DE3817660A1 - Stevenrohrabdichtungsanordnung fuer propellerwellen von seefahrzeugen - Google Patents
Stevenrohrabdichtungsanordnung fuer propellerwellen von seefahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stevenrohrabdichtungsan
ordnung für Propellerwellen von Seefahrzeugen mit den im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Bei den bekannten Abdichtungsanordnungen dieser Gattung (DE-PS
29 26 660) soll das fast bei allen Abdichtungsanordnungen mit
Lippendichtungen auftretende Problem beseitigt werden, daß bei
Schwankungen des Außenwasserdrucks im Bereich der Abdichtungs
anordnung Druckdifferenzen zwischen dem im wesentlichen kon
stanten Schmiermitteldruck und dem Außenwasserdruck auftreten,
die zum Austreten von geringen Mengen Schmiermittel in das
Außenwasser führen können.
Diesen Zweck erfüllen die genannten bekannten Abdichtungsan
ordnungen für den normalen Seebetrieb zwar zufriedenstellend,
indem mittels der Drucksteuervorrichtung der Druck des
Schmiermittels in der der Stevenrohrkammer benachbarten, also
der inneren Ringkammer stets geringer gehalten wird als der
Druck des Außenwassers im Bereich der Abdichtungsanordnung, sie
reichen jedoch bei extremem Abfall des Außenwasserdrucks nicht
mehr für hohe und höchste Ansprüche bzgl. der Reinhaltung des
Außenwassers aus.
Denn während des normalen Seebetriebs bildet sich in der
außenwasserseitigen, also der äußeren Ringkammer aufgrund na
turgegebener Undichtigkeiten bzw. dynamischer Pumpwirkungen der
Dichtlippen eine Mischflüssigkeit aus Außenwasser und Schmier
mittel aus, deren Druck etwa in der Mitte zwischen dem Außen
wasserdruck und dem Schmiermitteldruck in der inneren Ringkam
mer liegt.
Erfolgt dann während der Entladung im Hafen aufgrund der Tief
gangverringerung ein relativ schneller Druckabfall des Außen
wassers im Bereich der Abdichtungsanordnung unter den genannten
Druck der Mischflüssigkeit, so kann nunmehr Mischflüssigkeit
unter Anhebung der außenwasserseitigen Dichtlippe in das Au
ßenwasser austreten, was im Hinblick auf den - wenn auch
geringen - Schmiermittelgehalt der Mischflüssigkeit bei hohen
Ansprüchen an die Reinhaltung des Hafenwassers zu Unzuträg
lichkeiten führen kann.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zu schaffen, die, bei Abdichtungsanordnungen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 angewendet, dafür sorgen soll, daß
der sich beim Löschen bzw. Entladen des Seefahrzeugs an der
Stevenrohrabdichtung entspr. der Tiefgangverringerung reduzie
rende Außenwasserdruck nicht zum Austreten der Mischflüssigkeit
und damit von Schmiermittel aus der dem Außenwasser angrenzen
den Ringkammer der Stevenrohrabdichtung führt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an die zwischen den
benachbarten außenwasserseitigen Lippendichtungen befindliche
äußere Ringkammer eine weitere Drucksteuervorrichtung ange
schlossen ist, die aus einer in einem zylindrischen Gehäuse
axial beweglichen, aber gegen die Gehäusewandung abgedichteten
Wand besteht, die von der einen Seite von dem Außenwasser aus
dem Bereich der Abdichtungsanordnung und von der anderen Seite
von der Flüssigkeit aus der äußeren Ringkammer über je eine in
das zylindrische Gehäuse einmündende Zuleitung beaufschlagt
ist.
Bei der eingangs genannten bekannten Abdichtungsanordnung
(DE-PS 29 26 660) wird zwar ebenfalls eine Steuervorrichtung
eingesetzt, die mit einem zylindrischen Gehäuse ausgestattet
ist, in dem eine Wand angeordnet ist, die axial beweglich, aber
gegen die Gehäusewandung abgedichtet ist, und die von der einen
Seite von dem Außenwasser und von der anderen Seite von einer
Flüssigkeit beaufschlagt ist. Diese Vorrichtung ist aber ab
weichend von der Erfindung an die schmiermittelseitige, also
innere Ringkammer angeschlossen und die den Druck des Schmier
mittels in dieser Kammer stets geringer hält als der Außenwas
serdruck, um so durch die Druckdifferenz einerseits die
stevenrohrseitige Dichtlippe anzudrücken, andererseits den
Schmiermitteldurchtritt durch die benachbarte mittlere Dicht
lippe in die außenwasserseitige, also äußere Ringkammer mög
lichst gering zu halten.
Nach der Erfindung wird demgegenüber, wie oben erwähnt,
zusätzlich die außenwasserseitige, also die äußere Ringkammer
mit einer Steuervorrichtung bestückt und damit eine noch grö
ßere Sicherheit gegen Austritt in das Außenwasser als bei der
bekannten Anordnung erzielt.
Nach einer bevorzugten Ausführung des Gegenstandes der Erfin
dung (Anspruch 2) ist vorgesehen, daß die bewegliche Wand von
einem Kolben gebildet ist, der im zylindrischen Gehäuse ver
schiebbar gelagert ist, wobei vorzugsweise der Kolben und der
Zylinder des zylindrischen Gehäuses gestuft ausgebildet sind,
derart, daß der Kolbenzylinderteil mit dem größeren Durchmesser
außenwasserseitig und der Kolbenzylinderteil mit dem kleineren
Durchmesser ringkammerseitig angeordnet ist (Anspruch 3).
Hierdurch wird auf einfache Weise erreicht, daß der Druck in
der äußeren Ringkammer um einen geringen Betrag größer gehalten
ist, als der Druck des Außenwassers, was für die beabsichtigte
Wirkung ausreichend ist, wenn nur gewährleistet ist, daß der
Überdruck der Mischflüssigkeit bei keiner Betriebsbedingung so
groß ist, daß die äußere Dichtlippe angehoben wird und Misch
flüssigkeit nach außen tritt.
Nach einer weiteren Ausführungsart ist vorgesehen, daß die
bewegliche Wand von einer elastischen Membran gebildet ist, die
im zylindrischen Gehäuse verankert ist (Anspruch 4). Bei dieser
Lösung besteht zwar keine Möglichkeit, die Druckdifferenzen zu
beeinflussen, aber sie gestattet einen geringeren Bauaufwand
und ist zudem weniger störungsanfällig.
Schließlich ist vorgesehen, daß das zylindrische Gehäuse un
mittelbar in die Wandung des Gehäuserings der äußeren Ringkam
mer eingesetzt ist, derart, daß die Zuleitungen nur aus kurzen
Stichkanälen (Bohrungen) zu dem den Gehäusering umgebenden
Außenwasser bzw. zur äußeren Ringkammer bestehen (Anspruch 5).
Diese an sich bekannte konstruktive Lösung erbringt gegenüber
Ausführungen, bei denen die Steuervorrichtung in relativ großem
Abstand von der Abdichtungsanordnung angebracht ist (US-PS
41 68 070), eine erhebliche bauliche Vereinfachung.
Nachstehend wird der Gegenstand der Erfindung anhand einer
schematischen Zeichnung beispielhaft erläutert:
Bei der in der Zeichnung dargestellten Stevenrohrabdichtung
befindet sich auf der Welle 1 eine Laufbuchse 2. Die Welle 1
ist in einer Lagerbuchse 3 in der Stevennuß 4 gelagert, an der
das Abdichtungsgehäuse 5 befestigt ist, das seinerseits drei
axial nebeneinander angeordnete Gehäuseringe 5′, 5′′, 5′′′ trägt.
Zwischen dem Abdichtungsgehäuse und den Gehäuseringen sind drei
Radial-Lippendichtungen 6′, 6′′, 6′′′ eingeklemmt, und zwar die
Lippendichtung 6′zwischen den Gehäuseringen 5′und 5′′, die Lip
pendichtung 6′′ zwischen den Gehäuseringen 5′′ und 5′′′ und die
Lippendichtung 6′′′ zwischen dem Gehäusering 5′′′ und dem Ab
dichtungsgehäuse 5. Entspr. dieser Anordnung ist zwischen den
Lippendichtungen 6′und 6′′ eine äußere Ringkammer 7 und zwischen
den Lippendichtungen 6′′ und 6′′′ eine innere Ringkammer 8 aus
gebildet.
Die Lippendichtung 6′ ist als äußere Dichtung unmittelbar von
dem Außenwasser beaufschlagt, während die Lippendichtung 6′′′
als innere Dichtung gegen die Stevenrohrkammer abdichtet, die
von einem flüssigen Schmiermittel erfüllt ist, dessen Druck um
einen gewissen Betrag höhergehalten ist, als der Außenwas
serdruck.
Die innere Ringkammer 8 ist über eine Steuervorrichtung mit
Schmiermittel versorgt, die den Druck in der inneren Ringkammer
8 wesentlich niedriger hält als den Schmiermitteldruck in der
Stevenrohrkammer und demgemäß auch als den Außenwasserdruck.
Da diese Steuervorrichtung einerseits verschiedenartig ausge
bildet sein kann und andererseits nicht erfindungswesentlich
ist, ist sie nur mit gestrichelten Linien angedeutet.
In die äußere Ringkammer 7 ist ein zylindrisches Gehäuse 9
eingeschraubt, in dem ein Stufenkolben 10 axial frei beweglich
gelagert ist. Diese Kolbenzylindereinheit ist so in die äußere
Ringkammer 7 eingesetzt, daß ihre Längsachse senkrecht zur
Wellenachse steht und daß sie etwa zur Hälfte über die Außen
fläche der äußeren Ringkammer hinausragt.
Zum Außenwasser hin ist das zylindrische Gehäuse 9 an seiner
Stirnseite mit einem Deckel 11 abgeschlossen, der eine Bohrung
12 für den Zutritt des Außenwassers aufweist. Zur äußeren
Ringkammer 7 hin weist das zylindrische Gehäuse 9 eine Bohrung
13 auf, an die sich eine Bohrung 14 anschließt, die zu der
äußeren Ringkammer 7 führt und so den Zutritt der Mischflüs
sigkeit, bestehen aus Außenwasser und Schmiermittel zu dem
Kolben ermöglicht.
Der Kolben 10 ist als Stufenkolben mit geringfügig gestuften
Teilkolbendurchmessern ausgebildet, d.h., daß die Teilkolben
10 a und 10 b hinsichtlich ihres Durchmessers nur geringfügig
voneinander abweichen, wobei der Teilkolben mit dem kleineren
Durchmesser 10 b den Mischflüssigkeit führenden Bohrungen 13, 14
und der Teilkolben mit dem größeren Durchmesser 10 a der Außen
wasser führenden Bohrung 12 zugewandt ist.
Bei abfallendem Außenwasserdruck wandert somit der Kolben 10
aufgrund des in der äußeren Ringkammer 7 herrschenden Drucks
nach außen, wodurch sich das Ringkammervolumen vergrößert und
einen Druckabfall in der Ringkammer 7 zur Folge hat.
Dieser Druckabfall ist jeweils dann beendet, wenn der Gleich
gewichtszustand wieder hergestellt ist, wobei aufgrund des
geringeren Kolbendurchmessers und damit der kleineren wirksamen
Kolbenfläche der Mischflüssigkeitsdruck um einen geringen Be
trag größer ist als der momentane Außenwasserdruck. Diese
Druckdifferenz und damit der Unterschied in den Kolbendurch
messern ist hierbei so gewählt, daß der genannte geringe Über
druck der Mischflüssigkeit nicht ausreicht, um die Dichtlippe
6′ anzuheben und Mischflüssigkeit nach außen treten zu lassen.
Der Austritt von Mischflüssigkeit in das Außenwasser ist somit
mit Sicherheit vermieden.
Claims (5)
1. Stevenrohrabdichtungsanordnung für Propellerwellen von See
fahrzeugen, bei der mindestens drei an je einem Gehäusering
angeformte, mit der Welle oder einer Wellenbuchse zusammenwir
kende Radiallippendichtungen axial nebeneinander angeordnet
sind und eine mit unter Druck stehenden flüssigen Schmiermittel
gefüllte Stevenrohrkammer begrenzen und bei welcher die zwischen
zwei benachbarten stevenrohrkammerseitigen Lippendichtungen
befindliche innere Ringkammer an eine Drucksteuervorrichtung
angeschlossen ist, welche den Schmiermitteldruck in der inneren
Ringkammer stets geringer hält als den jeweiligen Außenwasser
druck im Bereich der Dichtungsanordnung, dadurch gekennzeichnet,
daß an die zwischen den benachbarten außenwasserseitigen Lippen
dichtungen (6′, 6′′) befindliche äußere Ringkammer (7) eine wei
tere Drucksteuervorrichtung (D) angeschlossen ist, die aus
einer in einem zylindrischen Gehäuse (9) axial beweglichen,
aber gegen die Gehäusewandung abgedichteten Wand besteht, die
von der einen Seite von dem Außenwasser aus dem Bereich der
Abdichtungsanordnung und von der anderen Seite von der Flüssig
keit aus der äußeren Ringkammer (7) über je eine in das Gehäuse
einmündende Zuleitung (12, 13, 14) beaufschlagt ist.
2. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Wand von einem Kolben (10) gebildet ist, der
im zylindrischen Gehäuse (9) verschiebbar gelagert ist.
3. Abdichtungansordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (10) und der Zylinder (9′) des zylindrischen
Gehäuses (9) gestuft ausgebildet sind, derart, daß der
Kolbenzylinderteil (10 a) mit dem größeren Durchmesser
außenwandseitig und der Kolbenzylinderteil, (10 b) mit dem
kleineren Durchmesser ringkammerseitig angeordnet ist.
4. Abdichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Wand von einer elastischen Membrane gebildet
ist, die im zylindrischen Gehäuse (9) verankert ist.
5. Abdichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß das zylindrische Gehäuse (9) unmittelbar in
die Wandung des Gehäuserings (5′′) der äußeren Ringkammer (7)
eingesetzt ist, derart, daß die Zuleitungen jeweils nur aus
kurzen Stichkanälen (Bohrungen) (12, 13, 14) zu dem den Gehäuse
ring umgebenden Außenwasser bzw. zur äußeren Ringkammer (7)
bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817660 DE3817660A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Stevenrohrabdichtungsanordnung fuer propellerwellen von seefahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883817660 DE3817660A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Stevenrohrabdichtungsanordnung fuer propellerwellen von seefahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817660A1 true DE3817660A1 (de) | 1989-12-07 |
Family
ID=6355049
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883817660 Withdrawn DE3817660A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Stevenrohrabdichtungsanordnung fuer propellerwellen von seefahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3817660A1 (de) |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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