DE3844020C2 - Wegfühler mit mechanischen Getriebegliedern - Google Patents
Wegfühler mit mechanischen GetriebegliedernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Wegfühler der Gattung nach
Patentanspruch 1.
Solche Wegfühler sind als Baugruppen von Regel-, Steuer-
und Absperrarmaturen bekannt und haben sich in der Praxis
vielfach bewährt. Ihre Aufgabe besteht in der Regel darin,
die geradlinige Bewegung der Antriebsstange eines Aktuators,
z. B. eines Ventilantriebes zu erfassen und an eine zentrale
Überwachungsstelle zu melden. Dies geschieht bisher z. B.
mittels Differential-Transformatoren oder Schiebepotentio
metern, bei denen die geradlinige Bewegung der Antriebsstange
mittels geradgeführter Teile des Meßsystems, wie durch den
Kern oder den Schleifer, erfaßt wird. Die Meßgröße, d. h. der
Weg s, wird dabei mit ausreichender Genauigkeit linear
infolge der Amplituden- bzw. der Widerstandsänderung in ein
entsprechendes elektrisches Signal umgewandelt; vgl. Ch. Rohrbach,
Handbuch für elektrisches Messen mechanischer Größen, VDI Verlag Düsseldorf, 1967
Seiten 187-189 und 446/447.
Diese geradgeführten Meßsysteme haben jedoch für den
praktischen Einsatz, insbesondere bei rauhen Umgebungsbe
dingungen, wie in der verfahrenstechnischen Industrie, einige
gravierende Nachteile. So ist z. B. eine Geradführung nur
recht aufwendig gegen Feuchtigkeit und Staub so abzudichten,
daß eine entsprechende Lebensdauer oder die gewünschte Anzahl
von Bewegungen sicher erreicht wird. Außerdem ist eine
mechanische Anpassung an den Wegmeßbereich nicht möglich, so
daß bei reduzierten Meßbereichen mit schlechteren technischen
Daten, - insbesondere hinsichtlich der Linearität, der
Auflösung u. a. - gerechnet werden muß.
Aus diesen Gründen haben sich Meßsysteme mit drehender
Eingangsbewegung durchgesetzt. Dabei wird die geradlinige
Bewegung, z. B. der vorerwähnten Ventilstange, über einen
Stift und einen Hebel in eine entsprechende Winkelbewegung
umgewandelt; Ch. Rohrbach, Handbuch für elektrisches Messen mechanischer
Größen, VDI Verlag Düsseldorf, 1967, S. 446 "Kombinationsgeber".
Diese Winkelbewegung der Welle wird auf einfache Art und
Weise mittels eines Rundschnurringes oder eines O-Ringes sehr
langlebig und schmutzunempfindlich realisiert. Auch sind
hierfür kapazitive Aufnehmer, Drehmelder, Drehpotentiometer
usw. bekannt.
Nachteilig bei diesen Systemen ist aber die Tatsache, daß der
Schwenkwinkel der Hebelwelle linear als elektrische
Ausgangsgröße abgebildet wird und nicht die geradlinige
Bewegung der Ventilstange.
Zwischen dem translatorischen Weg s und dem Winkel ϕ der
Meßwelle besteht bekanntlich der Zusammenhang
wenn R der Abstand des punktförmig gedachten Auflagestiftes
von der Drehachse ist und der Hebel für s=0 senkrecht zur
Antriebsstange steht.
Die der arc-sin-Funktion entsprechende Nichtlinearität ist
jedoch für viele Anwendungsfälle nicht akzeptabel. Eine
entsprechende elektrische Kompensation ist aufwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Wegmeßsystem für geradlinige Bewegungen zu schaffen, das
trotz Hebelanlenkung und Drehdurchführung in ein Gehäuse ein
lineares Meßsignal ergibt, ohne daß eine besondere
mechanische und/oder elektrische Linearisierung vorzunehmen
ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird also ein Sensor verwendet, dessen
elektrische Ausgangsgröße gerade wieder der Umkehrfunktion
des Hebelsystems, also gerade der Sinusfunktion entspricht.
Vorteilhafterweise besteht ein derartiges System aus zwei
Magneten und einem Hall-Sensor. Hall-Sensoren sind an sich
bekannt, vgl. H. Völz, Elektronik, 1. Auflage, Berlin 1979, S. 247-251.
Bei derartigen Sensoren ist die Ausgangsspannung UH, nämlich
die Hall-Spannung entsprechend der Gleichung
UH ∼ I · B (Gl. 2)
proportional dem Produkt aus Strom I und magnetischer
Induktion B.
Wird das Hall-Plättchen entsprechend der Erfindung für s=0
mit seiner wirksamen Fläche parallel zu der magnetischen
Induktion Bo im Feld befestigt, so verändert sich die
wirksame Komponente der Induktion Beff entsprechend der
Gleichung
Beff = Bo · sin ϕ. (Gl. 3)
Damit wird
und damit
Da = const ist, ist sofort zu erkennen, daß das
Ausgangssignal UH direkt proportional zum Weg s ist.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung können anstatt eines
Hall-Sensors auch andere Sensoren verwendet werden, sofern
diese die geforderte Eigenschaft bezüglich der Winkelfunktion
aufweisen, z. B. optische, also Bestrahlungs-Sensoren.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Zwar ist durch die DE 35 10 252 A1 bereits ein Hall-Sensor
als Lagegeber für einen hydraulischen Arbeitszylinder
bekanntgeworden, der in einem die Kolbenstange umgebenden
Gehäuse angeordnet ist, das auf das kolbenseitige Ende des
Arbeitszylinders aufgesetzt wird. Da bei dieser Anordnung
mechanische Getriebeglieder, die eine Schwenkbewegung
ausführen, fehlen, treten dort die der Erfindung zugrundelie
gende Probleme nicht auf.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 den Funktionsaufbau eines Wegfühlers mit einem
mechanische Getriebeglieder aufweisenden
nichtlinearen Bewegungswandler und eines
angelenkten Signalgebers, gemäß der Erfindung,
Fig. 2 den schematischen Aufbau eines als Signalgeber
dienenden Hall-Sensors,
Fig. 3 die konstruktive Ausgestaltung eines als
Signalgeber dienenden Hall-Sensors in
Frontansicht,
Fig. 4 den Hall-Sensor teilweise geschnitten in
Seitenansicht und
Fig. 5 den Hall-Sensor nach Fig. 3 teilweise
geschnitten in Draufsicht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sei vorab anhand der
in den Fig. 1 und 2 dargestellten prinzipiellen Anordnung
das zu lösende Problem beschrieben.
Der Wegfühler besteht aus einer Antriebsstange 1 (Fig. 1),
einem Signalgeber 2 (Fig. 2) und einem Hebel 3. Das eine
Ende des Hebels 3 liegt im dargestellten Beispiel mit einem
daran befestigten Auflagestift unter Spannung einer Feder auf
einer Führungsbahn auf, die senkrecht zur Achse der
Antriebsstange 1 verläuft und die Position der Antriebsstange
1 definiert. Mit dem anderen Ende des Hebels 3 ist starr die
drehbar gelagerte Meßwelle 6 des Signalgebers 2 verbunden,
die um den Schwenkwinkel ϕ des Hebels 3 gegenüber der
Senkrechten auf die Achse der Antriebsstange 1 verdreht ist,
wenn die Antriebsstange 1 aus der durch diese Senkrechte
definierten Nullage um die Strecke s verschoben ist. Der
Signalgeber 2 gibt demgemäß den Drehwinkel der Meßwelle und
somit den Schwenkwinkel ϕ des Hebels 3 nicht aber ein dem
Verschiebeweg s der Antriebsstange 1 lineares Ausgangssignal
als Meßsignal ab.
Zwischen dem translatorischen Weg s und dem Winkel ϕ der
Meßwelle besteht gemäß Fig. 1 der eingangs erwähnte
Zusammenhang
wenn R der Abstand des (punktförmig gedachten) Auflagestiftes
auf der Auflagebahn von der Drehachse der Meßwelle ist und
wenn der Hebel 3 für s=0 senkrecht zur Antriebsstange 1
steht.
Um die der arc-sin-Funktion entsprechende Nichtlinearität zu
kompensieren, ist ein nichtlinearer Sensor als Signalgeber
verwendet, dessen elektrisches Ausgangssignal sich in
umgekehrter Weise zum Bewegungswandler und somit nach dem sin ϕ
ändert.
Ein solcher Signalgeber besteht, wie Fig. 2 zeigt, aus den
beiden Magnetpolen 7 und 8 und dem dazwischenliegenden Hall-
Sensor 9, der mit der Meßwelle 6 des Signalgebers 2 in Fig. 1
verbunden und um den Drehwinkel ϕ verdreht ist. Als
Ausgangsspannung wird die Hallspannung
UH ∼ I · B (2)
geliefert, die somit dem Produkt aus Strom und magnetischer
Induktion proportional ist.
Wird das Hall-Plättchen entsprechend dem Erfindungsgedanken
für s=0 mit seiner wirksamen Fläche parallel zu der
magnetischen Induktion Bo im Feld befestigt, so verändert
sich die wirksame Komponente Beff der Induktion Bo gemäß
Fig. 2 nach der Gleichung (3)
Beff = Bo · sin ϕ.
Damit wird
und damit
Da = const ist, kann man erkennen, daß das
Ausgangssignal UH direkt proportional zum Weg s ist.
Auch für den Fall, daß der Hebel 3 über einen direkt an der
Antriebsstange 1 befestigten Stift angelenkt wird, führt ein
Sensor der vorgeschlagenen Art zu einer merklichen
Verringerung des Linearitätsfehlers. Dann gilt allerdings
wenn L der zur Bewegungsrichtung senkrechte Abstand zwischen
dem Angriffspunkt des Stiftes und der Drehachse der Meßwelle
ist. Diese Funktion wird durch den Sinus-Verlauf des
eigentlichen Sensors zwar nicht vollständig kompensiert, doch
ist der Fehler in jedem Falle wesentlich geringer als bei
einem Sensor mit linearer Zuordnung des Winkels ϕ zum
Ausgangssignal.
In den Fig. 3 bis 5 ist eine konstruktive Ausführung eines
realisierten Sensors dargestellt. Dabei steht die Hall-Platte
9 fest, da sie durch eine vorgespannte Feder 10 über einen
Trägerhebel 11 an einen ortsfesten Anschlag 12 im nur
angedeuteten Gehäuse 13 gedrückt wird. Die Drehbewegung des
nicht dargestellten Meßhebels wird hier über die Meßwelle 6,
auf der ein glockenförmiger Träger 15 mittels eines Flansches
16 befestigt ist, auf die Magnete 17, 18 übertragen. In der
Mittelstellung verlaufen erfindungsgemäß die Feldlinien der
Magnete 17 und 18 parallel zur wirksamen Oberfläche der Hall-
Platte 9.
Durch diese kraftschlüssige Halterung des Hall-Platten-Trägers
wird auf einfache Weise eine wirksame Temperatur-
Kompensation erreicht.
Claims (4)
1. Wegfühler mit nichtlinear arbeitenden mechanischen
Getriebegliedern (1, 4) zum Umformen einer linearen
Bewegung einer Antriebsstange (1), z. B. eines
Antriebes für Regel-, Steuer- oder Absperrarmaturen, in
eine entsprechende Drehbewegung, und mit einem Signalgeber
(2), der ein der Drehbewegung entsprechendes
elektrisches Signal erzeugt, wobei als Signalgeber (2)
ein Hallgeber (2) dient, dessen Nichtlinearität der
Nichtlinearität der mechanischen Getriebeglieder (1, 4)
zwecks Kompensation der Nichtlinearität der Getriebeglieder
(1, 4) entgegengesetzt ist, so daß das elektrische
Signal direkt proportional zum Weg der linearen
Bewegung ist.
2. Wegfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hallgeber (2) aus einer Hall-Platte
(9) und zwei Magneten (7, 8, 17, 18) besteht, wobei
entweder die Hal-Platte (9) gegenüber den beiden feststehenden
Magneten (7, 8) oder die beiden Magnete (17,
18) gegenüber der feststehenden Hall-Platte (9)
verdrehbar angeordnet sind und daß die beiden Magnete
(7, 8, 17, 18) so angeordnet sind, daß in der neutralen
Mittelstellung der Hall-Platte (9) deren wirksame
Fläche parallel zu den magnetischen Feldlinien zwischen
den beiden Polen der Magnete (7, 8, 17, 18)
ausgerichtet ist.
3. Wegfühler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umwandlung der geradlinigen Bewegung
der Antriebsstange (1) in eine Drehbewegung der Hall-Platte
(9) mittels eines am Hallgeber (2) angeordneten
und über einen Abtaststift (4) an die Antriebsstange
(1) angelenkten oder auf der Antriebsstange (1) abgestützten
Hebel (3) erfolgt.
4. Wegfühler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hall-Platte (9) auf einem an einer
Meßwelle (6) drehbeweglichen Trägerhebel (11) gelagert
ist, der kraftschlüssig (Anschlag 12, Feder 10) in seiner
Ruhelage gehalten ist.
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