DE3824896C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Proben
analyse mittels einer mit der zu untersuchenden Substanz
versehenen Chromatographieplatte, wobei insbesondere bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Dünnschichtchromatographie
erfolgt. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vor
richtung zur Probenanalyse, insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es sind aus dem Stand der Technik einzelne Verfahren und
Vorrichtungen zur Probenanalyse bekannt, beispielsweise
Verfahren und Vorrichtungen zur Dünnschichtchromatographie,
zur Hydrolyse oder zur Derivatisierung. Bei diesen Verfah
ren und den dazu verwendeten Vorrichtungen handelt es sich
im wesentlichen um Einzelverfahren, welche unabhängig von
einander oder nacheinander durchgeführt werden. Dabei er
weist es sich insbesondere dann, wenn zu der Probenanalyse
oder Probenuntersuchung zusätzliche chemische Substanzen als
Agens oder Reagens verwendet werden müssen, als unwirt
schaftlich und aus Umweltschutzgründen unerwünscht, daß
jeweils relativ große Mengen der chemischen Substanzen er
forderlich sind, welche in die Atmosphäre austreten können
und welche mit erheblichen Kosten verbunden sind. Weiterhin
erweist es sich bei den bisher bekannten, getrennt durchzu
führenden Verfahren als nachteilig, daß vielfach zur voll
ständigen Durchführung der einzelnen Untersuchungen in den
einzelnen Arbeitsschritten Untersuchungen wiederholt durch
geführt werden müssen, um aussagefähige Ausgangswerte für
nachfolgende Untersuchungsschritte vorliegen zu haben.
Aus der DE-Offenlegungsschrift 26 46 640 ist es bereits
bekannt, ein Dünnschichtchromatogramm einer Mehr
fachentwicklung zu unterziehen, indem nach einer be
stimmten Wanderung der Lösungsmittelfront die Ausbrei
tung der Substanz durch Trocknen mittels eines Inert
gases ein- oder mehrmals unterbrochen wird. Auf diese
Weise sollen die zu trocknenden Flächen genau voneinander
abgegrenzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Probenanalyse zu schaffen,
welche bei einfachem Aufbau und sicherer Handhabbarkeit
eine Probenanalyse in einem relativ kurzen Zeitraum er
möglichen und eine material- und umweltschonende Vorge
hensweise gestatten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
z.B. nach Durchführung einer ersten Chromatographie die
mit der Substanz versehene Schichtseite der Chromato
graphieplatte zur Durchführung einer chemischen Reak
tion in enge räumliche Zuordnung zu einer mit einem
Agens versehenen Schichtseite einer Trägerplatte ge
bracht wird und daß dann die Chromatographieplatte ei
ner zweiten Chromatographie unterworfen wird.
Es werden somit einzelne, durch Dünnschichtchro
matographie voneinander abgetrennte Substanzen eines
Stoffgemisches unmittelbar auf der Trägerplatte deriva
tisiert. Durch eine erneute, winkelversetzte Chromato
graphie werden die Reaktionsprodukte danach identifi
ziert bzw. charakterisiert.
Eine Mehrfachentwicklung ist bei dieser Verfahrensweise
nicht erforderlich, vielmehr genügt eine einfache, zum
technischen Standard gehörige Entwicklung zur Analyse
der Hydrolysenergebnisse völlig.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. So ist es erfindungsge
mäß möglich, einer eindimensional, dünnschichtchromato
graphisch aufgetrennten Probelösung direkt eine weitere
Analyse folgen zu lassen, wobei es möglich ist, diese
Analyse direkt an den auf die Chromatographieplatte
aufgebrachten Substanzen vorzunehmen, ohne daß zusätz
liche, weitere Verfahrensschritte erforderlich wären.
Ein weiterer, wesentlicher Vorteil des erfindungsge
mäßen Verfahrens ist dadurch gegeben, daß im Gegensatz
zu den bisher verwendeten Verfahren nur eine sehr ge
ringe Menge an Agens- oder Reagens-Chemikalien erfor
derlich ist. Durch diese Maßnahme kann zum einen die an
die Umgebung abgegebene Chemikalienmenge wesentlich
verringert werden, zum anderen ist es aus Kostengründen
besonders günstig, nur geringe Chemikalienmengen ver
wenden zu müssen, insbesondere dann, wenn es sich bei
den durchzuführenden Probenanalysen oder Probenuntersu
chungen um Analysen handelt, welche regelmäßig in
großer Anzahl durchzuführen sind. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung liegt darin, daß das durch die Untersu
chungs-Chemikalien beeinflußte Luftvolumen der Labor
räume minimiert werden kann, so daß sich für das Labor
personal angenehmere Arbeitsbedingungen ergeben und daß
insbesondere die Anforderungen an die Betriebssicher
heit
wesentlich leichter erfüllbar sind. Dies trifft insbesondere
dann zu, wenn die Chemikalien brennbar oder explosiv sind.
In einer besonders günstigen Ausgestaltung kann das erfin
dungsgemäße Verfahren so ausgebildet sein, daß die chemi
sche Reaktion in Form einer Derivatisierung oder einer
Hydrolyse erfolgt. Bei diesen chemischen Verfahren ist es
üblicherweise erforderlich, unter Verwendung einer relativ großen
Chemikalienmenge eine Probenmenge zu behandeln. Abgesehen
von der bereits beschriebenen Chemikalien-Einsparung erweist
es sich erfindungsgemäß als günstig, daß die bereits zur
Verfügung stehende Dünnschichtchromatographieplatte zur
weiteren Untersuchung der Probensubstanzen verwendet werden
kann. Es ist insbesondere nicht erforderlich, eine zusätz
liche Probenaufbereitung bzw. Probenentnahme durchzuführen.
Durch die Möglichkeit, erfindungsgemäß unter Verwendung der
einer ersten Chromatographie unterworfenen Chromatographie
platte nachfolgend an die Derivatisierung oder Hydrolyse
eine weitere Chromatographie durchzuführen, ist es möglich,
die Ergebnisse der beiden Chromatographien direkt miteinan
der zu vergleichen, da es sich um identisch dieselben Proben
substanzen handelt. Dabei benutzt man die übliche, zweidi
mensionale Entwicklungsweise von DC-Platten.
Erfindungsgemäß ist es in einer Weiterbildung des Verfahrens
vorteilhaft, die Chromatographieplatte und die zugeordnete
Trägerplatte zur Durchführung der chemischen Reaktion einer
erhöhten Umgebungstemperatur auszusetzen, beispielsweise
durch Einbringen in einen Trockenschrank oder in einen Wärm
ofen. Durch die Möglichkeit, die Reaktion bei höherer Tempe
ratur ablaufen zu lassen, ist es möglich, die Schicht der
Chromatographieplatte mit dem zu verwendenden Agens oder
Reagens in Verbindung zu bringen, ohne daß es erforderlich
wäre, das Agens oder Reagens aufzusprühen oder über ein
Tauchbad aufzubringen, so wie dies aus dem Stand der Tech
nik bekannt ist. Durch die erfindungsgemäße Verfahrens
weise ist es möglich, die Ergebnisse der ersten Chromato
graphie ungestört auf der Chromatographieplatte beizube
halten.
In einer besonders günstigen Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird die Schichtseite der Chromatogra
phieplatte nach Durchführung der zweiten Chromatographie zur
Durchführung einer Detektionsreaktion in eine enge räumliche
Zuordnung zu einer mit einem Reagens versehenen Schichtseite
einer Trägerplatte gebracht. Die Detektionsreaktion dient
dazu, die Ergebnisse der zweiten Chromatographie deutlicher
sichtbar zu machen und die Bestandteile optisch voneinander
zu unterscheiden. Dabei erweist es sich wiederum als beson
ders vorteilhaft, daß sowohl die Ergebnisse der ersten als
auch der zweiten Chromatographie auf einer einzigen Chroma
tographieplatte sichtbar sind.
Es kann sich weiterhin als vorteilhaft erweisen, die chemi
sche Reaktion und/oder die Detektionsreaktion unter Verwen
dung eines flüssigen oder gasförmigen Agens bzw. Reagens
durchzuführen, wobei es in beiden Fällen möglich ist, das
Agens bzw. Reagens durch die enge räumliche Zuordnung der
Trägerplatte und der Chromatographieplatte gleichmäßig auf
letztere aufzubringen und/oder zu verteilen.
Hinsichtlich der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß am
Boden eines kastenförmigen Behältnisses eine mit einer
Schicht versehene Trägerplatte angeordnet ist und daß das
Behältnis mit einer Platte dicht verschließbar ist, wobei
die Platte mit einer der Schicht oder Trägerplatte zuge
wandten Schicht versehen ist. Durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung wird somit ein abgeschlossener Untersuchungs
raum geschaffen, in welchem die Reagenzien auf
besonders einfache und gleichmäßige Weise auf die Chroma
tographieplatte aufgebracht werden kann, ohne daß die auf
dieser aufgezeigten Ergebnisse der Chromatographie gestört
würden und ohne daß die chemische Substanz in die Umgebung,
insbesondere in den Laborraum austritt. Durch die Möglich
keit, das Behältnis (dichtend) abzuschließen, ist es möglich,
dieses ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu handhaben
und beispielsweise in einen Wärmofen oder einen Trocken
schrank einzubringen.
Zur Verringerung der Menge der zu verwendenden Chemikalien
und um eine möglichst schnelle und gleichmäßige Probenbe
handlung durchzuführen, ist vorgesehen, daß die Schichten
der Platte und der Trägerplatte in einem geringen Abstand
zueinander angeordnet sind. Erfindungsgemäß hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, diesen Abstand in einer Größe von
2 bis 10 mm auszubilden.
Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Möglichkeit geschaf
fen, Substanzen direkt auf der Chromatographieplatte inner
halb eines sehr kurzen Zeitraums zu derivatisieren. Weiter
hin besteht die Möglichkeit, unter Verwendung gasförmiger
Detektionsmittel in einem sehr kleinen Reaktionsraum Um
setzungsvorgänge mit den Probensubstanzen vorzunehmen. Bei der
Detektion der zu untersuchenden Substanzen ist es unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, mittels
der gasförmigen Reagentien schärfere und aussagekräftigere
Ergebnisse zu erzielen, als unter Verwendung der bisher
benutzten Sprüh- oder Tauchverfahren, mittels derer das
Detektionsmittel auf die zu detektierende Platte aufgebracht
wurde. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß bei der Umsetzung ein Gemisch von Deriva
ten entstehen kann, welches eine wesentlich einfachere
Identifizierung der zu untersuchenden Substanzen ermöglichen
kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine schematische, isometrische Darstellung
des Behältnisses der erfindungsgemäßen Vor
richtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II
von Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht auf die durch den Pfeil III
gekennzeichnete Seitenfläche des in Fig. 1
dargestellten Behältnisses;
Fig. 4 eine Ansicht, ähnlich Fig. 1, wobei das Be
hältnis durch eine Chromatographieplatte teil
weise verschlossen ist;
Fig. 5 bis 7 Darstellungen von Versuchsergebnissen unter
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
und
Fig. 8 Darstellungen verschiedener Arbeitsstufen bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung ein kastenförmi
ges Behältnis 5 abgebildet, auf dessen Boden 6 eine Träger
platte 3 angeordnet ist, welche mit einer Schicht 4 ver
sehen ist, welche die zur Derivatisierung oder Hydrolyse
erforderlichen Substanzen enthält.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie II-II, wobei in
Fig. 2 das kastenförmige Behältnis 5 mittels einer Chroma
tographieplatte 1 verschlossen ist. Die Chromato
graphieplatte 1 weist an der der Trägerplatte 3 zugewandten
Seite eine Schicht 2 auf, welche in üblicher Weise die
Ergebnisse der mittels der Chromatographie zu untersuchenden
Substanzen umfaßt.
In Fig. 3 ist eine Seitenansicht auf die in Fig. 1 durch den
Pfeil III gezeigte Seitenfläche des Behältnisses 5 darge
stellt, wobei hier ebenfalls, in Abwandlung zu Fig. 1, die
Chromatographieplatte 1 aufgelegt ist. Aus den Fig. 2 und 3
ist besonders deutlich zu erkennen, daß die Schichten 2 und
4 der Chromatographieplatte 1 bzw. der Trägerplatte 3 einen
sehr geringen Abstand zueinander aufweisen, welcher übli
cherweise nur wenige mm beträgt.
In Fig. 4 ist, ähnlich Fig. 1, eine isometrische Ansicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, wobei diese
mittels einer Chromatographieplatte 1 nur teilweise ver
schlossen ist. Erfindungsgemäß ist es möglich, das Be
hältnis 5 mittels einer einzigen Chromatographieplatte 1
zu verschließen, es ist jedoch auch möglich, mehrere klei
nere Platten gleichzeitig nebeneinander zu verwenden.
Die Trägerplatte 3 ist bevorzugterweise in Form einer Sorp
tionsschicht ausgebildet, welche ein Agens trägt, beispiels
weise ein flüssiges Agens, mit welchem die Trägerplatte ge
tränkt ist.
Bevorzugterweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung aus
einem inerten Material gefertigt, beispielsweise aus Glas.
Die zu entwickelnde oder zu untersuchende Platte (im vorste
henden auch Chromatographieplatte genannt) kann mit einer
Gelschicht versehen sein, auf welcher die zu untersuchen
den Substanzen aufgebracht sind.
In den Fig. 1 und 4 ist eine Trägerplatte 3 dargestellt.
Die Trägerplatte 3 kann beispielsweise in Form einer Kie
selgelplatte ausgebildet sein.
Anhand der Fig. 5 bis 8 werden im nachfolgenden Versuchs
ergebnisse dargestellt, welche unter Verwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrich
tung erhalten wurden.
In Fig. 8 sind nebeneinander drei Verfahrensschritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Die in Fig. 8
linke Darstellung I zeigt die nach einer üblichen Dünn
schichtchromatographie entwickelten, in einer Richtung auf
getrennten, erkennbaren Substanzflecke. Die Laufrichtung ist
in üblicher Weise angeordnet, da es sich hierbei um einen
üblichen Verfahrensschritt handelt, wird dieser im einzelnen
nicht näher erläutert. Die in Fig. 8/I gezeigte dünnschicht
chromatographisch entwickelte Platte, welche bevorzugter
weise in Form einer Kieselgelplatte ausgebildet ist, wird
nachfolgend unter Verwenden der in den Fig. 1 bis 4 gezeig
ten Vorrichtung einer Hydrolyse unterworfen, wobei die
Trägerplatte 3 in Form einer Kieselgelplatte ausgebildet
ist, welche mit der zu verwendenden Salzsäurelösung getränkt
ist. Nach diesem Reaktionsschritt wird die Chromatographie
platte in Laufrichtung 2 einer erneuten Entwicklung unter
zogen. Dabei zeichnet sich das in Fig. 8/II dargestellte
Erscheinungsbild ab. Nachfolgend wird die Chromatographie
platte unter nochmaliger Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung einer Detektionsbehandlung unterworfen, wobei
das hierzu erforderliche Reagens auf eine Trägerplatte auf
gebracht wird. Das dabei erhaltene Ergebnis ist in
Fig. 8/III gezeigt. Bei diesem Versuch entsprechen die
dunkel hervorgehobenen Flecken oder Bereiche den Aglykonen,
die nach abgeschlossener Reaktion hervortreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere dazu geeig
net, Glykoside (Saponine, Flavonoide) direkt auf einer
Chromatographieplatte zu hydrolysieren und nach Trennung der
Aglykone in der zweiten Dimension diese sichtbar zu machen. Als Bei
spiel wird dabei ein Flavonoide und Saponine enthaltender Extrakt
aus Calendulae flos in einer Richtung dünnschichtchromato
graphisch getrennt. Die Hydrolyse erfolgt anschließend unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei wird als
Hydrolysereagens beispielsweise 5N-Salzsäure verwendet. Die
Hydrolyse erfolgt unter Auflegung der Chromatographieplatte
auf das erfindungsgemäße Behältnis, so wie in Fig. 4 dar
gestellt. Anschließend wird das nunmehr verschlossene Be
hältnis über einen Zeitraum von 4 bis 10 min auf 120°C er
hitzt. Die Hydrolysebedingungen müssen dabei dem jeweiligen
Untersuchungsproblem angepaßt werden, so wie dies beim Stand
der Technik ebenfalls erforderlich ist. Anschließend ist es
möglich, die Aglykone oder auch die enthaltenen Zucker in
der zweiten Dimension zu trennen. Dies erfolgt durch noch
malige Chromatographiebehandlung, wobei die Laufrichtung
entsprechend versetzt wird. Die Detektion oder Sichtbar
machung kann mittels eines flüchtigen Reagens, beispiels
weise Chlorsulfonsäure-Eisessig (1 : 2) in der erfindungsge
mäßen Vorrichtung erfolgen. In den Abb. 5 bis 7 sind
die Versuchsergebnisse der oben beschriebenen Versuchs
schritte unter Verwendung verschiedener Substanzen im ein
zelnen dargestellt. Die Abb. 5 bis 7 zeigen, daß bei
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens außerordentlich
scharfe Trennungen der einzelnen Bereiche oder Flecken auch
dann möglich sind, wenn nach der ersten Chromatographie-
Behandlung mehrere Substanzen in einem Bereich zusammen
fallen oder nebeneinander angeordnet sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich insbesondere für
die Identitätsprüfung von Drogen als besonders geeignet, da
es neben den bisher üblichen Rf-Werten und Färbungen von
Zonen (z.B. DAB 9, HAB 1) zusätzliche Anhaltspunkte (beispiels
weise über Aglykone oder Zucker) liefert. Außer hydrolyti
schen Spaltungen können in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch Derivatisierungen vorgenommen werden, wodurch weitere,
für die Identitätsprüfungen erforderliche Werte ermittelt
werden können.
Bei den in den Fig. 5 und 6 gezeigten Versuchsergebnissen
wurden folgende Untersuchungslösungen verwendet:
Fig. 5: 20 µl Calendula-Tinktur (1 : 5), hergestellt nach
DAB 9; Fig. 6: 20 µl Calendula-Urtinktur nach HAB 1. Als
Fließmittel diente für die Laufrichtung 1 die Oberphase
n-Butanol/Eisessig/Wasser (50 : 10 : 40), in der Laufrichtung 2
Cyclohexan/Ethylacetat/Eisessig (60 : 38 : 2).
In Fig. 7 wurden als Vergleichslösungen (0,1% in Methanol
bzw. Lsg. 5 in Chloroform) je 2 µl punktförmig aufgetragen:
1. Chlorogensäure; 2. Rutin; 3. Quercetin; 4. Isorhamnetin; 5. Oleanolsäure. Als Untersuchungslösung dienten 30 µl Calendula-Extrakt, strichförmig (15 mm × 3 mm). Für die Laufrichtung 1 wurde als Fließmittel Ethylacetat/Ameisen säure/Wasser (9 : 1 : 1), für die Laufrichtung 2 die Oberphase Cyclohexan/Aceton/konz. Salzsäure (45 : 50 : 5) verwendet.
1. Chlorogensäure; 2. Rutin; 3. Quercetin; 4. Isorhamnetin; 5. Oleanolsäure. Als Untersuchungslösung dienten 30 µl Calendula-Extrakt, strichförmig (15 mm × 3 mm). Für die Laufrichtung 1 wurde als Fließmittel Ethylacetat/Ameisen säure/Wasser (9 : 1 : 1), für die Laufrichtung 2 die Oberphase Cyclohexan/Aceton/konz. Salzsäure (45 : 50 : 5) verwendet.
Bei den oben beschriebenen und gezeigten Versuchsergebnissen
wurde für die Dünnschichtchromatographie eine Sorptions
schicht aus Kieselgel 60 F254 verwendet, wobei die Platten
größe bei den Fig. 5 und 6 10 × 20 cm und bei Fig. 7 15 ×
20 cm betrug. In Fig. 7 wurde als Untersuchungslösung 30 µl
Calendula-Extrakt verwendet, bei welchem 1,4 g getrocknete
Zungenblüten verwendet wurden, welche mittels einer Soxhlet-
Extraktion mit Petrolether entfettet und einer nachfolgenden
Extraktion mit 70% Methanol unterzogen wurden. Der mathano
lische Extrakt wurde anschließend eingeengt und in 10 ml Me
thanol aufgenommen. Die Hydrolyse erfolgte nach der Entwicklung
in Laufrichtung 1 unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und 1 ml 5N-Salzsäure, bei 120°C und einer
Behandlungsdauer von 5 min. Bei den in den Fig. 5 und 6
gezeigten Versuchsergebnissen erfolgte die Detektions
behandlung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter
Verwendung von 1 ml Chlorsulfonsäure/Eisessig (1 : 2) bei
einer Temperatur von 150°C und einer Behandlungszeit von
10 min. Bei dem in Fig. 7 gezeigten Versuch erfolgte die
Detektion unter Verwendung von 1 ml Chlorsulfonsäure/Eis
essig (1 : 2) bei einer Temperatur von 150°C und einer Be
handlungszeit von 10 min. Anschließend wurde als Sprüh
reagens Diphenylboryloxyethylamin aufgebracht (1%ige metha
nolische Lösung), wobei die Markierung der Flecken bei 254
und 365 nm nach dem jeweiligen Reaktionsschritt erfolgte.
Claims (11)
1. Verfahren zur Probenanalyse mittels einer mit der
zu untersuchenden Substanz versehenen Dünnschichtchro
matographieplatte, dadurch gekennzeichnet, daß vor bzw.
nach Durchführung einer ersten Chromatographie die mit
der Substanz versehene Schichtseite der Chromatogra
phieplatte (1) zur Durchführung einer chemischen Reak
tion, beispielsweise einer Derivatisierung oder Hydro
lyse, in enge räumliche Zuordnung zu einer mit einem
Agens versehenen Schichtseite einer Trägerplatte (3)
gebracht und daß dann die Chromatographieplatte (1) ei
ner ersten bzw. zweiten Chromatographie unterworfen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufrichtung der ersten Chromatographie in einem
Winkel zur Laufrichtung der zweiten Chromatographie
versetzt erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Chromatographieplatte (1) und die zu
geordnete Trägerplatte (3) zur Durchführung der chemi
schen Reaktion einer erhöhten Umgebungstemperatur aus
gesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturerhöhung in einem Trockenschrank er
folgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schichtseite der Chromatogra
phieplatte (1) nach Durchführung der zweiten Chromato
graphie zur Durchführung einer Detektionsreaktion in
eine enge räumliche Zuordnung zu einer mit einem flüch
tigen Reagens versehenen Schichtseite einer Träger
platte (3) gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die chemische Reaktion und die De
tektionsreaktion unter Verwendung eines flüssigen,
flüchtigen Agens bzw. Reagens erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die chemische Reaktion und die De
tektionsreaktion unter Verwendung eines gasförmigen
Agens bzw. Reagens erfolgt.
8. Vorrichtung zur Probenanalyse, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (6) eines
kastenförmigen Behältnisses (5) eine mit einer Schicht
(4) versehene Trägerplatte (3) angeordnet ist und daß
das Behältnis (5) mit einer Platte (1) (dicht) ver
schließbar ist, wobei die Platte (1) mit einer der
Schicht (4) der Trägerplatte (3) zugewandten Schicht
(2) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Schichten (2, 4) der Platte (1) unter der
Trägerplatte (3) in einem geringen Abstand zueinander
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand 2 bis 10 mm beträgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß das Behältnis (5) und die
Platte (1) in einem Wärmofen einbringbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824896 DE3824896A1 (de) | 1988-07-22 | 1988-07-22 | Verfahren und vorrichtung zur probenanalyse in der duennschichtchromatographie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824896 DE3824896A1 (de) | 1988-07-22 | 1988-07-22 | Verfahren und vorrichtung zur probenanalyse in der duennschichtchromatographie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3824896A1 DE3824896A1 (de) | 1990-01-25 |
DE3824896C2 true DE3824896C2 (de) | 1991-09-19 |
Family
ID=6359296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883824896 Granted DE3824896A1 (de) | 1988-07-22 | 1988-07-22 | Verfahren und vorrichtung zur probenanalyse in der duennschichtchromatographie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3824896A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2674631B1 (fr) * | 1991-03-29 | 1994-07-22 | Europlanaire | Procede et dispositif de chromatographie planaire mettant en óoeuvre une pression reduite comme principe de flux force. |
SI24056A (sl) * | 2012-03-30 | 2013-10-30 | Kemijski inštitut | Vložek za kad za horizontalno razvijanje kromatografskih plošč |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2646640C2 (de) * | 1976-10-15 | 1982-05-06 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren und Vorrichtung für Mehrfachentwicklungen von Dünnschichtchromatographieplatten |
-
1988
- 1988-07-22 DE DE19883824896 patent/DE3824896A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3824896A1 (de) | 1990-01-25 |
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