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Die vorliegende Erfindung betrifft aufschrumpfbare
thermoplastische Verpackungsfolie. Insbesondere betrifft die Erfindung
mehrschichtige Streck/Schrumpffolien, die eine Innenschicht aus
Polyethylen mit sehr niedriger Dichte, lineares Polyethylen mit
niedriger Dichte umfassende Zwischenschichten, und zwei lineares
Polyethylen mit sehr niedriger Dichte umfassende Außenschichten
umfassen, wodurch vorteilhafterweise bestimmte erwünschte
Kombinationen von physikalischen Eigenschaften resultieren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft neue und brauchbare
mehrschichtige aufschrumpfbare Folienformulierungen. Ein
unterscheidendes Merkmal einer Schrumpffolie ist die Fähigkeit der Folie,
zu schrumpfen, wenn sie einer bestimmten Temperatur ausgesetzt
wird, oder eine Schrumpfspannung in der Folie zu erzeugen, wenn
das Schrumpfen behindert wird.
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Die Herstellung von Schrumpffolien kann, wie im Stand der
Technik wohlbekannt ist, im allgemeinen durch Extrusion
(Einzelschichtenfolien) oder Coextrusion (Mehrschichtenfolien) von
thermoplastischen Harzmaterialien, die auf ihren Fließ- oder
Schmelzpunkt erhitzt worden sind, aus einer Extrusions- oder
Coextrusionsdüse in beispielsweise entweder Schlauch- oder
Flach- (Folien-)form bewirkt werden.
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Nach einem nach der Extrusion erfolgenden Quenchen zur
Kühlung, beispielsweise nach dem wohlbekannten kaskadierenden
Wasserverfahren, wird das relativ dicke "Band"-Extrudat dann erneut
auf eine Temperatur innerhalb seines
Orientierungstemperaturbereichs erwärmt und gestreckt, um die Kristallite und/oder
Moleküle des Materials zu orientieren oder auszurichten. Der
Orientierungstemperaturbereich für ein gegebenes Material oder
gegebene Materialien variieren mit den unterschiedlichen
Harzpolymeren und/oder Mischungen daraus, die das Material umfassen.
Allerdings kann der Orientierungstemperaturbereich für ein
gegebenes thermoplastisches Material im allgemeinen als unter dem
kristallinen Schmelzpunkt des Materials, aber über dem
Übergangspunkt zweiter Ordnung (mitunter als Glasübergangstemperatur
bezeichnet) liegend konstatiert werden. Innerhalb dieses
Temperaturbereichs ist es einfach, das Material wirksam zu
orientieren.
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Die Begriffe "Orientierung" und "orientiert" werden hier
verwendet, um die Verfahrensstufe und resultierende
Produktcharakteristika zu beschreiben, welche durch Strecken und
unverzügliches Abkühlen eines harzartigen thermoplastischen
Polymermaterials erhalten wird, das auf eine Temperatur innerhalb
seines Orientierungstemperaturbereichs erwärmt worden ist, um die
intermolekulare Anordnung des Materials durch physikalische
Ausrichtung der Kristallite und/oder Moleküle des Materials zu
revidieren, um bestimmte mechanische Eigenschaften der Folie zu
verbessern, beispielsweise Schrumpfspannung und
Orientierungsloslaßspannung. Beide dieser Eigenschaften können gemäß ASTM D
2838-81 gemessen werden. Wenn die Streckkraft in eine Richtung
ausgeübt wird, resultiert eine uniaxiale Orientierung. Wenn die
Streckkraft in zwei Richtungen ausgeübt wird, resultiert eine
biaxiale Orientierung. Der Begriff "orientiert" wird hier
austauschbar mit dem Begriff "aufschrumpfbar" verwendet, wobei
diese Begriffe ein Material bezeichnen, daß gestreckt und durch
Abkühlen fixiert worden ist, während es im wesentlichen seine
gestreckten Abmessungen beibehält. Ein orientiertes (d. h.
aufschrumpfbares) Material neigt dazu, seine ursprünglichen
nichtgestreckten (nicht gedehnten) Abmessungen wieder anzunehmen,
wenn es auf eine geeignete erhöhte Temperatur erwärmt wird.
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Um auf das Grundverfahren zur Herstellung der Folie wie oben
diskutiert zurückzukommen, ist ersichtlich, daß die Folie, wenn
sie einmal extrudiert (oder coextrudiert, wenn es eine
Mehrschichtenfolie ist) und am Anfang durch beispielsweise
kaskadierendes Quenchen mit Wasser abgekühlt worden ist, dann erneut auf
eine Temperatur innerhalb ihres Orientierungstemperaturbereichs
erhitzt und durch Strecken orientiert wird. Das Strecken zur
Orientierung kann auf verschiedene Weisen bewirkt werden,
beispielsweise durch "geblasene Blasen" (blown bubble) Techniken
oder Strecken in einem Spannrahmen (tenter framing). Diese
Verfahren sind im Stand der Technik wohlbekannt und bezeichnen
Orientierungsverfahren, in denen das Material in quer
verlaufender oder Querrichtung (TD) und/oder Längs- oder
Maschinenrichtung gestreckt wird. Nachdem es gestreckt worden ist, wird die
Folie rasch gequencht, während ihre gestreckten Abmessungen im
wesentlichen beibehalten werden, um die Folie rasch abzukühlen
und so die orientierte Molekülkonfiguration zu fixieren oder
arretieren.
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Wenn eine Folie mit wenig oder keiner Orientierung gewünscht
ist, z. B. nicht orientierte oder nicht aufschrumpfbare Folie,
kann die Folie selbstverständlich aus einem nicht orientierbaren
Material gebildet sein, oder wenn sie aus einem orientierbaren
Material gebildet worden ist, kann sie "warm geblasen" sein. Bei
der Bildung einer warmgeblasenen Folie wird die Folie nicht
sofort nach der Extrusion oder Coextrusion abgekühlt, sondern
wird zuerst kurz nach der Extrusion gestreckt, während sich die
Folie noch auf einer erhöhten Temperatur über dem
Orientierungstemperaturbereich des Materials befindet. Danach wird die Folie
nach wohlbekannten Verfahren abgekühlt. Fachleute sind mit
diesem Verfahren sowie der Tatsache, daß die resultierende Folie im
wesentlichen nicht orientierte Charakteristika aufweist, gut
vertraut. Weitere Verfahren zur Bildung von nicht orientierten
Folien sind wohlbekannt. Als Beispiel sind das Verfahren der
Gießextrusion oder Gießcoextrusion in ähnlicher Weise Fachleuten
wohlbekannt.
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Nach dem Fixieren der gestreckt-orientierten
Molekülkonfiguration kann die Folie dann in Rollen gelagert und zum dicht
anliegenden Verpacken einer weiten Vielfalt von Waren verwendet
werden. Diesbezüglich kann das zu verpackende Produkt zuerst in
das aufschrumpfbare Material eingeschlossen werden, indem die
Schrumpffolie mit sich selbst versiegelt wird, wo es notwendig
und geeignet ist, um einen Beutel oder eine Tasche zu bilden,
und das Produkt hineingetan wird. Wenn das Material durch "blown
bubble"-Techniken hergestellt wurde, kann es sich noch in
Schlauchform befinden, oder es kann aufgeschlitzt und geöffnet
worden sein, um eine Bahn aus Folienmaterial zu bilden.
Alternativ kann eine Bahn des Materials verwendet werden, um das
Produkt
zu umwickeln. Alle diese Verpackungsverfahren sind
Fachleuten wohlbekannt. Danach kann das eingeschlossene Produkt
erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, indem beispielsweise das
eingeschlossene Produkt durch einen Heißluft- oder
Heißwassertunnel geführt wird. Dies veranlaßt, daß die Umhüllungsfolie um
das Produkt schrumpft, um eine dicht anliegende Umhüllung zu
bilden, die die Kontur des Produkts enganliegend nachbildet. Wie
oben konstatiert kann die Folienbahn oder der Folienschlauch zu
Beuteln oder Taschen geformt werden und nachfolgend zur Verpackung
eines Produkts verwendet werden. Wenn die Folie in
Schlauchform vorliegt, kann es in diesem Fall günstiger sein,
die Schlauchfolie zuerst aufzuschlitzen, um eine Folienbahn zu
bilden und danach die Bahn zu Taschen oder Beuteln zu formen.
Solche Beutel- oder Taschenformungsverfahren sind in ähnlicher
Weise Fachleuten bekannt.
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Die obige allgemeine Beschreibung zur Folienherstellung soll
nicht alle einschließen, da solche Verfahren im Stand der
Technik wohlbekannt sind. Siehe beispielsweise US-A-4 274 900,
US-A-4 229 241, US-A-4 194 039, US-A-4 188 443, US-A-4 048 428,
US-A-3 821 182 und US-A-3 022 543. Die Offenbarungen dieser Patente
sind allgemein repräsentativ für solche Verfahren.
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Alternative Verfahren zur Herstellung von Folien dieses Typs
sind Fachleuten bekannt. Eine wohlbekannte Alternative ist ein
Verfahren zur Bildung einer Mehrschichtenfolie nach einem
Extrusionsbeschichtungsverfahren anstelle eines Extrusions- oder
Coextrusionsverfahrens wie oben diskutiert. Beim
Extrusionsbeschichten wird zuerst eine Schlauchschicht extrudiert und danach
eine zusätzliche Schicht oder zusätzliche Schichten nacheinander
auf die äußere Oberfläche der ersten Schlauchschicht oder einer
nachfolgenden Schicht geschichtet. Ein Beispiel für dieses
Verfahren ist US-A-3 741 253. Dieses Patent ist allgemein
repräsentativ für ein Extrusionsbeschichtungsverfahren.
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Viele andere Verfahrensvarianten zur Bildung von Folien sind
im Stand der Technik wohlbekannt. Beispielsweise können
Mehrfachschichten zuerst coextrudiert werden, und danach werden
zusätzliche Schichten darauf extrusionsbeschichtet. Oder zwei
Mehrschichtenschläuche können mit einem der Schläuche
coextrudiert und danach extrusionsbeschichtet oder auf den anderen
laminiert werden. Das Extrusionsbeschichtungsverfahren der
Folienherstellung ist gegenüber dem Coextudieren der gesamten
Folie vorzuziehen, wenn es erwünscht ist, eine oder mehrere
Schichten der Folie einer Behandlung zu unterwerfen, die für
eine oder mehrere der anderen Schichten unzuträglich sein kann.
Beispielhaft für eine solche Situation ist ein Fall, wo es
erwünscht ist, eine oder mehrere Schichten einer Folie zu
bestrahlen, die eine Sauerstoffsperrschicht enthält, welche aus einem
oder mehreren Copolymeren aus Vinylidenchlorid und Vinylchlorid
zusammengesetzt ist. Fachleute erkennen allgemein, daß
Bestrahlung im allgemeinen für solche
Sauerstoffsperrschichtzusammensetzungen unzuträglich ist. Daher kann man mittels
Extrusionsbeschichten zuerst eine erste Schicht oder Schichten extrudieren
oder coextrudieren, diese Schicht oder Schichten der Bestrahlung
aussetzen und danach die Sauerstoffsperrschicht und
gegebenenfalls andere Schichten nacheinander auf die äußere Oberfläche
des extrudierten, zuvor bestrahlten Schlauches
extrusionsbeschichten. Diese Abfolge ermöglicht das Vernetzen der ersten
Schicht oder Schichten durch Strahlung, ohne die
Sauerstoffsperrschicht deren nachteiligen Wirkungen auszusetzen.
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Die Bestrahlung einer ganzen Folie oder einer Schicht oder
Schichten davon kann erwünscht sein, um die Beständigkeit der
Folie gegenüber Abrieb und/oder Durchbohren sowie weitere
physikalische Charakteristika zu verbessern. Es ist im allgemeinen im
Stand der Technik wohlbekannt, daß Bestrahlung von bestimmten
Folienmaterialien zur Vernetzung der darin enthaltenen
Polymermolekülketten führt und daß dieser Vorgang im allgemeinen zu
einem Material mit verbesserter Abriebbeständigkeit führt.
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Die Bestrahlung kann durch die Verwendung von
Hochenergieelektronen, Ultraviolettstrahlung, Röntgenstrahlung, γ-Strahlung
β-Teilchen, etc. bewirkt werden. Vorzugsweise werden Elektronen
mit einer Dosierung bis zu etwa 2 · 10&sup5; Gy (20 Megarad (MR))
verwendet. Die Strahlungsquelle kann jeder
Elektronenstrahlgenerator sein, der im Bereich von etwa 150 kV bis etwa 6 MV
arbeitet
und eine Leistungsabgabe hat, die zur Lieferung der
gewünschten Dosis in der Lage ist. Die Spannung kann auf geeignete
Niveaus eingestellt werden, die beispielsweise 1 000 000 oder
2 000 000 oder 3 000 000 oder 6 000 000 Volt oder höher oder
niedriger sein kann. Viele Geräte zur Bestrahlung von Folien
sind im Stand der Technik bekannt. Die Bestrahlung wird
üblicherweise mit einer Dosis zwischen etwa 10&sup4; Gy (1 MR) und etwa
2 · 10&sup5; (20 MR) mit einem bevorzugten Bereich von 2 · 10&sup4; Gy (2 MR)
und etwa 12 · 10&sup4; (12 MR) durchgeführt. Die Bestrahlung kann
zweckmäßigerweise bei Raumtemperatur durchgeführt werden,
wenngleich höhere und niedrigere Temperaturen, beispielsweise 0 bis
60ºC, verwendet werden können.
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Die Vernetzung kann auch chemisch unter Verwendung von
Peroxiden bewirkt werden, wie im Stand der Technik wohlbekannt ist.
Eine allgemeine Diskussion über Vernetzung befindet sich auf den
Seiten 331 bis 414 von Band 4 der Encyclopedia of Polymer
Science and Technology, Plastics, Resins, Rubbers, Fibers,
veröffentlicht von John Wiley & Sons, Inc., copyright von 1966.
Dieses Schriftstück hat eine Katalogkartennummer der Library of
Congress von 64-22188.
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Eine weitere mögliche Verfahrensvariante ist die Aufbringung
eines feinen Nebels eines Silikon- oder Antibeschlagsprays innen
auf das frisch extrudierte Schlauchmaterial zur Verbesserung der
weiteren Verarbeitbarkeit des Schlauchmaterials. Ein Verfahren
und ein Gerät, um eine solche Innenaufbringung zu bewirken, ist
in US-A-4 612 245 offenbart.
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Die Polyolefinfamilie der Schrumpffolien und insbesondere
die Polyethylenfamilie der Schrumpffolien liefert einen weiten
Bereich von physikalischen und Leistungscharakteristika, wie
beispielsweise Schrumpfspannung (der Betrag der Kraft, den eine
Folie pro Flächeneinheit ihres Querschnitts während des
Schrumpfens ausübt), freier Schrumpfungsgrad (die Verringerung der
Längsabmessung in einer bestimmten Richtung, die ein Material
eingeht, wenn es ungehindert höheren Temperaturen ausgesetzt
wird), Zugfestigkeit (die höchste Kraft, die auf eine
Flächeneinheit einer Folie ausgeübt werden kann, bevor sie zu zerreißen
beginnt), Heißsiegelbarkeit, Schrumpftemperaturkurve (die
Beziehung von Schrumpf zu Temperatur), Beginn des Reißens und
Reißbeständigkeit (die Kraft, bei der eine Folie zu reißen beginnt und
weiterreißt), optische Eigenschaften (Glanz, Trübung und
Durchsichtigkeit des Materials), Dehnung (das Ausmaß, um das dich die
Folie bei Raumtemperatur streckt oder dehnt), elastisches
Gedächtnis (das Ausmaß, bis zu dem eine Folie in ihre
ursprünglichen, nicht-gestreckten (nicht-gedehnten) Abmessungen
zurückkehrt, nachdem sie bei Raumtemperatur gedehnt worden ist) und
die Maßhaltigkeit (die Fähigkeit der Folie, ihre ursprünglichen
Abmessungen unter verschiedenen Typen von Lagerungsbedingungen
zu behalten). Die Foliencharakteristika spielen eine wichtige
Rolle bei der Auswahl einer speziellen Folie, und sie
unterscheiden sich für jeden Typ von Verpackungsanwendung und für
jeden Verpackungstyp. Es müssen die Produktgröße, das Gewicht,
die Form (Gestalt), die Steifheit, die Anzahl der
Produktkomponenten und weitere Verpackungsmaterialien, die zusammen mit
dem Folienmaterial verwendet werden können, und der Typ der
verfügbaren Verpackungsgerätschaften berücksichtigt werden.
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In Anbetracht der vielen oben diskutierten physikalischen
Charakteristika, die mit Polyolefinfolien und Folien, die einen
Polyolefinbestandteil enthalten, verbunden sind und weiter in
Anbetracht der zahlreichen Anwendungen, die mit diesen Folien
bislang verbunden waren und solchen, wie sie in Zukunft
verwendet werden können, ist leicht erkennbar, daß der Bedarf nach
weiterer Verbesserung von jeder oder allen der oben
beschriebenen physikalischen Charakteristika oder Kombinationen davon in
diesen Folien groß ist und sich natürlich weiterentwickelt.
Insbesondere die Nachfrage nach aufschrumpfbarer
Polyethylenfolie mit einer verbesserten Kombination von Dehnung,
Abriebbeständigkeit und Flexibilität hat sich weiterentwickelt, da sich
eine solche Folie auf dem Markt für Folien zum Umwickeln von
Produkten mit Tablett (beispielsweise Fleisch wie Geflügelteile)
gut behaupten könnte. Zuvor sind Polyvinylchlorid (PVC)-Folien
wegen ihres guten Dehnungsgrads und elastischen Gedächtnisses
bei diesen Umwicklungsanwendungen verwendet worden. PVC war
konventionellen Aufschrumpffolien in Hinsicht auf umwickelte
Produkte mit Tablett überlegen, die Feuchtigkeitsverlusten
unterworfen waren, weil das PVC elastisch war und sich fortwährend
zusammenzog, wenn das Produkt während des Verteilungscyclus an
Feuchtigkeit verlor und schrumpfte. Das Resultat war eine
enganliegende Verpackung, die etwas unattraktiv war, da sie leckte.
Die Elastizität von PVC gestattete auch, daß eine automatische
Umwicklungsmaschine das PVC-Material über das mit einem Tablett
versehene Produkt streckte, während das Produkt und das damit
verbundene Tablett umwickelt wurden. Trotz der Tatsache, daß die
Packung leckte, war PVC konventionellen Aufschrumpfverpackungen
überlegen, da solche konventionellen Verpackungsmaterialien eine
relativ schlechte Elastizität oder elastisches Gedächtnis
besaßen. Wenn daher ein in ein solches Material eingewickeltes
Produkt infolge von Feuchtigkeitsverlust während des
Verteilungscyclus schrumpfte, schrumpfte die Folie nicht und das Resultat
war eine lose Verpackung mit einem abgenutzten Aussehen.
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Leider hat PVC etliche damit verbundene Nachteile, die
Fachleute verbessern oder vollständig eliminieren wollen. Ein
Beispiel für diese Nachteile ist die Tatsache, daß
PVC-Tablettumwickelfolie im allgemeinen sowohl (1) eine schlechte
Versiegelungsintegrität als auch (2) schlechte Abriebbeständigkeit
aufweist.
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Die schlechte Versiegelungsintegrität von
PVC-Umwicklungsfolien kommen mindestens teilweise von der Tatsache, daß das
PVC-Material in mit PVC umwickelten Tabletts mit sich selbst
heftverschweißt ist, anstatt hermetisch versiegelt zu sein. So
lecken die Flüssigkeitsströme oder Säfte, die von den
umwickelten, mit einem Tablett versehenen Fleischprodukten abgegeben
werden, durch ein heftverschweißtes, mit PVC umwickeltes Tablett
und führen zu einer Packung, die vom Standpunkt des Konsumenten
aus unansehnlich und schmuddelig ist. Dieser Nachteil scheint
untrennbar mit PVC verbunden zu sein, da Versuche, PVC in einer
industriellen Tablettumwickelungsumgebung hermetisch zu
versiegeln, üblicherweise zu einem "Durchbrennen" des PVC-Materials
führten.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil von
PVC-Tablettumwicklungsmaterial ist wie oben konstatiert die schlechte
Abriebbeständigkeit des Materials. In dieser Hinsicht neigt das PVC-
Material dazu, entlang der Kanten des umwickelten Tabletts zu
reißen, wenn sie während des Transports an einem anderen Tablett
oder einem sich darum befindlichen Karton reiben.
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Frühere Versuche, eine aufschrumpfbare Polyolefinfolie
herzustellen, die eine befriedigende Dehnung und ein elastisches
Gedächtnis besitzen, führten zu einer Folie mit einer
mangelhaften Beständigkeit gegen Weiterreißen. Das bedeutet, daß die
Folie dazu neigt, rasch aufzureißen oder "reißverschlußartig
aufzugehen", wenn sie erst einmal ein Loch aufweist. Dieses
"Reißverschluß"-Problem ist sehr besorgniserregend, da dieses
Merkmal die Anwendbarkeit einer Folie für Anwendungen, die mit
automatischen Verpackungsgeräten zu tun haben, wesentlich
einschränkt. Reißverschlußartig geöffnete Folie führt zu erhöhten
Abschaltzeiten. Aufschrumpfbare Polyolefinfolien mit
verbesserter Abriebbeständigkeit sind im Stand der Technik bekannt.
Neuere Entwicklungen schließen die in US-A-4 617 241 beschriebene
Folie ein, wobei eine befriedigende Kombination aus erwünschten
physikalischen Charakteristika geliefert wurde, indem die Folie
eine neue und verbesserte Kombination von physikalischen
Charakteristika aufwies, z. B. Aufschrumpfbarkeit, Dehnung,
elastisches Gedächtnis, Heißsiegelbarkeit und Abriebbeständigkeit
(Sticheinreißfestigkeit und Weiterreißbeständigkeit).
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So brauchbar, wie diese neueren Folien sich in Streck/-
Schrumpfverpackungen erwiesen haben, ist es doch in bestimmten
Anwendungen wünschenswert, eine Mehrschichtenfolie zu liefern,
die in einigen Fällen sogar bessere Dehnungscharakteristika
aufweist, wobei verbesserte Abriebbeständigkeit und ein
niedrigeres Modul (d. h. höhere Flexibilität) der Folie die
Maschinenverarbeitbarkeit verbessern.
Aufgaben der vorliegenden Erfindung
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Demnach ist es eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Polyolefin-Tablettumwicklungsfolie zu liefern,
die eine Verbesserung gegenüber den Tablettumwicklungsfolien des
Standes der Technik darstellen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Polyolefin-Tablettumwicklungsfolie mit einer gewünschten neuen
und verbesserten Kombination physikalischer Charakteristika wie
beispielsweise Abriebbeständigkeit, Dehnung und Flexibilität zu
liefern.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine
fünfschichtige Polyolefinfolie mit einer inneren Kernschicht,
die Polyethylen mit sehr niedriger Dichte umfaßt, zwei
angrenzende Zwischenschichten, die lineares Polyethylen mit niedriger
Dichte umfassen, und zwei Außenschichten, die Polyethylen mit
sehr niedriger Dichte umfassen, zu schaffen.
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Noch weitere Aufgaben und der breite Anwendungsbereich der
vorliegenden Erfindung werden Fachleuten aus den nachfolgend
offenbarten Details offensichtlich. Es ist allerdings so zu
verstehen, daß die folgende detaillierte Beschreibung, die mehrere
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung umfaßt, nur zu
Illustrationszwecken gegeben wird, da verschiedene Veränderungen und
Modifikationen innerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs
Fachleuten in Anbetracht der folgenden detaillierten Beschreibung
offensichtlich werden.
Definitionen
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Wenn nicht ausdrücklich beschrieben und definiert oder
anderweitig eingeschränkt, schließen die Begriffe "Polymer" oder
"Polymerharz" wie hier verwendet allgemein Homopolymere,
Copolymere wie beispielsweise Block-, Pfropf-, statistische und
alternierende Copolymere, Terpolymere, etc. und Mischungen und
Modifikationen ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Wenn nicht
ausdrücklich eingeschränkt, sollen die Begriffe "Polymer" und
"Polymerharz" zudem alle möglichen Symmetriestrukturen des
Materials einschließen. Diese Strukturen schließen isotaktische,
syndiotaktische und statistische Symmetrien ein, sind aber nicht
auf diese beschränkt.
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Der Begriff "Schmelzfluß", wie hier verwendet, oder
"Schmelzindex" ist die Menge eines thermoplastischen Harzes in
Gramm, die durch eine gegebene Öffnung unter einem
spezifizierten Druck und einer spezifizierten Temperatur innerhalb von 10
Minuten hindurchgezwungen werden kann. Dieser Wert soll gemäß
ASTM D 1238 bestimmt werden.
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Die Begriffe "Außen" oder "Außenschicht" wie hier verwendet
bedeuten eine Schicht einer Mehrschichtenfolie, die
normalerweise eine von deren Oberflächen bei einer Ausführungsform mit fünf
Schichten umfaßt oder mindestens an der Außenseite der Zwischen- und
Kernschichten liegt.
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Der Begriff "Kern" oder "Kernschicht" wie hier verwendet
bezieht sich üblicherweise auf eine Innenschicht einer
Mehrschichtenfolie mit einer ungeraden Anzahl von Schichten, bei der die
gleiche Anzahl von Schichten auf jeder Seite der Kernschicht
vorhanden ist. Bei Folien mit einer geraden Anzahl von Schichten
kann die Kernschicht jede der beiden mittleren Schichten sein.
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Der Begriff "Zwischen" oder "Zwischenschicht" wie hier
verwendet bezieht sich auf eine innere Schicht einer
Mehrschichtfolie, die zwischen einer Kernschicht und einer Außenschicht der
Folie angeordnet ist.
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Der Begriff Polyolefin wie hier verwendet bezieht sich auf
Polymere aus relativ einfachen Olefinen wie beispielsweise
Ethylen, Propylen, Butenen, Isoprenen und Pentenen und schließt
Homopolymere, Copolymere, Mischungen und Modifikationen solcher
relativ einfachen Olefine ein, ist aber nicht auf diese
beschränkt.
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Der Begriff "Polyethylen" wie hier verwendet bezieht sich
auf eine Harzfamilie, die durch Polymerisieren des Gases
Ethylen, C&sub2;H&sub4;, erhalten worden ist. Durch Verändern der Katalysatoren
und Polymerisationsverfahren können Eigenschaften wie Dichte,
Schmelzindex, Kristallinität, Verzweigungs- und Vernetzungsgrad,
Molekulargewicht und Molekulargewichtsverteilung über weite
Bereiche reguliert werden. Weitere Modifikationen werden durch
Copolymerisation, Chlorierung und Kompoundier-Additive erhalten.
Polymere mit niedrigem Molekulargewicht sind Flüssigkeiten, die
als Schmierstoffe verwendet werden, Polymere mit mittlerem
Molekulargewicht sind Wachse, die mit Paraffin mischbar sind, und
die Polymere mit hohem Molekulargewicht (im allgemeinen über
6 000) sind Harze, die im allgemeinen in der Kunststoffindustrie
verwendet werden. Polyethylene mit Dichten im Bereich von etwa
0,900 g/cm³ bis etwa 0,940 g/cm³ werden als Polyethylene mit
niedriger Dichte bezeichnet, während solche mit Dichten zwischen
etwa 0,941 g/cm³ bis etwa 0,965 g/cm³ und darüber als
Polyethylene mit hoher Dichte bezeichnet werden. Die Polyethylentypen mit
niedriger Dichte werden üblicherweise bei hohen Drücken und
Temperaturen polymerisiert, während die Typen mit hoher Dichte
üblicherweise bei relativ niedrigen Temperaturen und Drücken
polymerisiert werden.
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Der Begriff "lineares Polyethylen mit niedriger Dichte"
(LLDPE) wie hier verwendet bezieht sich auf Copolymere aus
Ethylen mit einem oder mehreren Comonomeren ausgewählt aus C&sub4;- bis
C&sub1;&sub0;-α-Olefinen wie Buten-1, Octen, etc., bei dem die Moleküle
lange Ketten mit wenigen Seitenkettenverzweigungen oder
vernetzten Strukturen aufweisen. Die vorhandene Seitenverzweigung ist
kurz im Vergleich zu nicht-linearen Polyethylenen. Lineares
Polyethylen mit niedriger Dichte für Folienherstellungszwecke
hat üblicherweise eine Dichte im Bereich von etwa 0,916 g/cm³ bis
0,940 g/cm³. Der Schmelzindex von linearem Polyethylen mit
niedriger Dichte liegt im allgemeinen zwischen etwa 0,1 und etwa
10 g/10 Minuten und vorzugsweise zwischen etwa 0,5 und etwa
3,0 g/10 Minuten. Lineare Polyethylenharze mit niedriger Dichte sind
im Handel erhältlich und werden in Gasphasenverfahren bei
niedrigem Druck und Flüssigphasenverfahren unter Verwendung von
Übergangsmetallkatalysatoren hergestellt.
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Der Begriff "Polyethylen mit sehr niedriger Dichte" (VLDPE)
wird hier verwendet, um ein lineares Ethylen-α-Olefin-Copolyiner
mit Dichten allgemein zwischen 0,890 und 0,915 g/cm³ zu
beschreiben, das nach katalytischen Verfahren mit niedrigem Druck
hergestellt worden ist.
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Der Begriff "Ethylen-Vinylacetat-Copolymer" (EVA) wie hier
verwendet bezieht sich auf ein Copolymer, das aus Ethylen- und
Vinylacetatmonomeren gebildet wird, wobei die aus Ethylen
stammenden Einheiten in dem Copolymer in größeren Mengen und die aus
Vinylacetat stammenden Einheiten in dem Copolymer in kleineren
Mengen vorhanden sind.
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Ein "orientiertes" oder "aufschrumpfbares" Material ist hier
definiert als Material, das, wenn es auf eine geeignete
Temperatur über Raumtemperatur (beispielsweise 96ºC) erhitzt wird,
einen freien Schrumpf von 5% oder mehr in mindestens einer
linearen Richtung aufweist.
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Alle Prozentsätze der Zusammensetzung sind auf Gewichtsbasis
berechnet.
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Der freie Schrumpf soll gemäß ASTM D 2732 gemessen werden.
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Die Dehnungseigenschaften sollen gemäß ASTM D 638 gemessen
werden.
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Ein "vernetztes" Material wie hier verwendet ist definiert
als Material, das nach Kochen unter Rückfluß in siedendem Toluol
oder Xylol, wie es passend ist, für vierzig (40) Stunden einen
Rückstand in Gew.% von wenigstens 5% aufweist. Ein Verfahren
zur Bestimmung, ob ein Material vernetzt ist oder nicht, ist,
0,4 g Material in siedendem Toluol oder einem anderen geeigneten
Lösungsmittel, beispielsweise Xylol, zwanzig (20) Stunden unter
Rückfluß zu kochen. Wenn kein unlöslicher Rückstand (Gel)
verbleibt, ist das Material als nicht-vernetzt bestimmt. Wenn nach
zwanzig (20) Stunden Kochen unter Rückfluß ein unlöslicher
Rückstand (Gel) verbleibt, wird das Material unter den gleichen
Bedingungen für weitere zwanzig (20) Stunden unter Rückfluß
gekocht. Wenn mehr als 5 Gew.% des Materials nach Abschluß des
zweiten Kochens unter Rückfluß verbleiben, wird das Material als
vernetzt betrachtet. Vorzugsweise werden mindestens zwei
Durchläufe verwendet.
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Ein Gray ist die Menge an ionisierender Strahlung, die zur
Absorption von 1 Joule Energie pro kg eines bestrahlten
Materials führt, unabhängig von der Strahlungsquelle.
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Auf alle der oben genannten ASTM-Standards wird hier Bezug
genommen.
Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist gefunden worden, daß eine flexible, aufschrumpfbare,
thermoplastische Verpackungsfolie mit einer wünschenswerten
Kombination von physikalischen Eigenschaften wie Dehnung,
Abriebbeständigkeit, Flexibilität und Aufschrumpfbarkeit durch
eine erfindungsgemäße mehrschichtige, flexible, thermoplastische
Verpackungsfolie erhalten wird. Die Erfindung liefert eine
mehrschichtige thermoplastische Verpackungsfolie mit mindestens fünf
Schichten, die (a) eine Kernschicht, die Polyethylen mit sehr
niedriger Dichte umfaßt, (b) Zwischenschichten, die sich an
jeder Seite der Kernschicht befinden und jeweils lineares
Polyethylen mit niedriger Dichte umfassen, und (c) zwei
Außenschichten, die jeweils an eine entsprechende Zwischenschicht gebunden
sind und jeweils Polyethylen mit sehr niedriger Dichte umfassen,
umfaßt. Vorzugsweise ist die Mehrschichtenfolie sowohl
orientiert als auch bestrahlt.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Fig. 1 ist eine Querschnittsansicht einer bevorzugten
fünfschichtigen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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Mit Bezugnahme auf Fig. 1, die eine Querschnittsansicht
einer bevorzugten fünfschichtigen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist, ist zu sehen, daß diese Ausführung eine
Kernschicht 1, angrenzend dazu zwei Zwischenschichten 2 und 3 und
zwei Haut- oder Oberflächenschichten 4 und 5 umfaßt. Das
bevorzugte Dickenverhältnis der fünf Schichten von 1/1,5/1/1,5/1 ist
in Fig. 1 gezeigt. Kernschicht 1 umfaßt Polyethylen mit sehr
niedriger Dichte.
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Unsere Versuche haben gezeigt, daß eine besonders bevorzugte
Kernschichtformulierung Polyethylen mit sehr niedriger Dichte
ist, das von Dow Chemical unter der Handelsbezeichnung
XU61512.08L erhalten werden kann. Es wird angenommen, daß dieses
Harz bei 23ºC eine Dichte von etwa 0,905 g/cm³ und einen
Schmelzindex (Fließfähigkeit, Schmelzrate) (gemessen nach Bedingung E)
von etwa 0,8 g/10 Min aufweist. Weitere Polyethylene mit sehr
niedriger Dichte können zur Bildung der Kernschicht 1 verwendet
werden, beispielsweise DSM 2H286, erhältlich von Dutch State
Mines.
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Wiederum in Fig. 1 und insbesondere in Bezug auf die
angrenzenden Zwischenschichten 2 und 3 ist bestimmt worden, daß
die Zwischenschichtformulierung ein lineares Polyethylenmaterial
niedriger Dichte umfassen soll. Ein bevorzugtes lineares
Polyethylen mit niedriger Dichte ist Dowlex 2045.04 (Dowlex ist ein
Warenzeichen). Weitere lineare Polyethylenmaterialien mit
niedriger Dichte oder Mischungen aus linearen Polyethylenmaterialien
mit niedriger Dichte können zur Herstellung der
Zwischenschichten 2 und 3 verwendet werden. Vorzugsweise ist die
Zusammensetzung der Zwischenschichten 2 und 3 dieselbe, allerdings können
auch unterschiedliche lineare Polyethylene mit niedriger Dichte
oder Mischungen daraus für jede Zwischenschicht verwendet
werden. Es wird angenommen, daß Dowlex 2045.04 eine Dichte von etwa
0,920 g/cm und einen Schmelzindex (Fließfähigkeit, Schmelzrate)
(gemessen nach Bedingung E) von etwa 0,7 bis 1,2 g/10 Min
aufweist.
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In Hinsicht auf die Außenschichten 4 und 5 ist bestimmt
worden, daß die Hautschichtformulierung Polyethylen mit sehr
niedriger Dichte umfaßt. Zur Bildung der Kernschicht verwendetes
VLDPE kann vorzugsweise das gleiche Material sein wie das, das
zur Bildung der beiden Außenschichten 4 und 5 verwendet wird.
Vorzugsweise ist die Zusammensetzung der Außenschichten 4 und 5
gleich, allerdings können unterschiedliche VLDPE-Harze oder
Mischungen daraus für jede Außenschicht verwendet werden.
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Die Folie hat vorzugsweise ein Modul von weniger als etwa
17 000 psi (117,2 MPa) in Längsrichtung und etwa 13 500 psi
(93,1 MPa) in Querrichtung. Die Folie hat vorzugsweise eine
Bruchdehnung bei 73ºF (23ºC) von mindestens etwa 220% in
Längsrichtung und etwa 240% in Querrichtung.
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Fachleute erkennen leicht, daß alle der oben offenbarten
Gewichtsprozentsätze geringfügigen Veränderungen unterworfen
sind. Zusätzlich können diese Prozentsätze als Resultat des
Einschlusses oder der Anwendung von Additiven wie dem oben
diskutierten Silikonnebel oder Mitteln wie Gleit- oder
Antiblokkingmitteln geringfügig variieren. Ein bevorzugtes
Antiblockingmittel ist Siliciumdioxid, das von Johns Manvill unter dem
Handelsnamen White Mist erhältlich ist. Bevorzugte Gleitmittel sind
Erucamid (erhältlich von Humko Chemical unter dem Handelsnamen
Kemamide E) und Stearamid (erhältlich von Humko Chemical unter
dem Handelsnamen Kemamide S) und N,N'-Dioleylethylendiamin
(erhältlich von Glyko Chemical unter dem Handelsnamen Acrawax C).
Ein bevorzugtes Silikonspray ist ein flüssiges
Polyorganosiloxan, hergestellt von General Electric unter der
Handelsbezeichnung General Electric SF18 Polydimethylsiloxan.
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Der allgemeine Bereich für den Einschluß oder im Fall des
Silikonsprays der Aufbringung dieser Additive sind wie folgt:
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(1) Siliciumdioxid: 250 bis 3000 ppm
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(2) N,N'-Dioleylethylendiamin: 200 bis 4000 ppm
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(3) Erucamid: 200 bis 5000 ppm
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(4) Stearamid: 200 bis 5000 ppm
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(5) Silikonspray: 0,5 mg·ft² (0,05 mg·m²) und höher.
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Bei Verwendung in der Beschreibung und den Patentansprüchen
der vorliegenden Erfindung soll der Begriff "besteht im
wesentlichen aus" nicht geringfügige Prozente Abweichung oder Additive
und Mittel dieser Art ausschließen.
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Zusätzliche Schichten und/oder kleinere Mengen von Additiven
des oben beschriebenen Typs können gewünschtenfalls zu der
erfindungsgemäßen Folienstruktur gegeben werden, wobei darauf
geachtet werden muß, die erwünschten physikalischen
Eigenschaften und weiteren Charakteristika der erfindungsgemäßen Folie
nicht zu beeinträchtigen.
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Gemäß dem bevorzugten Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Mehrschichtenfolie sind die Grundschritte das
Coextrudieren der Schichten unter Bildung einer Mehrschichtenfolie,
das Bestrahlen der Folie und danach das Strecken der Folie, um
sie biaxial zu orientieren. Diese Stufen und zusätzliche
erwünschte Stufen werden detailliert in den folgenden Abschnitten
erklärt.
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Das Verfahren beginnt, indem falls erforderlich die
Rohmaterialien (d. h. Polymerharze) in den gewünschten Proportionen und
Bereichen wie oben diskutiert vermischt werden. Die Harze werden
üblicherweise von einem Händler in Pelletform gekauft und können
in einem beliebigen aus einer Reihe im Handel erhältlicher
Mischer gemischt werden, wie im Stand der Technik wohlbekannt ist.
Währen des Mischverfahrens können beliebige Additive und/oder
Mittel, welche zu verwenden erwünscht ist, ebenfalls eingebracht
werden.
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Die Harze und anzuwendende Additive und/oder Mittel werden
dann in die Fülltrichter der Extruder eingespeist, die eine
Coextrusionsdüse speisen. Für die bevorzugte Fünfschichtenfolie
mit zwei identischen Außenschichten und zwei identischen
Zwischenschichten müssen wenigstens drei Extruder verwendet werden,
einer für die beiden Außenschichten, einer für die beiden
Zwischenschichten und einer für die Kernschicht. Zusätzliche
Extruder können verwendet werden, wenn eine Folie mit nicht
identischen Außenschichten oder nicht identischen Zwischenschichten
gewünscht ist. Diese Materialien werden als relativ dicker
Schlauch oder als "Band" extrudiert, das einen
Anfangsdurchmesser in Abhängigkeit von dem Durchmesser der Coextrusionsdüse
aufweist. Der Enddurchmesser der Schlauchfolie hängt von dem
Ziehverhältnis, z. B. dem Streckungsverhältnis ab.
Coextrusionsrunddüsen sind im Stand der Technik wohlbekannt und können von
einer Reihe von Herstellern bezogen werden. Zusätzlich zu der
Schlauchextrusion können Schlitzdüsen verwendet werden, um das
Material in Bahnenform zu extrudieren. Wohlbekannte Einschicht- oder
Mehrschichtextrusionsbeschichtungsverfahren können auch
verwendet werden, falls gewünscht.
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Eine zusätzliche Verfahrensstufe, die zur Herstellung der
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden erfindungsgemäßen
Folie verwendet werden soll, ist, das Band oder den nicht
expandierten Schlauch oder die Bahn zu bestrahlen, indem sie mit
Hochenergieelektronen aus einem Beschleuniger beschossen wird,
um die Materialien des Schlauches zu vernetzen. Das Vernetzen
erhöht wesentlich die Strukturfestigkeit der Folie oder die
Kraft, mit der das Material gestreckt werden kann, bevor es
zerreißt, wenn die Folienmaterialien überwiegend Ethylen wie
Polyethylen oder Ethylen/Vinylacetat sind. Die Bestrahlung
verbessert auch die optischen Eigenschaften der Folie und verändert
die Eigenschaften der Folie bei höheren Temperaturen. Eine
bevorzugte Bestrahlungsdosierung liegt im Bereich von etwa
0,5 · 10&sup4; Gy (0,5 MR) bis etwa 1,2 · 10&sup5; Gy (12,0 MR). Ein noch
bevorzugter Bereich ist von etwa 4 · 10&sup4; Gy (4 MR) bis etwa 8 · 10&sup4; Gy
(8 MR). Die am meisten bevorzugte Dosierung ist ungefähr 7 bis
8 · 10&sup4; Gy (7 bis 8 MR).
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Nach der Coextrusion, dem Quenchen zum Abkühlen und
Festwerden und der Bestrahlung des Bands wird das extrudierte Band
erneut erhitzt und durch Anwendung von Druckluft von innen zu
einer Blase aufgeblasen, wodurch das enge Band mit dicken Wänden
in eine breite Folie mit dünnen Wänden der gewünschten
Foliendicke und -breite verwandelt wird. Dieses Verfahren wird
mitunter als "Einschlußblasentechnik" (trapped bubble technique)
der Orientierung oder als "Ziehen" (racking) bezeichnet. Das
Ausmaß des Aufblasens und nachfolgenden Streckens wird oft als
"Ziehverhältnis" oder "Streckverhältnis" bezeichnet.
Beispielsweise bedeutet ein Zieh- oder Streckverhältnis in Querrichtung
von 2,0, daß die Folie während des Ziehens in Querrichtung um
das 2,0-fache ihrer ursprünglichen extrudierten Größe in
Querrichtung gestreckt worden ist. Nach dem Strecken wird die
Schlauchfolie dann zu einer übereinandergelegten, flach gelegten
Anordnung zusammenfallen gelassen und zu Rollen aufgewickelt,
die oft als "Maschinenrollen" bezeichnet werden. Das
Ziehverfahren orientiert die Folie, indem sie sie in Quer- und
Längsrichtung streckt und der Folie so Schrumpfeigenschaften
verleiht. Zusätzliches Ziehen oder Strecken in Längs- oder
Maschinenrichtung kann bewirkt werden, indem die Entlüftungswalzen,
die zum Zusammenfallen der "geblasenen Blase" (blown bubble)
beitragen, mit höherer Geschwindigkeit gedreht werden als die
Walzen, die zum Transport des erneut erhitzten "Bandes" zu dem
Ziehbereich oder dem Bereich der geblasenen Blasen dienen.
Bevorzugte Streckverhältnisse in Quer- oder Längsrichtung liegen
bei der vorliegenden Folie im Bereich zwischen etwa 2,5 quer bis
etwa 3,0 längs bis etwa 5,0 quer und etwa 5,0 längs. Ein
besonders bevorzugtes Streckverhältnis ist etwa 3,0 bis 4,0 quer mal
etwa 3,0 bis 4,0 längs. Alle diese Orientierungsverfahren sind
Fachleuten wohlbekannt.
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Um den Bereich der vorliegenden Erfindung Fachleuten weiter
zu offenbaren und zu verdeutlichen, werden die folgenden
Testwerte gegeben.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und zwei
Vergleichsfolie wurden durch Coextrusion angefertigt, bestrahlt
und durch Anwendung von Luft von innen (Blasentechnik) gemäß den
oben beschriebenen Lehren gestreckt (orientiert). Das heißt, die
fünfschichtigen erfindungsgemäßen Streck/Schrumpffolien und die
Vergleichsfolien wurden unter Verwendung von vier oder fünf
Extrudern zum Einspeisen von geschmolzenem Polymer in eine
Runddüse hergestellt. Die einzelnen Schmelzströme wurden in der Düse
zusammengebracht und traten als Schlauch oder Band aus. Der
Schlauch mit einer Einzelwand von sechs mil (0,15 mm) wurde mit
Wasser gequencht, als er über einen Formungsschuh geleitet
wurde. Der Schlauch wurde dann zusammenfallen gelassen und durch
eine Bestrahlungsanlage geführt, wo er eine Dosis zwischen 7 und
8 · 10&sup4; Gy (7 bis 8 MR) erhielt. Das Band wurde dann in einem
EQ-Ofen erneut erhitzt und auf zwischen 3,0 : 1 und 3,4 : 1 sowohl in
Längs- als auch in Querrichtung biaxial orientiert. Die Folie
wurde auf dem Gestellwickler doppelt gelegt aufgewickelt. Diese
Ausführungsform und die beiden Vergleichsfolien wurden
nachfolgend als X, Y und Z bezeichnet.
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Vergleichsbeispiel X war eine fünfschichtige Folie, die mit
ungefähr 7 bis 8 · 10&sup4; Gy (7 bis 8 MR) bestrahlt wurde und ein
ungefähres Schichtdickenverhältnis von 1/1,5/1/1,5/1 aufwies.
Vergleichsbeispiel X umfaßte eine Schichtstruktur "A/B/C/B/A".
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Vergleichsbeispiel Y war auch eine fünfschichtige Folie, die
mit ungefähr 7 bis 8 · 10&sup4; Gy (7 bis 8 MR) bestrahlt wurde und
auch ein ungefähres Schichtdickenverhältnis von 1/1,5/1/1,5/1
aufwies. Vergleichsbeispiel X umfaßte auch eine Schichtstruktur
"A/B/C/B/A"
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Ausführungsform Z war in ähnlicher Weise eine fünfschichtige
Folie, die mit ungefähr 7 bis 8 · 10&sup4; Gy (7 bis 8 MR) bestrahlt
wurde und ein Schichtdickenverhältnis wie das der
Ausführungsformen X und X aufwies. Ausführungsform Z umfaßte eine
Schichtstruktur "C/B/C/B/C".
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In allen diesen Beispielen bedeutet A ein
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer mit etwa 3,0 bis etwa 3,6% von Vinylacetat
abgeleiteten Einheiten (El Paso PE 204CS284), B bedeutet ein
lineares Polyethylen mit niedriger Dichte mit einer Dichte von etwa
0,920 g/cm³ (Dowlex 2045.04) und C bedeutet Polyethylen mit sehr
niedriger Dichte. Im Fall der Ausführungsformen X und Z war das
spezielle verwendete VLDPE-Harz Dow XU61512-08L mit einer Dichte
von etwa 0,905 g/cm³ und einem Schmelzindex von etwa 0,8 g/10 Min.
Im Fall von Ausführungsform Y war das verwendete VLDPE-Harz
DSM2H286 mit einer Dichte von etwa 0,902 g/cm³ und einem
Schmelzindex von etwa 2,2.
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Die in US-A-4 617 241 mit einer Streck/Schrumpffolie mit
ähnlichen Schichtdickenverhältnissen aufgezeichneten Werte
werden hier ebenfalls zum Vergleich mit den Ausführungsformen X, Y
und Z angegeben. Dieses Vergleichsbeispiel wird als "Vergleich
1" bezeichnet.
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Tabelle I unten vergleicht die vier Produkte in Hinsicht auf
mehrere verschiedene physikalische Charakteristika.
Tabelle I
Vergleich 1 Reißfestigkeit Mittelwert² (Längsrichtung) Standardabweichung Mittelwert (Querrichtung) Bruchdehnung Modul freier Schrumpf Die folgenden Fußnoten gelten für Tabelle I. 1. ASTM D882-81 2. Alle Werte in Tabelle I sind Mittelwerte, die aus vier (4) Wiederholungsmessungen erhalten wurden. 3. C. L. ist Konfidenzintervall, wenn beispielsweise der angegebene Mittelwert 10 und das 95% C.L. 2 betrug, wären, wenn 100 Wiederholungsablesungen gemacht würden, 95 davon mit einem Wert zwischen 8 und 12, diese Werte einschließend. 4. ASTM D882-81 5. ASTM D882-81 6. ASTM D2732-70 (erneut anerkannt 1976)