DE3838901C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgehäuses für die Elektronikindustrie mit hoher Festigkeit und guter elektromagnetischer Abschirmung. Gehäuse für die Elektronikindustrie werden häufig aus Metall gefertigt und anschließend mit einer dekorgebenden Kunststoffschicht versehen. Bei einfachen Gehäuseformen ist dies sicher sinnvoll, aber bei komplizierterer Formgebung wird die leichtere Verformbarkeit von Kunststoff-Formmassen genutzt. Um eine elektromagnetische Abschirmung zu erhalten, müssen die Gehäuse auf ihrer Oberfläche durch Galvanisieren, Flammenspritzen, Bedampfen oder eine Folienkaschierung mit einer Metallschicht versehen werden. Diese Schichten sind im allgemeinen recht dünn und haben daher nur eine vergleichbar geringe elektrische Leitfähigkeit. Die Gehäuse haben außerdem gegenüber den Metallgehäusen eine wesentlich geringere Festigkeit, so daß sie häufig zusätzlich verstärkt werden müssen. Außerdem ist die an der Oberfläche freiliegende Metallschicht empfindlich gegen Verletzungen und Ablösen.

In der DE-OS 36 08 938 wird daher ein anderer Weg beschrieben. Ein Metallgitter wird zwischen zwei Kunststoffolien eingeklebt, und die so erhaltene Verbundplatte durch Druck und Wärme zu dem gewünschten Körper verformt. Für mechanisch höher belastbare glasfaserverstärkte Formteile wird vorgeschlagen, das Metallgitter in den Aufbau des Verbundkörpers einzulaminieren. Das Verfahren ist jedoch für Gehäuse, die in der Elektroindustrie verwendet werden, zu aufwendig.

Besser geeignet wäre ein Spritz- oder Gießverfahren, bei dem die Metallteile in einem Arbeitsgang in dem Kunststoff eingebettet werden. Solche Verfahren sind für die Herstellung von Steckverbindungen, Federkontakten und ähnlichem bekannt (G. Taubitz, "Kunststoffumspritzte Metallteile für Elektrotechnik und Elektronik", Elektroanzeiger 1985, Nr. 4, Seiten 50 bis 54). Sie dienen jedoch nur der Herstellung von Kleinteilen, bei denen der metallische Leiter vorgefertigt wird, und der Kunststoff der mechanischen Fixierung der Leiter und ihrer Isolierung dient. Das Verfahren ist ebenfalls zu aufwendig für die Herstellung von Gehäusen, da das Metallinlett mit zusätzlichen Werkzeugen vorgeformt werden müßte.

Es bestand daher die Aufgabe, für die Herstellung von Kunststoffgehäusen für die Elektroindustrie mit einem allseitig von Kunststoff umschlossenen und durchdrungenen Metallinlett ein einfaches Verfahren zu entwickeln.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Metallinlett durch den Schließvorgang des formgebenden Werkzeugs geformt und nach dem Schließen durch ein an sich bekanntes Spritz- und Gießverfahren mit Kunststoff eingeformt wird.

Das Metallinlett muß durch seinen Aufbau in der Lage sein, dem Ausdehnungsverhalten des Kunststoffs zu folgen. Geeignet hierfür sind Lochbleche, Streckmetall und Metallgewebe. Die Dimensionierung richtet sich nach den gestellten Anforderungen bezüglich der Festigkeit, der Abschirmung und Leitfähigkeit des Gehäuses. Das Metallinlett kann mittig in dem Kunststoff eingebettet sein, bevorzugt ist es aber mehr zur Innenseite des Gehäuses verschoben.

Die Zeichnung zeigt den Schnitt durch die Ecke eines erfindungsgemäß hergestellten Gehäuses. Das Gehäuse aus Kunststoff 1 ist etwa mittig mit einem Metallinlett 2 aus Streckmetall versehen, das von dem Kunststoff durchdrungen und allseitig umschlossen wird.

Da das Metallinlett durch den Schließvorgang des Werkzeugs geformt wird, ist nur ein Formwerkzeug erforderlich, und das Gehäuse läßt sich in einem einzigen Formgebungsprozeß herstellen.

Claims (1)

1. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgehäuses mit einem allseitig von Kunststoff umschlossenen und durchdrungenen Metallinlett, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallinlett (2) durch den Schließvorgang des formgebenden Werkzeugs geformt und nach dem Schließen durch ein an sich bekanntes Spritz- und Gießverfahren mit Kunststoff (1) eingeformt wird.