DE3831547A1 - Verfahren zur herstellung einer moertelsaeule im erdreich - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer moertelsaeule im erdreichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung oder zur
Formung einer Mörtelsäule im Erdreich, bei welchem eine Bohr
schnecke in das Erdreich eingedreht und durch das Seelenrohr
der Bohrschnecke eine Bindemittelsuspension in das Bohrlich ein
gebracht wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der EP-OS 00 65 340 bekannt.
In dieser Druckschrift wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Gründungspfahls im Erdboden beschrieben, bei welchem ein Rohr,
dessen unteres Ende mit einer Schneidschaufel versehen ist, un
ter axialer Belastung in den Boden geschraubt wird. Gleichzeitig
wird eine Verfestigungsflüssigkeit, wie Vergußmörtel, über eine
Öffnung der Rohrwand in der Nähe der nach unten weisenden Seite
der Schaufel zugeführt, wobei das Rohr und die Schaufel im Bo
den bleiben. Bei diesem bekannten Verfahren wird um die Rohr
wand herum ein Raum mit beträchtlicher Dicke oberhalb der Schau
fel gebildet, und es wird die Verfestigungsflüssigkeit von un
ten nach oben in diesen Raum eingeführt.
Weiterhin ist aus der EP-PS 01 09 485 ein Gerät zur Bodenver
besserung bekannt, welches eine drehbare Stange aufweist, deren
vorderes Ende mit einer Bohrschneide ausgerüstet ist, die beim
Einführen der Stange in den Erdboden in Drehung versetzt wird,
um die Stange beim Eindringen in den Erdboden zu führen. Die
Bohrschneide weist eine Auslaßöffnung zum Einspritzen eines
flüssigen Mittels auf, welches zur Bodenverbesserung dienen
soll und in den aufgewühlten Teil des Erdbodens eingespritzt
wird, während die Stange mit der in Drehung gehaltenen Bohr
schneide aus dem Erdboden herausgezogen wird.
Weiterhin ist aus der EP-PS 01 61 974 eine Anordnung bekannt,
welche zwei gegenläufige Schnecken aufweist, die in den Boden
eingebracht werden und dort mit einem zugegebenen Bindemittel
einen Mörtel anrühren.
Den bekannten Verfahren ist gemeinsam der Nachteil eigen, daß
bei verhältnismäßig großem gerätetechnischem Aufwand zwar eine
Herstellung von Mörtel im Boden möglich ist, jedoch die Bohr
lochwandung zunächst auf die volle Tiefe der Bohrung aufge
lockert wird und erst beim Zurückziehen der Bohreinrichtung
eine Vereinigung zwischen dem eingebrachten Bindemittel und
dem Bodenmaterial erfolgen kann. Weiterhin können bei den be
kannten Verfahren in festeren Böden Probleme bei der Vertikali
tät der abgeteuften Bohrung entstehen.
Auf diesem Stand der Technik aufbauend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welchem im Umgebungsbereich der Bohrung
Bodenauflockerungen vermieden werden, die zu Setzungsschäden an
Nachbar-Bebauungen führen könnten.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Bohr
schnecke korkenzieherartig derart in das Erdreich eingedreht
wird, daß kein Bodenmaterial nach oben gefördert wird, daß wäh
rend des Eindrehens der Bohrschnecke die Bindemittelsuspension
eingepumpt wird, daß die Bindemittelsuspension während der Ab
senkung der Bohrschnecke durch wenigstens eine Öffnung am Fuß
der Bohrschnecke aus dem Seelenrohr in das Bohrloch geleitet
wird, daß der oben beschriebene Vorgang in der Weise durchge
führt wird, daß die Bindemittelsuspension die Möglichkeit hat,
in einen Ringraum um die Bohrschnecke herum einzudringen und
entlang der Bohrung im Boden einen zylindermantelförmigen
Stützmantel auszubilden, daß nach dem Erreichen der Endtiefe
die Drehrichtung der Bohrschnecke umgekehrt wird, daß die Bohr
schnecke aus dem Erdreich herausgeschraubt wird ohne Boden
material nach oben zu fördern und daß beim Herausschrauben
der Bohrschnecke Bindemittelsuspension zugegeben und somit
der Raum innerhalb des Stützmantels verfüllt wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens zeichnet sich dadurch aus, daß die Bindemittelsuspension
unter Druck eingepumpt wird. Während der am besten geeignete
Druck von der Bodenbeschaffenheit abhängt, und unter Umstän
den experimentell zu ermitteln ist, können vorteilhafterwei
se Drucke bis zum Bereich von etwa 40 bar verwendet werden.
Weiterhin kann gemäß der Erfindung vorzugsweise vorgesehen
sein, daß aus dem Gemisch aus Bindemittelsuspension und Boden
material im Bohrloch unter Verdichtung der Bohrlochverfüllung
dadurch Wasser ausgetrieben wird, daß ein Verbauträger in das
Bohrloch eingesetzt und nach dem Erreichen der Endtiefe in
Vibration versetzt wird. Dabei entstehen die Vorteile, daß zum
Setzen von Trägern für den Trägerverbau kein Bohrgut beseitigt
werden muß, keine Verfüllung nötig ist, der Einbau mit leich
ten Rüttlern möglich ist, der Trägereinbau mit minimalen Er
schütterungen durchgeführt werden kann und dabei zugleich eine
sehr gute Vertikalität für die Träger erreicht wird. Dabei ist
auch zu berücksichtigen, daß der Bohrdurchmesser nur der größ
ten Diagonalen der Träger entsprechen muß.
Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, daß zur Erzeugung der
Vibration auf die Luftseite des Verbauträgers ein Rüttler auf
gesetzt wird.
Gemäß der Erfindung ist vor allem der wesentliche Vorteil er
reichbar, daß auch bei wenig standfesten Böden Auflockerungen
des Baugrundes, insbesondere in seinem oberen Bereich, mit
besonders hoher Zuverlässigkeit vermieden und auf diese Weise
Setzungsschäden an Nachbargebäuden ausgeschlossen werden können.
Es wird gemäß der Erfindung vorteilhafterweise der Boden
praktisch nicht aufgewühlt und nicht aufgelockert, sondern
- im Gegenteil - im Bereich der Bohrung sogar beim Nieder
bringen der Bohrung zunächst etwas verdichtet und im Bereich
des zylindermantelförmigen Sützmantels relativ stark verfe
stigt.
Weiterhin führt das erfindungsgemäße Verfahren zu dem Vorteil,
daß die gemäß der Erfindung hergestellten Mörtelsäulen sich
besonders gut als Füllpfähle für tangierende und eingeschnit
tene Bohrpfahlwände eignen.
Weiterhin eignen sich die gemäß der Erfindung hergestellten
Mörtelsäulen auch ausgezeichnet als Gründungselemente.
Schließlich können die nach der Erfindung hergestellten Mörtel
säulen auch zur Ausfachung eines Trägerverbaues mit weniger hoch
belasteten Füllpfählen gut verwendet werden.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeich
nung beschrieben; in dieser zeigen:
Fig. 1 das Abteufen des Bodens beim Niederbringen der Bohr
schnecke;
Fig. 2 das Einbringen der Bindemittelsuspension beim Hoch
fahren der Bohrschnecke und
Fig. 3 die Ausfachung eines Trägerverbaues mit weniger hoch
belasteten Füllpfählen.
In Fig. 1 ist in einer rein schematischen Darstellung das Abteu
fen einer Bohrung dargestellt. Der Begriff "Bohrung" wird in der
vorliegenden Beschreibung weniger im Sinne einer klassischen Boh
rung verwendet, sondern vielmehr mit dem Bedeutungsinhalt, daß
derjenige Bereich angesprochen ist, in welchen eine Bohrschnecke
ähnlich wie ein Korkenzieher in einem Flaschenkorken eingebohrt
wird. Dies bedeutet im Ergebnis, daß der Boden im Bereich der
Bohrschnecke weder nach oben gefördert, noch aufgewühlt wird.
Das Erdreich bleibt bei der Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens nach einem wesentlichen Grundgedanken der
Erfindung mehr oder weniger an Ort und Stelle, es wird beim
Eindrehen der Bohrschnecke lediglich leicht nach außen ver
drängt und dabei verdichtet. Der Begriff "Bohrung" bedeutet
in der vorliegenden Beschreibung also nicht, daß ein Hohlraum
entstünde. Vielmehr wird unter dem Begriff "Bohrung" in dieser
Beschreibung verstanden, daß derjenige Bereich des Erdbodens,
in den eine Bohrschnecke eingedreht wird, soweit wie möglich
ungestört bleibt, lediglich etwas radial nach außen verdrängt
und dabei verdichtet wird.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 ist eine Bohrschnecke 1 ein
bestimmtes Stück in das Erdreich 2 hineingedreht. Es wird be
reits zu Beginn des Bohrvorganges durch ein Seelenrohr 1 a eine
Bindemittelsuspension 3 von oben in die Bohrschnecke 1 einge
führt, wobei die Bindemittelsuspension 3 aus der unteren Öff
nung 1 b des Seelenrohres 1 a austritt. Für die Bindemittelsus
pension 3 kann ein flüssiges Bindemittel verwendet werden, wel
ches auf der Basis von Bentonit, Zement, Kalk oder einem ähn
lichen Erzeugnis beruht.
Es ist von Bedeutung, daß beim Niederbringen der Bohrschnecke 1
auch der Raum 7 zwischen den Schneckenwendelgängen mit Bodenma
terial gefüllt bleibt. Es ist das Bodenmaterial im Raum 7 in
der Zeichnung nicht speziell markiert.
Durch die Drehbewegung der Bohrschnecke 1 wird die Bindemittel
suspension 3 vorwiegend in einen Ringraum gedrängt, der die
Schneckenwendel der Bohrschnecke 1 umgibt. Dieser Vorgang ist
durch Pfeile, die jeweils radial nach außen und dann nach oben
weisen, im unteren Bereich der Bohrschnecke 1 angedeutet. In
dem erwähnten Ringraum bildet sich ein Stützmantel 4 aus, wel
cher die Schneckenwendel der Bohrschnecke 1 umgibt. In diesem
Stützmantel 4 filtert durch den dort herrschenden Druck das
Wasser aus der Suspension weitgehend aus, und es entsteht eine
Art Filterkuchen im Bereich der Bohrlochwandung. Dieser Fil
terkuchen kann je nach den Eigenschaften des Bodens zwischen
einigen Millimetern und mehreren Zentimetern dick sein. Die
ser Stützmantel 4 übernimmt die Stützung des Bohrlochs und
verhindert zugleich eine Auflockerung des Erdreichs 2 im Be
reich der Bohrlochwandung 5.
Wenn die Endtiefe erreicht ist, wird die Drehrichtung der
Bohrschnecke 1 umgekehrt, und es wird die Bohrschnecke 1 wie
der aus dem Erdreich herausgeschraubt. Dieser Vorgang ist in
Fig. 2 schematisch veranschaulicht. Es kann beim Herausschrau
ben der Bohrschnecke 2 mit einer höheren Drehzahl als beim
Niederbringen der Bohrung gearbeitet werden. Es können dabei
Drehzahlen zwischen 10 und 60 Umdrehungen pro Minute zweck
mäßig sein. Gemäß der Darstellung in Fig. 2 wird die Bohr
schnecke 1 langsam nach oben bewegt und es wird dabei weiter
hin Bindemittelsuspension 3 eingepumpt. Die Bindemittelsuspen
sion tritt weiterhin aus der Öffnung 1 b im unteren Bereich der
Bohrschnecke 1 aus. Durch die Drehung der Bohrschnecke 1 wird
beim Hochziehen dieser Bohrschnecke die Bindemittelsuspension 3
mit dem Erdreich vermischt. Dabei entsteht eine Mörtelsäule 6,
die praktisch eine Mischung aus Bodenmaterial und Bindemittel
darstellt. Der Druck, mit dem die Bindemittelsuspension 3 ein
gepumpt wird, kann im Bereich bis zu 40 bar liegen.
Die Fig. 3 veranschaulicht in einer schematischen Draufsicht
eine Reihe von nebeneinander mit leichter Überschneidung ange
ordneten Mörtelsäulen 6. In die beiden äußeren Mörtelsäulen ist
jeweils ein Verbauträger 8 eingebracht. Die Fig. 3 veranschau
licht eine vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit des erfindungs
gemäßen Verfahrens zum Setzen von Verbauträgern 8 für einen
Trägerverbau mit dem Vorteil, daß praktisch kein Bohrgut be
seitigt werden muß und auch keine Verfüllung nötig ist. Der
Einbau der Verbauträger 8 kann mit einem leichten Rüttler durch
geführt werden. Wie aus der schematischen Darstellung der Fig.
3 ersichtlich ist, muß der Durchmesser der größten Diagonalen
der Verbauträger 8 entsprechen. Die Fig. 3 veranschaulicht die
Ausfachung eines Trägerverbaus mit weniger hoch belasteten
Füllpfählen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt
werden, daß es zu einer hinreichend festen Verbindung zwi
schen dem Stützmantel 4 und der Mörtelsäule 6 kommt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Mörtelsäule im Erdreich,
bei welchem eine Bohrschnecke in das Erdreich einge
dreht und durch das Seelenrohr der Bohrschnecke eine
Bindemittelsuspension in das Bohrloch eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
- (a) daß die Bohrschnecke korkenzieherartig derart in das Erdreich eingedreht wird, daß kein Bodenmaterial nach oben gefördert wird;
- (b) daß während des Eindrehens der Bohrschnecke die Bin demittelsuspension eingepumpt wird;
- (c) daß die Bindemittelsuspension während der Absenkung der Bohrschnecke durch wenigstens eine Öffnung am Fuß der Bohrschnecke aus dem Seelenrohr in das Bohr loch geleitet wird;
- (d) daß der in den Schritten (a) bis (c) beschriebene Vorgang in der Weise durchgeführt wird, daß die Bin demittelsuspension die Möglichkeit hat, in einen Ring raum um die Bohrschnecke herum einzudringen und ent lang der Bohrung im Boden einen zylindermantelförmi gen Stützmantel auszubilden;
- (e) daß nach dem Erreichen der Endtiefe die Drehrichtung der Bohrschnecke umgekehrt wird;
- (f) daß die Bohrschnecke aus dem Erdreich herausge schraubt wird, ohne Bodenmaterial nach oben zu för dern und
- (g) daß beim Herausschrauben der Bohrschnecke Bindemit telsuspension zugegeben und somit der Raum innerhalb des Stützmantels verfüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindemittelsuspension unter Druck eingepumpt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Gemisch aus Bindemittelsuspension und Bo
denmaterial im Bohrloch unter Verdichtung der Bohrloch
verfüllung dadurch Wasser ausgetrieben wird, daß ein
Verbauträger in das Bohrloch eingesetzt und nach dem Er
reichen der Endtiefe in Vibration versetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der Vibration auf die Luftseite des
Verbauträgers ein Rüttler aufgesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883831547 DE3831547A1 (de) | 1988-09-16 | 1988-09-16 | Verfahren zur herstellung einer moertelsaeule im erdreich |
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DE19883831547 DE3831547A1 (de) | 1988-09-16 | 1988-09-16 | Verfahren zur herstellung einer moertelsaeule im erdreich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3831547A1 true DE3831547A1 (de) | 1990-03-22 |
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ID=6363106
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883831547 Ceased DE3831547A1 (de) | 1988-09-16 | 1988-09-16 | Verfahren zur herstellung einer moertelsaeule im erdreich |
Country Status (1)
Country | Link |
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