DE3836943A1 - Verfahren zum verbinden einer fuehrungsschiene mit einem kunststoffunterteil - Google Patents
Verfahren zum verbinden einer fuehrungsschiene mit einem kunststoffunterteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden einer
Führungsschiene mit einem Kunststoffunterteil, mit den
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merk
malen.
Ein derartiges Verfahren wird bei Fahrzeugen mit einem
Schiebe-, Hebe- oder Schiebehebedach zum Verbinden von
in Längsrichtung angeordneten Führungsschienen einer
Deckelverstellmechanik mit einem Rahmenunterteil ange
wendet. Die Führungsschienen werden durch Schweißen,
Kleben oder durch Schraub- oder Nietverbindungen an dem
Rahmenunterteil befestigt. Ein wesentlicher Nachteil
ist, daß durch eine derartige Verbindung die Führungs
schiene nicht genau zu positionieren ist. Die Festigkeit
einer Klebeverbindung unterliegt großen Schwankungen,
die von Umwelteinflüssen, der Beschaffenheit der Klebe
flächen und den Eigenschaften des Klebers abhängig sind.
Schraub- und Nietverbindungen erhöhen das Fahrzeugge
wicht und erfordern eine verhältnismäßig lange Montage
zeit. Außerdem erfordern Schraubverbindungen Sicherungs
maßnahmen gegen ein unbeabsichtigtes Lösen. Nietverbin
dungen weisen gegenüber axialen Belastungen eine geringe
Haltbarkeit auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Verbinden einer Führungsschiene mit einem Kunst
stoffunterteil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 anzugeben, das eine derart feste Verbindung der
Führungsschiene mit dem Kunststoffunterteil bewirkt, daß
die Verbindung auch bei etwa senkrecht zur Führungsbahn
hochbelasteter Führungsschiene erhalten bleibt. Darüber
hinaus soll das Verfahren einfach und mit einem geringen
Kosten- und Montageaufwand durchzuführen sein.
Diese Aufgabe ist durch die im Kennzeichen des Patentan
spruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Besonders vor
teilhaft ist, daß lediglich eine Kunststoffunterlage,
die einen niedrigeren Erweichungspunkt als die Führungs
schiene aufweist, an die Führungsschiene mit einer
entsprechenden Kraft anzudrücken ist, um die Führungs
schiene fest mit der Kunststoffunterlage zu verbinden.
Die nach dem Andrücken erweichten und in die Ausneh
mungen einfließenden bzw. die Stützschultern hinter
greifenden Bereiche des Kunststoffunterteiles erstarren
beim Abkühlen und bewirken eine formschlüssige Verbin
dung der Führungsschiene mit dem Kunststoffunterteil.
Auf diese einfache Weise wird eine feste Verbindung der
Führungsschiene mit dem Kunststoffunterteil erreicht,
die auch größere, etwa zur Führungsbahn senkrechte
Kräfte an einem in der Führungsbahn der Führungsschiene
verlagerbaren Bauteil aufnehmen kann. Die Ausnehmungen
in der Unterseite der Führungsschiene können durch
Vertiefungen gebildet sein, die mit Abstand voneinander
angeordnet sind. Ebenso ist es möglich, die Ausnehmungen
als geradlinig oder gekrümmt verlaufende Nuten auszu
bilden, die beispielsweise einen schwalbenschwanzför
migen Querschnitt aufweisen. Ein Erweichen der in die
Ausnehmungen einfließenden bzw. die Stützschultern
hintergreifenden Bereiche des Kunststoffunterteiles kann
lediglich durch Druckeinwirkung oder in Verbindung mit
einer Wärmezufuhr beispielsweise über geheizte Druck
stücke eines Preßwerkzeuges erfolgen, an denen die
Führungsschiene und/oder das Kunststoffunterteil an
liegen. Das Preßwerkzeug kann als Formwerkzeug ausge
bildet sein, das in einem Arbeitsgang das Kunststoff
unterteil an die Führungsschiene andrückt und gleich
zeitig formt. Das Verfahren eignet sich deshalb in
besonders vorteilhafter Weise bei einem Fahrzeug mit
einem Schiebe-, Hebe- oder Schiebehebedach zum Verbinden
der in Längsrichtung angeordneten Führungsschienen einer
Deckelverstellmechanik, mit einem einen Rahmen bildenden
Kunststoffunterteil, das beispielsweise durch einge
bettete Glasfasern verstärkt wird. Besonders vorteilhaft
ist, wenn beim Andrücken an die Führungsschiene das
Kunststoffunterteil des Schiebe-, Hebe- oder Schiebe
hebedaches gleichzeitig geformt wird. Mit dem Verfahren
kann die Führungsschiene genau positioniert und kosten
günstig unter Verwendung von Maschinen mit dem Kunst
stoffunterteil verbunden werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand von Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert, die einen Querschnitt durch
eine im Dachbereich eines Kraftfahrzeugs seitlich in
Längsrichtung angeordnete Führungsschiene eines Schiebe
hebedaches darstellt.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein vergrößerter
Querschnitt einer seitlich im Dachbereich eines Kraft
fahrzeugs in Längsrichtung angeordneten Führungsschiene
dargestellt, in deren Oberseite Führungsbahnen 2, 2′
ausgebildet sind. In der Führungsschiene 1 ist ein nicht
dargestellter Schlitten einer Ausstellmechanik ver
schiebbar, der ein Ausstellen oder Verschieben eines
einer Dachöffnung zugeordneten Deckels ermöglicht, auf
den beispielsweise in vertikaler Richtung größere Zug-
und Druckbelastungen einwirken können. Um die Führungs
schiene 1 ausreißsicher mit einem Kunststoffunterteil 3
zu verbinden, das ein mit dem nicht dargestellten
Dachbereich des Kraftfahrzeugs verbindbares Rahmenun
terteil bildet, ist ein Verfahren vorgesehen, das
nachfolgend beschrieben wird. Das beispielsweise aus
einem glasfaserverstärkten thermoplastischen oder
duroplastischen Material (GMT, SMC) bestehende Kunst
stoffunterteil 3 weist einen zu der Führungsschiene 1
niedrigeren Erweichungspunkt auf, die bei dem Ausfüh
rungsbeispiel durch ein Aluminium-Strangpreßprofil
gebildet ist. Die Führungsschiene 1 wird an ihrer
Unterseite 4 mit Ausnehmungen gefertigt, die bei dem
Ausführungsbeispiel durch zwei parallele, im Querschnitt
schwalbenschwanzförmige Längsnuten 5, 6 gebildet werden,
die mit ihren Seitenwänden Hinterschneidungen 5′, 5′′,
6′, 6′′ bilden. Bei dem Ausführungsbeispiel wird die
Führungsschiene 1 mit seitlichen Absätzen gefertigt, die
jeweils eine Stützschulter 7, 7′ bilden. Die Führungs
schiene 1 wird bei der beschriebenen Ausführung in
umgedrehter Lage mit der Oberseite nach unten in ein
Unterteil eines nicht dargestellten Preßwerkzeugs
eingelegt. Anschließend werden bei dem Ausführungs
beispiel mehrere flache, glasfaserverstärkte Kunst
stoffplatten mit Abstand voneinander auf die nun oben
liegende Unterseite 7 der Führungsschiene 1 aufgelegt
und beim Schließen des Werkzeugs an die Unterseite 7 der
Führungsschiene 1 angedrückt. Durch den Druck des
Preßwerkzeugs werden die Kunststoffplatten erweicht, so
daß Material aus der Ebene der Kunststoffplatten bis zum
vollständigen Ausfüllen in die Längsnuten 5, 6 ein
fließen kann. Außerdem dehnen sich dabei die Kunst
stoffplatten seitlich so lange aus, bis sich diese zu
einem Kunststoffunterteil 3 verbinden. Das bei dem
Ausführungsbeispiel als Formwerkzeug ausgebildete
Preßwerkzeug formt auch das Kunststoffunterteil 3 beim
Schließen des Preßwerkzeugs und stellt dabei seitliche
Wandabschnitte 8, 8′ des Kunststoffunterteiles 3 so
hoch, daß diese die seitlichen Stützschultern 7, 7′ der
Führungsschiene 1 hintergreifen. Um ein Erweichen der
Kunststoffplatten unter dem Druckeinfluß des Preß
werkzeugs zu beschleunigen, wird bei dem Ausführungs
beispiel das an der Führungsschiene anliegende Unterteil
und ein von oben an dem Kunststoffunterteil anliegendes
Oberteil des Preßwerkzeugs auf eine vorgegebene Be
triebstemperatur aufgeheizt. Ein Erweichen der Kunst
stoffplatten bzw. eines Kunststoffunterteiles kann auch
lediglich durch den Druck des Preßwerkzeugs erfolgen.
Nach dem Öffnen des Preßwerkzeugs kann das mit der
Führungsschiene 1 verbundene Kunststoffunterteil 3 dem
Preßwerkzeug entnommen werden. Beim Abkühlen der Füh
rungsschiene 1 und des Kunststoffunterteiles 3 erstarren
die Wandabschnitte 8, 8′ und die in die Längsnuten 5, 6
eingeflossenen Bereiche des Kunststoffunterteiles 3, so
daß diese fest mit der Führungsschiene 1 verbunden ist.
Durch die formschlüssige Verbindung kann die Führungs
schiene 1 auch große vertikale Kräfte aufnehmen, ohne
daß die Führungsschiene 1 aus dem Kunststoffunterteil 3
ausreißt. Die in die Kunststoffplatten zur Erhöhung der
Festigkeit des Kunststoffunterteiles 3 eingebetteten
Glasfasern können beim Andrücken und Formen der Kunst
stoffplatten brechen, wodurch sich jedoch die Festigkeit
des Kunststoffunterteiles 3 nicht vermindert. Durch die
aus einem Alumium-Strangpreßprofil gebildete Führungs
schiene 1 weist das nach dem beschriebenen Verfahren mit
der Führungsschiene 1 verbundene Kunststoffunterteil 3
eine hohe Biegefestigkeit auf. Bei dem Ausführungs
beispiel weist das Fahrzeug zwei seitlich gegenüber
liegende Führungsschienen 1 auf, die in einem Arbeits
gang mit dem Kunststoffunterteil 3 verbunden werden.
Selbstverständlich kann auch eine andere Anzahl von
Führungsschienen 1 mit dem beschriebenen Verfahren
gleichzeitig mit dem Kunststoffunterteil verbunden
werden. Anstelle von Längsnuten 5, 6 oder zusätzlich zu
den Längsnuten 5, 6 können an der Führungsschiene auch
anders ausgebildete oder angeordnete Ausnehmungen oder
Absätze vorgesehen sein, die eine formschlüssige Ver
bindung einer Führungsschiene mit einem Kunststoffun
terteil ermöglichen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Verbinden einer Führungsschiene mit
einem Kunststoffunterteil, das einen niedrigeren
Erweichungspunkt als die Führungsschiene aufweist,
in deren Oberseite eine Führungsbahn ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite
(4) der Führungsschiene (1) Hinterschneidungen (5′,
5′′, 6′, 6′′) bildende Ausnehmungen (Längsnuten 5, 6)
und/oder seitlich an der Führungsschiene (1)
Stützschultern (7, 7′) ausgebildet werden und ein
an der Unterseite (4) der Führungsschiene (1)
anliegendes Kunststoffunterteil (3) so an die
Führungsschiene (1) angedrückt wird, daß Bereiche
des Kunststoffunterteiles (3) erweichen und in die
Ausnehmungen (Längsnuten 5, 6) einfließen bzw. so
verformt werden, daß sie die Stützschultern (7, 7′)
hintergreifen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit einer als Aluminium-
Strangprofil ausgebildeten Führungsschiene, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen durch in
Längsrichtung etwa parallele, schwalbenschwanzför
mige Längsnuten (5, 6) gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Erhöhung der Festigkeit Glasfa
sern in das Kunststoffunterteil (3) eingebettet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (1) von
einem auf Betriebstemperatur aufgeheizten Preßwerk
zeug druckbelastet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoffunterteil (3) durch mehrere, mit
Abstand voneinander angeordnete Kunststoffpreß
massen gebildet wird, die sich unter dem Druck
und/oder der Temperatur des Preßwerkzeuges bleibend
verbinden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Preßwerkzeug eine Aufnahme
aufweist, durch die das Kunststoffunterteil und/
oder die Führungsschiene zentriert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3836943A DE3836943A1 (de) | 1988-10-29 | 1988-10-29 | Verfahren zum verbinden einer fuehrungsschiene mit einem kunststoffunterteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3836943A DE3836943A1 (de) | 1988-10-29 | 1988-10-29 | Verfahren zum verbinden einer fuehrungsschiene mit einem kunststoffunterteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3836943A1 true DE3836943A1 (de) | 1990-05-03 |
DE3836943C2 DE3836943C2 (de) | 1990-07-26 |
Family
ID=6366193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3836943A Granted DE3836943A1 (de) | 1988-10-29 | 1988-10-29 | Verfahren zum verbinden einer fuehrungsschiene mit einem kunststoffunterteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3836943A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1276901B (de) * | 1964-05-02 | 1968-09-05 | Aluminium Press Walzwerk | Vorrichtung zur Herstellung eines Metall-Kunststoffverbundteils durch Einpressen von Kunststoff zwischen zwei einander gegenueberliegende Metallprofile |
GB1579544A (en) * | 1976-02-23 | 1980-11-19 | Rech De L Ind Du Beton Centre | Manufacture of construction blocks |
-
1988
- 1988-10-29 DE DE3836943A patent/DE3836943A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1276901B (de) * | 1964-05-02 | 1968-09-05 | Aluminium Press Walzwerk | Vorrichtung zur Herstellung eines Metall-Kunststoffverbundteils durch Einpressen von Kunststoff zwischen zwei einander gegenueberliegende Metallprofile |
GB1579544A (en) * | 1976-02-23 | 1980-11-19 | Rech De L Ind Du Beton Centre | Manufacture of construction blocks |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3836943C2 (de) | 1990-07-26 |
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