DE382558C

DE382558C - Verfahren zur Herstellung von heiss gepressten Schleifkoerpern

Info

Publication number: DE382558C
Application number: DEP43923D
Authority: DE
Original assignee: DR MAX PLATSCH
Current assignee: DR MAX PLATSCH
Priority date: 1922-03-29
Filing date: 1922-03-29
Publication date: 1923-10-04

Description

Verfahren zur Herstellung von heiß gepreßten Schleifkörpern. Schleifkörper stellt man bekanntlich aus Naturschmirgel, geschmolzener Tonerde (Korund) oder Siliziumkarbid (Karborund) her, indem man einmal Körnungen dieser Materialien auf kaltem Wege mit Bindemitteln, wie Zement, Gummilösung usw., mischt und die geformte Mischung trocknen bzw. erhärte?i läßt, oder aber man mischt die Körnungen mit nassem, präpariertem Ton und brennt die getrockneten Formen in besonderen Öfen meist in Kapseln zu harten Scheiben. Hauptsächlich ist das letztere Verfahren in der Technik verbreitet, weil es die härtesten Scheiben liefert, aber es stellt sich durch den Langwie- ; rigen Fabrikationsgang heute sehr teuer.
Es wurde nun gefunden, daß man nach folgendem Verfahren schneller und billiger gute Schleifscheiben herstellen kann. Beispielsweise :, mischt man beliebige Körnungen von Korund oder Karborund mit feinem Kohlenpulver, (etwa 30 Prozent) und preßt unter Erhitzen die Mischung in einer Form so lange, bis die verkokende Kohle erweicht und in backenden Zustand kommt. Nach dem Entweichen der Kohlengase ist der Koks erhärtet, und die Scheibe wird vom Preßdruck entlastet; man läßt langsam unter Vermeidung von Luftzutritt erkalten, und die Scheibe ist fertig. Das gefürchtete Verziehen der Scheiben bei dem früheren Brennverfahren fällt hier weg, well i die Scheibe unter Preßdruck steht. Vor- ; trocknen und sonstige wochenlange Behandlungen fallen fort; in wenigen Stunden ist die Fabrikation beendet. Die bekannte Schleifkraft des Koks wird durch die dichte Pressung noch erhöht, so daß also auch das Bindemittel nicht zu weich ist. Die Erhitzung kann auf beliebige Art vorgenommen werden. Will man auf elektrischem Wege die Masse selbst erhitzen, so setzt man der Kohle etwas stromleitendes Material, wie Kokspulver, zu und erhält dann durch Widerstandserhitzung sehr bald die gewünschte Temperatur, da ja die verkokende Kohle auch schnell leitend wird.
Noch billiger gestaltet sich aber die Scheibenherstellung, wenn man nach diesem Verfahreti das Schleifmaterial während des Brennprozesses in der Scheibe selbst erzeugt, was besonders bei Korund leicht ist. Nimmt man z. B. statt Korund gekörnte Tonerde in Mischu!ig mit Kohlenkokspulver und erhitzt unter Preßdruck auf elektrischem Wege schnell bis auf etwa aooo°, so schmilzt die Tonerde, kristallisiert beim Erkalten zu Korund, und man bekommt gleichfalls eine harte Korundscheibe von guter Schleifkraft. Da Tonerde kauen halb*so teuer ist wie Korund, liegt der Vorteil des Verfahrens auf der Hand.

Claims

PATENT-ANSPRÜCI-IR: i. Verfahren zur Herstellung von Schleifkörpern aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß Schleifmaterialien in Mischung mit backender Kohle als Bindemittel unter Preßdruck erhitzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß statt der Schleifmaterialien selbst ihre Rohprodukte in Mischung mit backender Kohle als Bindemittel unter Preßdruck bis zur Bildung der Schleifmaterialien erhitzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß bei elektrischer Erhitzung der backenden Kohle stromleitende Substanzen, wie Koks, oder andere beigefügt werden.