DE3820871A1 - Vorrichtung zum fuegen und festspannen von spannmitteln an werkzeugmaschinenspindeln - Google Patents
Vorrichtung zum fuegen und festspannen von spannmitteln an werkzeugmaschinenspindelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Fügen und Festspannen von Spannmitteln, z.B. Kraft
spann - Futtern, an Werkzeugmaschinenspindeln, z.B.
Drehmaschinenspindeln, wobei die durch die Vorrichtung
geschaffenen Hilfsmittel eine Rationalisierung der bis
her überwiegend noch manuell durchgeführten Arbeits
operationen bei der Montage und Demontage eines Spann
mittels gestatten.
Der Einsatz der vorrichtungsmäßigen Mittel kann zu un
terschiedlich weit ausgebauten Stufen der Mechanisie
rung des Füge- und Spannvorganges bis hin zum vollauto
matischen Wechsel der Spannmittel unter Einsatz eines
Handhabungsgerätes führen.
Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
kommt praktisch nur dort in Frage, wo kraftbetätigte
Spannmittel unterschiedlicher Bauart oder Größe
oder unterschiedlichen Spannbereiches häufig gegen
einander ausgetauscht werden müssen. Dabei muß auch
stets eine Kupplung des kraftbetätigten Spannmittels
mit dem mitumlaufenden Spannkraftaggregat für die Erzeu
gung der Spannbewegung vorgenommen werden. Dieser Kupp
lungsvorgang beinhaltet in der Regel eine Verschraubung
zweier Bauteile miteinander, z.B. Zugrohr mit Futter
kolben. Neben dem erwähnten Kupplungsvorgang beinhal
tet das Fügen noch den Vorgang des Einführens der am
Spindelkopf angebrachten Zentriereinrichtung (z.B. Kurz
kegel) in eine entsprechende Positionierausnehmung am
Spannmittel, wobei das Spannmittel mit konzentrisch zur
Spindelachse ausgefluchteter Achse auf den Spindelkopf
zugeführt werden muß. Das Festspannen erfordert die Er
zeugung einer möglichst großen Axialkraft, die möglichst
gleichmäßig auf die axiale Anlagefläche des Spannmittels
verteilt sein sollte.
Die bisher bekannten Lösungen zur Mechanisierung der Fü
ge- und Spannvorgänge sind nicht befriedigend.
Zum einen liegt der Kostenaufwand zu hoch, zum anderen
findet eine zu große Einschränkung in der universellen
Verwendbarkeit oder in bezug auf die Leistungsgrenzen
der entsprechend ausgerüsteten Maschinen statt. Diese
notwendigen Einschränkungen sind gekennzeichnet durch
beispielsweise die nachfolgenden Merkmale:
Es ergeben sich hohe Zusatz-Schwungmassen;
es sind zu sätzliche Spannzylinder am Spindelende vorzusehen;
es können keine Spindeln mit durchgehender Bohrung zur An wendung kommen;
es sind zusätzliche Kanäle bei Hydraulik- Drehdurchführungen und zusätzliche Ölbohrungen vom Spin delende bis zum Spindelkopf zu schaffen; usw.
Es ergeben sich hohe Zusatz-Schwungmassen;
es sind zu sätzliche Spannzylinder am Spindelende vorzusehen;
es können keine Spindeln mit durchgehender Bohrung zur An wendung kommen;
es sind zusätzliche Kanäle bei Hydraulik- Drehdurchführungen und zusätzliche Ölbohrungen vom Spin delende bis zum Spindelkopf zu schaffen; usw.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrich
tung zu schaffen, die mit deutlich niedrigeren Kosten
als bei vergleichbaren bekannten Lösungen hergestellt
werden kann und die zudem den Anwendungsbereich entspre
chend ausgestatteter Werkzeugmaschinen nicht einschränkt.
Die gestellte Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merk
male des im Patentanspruch 1 wiedergegebenen Erfindungs
gedankens gelöst. Die dort genannten Mittel ermöglichen
den Aufbau eines einfachen Spanngetriebes für große Spann
kräfte, wobei dem Spanngetriebe über ein ankoppelbares
stationäres Organ große Antriebskräfte zugeführt werden
können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wer
den in den weiteren Patentansprüchen beschrieben, wovon
die nachfolgenden 3 Lösungsmerkmale noch besonders her
vorgehoben werden sollen.
Durch ein einschwenkbares, stationär angebrachtes Zahn
rad kann zusammen mit 2 mit dem Spindelkopf mitumlaufen
den Zahnkränzen mit geringfügig unterschiedlicher Zähne
zahl ein einfaches und hoch untersetzendes Planetengetrie
be gebildet werden, welches die Möglichkeit bietet, die
Drehbewegung eines Schrauborganes für die Erzeugung der
Spannkraft unmittelbar aus der Drehbewegung der Spindel
abzuleiten. Damit kann der Spindelantriebsmotor auch
für den Antrieb des Spanngetriebes eingesetzt werden.
Gleichzeitig nutzt man dabei für den Spannvorgang auch
die durch moderne Motor-Ansteuerungsgeräte gegebe
nen Möglichkeiten für die Regelung von Drehzahl und Dreh
moment, sowie für die Positionierung des Motor-Dreh
winkels.
Die Genauigkeit der zentrischen Positionierung der zu
fügenden Spannmittel kann gesteigert werden durch eine
Sonderausführung des notwendigerweise zu benutzenden
Spannmitteladapters, dadurch, daß der Adapter an der Zen
trierstelle mit dem Kurzkegel membranförmig ausgebildet
ist und in der letzten Phase des axialen Fügens im Bereich
der Anlage am Kurzkegel zum Spannmittel hin ausfedern
kann.
Beim Füge- und Lösevorgang, wo das Spannmittel über einen
bestimmten Weg mit seiner Mittenachse koaxial zur Spin
delachse geführt werden muß, kann eine Füge-Hilfsvorrich
tung zum Einsatz gelangen, welche das Spannmittel trägt,
ausrichtet und führt.
Die beiden letztgenannten Ausgestaltungsvarianten der
Erfindung könnten sogar ganz allgemein bei der Montage
von Spannmitteln zum Einsatz gelangen.
Als ein besonderer Vorteil, der nach einer Konstruk
tionsweise gemäß den Darstellungen in Fig. 1 bis 4
erreicht werden kann, ist anzusehen, daß die Koppel-
Schnittstellen am anzuschließenden Zugrohr (422) sowie
an der Spindelnase (430/406) derart gestaltet werden
können, daß nach dem Abnehmen eines automatisch aus
tauschbaren Spannmittels anschließend ohne Umrüstarbei
ten auch ein für eine konventionelle Befestigung vorge
sehenes Spannmittel mittels der üblichen Befestigungs
schrauben anschließbar ist.
Die beigefügten Zeichnungen zeigen ein bevorzugtes Aus
führungsbeispiel der Erfindung und werden nachstehend
im einzelnen erläutert.
Fig. 1 bis Fig. 4
zeigen im Axialschnitt eine Vorrichtung
nach der Erfindung mit einem Kraftspann
futter als Spannmittel in vier nachein
ander folgenden Phasen eines Fügevorganges.
Fig. 5 zeigt teils in einer Seitansicht, teils
in einem Teilausschnitt durch die Achse
eine Vorrichtung in einer ersten Füge
phase gemäß Fig. 1 zusammen mit einer er
findungsgemäßen Füge-Hilfsvorrichtung zum
Tragen, Ausrichten und Führen des Spannfut
ters während des Fügens.
Fig. 6 stellt eine Ansicht in Richtung A der in
Fig. 5 gezeigten Füge-Hilfsvorrichtung
dar.
Die Erläuterung der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Vor
richtung geschieht zunächst anhand der Fig. 4, wo ein
mit dem Spindelkopf fest verbundenes Spannmittel in be
triebsbereitem Zustand dargestellt ist.
Die Fig. 4 zeigt als zentrales Bauteil das vordere En
de einer um die Achse 484 rotierbaren Drehmaschinen-
Spindel 402 mit ihrem Spindelkopf 404. Die Spindel ist
in einem Spindelkasten 410 gelagert, wobei lediglich
das aus einer Kombination von 3 Schrägkugellagern 408
bestehende vordere Spindellager gezeigt ist. Die Spindel
wird von einem nicht dargestellten Spindelantriebsmotor
angetrieben, von dem im vorliegenden Falle angenommen
wird, daß er durch ein geeignetes zugehöriges Motor-
Ansteuergerät bezüglich des Motordrehwinkels positionier
bar und bezüglich der Drehfrequenz und des maximal abgeb
baren Drehmomentes nach vorgebbaren Werten regelbar ist.
Ebenfalls nicht dargestellt ist - weil dem Fachmann
hinlänglich bekannt - ein mitumlaufendes Spannaggregat
zur Erzeugung der Spannbewegung für die an der Spindel
anschließbaren kraftbetätigten Spannmittel. Die Spann
bewegung des Spannaggregates wird durch das Zugrohr 422
übertragen, welches gleitbeweglich in der Spindel 402
geführt wird und gegenüber der Spindel (durch am Spann
aggregat angebrachte Mittel) gegen Verdrehung gesichert
ist. Die Innenringe der Lager 408 werden durch das Teil
412 und die Außenringe durch den Lagerdeckel 414 zusam
mengespannt und festgesetzt. Der Lagerdeckel ist mit
Schrauben 416 gegen den Spindelkasten 410 verschraubt
und enthält u.a. eine Ringnut 418 zur Zuführung von
Druckluft für die Düsen 420, mit denen vor dem auto
matisch durchführbaren Vorgang des Spannmittel-Wechsels
ein Luftstrahl zur Säuberung der Zahnkränze 460 und 470
erzeugt wird.
Auf dem Kurzkegel 406 ist ein Adapterring 426 zentriert,
der mit seiner Fügefläche 432 gegen die Fügefläche 430
des Spindelkopfes 404 festgespannt ist. Der Adapterring
ist in eine Bohrung 428 am Spannmittel eingelassen und
mit diesem (auf eine nicht gezeigte Weise) verschraubt.
Das Spannmittel ist im dargestellten Beispiel ein Backen
futter mit dem Futterkörper 424 und den Backen 425.
Ein im Adapterring befestigter Bolzen 450 ist in eine
Bohrung 452 des Spindelkopfes eingeführt. Wenigstens 2
derartiger Bolzen sind auf dem Umfang angeordnet und die
nen als Einführhilfen und Verdrehsicherung.
Im Futterkörper 424 sitzt als zentrales Kraftübertragungs
organ der Futterkolben 440, der in der dargestellten Si
tuation in seine äußerste linke Stellung gebracht ist,
wobei er mit einer Schulter 454 am Adapterring 426 anliegt.
In dieser Stellung kann der Futterkolben durch einen
federgetriebenen Stift 446 verriegelt werden, indem der
Stift in die Bohrung 448 einfährt (siehe Fig. 3). Die Ent
riegelung (Verriegelung) geschieht auf eine nicht darge
stellte Weise automatisch bei axialer Annäherung (Entfer
nung) des Adapterringes 426 relativ zum Spindelkopf auf
einem etwa 1 cm langen Fügeweg. Der Futterkolben ist
durch den Eingriff seines Innengewindes 442 in das
Außengewinde 444 des Zugrohres mit diesem gekuppelt.
Relativ zum Futterkörper ist der Futterkolben nicht ver
drehbar.
Auf dem äußeren Umfang des Spindelkopfes ist ein Ring
458 verdrehfest und in seiner axialen Lage gesichert
unter Verwendung von Schrauben 396 (Fig. 3) montiert.
Der Ring weist einen Zahnkranz 460 und ein Außengewinde
462 auf. Das Außengewinde 462 steht im Eingriff mit dem
Innengewinde 466 eines Spannringes 464, welcher an seinem
Außenumfang einen Zahnkranz 470 trägt.
Der Spannring ist auf dem Adapterring 426 drehbar ge
lagert und weist einen nach innen kragenden Kragen 468
auf, mit welchem er in der Art einer Überwurfmutter einen
entsprechenden Bund am Adapterring hintergreift und mit
welchem die durch einen Schraubvorgang erzeugte Spann
kraft übertragen wird. Während eines solchen Schraubvor
ganges dienen die Planfläche 486 des Kragens 468 und die
entsprechende Planfläche des Adapterringes 426 als Gleit
flächen eines Axiallagers.
Der Spannring 464 kann durch ein nicht dargestelltes
im Adapterring 426 untergebrachtes Rastgesperre in einer
Ausrichtlage relativ zum Adapterring arretiert werden.
Ein um einen Bolzen 478 drehbares Zahnrad 474 befindet
sich im gleichzeitigen Eingriff mit den Zahnkränzen 460
und 470. Der Bolzen 478 ist mittels einer Mutter 482 an
einem Hebel 480 befestigt, welcher um eine (nicht darge
stellte) Hebelachse mit Hilfe eines (nicht dargestellten)
Antriebsorgans verschwenkt werden kann, um die Zahnräder
in bzw. außer Eingriff zu bringen.
Die Zahnkränze 460 und 470 weisen eine sich geringfügig
unterscheidende Zähnezahl auf. Dadurch bedingt, wirkt
die dargestellte Zahnradkombination bei Drehung der Spin
del wie ein Planetengetriebe mit hoher Untersetzung und
es erfolgt dabei eine Relativdrehung des Zahnkranzes 470
bezogen auf den Zahnkranz 460, womit über das Schraub
gewinde auch eine axiale Verlagerung des Spannringes 464
relativ zum Spindelkopf bewirkt wird. Die derart durch
führbare Axialverlagerung des Spannringes wird zum Fügen
und Spannen genutzt.
Mittels des drehbaren Spannringes 464 wird mit der dar
gestellten Anordnung ein einfaches Spanngetriebe zur Er
zeugung hoher Spannkräfte realisiert.
Die Drehung des Spannringes 464 bzw. die Antriebsbewegung
für das Spanngetriebe wird vorteilhafterweise von der
Drehung der Spindel abgeleitet. Dadurch kann auf einen
besonderen Antriebsmotor für das Spanngetriebe verzich
tet werden. Gleichzeitig kann der hohe Steuerungs-Komfort
des Motor-Ansteuerungsgerätes mit genutzt werden.
Mit der angedeuteten Gewindebohrung 456 können Spannmit
tel auch auf herkömmliche Art mit einzelnen Befestigungs
schrauben von Hand befestigt werden.
Das mit der insoweit beschriebenen Vorrichtung durchführ
bare mechanisierte Fügen und Festspannen eines Spannmit
tels in 4 Phasen wird nachfolgend unter Miteinbeziehung
der Fig. 1 bis 3 beschrieben. In den Bezugszahlen
der Fig. 1 bis 4 kennnzeichnen identische Kombinationen
der beiden Endziffern identische Bauteile.
In Fig. 1 ist die Anordnung der beteiligten Bauteile
dargestellt, wie sie sich ergibt, nachdem in einer ersten
Fügephase bei stehender Spindel der Futterkolben des da
bei bezüglich seiner Mitte koaxial zur Spindelmitte 184
geführten Futterkörpers in die Bohrung 101 der Spindel
eingeführt worden ist. Die dabei vorgenommene axiale
Verlagerung des Futterkolbens in das Spindelinnere endet
mit der Anlage der Flanken des mehrgängigen Innengewin
des 142 bzw. Außengewindes 144.
Die achsparallele Führung des Futters kann bei diesem,
wie auch bei den beiden nächsten Teilfügevorgängen von
Hand oder mit Hilfe einer speziellen Einrichtung vorge
nommen werden, wie sie später anhand der Fig. 5 und
6 beschrieben wird. Natürlich kann die Aufgabe auch
durch ein Handhabungsgerät übernommen werden.
In Fig. 2 ist die Situation am Ende der zweiten Fügepha
se dargestellt. In der zweiten Fügephase wird der Futter
körper und damit auch der Futterkolben 240 verdrehfest
gehalten, während die Spindel 202, angetrieben durch den
Spindel-Antriebsmotor, eine vorgeschriebene Anzahl von
Umdrehungen vollführt. Dabei erfolgt unter wenigstens
anfänglichem leichten Axialdruck des Futterkolbens auf
das Zugrohr ein Hineinschrauben des Zugrohraußengewindes
in das Futterkolbeninnengewinde.
In Fig. 3 sind die Verhältnisse am Ende der dritten
Fügephase dargestellt. In dieser Fügephase erfolgt ein
Spannhub "H" des Zugrohres 322 durch Betätigung des mit
umlaufenden (nicht dargestellten) Spannaggregates nach
links, womit auch der Futterkörper zwangsweise nach
links transportiert wird, bis die Flanken des mehrgängi
gen Innengewindes 366 des Spannringes 364 an den Flan
ken des Außengewindes 362 des Ringes 358 anliegen.
Während der Durchführung des Hubes "H" erfolgt eine Ein
führung der Bolzen 350 in die Bohrungen 352. Bei diesem
Fügevorgang wird vorausgesetzt, daß zu Beginn des gesam
ten Fügevorganges das Futter in eine vorgegebene Winkel
lage ausgerichtet war, womit gleichzeitig auch unter
Mitwirkung des Rastgesperres der Spannring 364 in eine
vorgegebene Winkellage gebracht wurde. Selbstverständ
lich wurde auch die Spindel vor Durchführung des Hubes
"H" in eine bestimmte Winkellage positioniert.
Durch die vorgenommenen Winkel-Ausrichtungen wurde be
wirkt, daß im Bereich des Eingriffes des Zahnrades 374
mit den Zahnkränzen 360 und 370 die Zahnlücken der bei
den Zahnkränze ebenfalls ausgefluchtet sind, so daß zum
Ende der dritten Fügephase der Zahn 376 des Zahnrades
374 durch eine Schaltbewegung in die ausgefluchteten
Zahnlücken eintauchen kann.
Das Ende der vierten Fügephase ist in Fig. 4 dargestellt.
Nachdem bereits in der dritten Fügephase das Futter 324
über den Spannring 364 gegen den Spindelkopf gezogen
wurde und damit - unterstützt durch die Führungswirkung
der Bolzen 350 - selbsthaltend wurde, kann in der vier
ten Fügephase die Halterung für den Futterkörper frei
gegeben werden und das Futter kann zusammen mit der Spin
del in Rotation versetzt werden.
Bei einer dementsprechenden gemeinsamen Rotation von
Spindelkopf und Futterkörper erfolgt durch das zeitwei
lig gebildete Planetengetriebe eine Relativdrehung des
Spannringes. Diese Relativdrehung bewirkt zunächst das
Aufsetzen der Kegelbohrung 388 auf den Kurzkegel 306
(in Fig. 3) und das Aneinanderfügen der Fügeflächen 330
und 332, und sodann die Erzeugung einer axialen Spann
kraft, die über die vorgebbare Drehmomentenbegrenzung
des Spindelantriebsmotors bestimmt werden kann.
Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung kann in vielfacher Wei
se variiert werden. Z.B. könnte als Getriebeeingang des
Planetengetriebes auch das Zahnrad 474 dienen, das in
diesem Falle von einem eigenen Antriebsmotor anzutreiben
wäre. Um den Vorteil, den Spindelantriebsmotor als An
triebsmotor für das Spanngetriebe einsetzen zu können,
in einer anderen Weise wahrzunehmen, könnte anstelle des
Zahnrades 474 auch vorgesehen werden, daß ein schaltba
res stationäres Bauteil in Kontakt mit dem Umfang des
Spannringes 464 gebracht würde, welches bei sich drehen
der Spindel die für die Schraubbewegung des Spannringes
aufzubringende Umfangskraft abstützen würde.
Anstelle des einen dargestellten Planetenrades 474 kön
nen vorteilhafterweise 2 oder 3 Planetenräder - symme
trisch am Umfang verteilt - vorgesehen werden, da somit
die Umschlingungsreibung des Spannringes 464 verkleinert
werden kann. Dabei sollte man Vorkehrungen treffen für
eine gleichmäßige Verteilung der Umfangskräfte auf alle
beteiligten Zähne.
In Fig. 4 ist im Vergleich zu den Fig. 1 bis 3 eine
andersartige Ausgestaltung des Adapterringes 426 vorge
sehen. Während die Positionierausnehmung 388 (in Fig. 3)
die übliche Kegelform aufweist, ist in Fig. 4 die Posi
tionierausnehmung 494 an einem platten- oder membran
förmigen Teil 490 des Adapterringes 426 ausgebildet,
wobei die Kontaktzone 434 der Positionierausnehmung der
art ausgebildet ist, daß sie mit der Kontaktzone 492 des
Kurzkegels in Linienberührung tritt.
Der Vorteil dieser Ausführungsart, der bei einem auto
matischen Spannmittelwechsel sehr erwünscht ist, aber
auch bei nicht mechanisierter Spannmittelmontage in An
spruch genommen werden kann, liegt in einer größeren
wiederholbaren Zentriergenauigkeit des Spannmittels und
wird durch folgende Überlegungen begründet:
In Anbetracht allgegenwärtiger Fertigungstoleranzen gibt
es für das Zusammenpassen von Innen- und Außenkegel nur
zwei Möglichkeiten. In dem einen Falle hat der Innenke
gel ein Übermaß und das entstehende Spiel führt zu einer
entsprechenden Ungenauigkeit. In dem anderen Fall hat
der Innenkegel Untermaß und ein nach dem Aufsitzen von
Außen- und Innenkegel entstehender Fügespalt zwischen
den Fügeflächen 430, 432 kann nur dadurch beseitigt wer
den, daß sich die Kegel-Kontaktzonen deformieren und
daß sich der gesamte Futterkörper deformiert, was z.B.
ein Klemmen der Spannbacken zur Folge haben kann. Immer
hin führt die undefinierbare Deformation zu Zentrier-Un
genauigkeiten. Bei der Ausführung nach Fig. 4 bildet
sich nach dem Aufsitzen der Kontaktzonen zunächst eben
falls ein Fügespalt, der jedoch durch eine an vorbestimm
ter Stelle stattfindende Deformation überwunden wird.
Bei dieser Deformation wird eine axiale Einfederung der
Umgebungswandungen der Positionierausnehmung vorgenommen.
In den Fig. 5 und 6 wird eine Füge-Hilfsvorrichtung
beschrieben, die vorteilhaft für einen Fügevorgang ein
gesetzt werden kann, wie er anhand der Fig. 1 bis 4 be
schrieben wurde, die jedoch auch darüber hinaus ganz all
gemein als Hilfsmittel für die konventionelle Montage
von Spannmitteln benutzt werden kann.
In Fig. 5 ist eine Konstellation von Spannmittel 524,
Spindelkopf 504 und Spindelkasten 510 dargestellt, die
derjenigen nach Fig. 1 entspricht. Zusätzlich sind zwei
Führungssäulen 590 am Spindelkasten angebracht, auf de
nen ein Schlitten 592 gleitbeweglich geführt wird.
Der von Hand verschiebbare Schlitten 592 ermöglicht mit
seiner Auflagefläche 598 eine Höhen- und Mittenausrich
tung des Spannmittels 524, eine Höhenanpassung an unter
schiedliche Außendurchmesser des Spannmittelkörpers,
sowie die Durchführung einer axialen Fügebewegung. Durch
einen Indexstift 594, der in eine entsprechende Ausnehmung
596 am Futterkörper eingreift, kann sowohl eine vorbe
stimmte Winkellage des Futterkörpers herbeigeführt, als
auch eine Verdrehsicherung des Futterkörpers relativ zum
Schlitten vorgenommen werden.
Claims (25)
1. Vorrichtung zum Positionieren und Festspannen von Spannmitteln
(424) am Spindelkopf (456) einer Werkzeugmaschine mit einer konzentrisch
zur Spindelachse (484) angeordneten Zentriereinrichtung (406) zum mittigen
Positionieren und einer Plan-Anlagefläche (430) zum axialen Positionieren
der Spannmittel mit einem oder mit mehreren mit der Spindel (402) umlau
fenden und während des Spannvorganges relativ zum Spindelkopf bewegbaren
Getriebeelementen (464) zur Erzeugung der Festspannkräfte, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein stationär angeordnetes Kraftübertra
gungsorgan (474/476) vorgesehen ist, welches durch eine Schaltbewegung mit
mindestens einem Getriebeelement (464) in kraftübertragenden Kontakt
bringbar ist zur Übertragung mindestens einer ersten Umfangskraft, welche
als Antriebskraft zur Bewegung des mindestens einen Getriebeelements (464)
in einem vorbestimmten Verhältnis zu den Festspannkräften steht und im
wesentlichen in einer zur Spindelachse senkrechten Ebene wirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kraftübertragungsorgan ein drehbar gelagertes erstes Zahnrad (474) ist und
daß die erste Umfangskraft in Form einer Zahnkraft auf den mit einem
ringförmigen Getriebeelement (464) verbundenen ersten Zahnkranz (470)
übertragen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweites, stationär angebrachtes und drehbar gelagertes Zahnrad (474)
vorgesehen ist, welches während des Spannvorganges in Eingriff mit einem
mit dem Spindelkopf (404) drehmomentübertragend verbundenen zweiten
Zahnkranz (460) steht, wobei eine als Zahnkraft übertragene zweite Um
fangskraft eine von der ersten Umfangskraft abgeleitete Reaktionskraft
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste und das zweite Zahnrad (474/474) drehmomentübertragend - vorzugs
weise als ein einziger Werkstückkörper - miteinander verbunden sind und
zusammen mit den als Sonnenräder wirkenden ersten und zweiten Zahnkränzen
(470, 460) ein Planetengetriebe bilden, mit dessen Abtriebsbewegung das
Spanngetriebe angetrieben wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Antriebsmotor für den motorbetriebenen Antrieb des
Spanngetriebes vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antriebsmotor primär das Planetengetriebe (460, 474, 470) antreibt,
wobei als der die Antriebsenergie einleitende Getriebeeingang wahlweise
die Planetenräder, ein Stegelement oder ein Sonnenrad vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spindel (402) durch einen Spindelantriebsmotor ange
trieben ist und daß der Spindelantriebsmotor der Antriebsmotor für das
Spanngetriebe ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spindelantriebsmotor der Antriebsmotor für das
Planetengetriebe ist unter Verwendung des zweiten Zahnkranzes (460) als
Getriebeeingang.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste und das zweite Zahnrad als ein einziger Zahnrad
körper (474) ausgebildet sind und daß die ersten und zweiten Zahnkränze
(470, 460) unterschiedliche Zähnezahlen aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Festspannkraft zentral durch ein konzentrisch zur Spindelachse
(484) angeordnetes und durch die erste Umfangskraft angetriebenes Schraub
organ (464) erzeugt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schrauborgan (464) über ein axial und radial wirkendes Lager (472, 486)
mit den Spannmitteln verbunden ist, wobei die Spannkräfte über das Axial
lager (486) auf die Spannmittel (424) geleitet werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die als Planetenräder (474) wirkenden ersten und zweiten
Zahnräder mehrfach vorgesehen sind und daß Mittel vorgesehen sind zur
gleichmäßigen Verteilung der zu übertragenden Umfangskräfte auf alle Pla
netenräder.
13. Vorrichtung zum Positionieren und Festspannen von Spannmitteln
(424) am Spindelkopf (404) einer Werkzeugmaschine (410) mit einer konzen
trisch zur Spindelachse (484) angeordneten Zentriereinrichtung (406) zum
mittigen Positionieren der Spannmittel und mit einem Spanngetriebe (464)
zur Erzeugung der Festspannkräfte vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Spanngetriebe ein durch eine an
seinem Umfang wirkende Umfangskraft relativ zum Spindelkopf (404) an
treibbares, mitumlaufendes Getriebeteil (464) umfaßt, und daß die Rela
tivbewegung des Getriebeteiles von der Drehung des Spindelkopfes abgelei
tet ist, während die Umfangskraft gegen ein nichtmitumlaufendes Bauteil
(474) abgestützt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Kraftfluß der von der Drehung des Spindelkopfes abgeleiteten An
triebsdrehbewegung ein Drehmomentwandler (460, 474, 479) eingeschaltet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit einem Spann
mittel (424), welches ein zentrales axialbewegliches Spannkraft-Übertra
gungsorgan (440) aufweist, und welches mittels einer durch eine Kupp
lungsbewegung betätigbaren Kupplungseinrichtung (422, 440) mit einem mit
umlaufenden Spannaggregat kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Kupplungsbewegung bewirkende Kraft gegen ein nichtmitumlaufendes Bau
teil (592) abgestützt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsbewegung von der Drehbewegung des Spindelkopfes (404) abge
leitet ist und daß die Drehbewegung durch das Ansteuergerät des Spindel
antriebsmotors vorgebbar bezüglich des Drehwinkels gesteuert ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spindelkopf (404) der Spindelkopf einer Drehma
schine mit genormtem Kurzkegel (406) als Zentriereinrichtung ist, daß der
Kurzkegel integraler, nicht demontierbarer Bestandteil der Maschinenspin
del (402) ist, und daß die Zentrierung untereinander austauschbarer
Spannmittel (424) unmittelbar am Kurzkegel (406) erfolgt.
18. Vorrichtung zum Positionieren und Festspannen von Spannmitteln
(424) am Spindelkopf (404) einer Werkzeugmaschine mit den folgenden Merk
malen:
- a) Die Werkzeugmaschinenspindel (402) weist einen Kurzkegel (406) zum mittigen Zentrieren der Spannmittel (424) auf mit für die Zentrierwirkung maßbestimmenden Kontaktzonen (492), sowie eine Plan-Fügefläche (430) für die Anlage einer korrespondierenden Plan-Fügefläche (432) am Spannmittel (424) nach vollzogenem Spannvorgang,
- b) das Spannmittel (424) weist an seiner Fügeseite eine zentrisch ange ordnete Positionierausnehmung (494) auf, die sich im Bereich von für die Zentrierwirkung maßbestimmenden Kontaktzonen (434) nach innen verjüngt,
- c) beim Zusammenfügen dringt in einer ersten Fügephase der Kurzkegel (406) in die Positionierausnehmung (494) ein, bis die Kontaktzonen (434, 492) von Kurzkegel und Positionierausnehmung einander berühren, während zwischen den Fügeflächen (430, 432) noch ein Fügespalt vorliegt,
- d) in einer zweiten Fügephase wird der Fügespalt unter Einwirkung einer axialen Spannkraft geschlossen, wobei das Material im Bereich der Kon taktzonen (434, 492) einer elastischen Deformation unterworfen wird, vor zugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Deformation überwiegend eine Biegedeformation unter Verlagerung von Material der Positionierausneh mungs-Wandung (490) im wesentlichen in axialer Richtung relativ zum Spannmittel-Hauptkörper (424) ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Positionierausnehmung (494) an einem plattenartigen Träger (490) vorgese
hen ist, der nur nahe seiner Außenkontur zumindest axial abgestützt und
mit seinem Zentralbereich in Axialwirkung ausfederbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
plattenartige Träger (490) als zwischen Spindelkopf (404) und Spannmit
telkörper (424) angebrachte Adapterscheibe ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich nach innen verjüngenden Kontaktzonen (434) der Positionier
ausnehmung (494) derart ausgebildet sind, daß sich bei ihrer Berührung mit
den Kontaktzonen (492) des Zentrierkegels (406) eine linienförmige Um
fangsberührung ergibt.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 7 oder einem von
diesen abhängigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor
regelbar ist bezüglich der Drehzahl, des Drehwinkels und des Grenzdrehmo
ments.
23. Vorrichtung zum Positionieren und Festspannen von Spannmitteln
(524) am Spindelkopf (504) einer Werkzeugmaschine (510), vorzugsweise nach
einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung
eine Füge-Hilfsvorrichtung (590, 592) zur Schwerkraftabstützung und zum
achsparallelen Verschieben eines Spannmittels (524) zugeordnet ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Füge-Hilfsvorrichtung (590, 592) eine Indexiereinrichtung (594) für die
Ausrichtung und/oder für die Verdrehsicherung des Spannmittels (524) in
einer vorgegebenen Winkellage relativ zu der Füge-Hilfsvorrichtung auf
weist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Höhenanpassung bezüglich der Auflagefläche (598) für das Spann
mittel (524) vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3720604 | 1987-06-23 | ||
DE3722308 | 1987-07-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3820871A1 true DE3820871A1 (de) | 1989-02-16 |
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ID=25856830
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3820871A Withdrawn DE3820871A1 (de) | 1987-06-23 | 1988-06-21 | Vorrichtung zum fuegen und festspannen von spannmitteln an werkzeugmaschinenspindeln |
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