim Aufbringen dieser Kraft dreht oder verschwenkt der Chirurg sehr häufig unbeabsichtigt den Trokar. Die Drehung des Trokars bewirkt eine zermalmende oder bohrende Wirkung der Eindringspitze des Obturators, welche das die Einstichöffnung umgebende Gewebe zerreißt und die Wunde traumatisiert.
• Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Trokareinheit bereitzustellen, die ein Trauma des die Trokareinstichwunde umgebenden Gewebes minimiert.
• Es ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Trokareinheit bereitzustellen, die der Chirurg mühelos in die Körperhöhle hineinmanövrieren kann.
• Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen einfachen aber wirksamen Mechanismus bereitzustellen, welcher den Obturator mit dem Handgriff einer Trokareinheit verbindet, jedoch gestattet, daß sich der Obturator in Bezug zum Handgriff frei dreht.
• Es ist noch ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Trokareinheit bereitzustellen, welche die Nachteile beseitigt, die herkömmlichen Trokareinheiten mit nicht drehbaren Obturatoren innewohnen.
• Bei einer Form der vorliegenden Erfindung umfaßt eine Trokareinheit im wesentlichen einen Handgriff zum Ergreifen durch den Chirurgen, sowie einen Trokarobturator. Der Trokarobturator umfaßt ein vorderes Ende und ein dem vorderen Ende entgegengesetztes hinteres Ende. Eine geschärfte Spitze zum Eindringen in eine Körperhöhle ist am vorderen Ende des Obturators angebracht. Die Spitze ist drehbar am Handgriff am hinteren Ende des Obturators befestigt.
• Ein Haltekopf kann am hinteren Ende des Obturators angebracht sein. Der Haltekopf ist in einer im Handgriff ausgebildeten Fassung drehbar aber sicher angebracht. Der Haltekopf ist koaxial zum Obturator angeordnet und umfaßt ein Schaftteil und ein verbreitertes, am Schaftteil angebrachtes kegelstumpfförmiges Endteil. Die Fassung des Handgriffs ist so geformt, daß sie mit der Form des Haltekopfs übereinstimmt, so daß sie den Haltekopf eng anliegend aufnimmt und den Obturator am Handgriff festhält, jedoch gestattet, daß sich der Obturator unabhängig vom Handgriff frei dreht.
• Bevorzugte Formen der Trokareinheit sowie andere Ausführungsformen, Ziele, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sind aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung veranschaulichender Ausführungsformen derselben ersichtlich, die in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen gelesen werden soll.
• In den Zeichnungen:
• ist Fig. 1 eine isometrische Ansicht der Trokareinheit der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einer in strichpunktierten Linien dargestellten Kanüleneinheit.
• Fig. 2 ist eine Schnittansicht der in Fig. 1 dargestellten Trokareinheit entlang der Linien 2-2 der Fig. 1.
• Fig. 3 ist eine vergrößerte Detailansicht eines Teils der Trokareinheit.
• Zuerst bezugnehmend auf die Fig. 1 und 2 der Zeichnungen, sieht man, daß eine gemäß der vorliegenden Erfindung aufgebaute Trokareinheit 2 ein Handgriffteil 4 und einen am Handgriffteil 4 angebrachten Obturator 6 einschließt.
• Der Obturator 6 ist im Grunde ein langgestreckter Schaft mit einem vorderen Ende und einem entgegengesetzen hinteren Ende. Der Obturator 6 ist mit einer an seinem vorderen Ende angebrachten geschärften Spitze 8 versehen, wobei diese Spitze zum Eindringen in die Körperhöhle verwendet wird. Das hintere Ende des Obturators ist am Handgriff 4 befestigt. Der Obturator 6 ist vorzugsweise aus nichtrostendem Stahl, Glas(faser) verstärktem Kunststoffmaterial, oder einem anderen Material mit geeigneter Festigkeit ausgebildet. Die schneidspitze 8 ist ebenfalls vorzugsweise aus nichtrostendem Stahl oder einem anderen Material ausgebildet, das sich dazu eignet, eine scharfe Kante anzunehmen und zu bewahren.
• Der Handgriff 4 ist im wesentlichen aus zwei zusammenpassenden Hälften ausgebildet, die eine Bohrung oder Ausnehmung 10 zur Aufnahme des hinteren Endes des Obturators 6 begrenzen, wenn sie miteinander verbunden sind. Das Handgriffteil 4 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet, obwohl sich andere Materialien für eine Verwendung eignen können.
• Die Trokareinheit 2 ist so angepaßt, daß sie von einer dazu passenden Kanüleneinheit 12 aufgenommen werden kann, wie sie beispielsweise in Fig. 1 in strichpunktierten Linien dargestellt ist. Die Kanüleneinheit 12 umfaßt eine Kanüle 14 mit entgegengesetzten offenen Enden, durch die der Obturator 6 mit seiner Eindringspitze 8 hindurchtritt. Eine ausführlichere Beschreibung der Kanüleneinheit und ihrer Funktionsweise wird im U.S. Patent Nr. 4,654,030 (Moll et al.) gegeben.
• Wie in den Fig. 2 und 3 der Zeichnungen dargestellt, ist der Obturator 6 an seinem hinteren Ende am Handgriffteil 4 der Trokareinheit drehbar befestigt. Der Mechanismus zum Befestigen des Obturators 6 am Handgriff 4 umfaßt im wesentlichen einen Haltekopf 16, wobei dieser Haltekopf am hinteren Ende des Obturators 6 ausgebildet oder angebracht und koaxial zum Obturator angeordnet ist, sowie eine Fassung 18, die im Handgriff 4 ausgebildet ist und die den Haltekopf 16 aufnimmt.
• Der Haltekopf 16 umfaßt in seiner bevorzugten Form einen am hinteren Ende des Obturators 6 befestigten zylindrischen Schaft 20, sowie ein am Ende des Schaftes 20 angebrachtes erweitertes Endteil 22. Das Endteil 22 weist einen Durchmesser auf, der größer ist als derjenige des Schaftes 20.
• Das Endteil 22 des Haltekopfes ist bevorzugt mit einer kegelstumpfförmigen Gestalt und mit einem Querschnitt ausgebildet, der sich in einer Richtung vom hinteren Ende des Obturators 6 nach außen zu erweitert, obwohl das Endteil 22 mit anderen aufgeweiteten Formen ausgebildet sein kann, um den Obturator 6 drehbar am Handgriff 4 zu befestigen. Bei der oben beschriebenen bevorzugten Form des Haltekopfes weitet sich die Seitenwand 24 des kegelstumpfförmigen Endteils 22 vorzugsweise von der Achse 26 des Obturators aus unter einem Winkel A von etwa 450 konisch auf.
• Die Fassung 18 des Handgriffteils 4 ist so geformt, daß sie mit der Form des Haltekopfs 16 übereinstimmt und es dem Haltekopf gestattet, sich innerhalb der Fassung zu drehen. Sie ist somit vorzugsweise mit einem aufgeweiteten Teilstück 28 ausgebildet, welches das Endteil 22 des Haltekopfs aufnimmt, und einem verengten Teilstück 30 mit kleinerem Durchmesser, welches den Schaft 20 des Haltekopfes aufnimmt. Wenn der Obturator 6 am Handgriff 4 der Trokareinheit angebracht ist, wird der Haltekopf 16 in der Fassung 18 festgehalten.
• Insbesondere wird das verengte Teilstück 30 der Fassung von einer zylindrischen Wand 32 gebildet, welche den Schaft 20 des Haltekopfs umgibt, und das aufgeweitete Teilstück 28 der Fassung wird von einer konisch geformten Seitenwand 34 des Handgriffs gebildet, wobei diese Wand im wesentlichen unter demselben Winkel (d. h. 450) nach innen zu geneigt ist, wie diejenige des Endteils 22 des Haltekopfs, sowie von einer runden Rückwand 36, die einen größeren Durchmesser aufweist, als diejenige des Endteils. Diese spezielle Form sorgt für einen kleinen Spalt zwischen der Fassung 18 und dem Haltekopf 16, so daß sich der Haltekopf innerhalb der Fassung mit wenig Reibung frei drehen kann.
• Obwohl der Haltekopf 16 vorzugsweise mit einer kegelstumpfförmigen Form ausgebildet ist, wie in den Zeichnungen dargestellt und oben beschrieben, wird es, wie zuvor erwähnt, als innerhalb des Umfangs der Erfindung liegend angesehen, den Haltekopf mit verschiedenen anderen Formen zu versehen, welche den Obturator 6 am Handgriff 4 der Einheit 2 festhalten, welche es dem Obturator jedoch gestatten, sich in Bezug zum Handgriff frei zu drehen.
• Die Trokareinheit 2 der vorliegenden Erfindung wird in einer wohlbekannten Weise benutzt, so wie im U.S. Patent Nr. 4,654,030 von Moll et al. beschrieben. Jedoch liegt der Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber herkömmlichen Trokareinheiten darin, daß sich die Eindringspitze 8 des Obturators nicht dreht, wenn der Chirurg den Trokar durch die Wand der Körperhöhle stößt, da sich die Obturatorspitze unabhängig von dem vom Chirurgen ergriffenen Handgriffteil 4 frei drehen kann. Somit kann der Chirurg sein Handgelenk frei drehen, während er unter Einsatz der Trokareinheit in die Körperhöhle eindringt, ohne die Befürchtung, eine unnötige Verletzung oder ein unnötiges Trauma des die Einstichwunde umgebenden Gewebes zu verursachen.
• Obwohl die oben beschriebene Trokareinheit einen Obturator 6 umfaßt, der sich in Bezug zum Handgriffteil 4 dreht, wird in Betracht gezogen, die Einheit mit einem am Handgriff befestigten, nicht drehbaren Obturator und einem drehbar am vorderen Ende des Obturators angebrachten Eindringspitzenteil auszubilden. Der Mechanismus, der das Spitzenteil drehbar mit dem Rest des Obturators verbindet, kann ähnlich wie der zuvor beschriebene Haltekopf 16 und die Fassung 18 aufgebaut sein. Jede dieser Ausführungsformen der Trokareinheit minimiert ein Trauma des die Einstichwunde umgebenden Gewebes, weil es jede der Eindringspitze des Obturators gestattet, sich unabhängig vom Handgriffteil zu drehen, welches vom Chirurgen ergriffen wird.
• Die Trokareinheit der vorliegenden Erfindung beseitigt die Nachteile, die herkömmlichen Trokaren mit nichtdrehbarem Obturator innewohnen. Sie minimiert ein Trauma des die Trokareinstichwunde umgebenden Gewebes und kann vom Chirurgen ohne weiteres manövriert werden. Die Haltekopf- und Fassungsanordnung ist ein einfacher, jedoch wirksamer Mechanismus, um den Obturator am Handgriff zu befestigen und es dem Obturator und insbesondere der Eindringspitze zu gestatten, sich unabhängig vom Handgriff zu drehen.

Claims (7)

1. Trokareinheit (2), welche umfaßt:

ein Handgriffteil (4); und

einen Trokarobturator (6) mit einem vorderen Ende und einem dem vorderen Ende entgegengesetzten hinteren Ende, sowie umfassend eine an seinem vorderen Ende angebrachte Eindringspitze (8), wobei der Trokarobturator (6) am hinteren Ende des Obturators am Handgriffteil befestigt ist; wobei die Einheit dadurch gekennzeichnet ist, daß:

die Eindringspitze (8) des Obturators (6) so am Handgriffteil (4) befestigt ist, daß beim operativen Gebrauch der Einheit für eine freie Drehung der Spitze (8) relativ zum Handgriffteil (4) gesorgt ist.

2. Trokareinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Einrichtung zum Befestigen des Obturators (6) am Handgriffteil (4) umfaßt, um dadurch für die besagte freie Drehung zu sorgen.

3. Trokareinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Obturatorbefestigungseinrichtung einen am hinteren Ende des Obturators (6) angebrachten Haltekopf (16) umfaßt, wobei der Haltekopf (16) drehbar und fest in einer im Handgriffteil ausgebildeten Fassung (18) angebracht ist.

4. Trokareinheit (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf (16) koaxial zum Obturator angeordnet ist.

5. Trokareinheit (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf (16) ein kegelstumpfförmiges Endteil (22) umfaßt, wobei die Fassung (18) des Handgriffteils (4) eine Form aufweist, die mit derjenigen des Haltekopfendteils (22) übereinstimmt, um das Endteil eng anliegend aufzunehmen und festzuhalten.

6. Trokareinheit (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das kegelstumpfförmige Endteil (22) einen Querschnitt aufweist, der sich in einer Richtung vom hinteren Ende des Obturators (6) nach außen zu erweitert.

7. Trokareinheit (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf (16) ein am hinteren Ende des Obturators angebrachtes Schaftteil (20) und ein am Schaftteil (20) angebrachtes Endteil (22) umfaßt, wobei das Endteil (22) einen größeren Durchmesser als denjenigen des Schaftteils (20) aufweist, wobei der Schaft (20) und das Endteil (22) des Haltekopfs von der Fassung (18) des Handgriffteils (4) aufgenommen und dadurch am Handgriffteil (4) festgehalten werden.