DE3836662A1 - Drehstromregelantrieb - Google Patents
DrehstromregelantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehstromregelantrieb, bestehend
aus einem Frequenzumrichter und einem Drehstrommotor.
Derartige Drehstromregelantriebe sind in der Praxis allgemein
bekannt.
Drehstromregelantriebe aus Frequenzumrichter und Drehstrommotor
haben im Gegensatz zu z.B. mechanischen Verstellgetrieben die
Eigenschaft, daß das maximale Drehmoment (im Drehzahlbereich des
Konstantfeldbetriebs) konstant ist. Erweitert werden kann dieser
Drehmomentbereich bislang nur durch Ausnutzung des Feld
schwäch-Bereichs oder durch Verwendung von polumschaltbaren
Motoren. Beide Erweiterungsmöglichkeiten sind jedoch mit Nach
teilen behaftet. Wenn der Drehmomentbereich durch Polumschaltung
(mit kurzzeitiger Betriebsunterbrechung) erweitert wird, ist ein
spezieller Motor mit größerer Bauleistung erforderlich. Die Aus
nutzung des Feldschwäch-Bereichs bringt den Nachteil einer einge
schränkten Anwendbarkeit in Verbindung mit Stromzwischenkreis-
Umrichtern nach dem Prinzip der Phasenfolgelöschung mit sich, da
der Leerlaufstrom abnimmt. Weiterhin sind durch das Kippmoment
des Motors physikalische Grenzen gesetzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Drehzahl-
Drehmoment-Regelbereich eines Drehstromregelantriebs der ein
gangs angegebenen Art zu erweitern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der Drehstrom
motor ist in der Spannung umschaltbar ausgeführt. Der Drehstrom
motor wird also betriebsmäßig in der Schaltart verändert, so daß
sich eine veränderte Klemmenspannung ergibt. Kurze Unterbrechun
gen des Drehmoments und kurze Betriebsunterbrechungen werden
dabei in Kauf genommen. Zum Erzielen eines höheren Drehmoments
bei gegebenem Umrichter-Maximalstrom wird beispielsweise auf
höhere Klemmenspannung der Maschine umgeschaltet. Zum Erzielen
einer höheren Enddrehzahl bei gegebener Umrichterausgangsspan
nung wird auf niedrigere Klemmenspannung umgeschaltet. Der Dreh
zahl-Drehmoment-Regelbereich eines Drehstromregelantriebs bzw.
Umrichter-Antriebs der eingangs angegebenen Art kann also erwei
tert werden.
Durch Kombination eines spannungsumschaltbaren Drehstrommotors
mit einem geeignet ausgerüsteten Frequenzumrichter wird ein Dreh
stromregelantrieb geschaffen, der im Bereich konstanten Motor-
Flusses einen erweiterten Drehmoment-Drehzahl-Stellbereich be
sitzt.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Der Drehstrommotor kann durch Reihen-Parallel-Umschaltung um
schaltbar sein. Er kann auch durch Stern-Dreieck-Umschaltung um
schaltbar sein. Aus Aufwandsgründen bietet sich vorzugsweise
Reihen-Parallel-Umschaltung oder Stern-Dreieck-Umschaltung des
Drehstrommotors an. Das Besondere an der Anordnung liegt darin,
daß die Schaltart des Drehstrommotors praktisch während des
Betriebs gewechselt wird.
Vorzugsweise wird der Frequenzumrichter während der Umschaltung
kurz stillgelegt. Dies geschieht vorzugsweise elektronisch. Vor
teilhaft ist es, wenn der Frequenzumrichter nach erfolgter Um
schaltung des Drehstrommotors selbsttätig wieder die Speisung
des Drehstrommotors aufnimmt. Vorteilhaft ist es, wenn der
Frequenzumrichter selbsttätig die Grenzen des jeweiligen Be
triebsbereiches erkennt und die Umschaltung des Drehstrommotors
auslöst.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren nach den Ansprü
chen 7 bis 12.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnungen im einzelnen erläutert. In den
Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie eines Dreh
stromregelantriebs mit mechanischem Verstell
getriebe,
Fig. 2 eine Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie eines Dreh
stromregelantriebs aus Frequenzumrichter und
Drehstrommotor,
Fig. 3a ein Drehzahl-Drehmoment-Diagramm bei Pol
umschaltung,
Fig. 3b ein Drehzahl-Drehmoment-Diagramm bei Aus
nutzung des Feldschwächbereiches,
Fig. 4a ein Drehzahl-Drehmoment-Diagramm mit
Erhöhung der Motor-Nennspannung und
Fig. 4b ein Drehzahl-Drehmoment-Diagramm mit
Absenkung der Motor-Nennspannung.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, haben umrichtergespeiste
Asynchron-Maschinen prinzipiell gegenüber z.B. mechanischen Ver
stellgetrieben den Nachteil, daß das verfügbare Drehmoment im
Stellbereich konstant ist. Während also - wie in Fig. 1 darge
stellt - ein Verstellgetriebe bei abgesenkter Drehzahl n bzw.
abgesenkter Frequenz f in etwa gleiche Leistung P durch ein
entsprechend höheres Drehmoment M überträgt, sinkt - wie in Fig.
2 gezeigt - bei Umrichterantrieben die übertragbare Leistung P
linear mit der Drehzahl n bzw. mit der Frequenz f.
Die bisher angewendeten Verfahren, um dieses Verhalten zu ver
bessern, sind
- a) Polumschaltung (mit kurzzeitiger Betriebsunterbrechung) - Fig. 3a und
- b) Ausnutzung des Feldschwächbereiches (ohne Betriebsunter brechung) - Fig. 3b.
Beide Verfahren haben jedoch Nachteile. Der Nachteil besteht bei
der Polumschaltung gemäß Fig. 3a darin, daß ein spezieller Motor
mit größerer Bauleistung erforderlich ist.
Bei der Ausnutzung des Feldschwächbereiches gemäß Fig. 3b be
steht eine eingeschränkte Anwendbarkeit in Verbindung mit einem
Stromzwischenkreis-Umrichter nach dem Prinzip der Phasenfolge
löschung, da der Leerlaufstrom abnimmt. Darüberhinaus sind
physikalische Grenzen durch das Kippmoment des Motors vorhanden.
Das vorgeschlagene Verfahren besteht darin, bei einem "eintouri
gen" Motor durch Umschaltung der Schaltart des Motors die Nenn
anschlußspannung stufig zu verändern, z.B. durch Reihen-Parallel-
Umschaltung oder vorzugsweise Stern-Dreieck-Umschaltung. Eine
derartige Umschaltung ist mit einer kurzzeitigen Betriebsunter
brechung verbunden, wie dies auch bei der oben erwähnten Polum
schaltung der Fall ist. Im folgenden wird ein Beispiel der
Reihen-Parallel-Umschaltung dargestellt.
Bei dem Verfahren wird ausgenutzt, daß die Bemessungsleistung P*
eines Umrichters sich nach dem Produkt "maximal abgebbarer Strom
x maximal abgebbare Spannung" ergibt.
Ausgehend vom Nennpunkt
Leistung P = 1
Strom I = 1
Spannung U = 1
Frequenz f = 1
Drehzahl n = 1
Strom I = 1
Spannung U = 1
Frequenz f = 1
Drehzahl n = 1
ergeben sich durch Spannungsumschaltung (hier beispielhaft
Reihen-Parallel-Schaltung der Wicklung) die beiden folgenden
Möglichkeiten:
- a) Erhöhung der Motor-Nennspannung durch Schaltartwechsel, z.B. Faktor 2 durch Wechsel von Parallelschaltung auf Reihenschaltung;
- b) Absenkung der Motor-Nennspannung durch Schaltart wechsel, z.B. Faktor 1/2 durch Wechsel von Reihen schaltung auf Parallelschaltung.
Mit dem jeweils reziproken Faktor verändert sich der Strombedarf
des Motors, d.h.:
- a) 1/2 Strombedarf;
- b) 2 x Strombedarf.
Unter Vernachlässigung des Motor-Blindstromes ergibt sich also
die Möglichkeit den Motor
- a) bis n = 1/2 mit M = 2 (Fig. 4a);
- b) bis n = 2 mit M = 1/2 (Fig. 4b) zu betreiben.
Dies ist in den Fig. 4a und 4b dargestellt. ln Fig. 4a ent
spricht der durchgezogen gezeichnete Punkt PN dem Nennpunkt der
Drehzahl n = 1 und dem Nennpunkt des Drehmoments M = 1. Hiervon
ausgehend wird der gestrichelt gezeichnete Punkt PN erreicht,
bei dem die Drehzahl nur noch halb so groß ist (n = 1/2) und das
Drehmoment doppelt so groß ist (M = 2).
Die Fig. 4b zeigt den umgekehrten Fall. Der durchgezogen gezeich
nete Punkt PN entspricht wieder dem Nennpunkt, also der Nenndreh
zahl n = 1 und dem Nenndrehmoment M = 1. Hiervon ausgehend wird
der gestrichelt gezeichnete Punkt PN erreicht, bei dem die Dreh
zahl n doppelt so groß ist (n = 2) und bei dem das Drehmoment M
halb so groß ist (M = 1/2).
Die Nachteile der üblichen Verfahren (Polumschaltung und Aus
nutzung des Feldschwächbereiches) werden dabei vermieden. Zur
Polumschaltung: Zumindest bei Wahl der Stern-Dreieck-Umschaltung
kann ein standardmäßiger Motor mit normaler Bauleistung einge
setzt werden. Zur Ausnutzung des Feldschwächbereiches: Durch den
analog zur Frequenz-Steigerung wachsenden Motor-Leerlaufstrom
kann das Verfahren auch bei Stromzwischenkreis-Umrichtern einge
setzt werden.
Bei Berücksichtigung des Blindstromes der Asynchronmaschine im
Strombedarf ist der Gewinn an Stellbereich etwas geringer als
oben vereinfacht dargestellt.
Claims (12)
1. Drehstromregelantrieb, bestehend aus einem Frequenzumrichter
und einem Drehstrommotor,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstrommotor in der Spannung umschaltbar ausge
führt ist.
2. Drehstromregelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Drehstrommotor durch Reihen-Parallel-Umschal
tung umschaltbar ist.
3. Drehstromregelantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drehstrommotor durch Stern-Dreieck-Umschal
tung umschaltbar ist.
4. Drehstromregelantrieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzumrichter
während der Umschaltung vorzugsweise elektronisch kurz still
gelegt wird.
5. Drehstromregelantrieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzumrichter
nach erfolgter Umschaltung des Drehstrommotors selbsttätig
wieder die Speisung des Drehstrommotors aufnimmt.
6. Drehstromregelantrieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzumrichter
selbsttätig die Grenzen des jeweiligen Betriebsbereiches
erkennt und die Umschaltung des Drehstrommotors auslöst.
7. Verfahren zur Erweiterung des Stellbereiches von geregelten
Antrieben, speziell von umrichtergespeisten Asynchron-
Maschinen, wobei der geregelte Antrieb einen Frequenzum
richter und einen Drehstrommotor aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstrommotor in der Spannung umgeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehstrommotor durch Reihen-Parallel-Umschaltung umgeschal
tet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstrommotor durch Stern-Dreieck-Umschaltung um
geschaltet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Frequenzumrichter während der Umschaltung
vorzugsweise elektronisch kurz stillgelegt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Frequenzumrichter nach erfolgter Umschal
tung des Drehstrommotors selbsttätig wieder die Speisung des
Drehstrommotors aufnimmt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Frequenzumrichter selbsttätig die Grenzen
des jeweiligen Betriebsbereiches erkennt und die Umschaltung
des Drehstrommotors auslöst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3836662A DE3836662A1 (de) | 1988-10-27 | 1988-10-27 | Drehstromregelantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3836662A DE3836662A1 (de) | 1988-10-27 | 1988-10-27 | Drehstromregelantrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3836662A1 true DE3836662A1 (de) | 1990-05-10 |
Family
ID=6366053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3836662A Withdrawn DE3836662A1 (de) | 1988-10-27 | 1988-10-27 | Drehstromregelantrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3836662A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4018146A1 (de) * | 1990-06-06 | 1991-12-12 | Alber Karin | Elektrische antriebseinheit |
DE19928106C1 (de) * | 1999-06-19 | 2000-11-16 | Daimler Chrysler Ag | Elektrisches Generator/Motor-System |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1613104B2 (de) * | 1966-05-27 | 1972-11-30 | Golay Buchel & Cie SA, Malley, Lausanne (Schweiz) | Steuerschaltung fuer induktionsmotoren mit elektronischer kommutierung |
-
1988
- 1988-10-27 DE DE3836662A patent/DE3836662A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1613104B2 (de) * | 1966-05-27 | 1972-11-30 | Golay Buchel & Cie SA, Malley, Lausanne (Schweiz) | Steuerschaltung fuer induktionsmotoren mit elektronischer kommutierung |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4018146A1 (de) * | 1990-06-06 | 1991-12-12 | Alber Karin | Elektrische antriebseinheit |
DE19928106C1 (de) * | 1999-06-19 | 2000-11-16 | Daimler Chrysler Ag | Elektrisches Generator/Motor-System |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8130 | Withdrawal |