DE3834612A1 - Tieftemperaturlager in silobauweise - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Tieftemperaturlager in Si­ lobauweise mit außenliegenden Isolierpaneelen, die wärmebeweglich an horizontalen Querriegeln aufsteigender, das Lagergerüst bildender Stahlträger festgelegt sind.

Derartige Tieftemperaturlager können eine erhebliche Höhe von bis zu 25 m aufweisen, deren Außenwandung aus durch­ gehenden, aufsteigenden Stahlträgern besteht und die gleichzeitig das Lagerregal aufnehmen. Auf der Außenseite dieser Stahlträger sind Isolierpaneele befestigt, die im allgemeinen aus einer Außen- und einer Innenschale aus verzinktem und ggf. farbbeschichtetem Blech mit da­ zwischenliegender Isolierung bestehen. Diese Paneele sol­ len in vertikaler Richtung mit möglichst wenig Trennfugen ausgeführt sein, um eine optimale Isolierung zu gewähr­ leisten.

Wegen der insbesondere bei Sonneneinstrahlung erheblichen Temperaturdifferenz, die von diesen Isolierpaneelen be­ herrscht werden müssen, sind diese auch erheblichen Bean­ spruchungen aufgrund von Wärmedehnungen und thermischen Verformungen ausgesetzt, die von der Paneelbefestigung aufgenommen werden müssen. Dies gilt insbesondere auch für die unterschiedliche Dehnung von Außen- und Innen­ schale der Isolierpaneele, da bei einer Innentemperatur von bis zu minus 30°C und einer Außentemperatur bei Son­ neneinstrahlung von mehr als plus 50°C durch eine stärke­ re Dehnung der Außenschale Verformungen in Form einer Auswölbung des Paneels nach außen auftreten können.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu­ grunde, ein Tieftemperaturlager und insbesondere eine Be­ festigung für derartige Isolierpaneele zu schaffen, die allen thermischen Beanspruchungen standhält und mit der eine Verwerfung der Außenschale und damit ggf. eine unzu­ lässige Spaltbildung sicher verhindert wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die U-förmigen, nach unten offenen Querriegel am äußeren Schenkel von auf der Innenseite der Isolierpa­ neele befestigten Agraffen hintergriffen sind, deren un­ tere, kürzere Enden vertikales Spiel gegenüber der Schen­ kelunterkante des Querriegels und deren obere Enden hori­ zontales Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel aufweisen.

Durch eine derartige Halterung und Führung der Isolier­ paneele mittels Agraffen, die gegenüber den Querriegeln sowohl vertikales als auch ein horizontales Spiel aufneh­ men, können damit thermische Bewegungen und Wärmedehnun­ gen sicher aufgenommen und beherrscht werden, so daß da­ mit eine Verformung der Isolierpaneele sicher vermieden wird.

Zweckmäßigerweise ist jedes am unteren Ende ortsfest ab­ gestützte Isolierpaneel in seiner Höhe über mehrere, vertikal voneinander beabstandete Agraffen am Lagergerüst festgelegt.

Zur besseren Parallelführung der oberen freien Enden der Agraffen ist es ferner zweckmäßig, wenn jede Agraffe im unteren, umgeschlagenen Bereich mit einer zusätzlichen Verschraubung gegenüber dem Isolierpaneel fixiert ist.

Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise von Ausführungsbeispielen nach der Erfin­ dung näher erläutert. Dabei zeigen

Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine fer­ tig montierte Wandung eines Tieftemperaturlagers,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teilbereich die­ ser Wandung im Bereich eines Querriegels mit daran festgelegtem Isolierpaneel und

Fig. 3 eine Aufsicht und eine Seitenansicht einer Aus­ führungsform einer Agraffe.

Wie man aus Fig. 1 ersieht, besteht die Wandung eines solchen Tieftemperaturlagers in Silobauweise aus innen­ liegenden, vertikalen Stahlträgern 1, die gleichzeitig das nicht näher dargestellte Lagerregal aufnehmen können. Auf der Außenseite der Stahlträger 1 sind in vorgegebenen Abständen übereinander U-förmige Querriegel 2 angeordnet, deren Profil nach unten offen ist und an denen die vorge­ hängten Isolierpaneele 3 und 4 befestigt werden sollen.

Diese Isolierpaneele sind im allgemeinen einmal horizon­ tal unterteilt und bestehen aus einem unteren, starren Paneel 3 und einem darauf aufgesetzten, in noch zu be­ schreibender Weise wärmebeweglich gehalterten Paneel 4. Dabei kann das untere, starr befestigte Paneel 3 etwa 8 m und das obere Paneel 4 etwa 15 m hoch sein. Dieses obere Paneel 4 ist am unteren Ende mit einem Stufenfalz 5 aus­ gebildet und sitzt auf der Innenseite auf einem Winkel­ eisen 6 auf, das an dem unteren Querriegel 2 angeschweißt ist. Das obere Ende des starren Isolierpaneels 3 ist ebenfalls stufenförmig gefalzt, wobei sich der ergebende Dehnungsspalt 7 zwischen unterem Paneel 3 und oberem Pa­ neel 4 zusätzlich noch mit Isoliermaterial ausgefüllt und auf der Außenseite mit einer Abdeckung abgedichtet ist. Über eine durchgehende Halterung 8 sind dann oberes Pa­ neel 4 und unteres Paneel 3 gegen den unteren Querriegel 2 verschraubt.

Um entsprechende Wärmedehnungen des aufsteigenden, oberen Paneels 4 aufnehmen zu können, sind diese Paneele über Agraffen 10 an den Querriegeln 2 gehaltert, wie das im einzelnen aus Fig. 2 ersichtlich ist.

Die Isolierpaneele 4 weisen dabei eine Außenschale 11 und eine Innenschale 12, üblicherweise aus verzinktem und ggf. farbbeschichtetem Blech auf, zwischen denen ein wär­ medämmendes Isoliermaterial 13 angeordnet ist. Auf der Innenschale 12 sind nunmehr nach oben offene Agraffen 10 befestigt, die im allgemeinen aus einem U-förmigen Bügel mit einem kürzeren Schenkel 14 und einem längeren Schen­ kel 15 bestehen. Diese Agraffen 10 sind dabei über die Isolierpaneele 4 durchdringende Halterungen 16 so am Pa­ neel 4 befestigt, daß die Oberkante des innenliegenden Schenkels 14 der Agraffe 10 einen vorgegebenen Abstand zum freien Schenkel 17 des Querriegels 2 aufweist, wo­ durch das mögliche vertikale Spiel des Paneels 4 am je­ weiligen Halterungspunkt bestimmt ist.

Der längere Schenkel 15 der Agraffe 10 hintergreift dabei den freien Schenkel 17 des Querriegels 2, um eine Halte­ rung in horizontaler Richtung zu bewirken.

Wegen des großen Temperatursprunges in der Größenordnung von bis zu 80°C zwischen Außenschale 11 und Innenschale 12 des Paneels 4 besteht wegen der dadurch bedingten un­ terschiedlichen Längung von Außen- und Innenschale die Gefahr, daß sich das Paneel 4 nach außen auswölbt. Um derartige thermische Verformungen zu reduzieren und einen Ausgleich über die Gesamthöhe des Paneels 4 zu schaffen, sind die Agraffen 10 bzw. deren längere Schenkel 15 mit horizontalem Spiel zum freien Schenkel 17 des Querriegels 2 angeordnet und ausgebildet, wobei dieses Spiel etwa 5-30 mm betragen kann.

Um dabei dieses horizontale Spiel sicherzustellen und ein Kippen der Agraffe 10 bei der Festlegung über die Halte­ rung 16 zu verhindern, kann der untere doppelschenklige Bereich der Agraffe 10 noch über eine zusätzliche Halte­ rung 20 gegen die Innenschale 12 fixiert werden.

In Fig. 3 ist dabei eine spezielle Gestaltung einer Agraffe 10 in Aufsicht und Seitenansicht gezeigt, die aus einem gefalteten Blech mit dem längeren Schenkel 15 und dem kürzeren Schenkel 14 besteht. Im zentralen Bereich ist dabei im längeren Schenkel 15 eine Bohrung 18 zur Durchführung der Halterung 16 vorgesehen, während im un­ teren doppelwandigen Bereich eine seitlich zur Bohrung 18 versetzte weitere Bohrung 19 vorgesehen ist, über die eine zusätzliche Fixierung der Agraffe 10 an der Innen­ schale 12 möglich ist, um ein Kippen und damit eine uner­ wünschte Verringerung des horizontalen Spaltes zum Schen­ kel 17 des Querriegels 2 zu verhindern.

Wie aus dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ersichtlich, reichen im allgemeinen bei einer Isolierpa­ neellänge von etwa 15 m 3 Querriegel in der Höhe aus. Die beschriebene Ausgestaltung und Anordnung der Halterung hat darüber hinaus noch den großen Vorteil, daß derartige Paneele ohne ein zusätzliches Gerüst an den Stahlträgern 1 bzw. den Querriegeln 2 festgelegt werden können, da zur Halterung nach Aufsetzen des Paneels 4 auf das starre Pa­ neel 3 nur noch ein Anschrauben der Agraffen 10 von hin­ ten erforderlich ist, um dem Paneel 4 eine ausreichende Verankerung und Halt zu geben.

Claims (4)

1. Tieftemperaturlager in Silobauweise, mit außen­ liegenden Isolierpaneelen, die wärmebeweglich an horizon­ talen Querriegeln aufsteigender, das Lagergerüst bilden­ den Stahlträgern festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmigen, nach unten offenen Querriegel (2) am äußeren Schenkel (17) von auf der Innenseite (12) der Isolierpaneele (4) befestigten Agraffen (10) hintergrif­ fen sind, deren untere Enden (14) vertikales Spiel gegen­ über der Schenkelunterkante (17) des Querriegels (2) und dessen obere Enden (15) horizontales Spiel gegenüber dem Querriegelschenkel (17) aufweisen.

2. Tieftemperaturlager nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das horizontale Spiel 5 bis 30 mm be­ trägt.

3. Tieftemperaturlager nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß jedes am unteren Ende starr ab­ gestützte Isolierpaneel (4) in seiner Höhe über mehrere, vertikal voneinander beanstandete Agraffen (10) am Lager­ gerüst (1, 2) festgelegt ist.

4. Tieftemperaturlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Agraffe (10) im unteren, umgeschlagenen Bereich mit einer zusätzlichen Verschraubung (20) gegenüber dem Isolierpaneel (4) fi­ xiert ist.