DE3839980A1 - Strangpresswerkzeug fuer thermoplastifizierten kunststoff - Google Patents
Strangpresswerkzeug fuer thermoplastifizierten kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Strangpreßwerkzeug für thermopla
stifizierten Kunststoff mit Außenwerkzeug und Dorn sowie Ring
raum zwischen Außenwerkzeug und Dorn, wobei einströmseitig ein
zentraler Zuführungskanal für den thermoplastifizierten Kunst
stoff angeordnet ist, von dem zwischen Stegen Verteilerkanäle
zu dem Ringraum führen, und wobei die verteilerkanalbildenden
Stege zugleich den Dorn tragen. Im allgemeinen wird ein solches
Strangpreßwerkzeug an einen Extruder angeschlossen. Es wird
insbes. für das Strangpressen von Rohren oder Schläuchen aus
thermoplastischem Kunststoff eingesetzt. Bei dem Ringraum kann
es sich um einen formgebenden Ringraum für die Rohre oder
Schläuche handeln, es kann sich aber auch eine formgebende Düse
anschließen.
Bei dem aus der Praxis bekannten Strangpreßwerkzeug, von dem
die Erfindung ausgeht, bilden sich die Stege gleichsam in der
Wandung des fertigen, stranggepreßten Werkstückes, z. B. des
Rohres oder des Schlauches, ab. Darunter versteht man, daß der
thermoplastische Kunststoff des fertigen Werkstückes in diesen
Bereichen eine Mikrostruktur oder Textur aufweist, die sich
von den anderen Bereichen unterscheidet. Die Molekularorien
tierung scheint in diesen Bereichen, in denen die Stege abge
bildet sind, gestört. Daraus kann eine Reduzierung der Festig
keit resultieren. Demgegenüber erreicht man eine beachtliche
Verbesserung, wenn man die verteilerkanalbildenden Stege in
Strömungsrichtung keilförmig erweitert und wieder verjüngt aus
führt (DE 33 32 262). Auch diese Ausführungsform ist jedoch
verbesserungsfähig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Strangpreßwerk
zeug des eingangs beschriebenen Aufbaus so weiter auszubilden,
daß eine Reduzierung der Festigkeit im Bereich der verteiler
kanalbildenden Stege beim fertigen Werkstück, insbes. bei
Rohren oder Schläuchen, nicht mehr in Kauf genommen werden muß.
Insbes. liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Strang
preßwerkzeug zu verbessern, bei dem die Stege in Strömungs
richtung keilförmig erweitert und wieder verjüngt ausgeführt
sind und die Anordnung so getroffen ist, daß die Schmelzever
teilerkanäle im Bereich des engsten Kanalquerschnittes einen
kreisförmigen Querschnitt und im Bereich der Auslaufteile der
Stege einen zu den Auslaufteilen hin ellipsenförmig erwei
terten Kanalquerschnitt aufweisen, wobei die kleinen Ellipsen
rundungen in den Auslaufteilen liegen, und daß die Schmelzever
teilerkanäle im Bereich der Einlaufteile als zylindrische
Kanäle geführt sind (vgl. DE 33 32 262).
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß in Strö
mungsrichtung des thermoplastifizierten Kunststoffes hinter
den verteilerkanalbildenden Stegen zumindest ein Drosselkranz
angeordnet ist, der zahnförmige, in den Strom des thermopla
stifizierten Kunststoffes hineinragende Drosselelemente auf
weist, und daß die Drosselelemente im Ringraum einen Ringspalt
freilassen, den der Strom des thermoplastifizierten Kunst
stoffes, unbeeinflußt durch die Drosselelemente, passiert.
Überraschenderweise gelingt es so, den störenden Einfluß der
verteilerkanalbildenden Stege praktisch vollständig zu unter
drücken, so daß eine Reduzierung der Festigkeit im fertigen
Werkstück in diesen Bereichen nicht mehr in Kauf genommen
werden muß. Das beruht vermutlich auf besonderen strömungs
mäßigen und rheologischen Wechselwirkungen. Die den Ringspalt
unbeeinflußt von den Drosselelementen passierende Schicht in
dem thermoplastifizierten Kunststoff und die kleinen Störungen
in der Strömung des thermoplastifizierten Kunststoffes, welche
die Drosselelemente hervorrufen, beeinflussen sich so, daß die
großen Störungen, die durch die verteilerkanalbildenden Stege
hervorgerufen werden, gleichsam verwischt werden und ver
schwinden. Dabei wird die Festigkeit des thermoplastischen
Kunststoffes in dem Werkstück insgesamt nicht negativ beein
flußt. Die Störungen der Drosselelemente sind klein, weil die
Drosselelemente jedenfalls im Ringraum den beschriebenen Ring
spalt und den durch diesen Ringspalt strömenden thermoplasti
fizierten Kunststoff unbeeinflußt lassen. In der Strömungslehre
und Rheologie gelten für kleine Störungen andere Gesetze als
für große Störungen. Überraschenderweise bringen erfindungs
gemäß die geschickt erzeugten kleinen Störungen die schädlichen
Einflüsse der großen Störungen zum Verschwinden.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglich
keiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Im allgemeinen
wird man die Anordnung so treffen, daß der Drosselkranz in dem
Außenwerkzeug befestigt ist und nach innen weisende Drossel
elemente aufweist. Diese Ausführungsform ist funktionssicher
und läßt sich in fertigungstechnischer Hinsicht sowie in mon
tagetechnischer Hinsicht auf einfache Weise verwirklichen. Das
gilt auch für einen Austausch des Drosselkranzes. Ein solcher
Austausch empfiehlt sich häufig, um das Strangpreßwerkzeug ins
gesamt und auch bezüglich des Drosselkranzes unterschiedlichen
thermoplastischen Kunststoffen, unterschiedlichen Kunststoff
einstellungen und unterschiedlichen Geometrien anzupassen. Der
Drosselkranz kann aber auch in dem Dorn befestigt sein und nach
außen weisende Drosselelemente aufweisen. Durch besonders gute
Wirksamkeit ausgezeichnet ist eine Ausführungsform, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sowohl im Außenwerkzeug als auch im
Dorn ein Drosselkranz befestigt ist. Vorzugsweise sind bei
dieser Ausführungsform die beiden Drosselkränze in radialer
Richtung einander gegenüberliegend angeordnet.
Der Aufbau des Drosselkranzes bzw. der Drosselkränze in kon
struktiver Hinsicht ist im Rahmen der Erfindung weitgehend be
liebig. Eine Ausführungsform, die in bezug auf die Einstellung
der Drosselelemente eine Vielzahl von Möglichkeiten zuläßt,
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselkranz bzw. die
Drosselkränze aus aufeinandergelegten Ringscheiben aufgebaut
sind und daß die zahnartigen Drosselelemente in Strömungsrich
tung des thermoplastifizierten Kunststoffes von Ringscheibe
zu Ringscheibe gegeneinander versetzt angeordnet sind. Vor
zugsweise sind dabei die Drosselelemente auf Lücke angeordnet.
Besonders ausgeprägt ist die Wirkung des Drosselkranzes bzw.
der Drosselkränze mit ihren Drosselelementen, wenn nach bevor
zugter Ausführungsform der Erfindung das Außenwerkzeug und/oder
der Dorn im Bereich des Drosselkranzes Ausformungen für eine
düsenförmige Einziehung des Ringraumes aufweisen. Das bewirkt
im Bereich des Drosselkranzes bzw. der Drosselkränze eine Er
höhung der Strömungsgeschwindigkeit des thermoplastifizierten
Kunststoffes in dem Ringraum, die sich vorteilhaft auswirkt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein erfindungsgemäßes Strang
preßwerkzeug,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab den Aus
schnitt A aus dem Gegenstand der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2 und
Fig. 4 schematisch, gleichsam in einer Abwicklung, verschiedene
mögliche Einstellungen der Drosselelemente in einem
Drosselkranz.
Das in den Figuren dargestellte Strangpreßwerkzeug ist für
thermoplastifizierte Kunststoffe bestimmt und wird im allge
meinen an einen Extruder angeschlossen. Zum grundsätzlichen
Aufbau gehören ein Außenwerkzeug 1, der Dorn 2 sowie ein Ring
raum 3 zwischen Außenwerkzeug 1 und Dorn 2. Einströmseitig ist
ein zentraler Zuführungskanal 4 für den thermoplastifizierten
Kunststoff angeordnet. Von diesem führen zwischen Stegen 5 Ver
teilerkanäle 6 zu dem Ringraum 3, wobei die verteilerkanalbil
denden Stege 5 zugleich den Dorn 2 tragen. Insoweit kann die
Anordnung im Detail so getroffen sein, wie es eingangs erläu
tert wurde (DE 33 32 262), d. h. die verteilerkanalbildenden
Stege 5 erweitern sich in Strömungsrichtung keilförmig und ver
jüngen sich wieder. Das wurde aus Gründen der Einfachheit und
Übersichtlichkeit in den Figuren nicht dargestellt.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung ist der Drosselkranz 7 aus aufeinandergelegten
Ringscheiben 10 aufgebaut. Insbes. aus der Fig. 4 entnimmt man,
daß die zahnartigen Drosselelemente 8 in Strömungsrichtung des
thermoplastifizierten Kunststoffes von Ringscheibe 10 zu Ring
scheibe 10 gegeneinander versetzt angeordnet sein können. Vor
zugsweise sind die Drosselelemente 8 auf Lücke angeordnet. Am
Dorn 2 erkennt man im Bereich des im Außenwerkzeug 1 befestig
ten Drosselkranzes 7 eine düsenförmige Ausformung 11, die den
Ringraum 3 verengt und folglich den thermoplastifizierten
Kunststoff beschleunigt.
Claims (8)
1. Strangpreßwerkzeug für thermoplastifizierten Kunststoff,
mit
Außenwerkzeug und Dorn sowie Ringraum zwischen Außenwerk
zeug und Dorn,
wobei einströmseitig ein zentraler Zuführungskanal für den
thermoplastifizierten Kunststoff angeordnet ist, von dem
zwischen Stegen Verteilerkanäle zu dem Ringraum führen, und
wobei die verteilerkanalbildenden Stege zugleich den Dorn
tragen, dadurch gekennzeichnet,
daß in Strö mungsrichtung des thermoplastifizierten Kunststoffes hinter den verteilerkanalbildenden Stegen (5) zumindest ein Drossel kranz (7) angeordnet ist, der zahnförmige, in den Strom des thermoplastifizierten Kunststoffes hineinragende Drosselelemente (8) aufweist, und
daß die Drosselelemente (8) im Ringraum (3) einen Ringspalt freilassen, den der Strom des thermoplastifizierten Kunst stoffes, unbeeinflußt durch die Drosselelemente (8), passiert.
daß in Strö mungsrichtung des thermoplastifizierten Kunststoffes hinter den verteilerkanalbildenden Stegen (5) zumindest ein Drossel kranz (7) angeordnet ist, der zahnförmige, in den Strom des thermoplastifizierten Kunststoffes hineinragende Drosselelemente (8) aufweist, und
daß die Drosselelemente (8) im Ringraum (3) einen Ringspalt freilassen, den der Strom des thermoplastifizierten Kunst stoffes, unbeeinflußt durch die Drosselelemente (8), passiert.
2. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drosselkranz (7) in dem Außenwerkzeug (1) befestigt
ist und nach innen weisende Drosselelemente (8) aufweist.
3. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drosselkranz (7) in dem Dorn (2) befestigt ist und nach
außen weisende Drosselelemente (8) aufweist.
4. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl in dem Außenwerkzeug (1) als auch
in dem Dorn (2) ein Drosselkranz (7) befestigt ist.
5. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Drosselkränze (7) in radialer Richtung einander
gegenüberliegend angeordnet sind.
6. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drosselkranz bzw. die Drosselkränze
(7) aus aufeinandergelegten Ringscheiben (10) aufgebaut sind
und daß die zahnartigen Drosselelemente (8) in Strömungsrich
tung des thermoplastifizierten Kunststoffes von Ringscheibe
(10) zu Ringscheibe (10) gegeneinander versetzt angeordnet sind.
7. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosselelemente (8) auf Lücke angeordnet sind.
8. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Außenwerkzeug (1) und/oder der Dorn
(2) im Bereich des Drosselkranzes (7) Ausformungen (11) für
eine düsenförmige Einziehung des Ringraumes (3) aufweisen.
Priority Applications (4)
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